Jammer-Post: Wenn die Kinder nach dem Papa-Tag zu mir zurück MÜSSEN

Tut mir leid, das muss jetzt einfach aus mir raus. Rein rational weiß ich natürlich, dass unsere Kinder uns beide lieben und dass es schwierig ist, sie ihren Papa vermissen, nicht sehen können und müssen, dass ich mich um alle ihre alltäglichen Belange kümmere usw usw. Und meistens gelingt es mir auch, das rational zu betrachten.

Aber dann gibt es so Abende wie heute, wo beide Mädels (5 und 2) sich nach dem Papa-Nachmittag beim Zurückbringen an ihn klammern, weinen, jammern, nichts von mir wissen wollen. Und es tut einfach nur unendlich weh, so von ihnen zurückgewiesen zu werden. Und in dem Moment hasse ich es so sehr, dass ich die blöde Alltags-Mama bin und er der tolle Super-Papa. Dass ich mich zerreiße zwischen Kindern, Arbeit, Haushalt, Arztterminen, Hobbys, finanziellen Sorgen und all dem Mist, während er locker seinen Unterhalt bezahlt und seine Zeit mit den Kindern so frei von allen Verpflichtungen genießen kann.

Nein, natürlich würde ich nicht tauschen wollen und natürlich weiß ich, dass er nicht zu beneiden ist für die wenige Zeit, die er mit seinen Kindern verbringen kann (... wobei er nie nach mehr gefragt hat). Und ich weiß auch, dass ich ein wirklich tolles Verhältnis zu meinen Kindern habe und sie mich lieben. Aber jetzt gerade bin ich einfach nur verletzt.

Wie geht ihr damit um? Habt ihr Tipps, wie ich mich selbst schützen und bei der rationalen Sicht bleiben kann?

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Hallo,
ich habe leider keine Tipps...du siehst es ganz genau richtig und machst es ganz genau richtig. Du verstehst deine Kinder und lässt sie ihren Papa lieben. Ich will dir einfach nur sagen, dass ich dich sehr sehr gut verstehe. Ich bin alleinerziehend und habe das gleiche erlebt wie du. Aber auch ich habe es zum Glück geschafft gut und richtig zu reagieren, auch wenn es nciht immer leicht war. Aber weißt du was? Für die Entwicklung deiner Kinder bedeutet das so viel. Der Grundstock, den Kidner haben, die eine liebe Mama und einen lieben Papa haben...die beide Eltern lieben dürfen...die von ihren Eltern in ihren Emotionen einfach nur verstanden werden und sie nciht verstecken müssen, weil sie sonst unschöne Reaktionen im Gesicht der eltern sehen...diese Grundstock ist so stark und wichtig und kann auch dir in deinem Gefühl für diene Kinder so viel Sicherheit geben. Das ist Prävention vom Allerfeinsten. Dieses Wissen hat mich immer so glücklich gemacht und bestärkt, dass es gleich alles viel besser zu ertragen war.
Du machst das gut. Kopf hoch. Alles was du sähst, wirst du zurückbekommen. Meine Tochter ist jetzt 15 und sie hat immer noch zu Mama und Papa ein super Verhältnis. Es ist toll und gibt ihr soviel Stabilität.

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Ich danke dir! Das waren genau die richtigen Worte um mich wieder zu erden. Nachdem ich deinen Beitrag gelesen hatte, ging es mir sehr viel besser :-)

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Das freut mich wirklich sehr :-)

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"Dass ich mich zerreiße zwischen Kindern, Arbeit, Haushalt, Arztterminen, Hobbys, finanziellen Sorgen und all dem Mist, während er locker seinen Unterhalt bezahlt und seine Zeit mit den Kindern so frei von allen Verpflichtungen genießen kann."

Oehm ja, du kannst es dir ja aussuchen. Wechselmodell z.B...

Ausserdem ist das völlig normal, gewöhn dich lieber dran und nimm es nicht persönlich, das wird noch ein paar Jahre immer mal wieder vorkommen (natürlich auch umgekehrt)

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Das Problem mit dem Wechselmodell ist, dass dann beide Elternteile zu wenig Zeit mit den Kindern haben und im Alltagsstress versinken.
Dazu die Entwurzelung der Kinder.
Das macht es für keinen besser.

Wechselmodell ist nur für eine Sache gut: Für die neue Partnerschaft. Dafür ist dann genug Zeit da.

Ach ja, und der Papa spart Unterhalt. 🤷

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Du hast seltsame Vorstellungen. Die meisten neuen Partnerschaften werden durch ein Wechselmodell eher gestresst als entlastet. Geld ist eben nicht alles, es fehlt dann doch an Paarzeit und Abgrenzung. Das Problem hat man im Residenz Modell nicht, oder eben nur alle 2 Wochen.
Mir persönlich bringt letztere Variante viel mehr als neue Partnerin. Ein Wechselmodell wäre mir eher lästig als nützlich.
Da aber die meisten Mütter sich für ein Residenz Modell der Kinder Willen aussprechen, ist die Frage was es mit der neuen Partnerschaften macht, eh nachrangi, gell.

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Wechselmodell?

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Ich hab sowas teilweise auch erlebt und wir hatten das Wechselmodell. Dieses "ich will nicht weg" gab es da aber für jeden mal. Ich kenne deine Gefühle, hab mich dann aber immer gefragt, ob ich auch so fühlen würde, wären wir noch zusammen. Meine Antwort wäre: Nein bzw. nur ganz eingeschränkt. Und ich hab mich versucht hineinzuversetzen, wäre ich an der Stelle meiner Tochter, was könnte in mir vorgehen und hat das was mit den Gefühlen für den jeweils anderen Elternteil zu tun. Die Antwort war dann auch eher: nein.

Mir hat das ganz gut geholfen, wenn mal wieder ein kleiner Anflug von "Neid" aufkommen wollte, wenn sie begeistert von der "anderen" Seite erzählte oder gerne noch länger dort geblieben wäre.

Deine Gefühle finde ich total nachvollziehbar, der Umgang damit ist das Entscheidende. Es wird besser und ich sage dir - ich bin SO froh, dass wir uns da immer zurückgenommen haben, unsere Tochter ist jetzt bald 19 und eine selbstbewusste, junge Frau, die keine Angst davor hat, mit ihren Entscheidungen einem Elternteil auf den Schlips zu treten. Dieses miese Gefühl kenne ich nur zu gut und meine Eltern sind nicht mal getrennt.

Alles Gute für dich!!