Kind fühlt sich in die enge getrieben

Hallo ihr lieben
Ich hoffe ihr steinigt mich nicht direkt, da der Text etwas länger wird und ich hoffe ich bekomme ohne an den Pranger gestellt zu werden hilfreiche Antworten.
Ebenso hoffe ich das richtige forum getroffen zu haben.
Kurz zu uns , ich habe ein Kind (11) aus vorheriger Beziehung. Von dem leiblichen Vater trennte ich mich nach wenigen wochen wegen körperlicher Gewalt mir gegenüber. Die beste Entscheidung die ich für mich und mein kind treffen konnte.
Danach folgte wenige Monate Stalking, Telefon Terror und co . Für unser Kind versuchte ich immer ,das trotz allem Umgang stattfinden konnte der dann über eine verfahrenspflegerin sogar geregelt wurde.
Ich habe alleiniges Sorge und Aufenthalts bestimmungsrecht.

Irgendwann "entspannte" sich über die Jahre die Lage.
Die Kommunikation läuft dennoch seid jeher schlecht , zwar ohne beleidigung und Anschuldigung aber man spürt einfach das keine normale Basis da ist.es beschränkt sich auf das nötigste und eben auf das gemeinsame Kind.

Der Umgang pendelte sich auf einmal wöchentlich unter der Woche sowie jedes zweite Wochenende ein.
Mal mit , mal ohne Übernachtung. Wir haben da unserem Kind die Entscheidung überlassen wann es bereit dazu ist (was für beide Seiten so ok war) dazu kam es erstmals mit ca 5 Jahren.

Als mein Kind ca 1.5 Jahre alt war lernte ich einen Mann kennen , es dauerte recht lang bevor ich mich auf etwas festes einließ. Seid dem 2. Lebensjahr meines kindes sind wir zusammen und seid fast 8 Jahren verheiratet. Wir haben zwei weitere gemeinsame Kinder und er nimmt mein Kind wie sein eigenes an.
Mein kind fing mit ca 3 Jahren plötzlich an von sich aus Papa zu ihm zu sagen was vorher nie ein Thema war , da es ihn beim Vornamen genannt hat.
Kindgerecht haben wir immer erklärt das es nicht der leibliche Papa ist (darüber sprechen wir auch heute noch immer mal wieder ) aber es möchte unbedingt Papa zu ihm sagen. Heute kann es auch genau ausdrücken das es das so fühlt und es sich richtig für mein kind anfühlt.
Mein mann sagte auch nie etwas zu dem leiblichen Vater, mischte sich nicht ein bzgl Umgang sondern stand immer zur Seite und unterstützte alles.

Nun verändert sich die komplette Situation von einen auf den anderen Tag und ich bin etwas arg ratlos .
Der leiblichen Vater sucht leider mit Themen die, wie ich empfinde auch mit mir besprochen bzw kurze Informationen die mir mitgeteilt werden könnten , nur mit dem kind zu sprechen.
Das kind vertraut sich meist sofort an sobald die Tür ins Schloss schnappt und ich bin oftmals zuerst sprachlos.

Es gab zum einen das Thema Urlaub mit dem leiblichen Papa das es sich nicht vorstellen kann und nicht möchte.
Da der Vater nie an mich ran getreten ist haben wir mit dem kind darüber gesprochen. Pro und contra in seinen Augen aufgelistet, bestärkt es zu versuchen etc. Letztlich ist das Kind selbst zum Vater und sagte es möchte das nicht.
Es gab wohl eine hitzige Diskussion und das kind fühlte sich in die enge getrieben . Seid dem ist es merklich verändert. Es möchte dort absolut nicht mehr übernachten , zum Teil bittet es mich das ich Anrufe und sage es sei krank und könne gar nicht kommen.
Selbstverständlich haben wir darüber gesprochen das dass so nicht in Ordnung ist und auch nie so gelöst . Sondern immer wieder bestärkt das es zu seinem Vater geht.

