Trennung - Welcher Weg ist das Beste für die Kinder?

Hallo Ihr Lieben,

ich schreibe bewusst in diesem Forum, nicht im Bereich Trennung, da ich gern Eure Erfahrungen hören möchte.
Kürzlich habe ich mich von meinem Partner getrennt. Wir sind seit 16 Jahren zusammen, nicht verheiratet, haben zwei Kinder 3 & 7 und ein Haus gebaut.
Er ist mit meinem Trennungswunsch nicht einverstanden. ich trage mich schon sehr lange mit diesem Gedanken, habe aber immer aus Rücksicht auf die Kinder den Schritt nicht gewagt. Die Kinder wissen nach wie vor von nichts.
Unser Haus ist noch nicht abbezahlt, mein Wunsch war es, dass ich bis zum Ende der Grundschulzeit des Großen (gleichzeitig Ende der Zinsbindung) versuche das Haus selber zu halten und mit den Kindern drin bleibe. Er möchte dies aber nicht und ist sich sicher, dass ich das nicht stemmen kann. Er selber bewegt sich keinen Millimeter und sucht auch nicht nach einer Wohnung. Nun suche ich aktiv, was bei uns im Wohnort sehr schwer ist. Es gibt nur wenige freie Wohnungen und die sind teilweise unbezahlbar. Die Vorstellung einen Ort weiter zu ziehen und damit meine Kinder komplett aus ihrem Umfeld zu reißen, neue Schule, neuer Kindergarten, kein soziales Netzwerk was mich unterstützen kann (keine Familie am Wohnort) lässt mich absolut verzweifeln. Ich bin schon nahe dran wieder einen Rückzieher zu machen, da ich keine Hoffnung mehr habe. Das ist alles nicht das, was ich mir für meine Kinder und mich gewünscht habe. Ich kann nachts nicht mehr schlafen, weil ich Albträume habe das meine Kinder mich hassen, weil ich sie von den Freunden weg reiße, von einem Haus mit Garten in eine kleine 3 Zimmer Wohnung ziehe, wo sie sich ein Zimmer teilen müssen, leise sein müssen, damit die Nachbarn sich nicht beschweren etc. Vermutlich sind das alles nur vorgeschobene Ängste, aber das belastet mich sehr.
Ich weiß, jedes Kind ist anders. Mein Großer ist sehr sensibel bei Veränderungen, der kleine nicht. Wie finde ich für mich raus, was der beste Weg ist, ohne am Ende alles zu bereuen? Wie überstehen Kinder solche Situationen?

ich danke Euch schon mal für Eure Erfahrungen.

Liebe Grüße
Wannabemami

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Alles beginnt mit einem ersten Schritt.

Wieder zurück geht nicht. Wie soll eine Beziehung funktionieren, wenn man doch weiß, dass man nicht mehr will.
Wie stellt sich der Vater der Kinder denn das vor?

Vielleicht guckst du weiter in Ruhe? Guckst welche Kompromisslösungen es bzgl. Wohnung gibt (ich schlafe zum Beispiel im Wohnzimmer)
Wichtig ist, dass du hinter dem stehst was du tust, das gibt auch den Kindern Sicherheit.
Schön wird das alles eh nicht, es ist nur eine Frage wie schlimm es wird.

"Die Vorstellung einen Ort weiter zu ziehen und damit meine Kinder komplett aus ihrem Umfeld zu reißen, neue Schule, neuer Kindergarten"

Diese Entscheidung darfst du allein sowieso nicht treffen. Auch, dass die Kinder überhaupt aus dem Haus ziehen geht nicht ohne Rücksprache.

Mein Tipp ist also: mit dem Vater reden, werdet euch friedlich einig, steht hinter dem was ihr tut.

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Nele hat dir einen wichtigen Hinweis gegeben. Wenn ihr gemeinsames Sorgerecht habt und er mit der Trennung nicht einverstanden ist, kannst du die Kinder nicht einfach mitnehmen. Er kann dann auch verlangen, dass die Kinder bleiben und dann entscheidet das Gericht, bei wem die Kinder leben.

Mal angenommen ihr bekommt das geregelt, müssen doch die Kinder nicht zwangsläufig in andere Schulen, wenn ihr nur einen Ort weiter zieht? Außerdem kann doch in einer 3 Zimmer Wohnung jedes Kind ein Zimmer haben, ehe ein Schlafzimmer überwiegend ungenutzt bleibt.

Finanziell musst du bedenken, dass (angenommen die Kinder bleiben bei dir) er für die Kinder Unterhalt zahlen muss. Das sind wenigstens 251 Euro für Kind 2 und 302 Euro für Kind 1.

Für das Haus braucht ihr auch eine Einigung. Ziehst du aus, muss er dir eine Nutzungsentschädigung zahlen, zieht er aus musst du sie zahlen. Außerdem erhöht es das unterhaltsrelevante Einkommen. Ich denke, ohne Anwalt wird das schwer, es selbst hin zu kriegen.

LG

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Wieso gehst du davon aus, dass die Kinder bei dir bleiben?
Er hat die selben Rechte wie du!

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Um die Kinder werden wir nicht streiten, das ist klar. Wir werden das Sorgerecht auch gemeinsam ausüben, jedoch werden die Kinder überwiegend bei mir wohnen. Einige Bekannte üben diese 50/50 Regelung aus, und bislang hat noch jeder bestätigt, dass dieses hin und her gerade für die kleinen Schulkinder viel Unruhe bringt. Insofern fordert er auch kein recht ein die Kinder bei sich zu behalten. Das ist tatsächlich kein Diskussionspunkt da sind wir uns einig. Aktuell schläft er im Wohnzimmer. Er möchte das Haus auf jeden fall verkaufen und auch nicht selber drin wohnen bleiben, d.h. wir müssen uns beide eine Wohnung suchen.

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Wir haben uns komplett einvernehmlich getrennt und haben das Wechselmodell.
Ich könnte es mir anders nicht vorstellen. Es ist perfekt.

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Stelle mit Hilfe eines Anwalts einen Antrag auf Zuweisung des gemeinsamen Hauses.

Kannst du den Kredit alleine bedienen? Auch ohne Unterhalt?

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Da ihr nicht verheiratet seid, hast du keinen Anspruch auf die bisherige Wohnung/Haus. Das heisst du kannst nicht auf Zuweisung klagen.

Gehört euch das Haus zusammen? Hast du ihm angeboten, ihn auszukaufen?

Ansonsten würde ich dir empfehlen, euch soviel Hilfe wie nur möglich zu holen. Es gibt viele Trennungsberatungen. Ihr müsstet euch Termine für den Umgang mit den Kindern machen, wenn es da Streitpunkte gibt. Und eine Beratung suchen, die mit euch die anderen Dinge wie Hausrat, Haus etc bespricht. Meistens machen die nur eines oder das andere.