Nun kommt hinzu das der Vater dem Kind mitteilte er würde in den gleichen Ort ziehen wie wir.
Samt seiner gesamten Familie (Eltern, frau,geschwister)
Ich war sehr verblüfft als mein kind mir das erzählte.
Es erzählte ebenfalls das es wohl direkt zum Vater sagte das es das nicht will und nicht gut findet und es möchte das er dort wohnen bleibt wo er wohnt.
Ich musste selbst erstmal für mich schlucken und war ziemlich baff von der Aussage meines kindes sowie von den wohl naheliegenden Geschehnissen. Da wie schon gesagt das Verhältniss nicht auf einer wunderbaren Ebene basiert.
Der Kontakt zu den grosseltern väterlicher seits hat für das Kind wohl auch einen bitteren Beigeschmack. In der Grundschule gab es damals das Thema sexualerziehung und das Kind sagte es möchte nicht mehr gedrückt und geküsst werden von den grosseltern. Das sich das nicht gut anfühlt. Es hätte darüber wohl auch mit dem Papa gesprochen und dieser zog es wohl ins lächerliche . Das kind leidet darunter und gibt immer an es hat ganz zittrige Beine und möchte dort nicht hin da der Papa nichts gegen das küssen Sagt und es sich selbst nicht traut.
Mir selbst wurde gesagt es sind die grosseltern die ihr Enkelkind lieben :-/
Was ja auch vollkommen in Ordnung ist aber ich denke auch bei einem Kind sollte man Grenzen in dieser Hinsicht akzeptieren .

Und nun habe ich seid Wochen schlaflose Nächte.
Das kind kennt durch einen Freund das wechselmodell und sagte schon sehr oft das er das so nicht mag.
Auch hier haben mein Mann und ich mit dem kind gesprochen ,das sich für das Kind nichts ändern würde. Es wäre normal in der Schule, im Umkreis der Freunde , der Freizeitaktivitäten (die zur Zeit wg. Umgangstagen manchmal ausfallen)

Auch die Aussage man könne es ja mal probieren , nicht direkt voll aber mal ein paar tage lehnte es ab und sagt es möchte es nicht , es geht dem kind selbst damit nicht gut . Zum Teil haut es dem kind manchmal den Kreislauf unter den Füssen weg in den unterschiedlichsten Situationen (z.b. man ist spazieren, der tag verlief ohne besondere Vorkommnisse und plötzlich geht es los , kurz vorher sieht man nur an der gesichts farbe und Mimik das was nicht stimmt) und bittet dann wieder vermehrt darum das es gar nicht mehr hin möchte. Das sein "papa" ihn adoptieren soll etc.

Ich vermute nun einfach mal stark das dass aber der Wunsch des Papas sein wird mit dem wechsel Modell. Er sagte unserem Kind wohl es würde sich nichts verändern an den Zeiten, aber das Vertrauen in ihn ,von meiner Seite, ist jedenfalls nicht gegeben das er die Wahrheit spricht .
Mein kind weiss den Trennungs Grund nicht, ebenfalls nicht wie ich dem Kindesvater empfinde da ich der Meinung bin das kindeswohl steht an erster Stelle und es soll ganz allein sein eigenes Bild von ihm haben und aufbauen .
Dennoch stehe ich natürlich mit einem offenen Ohr zur Seite als mama .

Ich muss dazu erwähnen , mit mir persönlich wurde von Seiten des Papas nie gesprochen zum Thema Umzug in unseren Ort etc. Klar , es geht mich auch nichts an und er kann leben wo er will, aber es bringt für mich den Beigeschmack das er auch keine gute/verbesserte Basis sucht /möchte.

Wie sieht es denn rein rechtlich aus mit der Situation das dass Kind sagt es möchte kein wechselmodell sondern ein festes zuhause und die Zeit beim Papa?
Zumal es ja nun seid über elf Jahren so lief.
Rein rechtlich habe ich nur gelesen das kinder ab 12 jahren erst mitbestimmen dürften was sie für gut empfinden und was nicht.


Wie gesagt , bitte steinigt mich nicht. Ich möchte einfach für das Kind eine gute Lösung. Das es mama und Papa hat auf einer guten Basis und es keine körperlichen , seelischen oder andere einschrönkung leidet

1

Hallo eure situation ist sehr nervenaufreibend, kann ich gut nachvollziehen, auch deinen wunsch deinem kind die möglichkeit zu lassen sich selbst ein bild zu machen. War auch lange mein standpunkt allerdings auch bei uns vor ein paar monaten los, vll das alter wer weiß.
Ich denke die kinder merken unsere distanz zum kindsvater auch wenn wir sie nicht zeigen wollen. Bei uns läuft es besser seit ich meiner tochter die entscheidung nicht " aufdrücke" und ihr gut zu rede, dass sie hin soll. Denke gerade in dem alter geht in den kindern so vieles vor und vll behandelt man sie auch zu sehr wie erwachsene. Jedenfalls ist es bei uns so, sie geht hin wenn sie möchte, wenn nicht sagt sie mir das und ich informiere den vater. Dadurch hab ich ihr schon einiges an druck weg genommen und auch weil ich nicht mehr sage du musst das ist dein papa du willst doch ein gutes verhältnis zu ihm. Ich denke gerade die patchwork kinder in diesem alter müssen sozusagen erneut ihren platz für sich finden. Hast du mal gefragt ob dein kind sich vll nicht mehr so dazugehörig fühlen würde wenn es öfter beim papa wär ?

Zum rechtlichen würd ich sagen das kind wird in jedem fall gefragt was es möchte, desweiteren wenn der umgang so geregelt wurde kann er den nicht einfach nach lust und laune ändern.


Lg

2

Lieben Dank für deine Antwort

Ja ich befürchte das das Kind die Situation merkt bzw in einem Alter ist wo es merkt ob sich Leute mögen oder eher nur akzeptieren.

Leider gibt es hier nicht die Möglichkeit das es sagen kann es möchte nicht und das dies vom Papa so akzeptiert wird . Er besteht darauf da er es ja eh schon weniger sieht als ich . (Trotzdem kommt es sogar häufiger vor das ein Wochenende komplett ausfällt seitens des Vaters, angeblich wg der arbeit)
Ich versuche seid Beginn an dem Vater klar zu machen das es bei diesem Thema kein "ich will" gibt sondern das Kind im Vordergrund steht mit "was will/ möchte das kind" .
Sieht er leider anders..

Ob es sich weniger dazugehörig fühlt , kann ich so gar nicht sagen , das ist sicher ein Gespräch wert.
Wobei auch hier schon mal fiel das es einfach eine ganz normale Familie möchte , mama papa geschwister und nicht ständig irgendwohin "muss" und das die familie hier bei uns ist .
Was auffällt ist das nach jedem Umgang erstmal dampf abgelassen werden muss. Die Laune im keller ist.
Wir hatten darüber schobmal gesprochen und es kam vom Kind selbst der Wunsch mal Zeit allein mit dem Vater haben zu wollen. Ohne Frau oder der restlichen Familie. Klang für mich als hätte es dort noch nicht seinen eigenen Platz gefunden sondern wird rumprösentiert wie das Kind das ich böse mama ja entzogen habe.

3

dein KInd ist 11, wenn es das Wechselmodell nicht will, kommt es nciht in Frage udn wegen der èbergriffigkit hol dir das JA ins Boot

4

Das schlimmste ist für mich, dass das Kind nicht von seinen Großeltern geküsst werden möchte, der Vater das ins lächerliche zieht, das Kind es dir anvertraut und du - tust nichts, außer, dass du weiter versuchst neutral zuzureden dass es weiter dahin soll, obwohl es sich so heftig dagegen wehrt.

Es fühlt sich vermutlich vollkommen hilflos, ist wahrscheinlich irgendwie auch etwas neidisch auf die Halbgeschwister, weil es gerne auch den tollen Papa will, und du sagst, dass du für das Kind nicht lügen willst (wenn es bittet zu behaupten, es sei krank). Dass du nicht lügen willst, OK. Aber hast du eine andere Lösung gesucht?

Du hast deinem Kind nicht von den negativen Seiten des Vaters erzählt, um es nicht zu beeinflussen. OK. Aber anscheinend hat er es selbst verkackt.

Dein Kind hat Panik, reagiert körperlich, und du versuchst immer noch das Wechselmodell schmackhaft zu machen?

Ich würde mich auch in die Enge getrieben fühlen.

Dein Kind ist 11. Beschütze es vor diesem Mann. Nur weil sich das Umgangsrecht so eingependelt hat, muss es nicht so bleiben. Dein Kind ist alt genug um mitzureden. Es fühlt sich nicht wohl. Tu bitte was.