Keine Vaterschaftsanerkennung aber fordert Umgang ein

Hallöchen ihr Lieben,

Ich bin mit meinem Latein am Ende und hoffe hier Rat zu finden...

Der Erzeuger meines Sohnes ist eine Person für sich. Anfangs wollte er kein Papa werden. Sprach von Abtreibung, Adoption. Als er damit nicht weitergekommen ist, ist er jedes mal aufs neue ausgerastet. Hat angefangen zu erzählen, das der kleine doch gar nicht von ihm sei und ich will doch nur sein Geld...Das ganze Theater ging soweit, dass er meinte er will sich umbringen oder auswandern.

Demzufolge hat er mich mit allem alleine gelassen. Was das emotionale und finanzielle betrifft und beim Nestbau sowieso.

Diese Seite von ihm hat sich erst in der Schwangerschaft offenbart. Drogenmissbrauch, Narzissmus usw. Es war ziemlich übel. Ich habe immer noch einen Schaden davon.

Seit der Geburt hat er mehr Interesse. Ich hatte die Hoffnung, dass das ein Anreiz für ihn ist, an sich zu arbeiten...für den kleinen. Fehlanzeige. Es ist nur noch komischer geworden.

Er hat nun ganz skurrile Vorstellungen und möchte diese auf ach und Krach durchsetzen.

Er verlangt das wir 24/7 in Kontakt stehen. Mit der Begründung "wir haben ja ein Kind".
Klingt erstmal ganz toll, nur jedes mal wenn wir Kontakt haben geht es ihm um seine Bedürfnisse oder mein Privatleben.

Abgesehen davon reicht es doch vollkommen aus, wenn man sich bei den zukünftigen Treffen austauscht und bei spontanen Zwischenfälle kann man sich ja mal kurz schreiben.

Der nächste Punkt ist, dass er erwartet, das wir auf Knopfdruck parat sind. Das eine mal wollte er 23 Uhr aufkreuzen. Obwohl er weiß, dass der kleine mittlerweile durchschläft. Da hat er hier nichts zu suchen.

Allgemein will er des öfteren bei uns übernachten, ich muss ihn jedes mal aufs neue sagen, dass ich das nicht möchte. Da wird dann erstmal diskutiert. Wieso auch immer.

Dann wollte er mich dahin manipulieren, dass ich mir ja keinen neuen Mann suchen soll und das ich auch keinen Unterhaltsvorschuss für den kleinen beantragen soll. Da ich das ja zurückzahlen müsste, das möchte er ja nicht, da er sich Sorgen macht (Hab's beantragt und er war Todes sauer)

Er denkt er hat ein Recht auf mich, meine Wohnung usw. Manchmal kommt es so rüber als wenn er sich jetzt die Familie zurecht basteln will die er nicht hatte...

Dabei hat er momentan noch nicht mal offiziell das Recht den kleinen zu sehen.

Denn trotz seinem so großem Interesse hat er die Vaterschaft nicht anerkannt. Der kleine ist mittlerweile 5 Monate alt...finde ich ziemlich fragwürdig.

Habe ihn kurz nach der Geburt drum gebeten das zu machen. Er meinte er guckt mal...sprich er hat es natürlich nicht getan, also habe ich Beistand beim JA beantragt.

Fand er gar nicht nett.

So und bis zum heutigen Tage ist das nichts passiert, außer das er die Frist verlängert hat und Stress mit der zuständigen Dame angefangen hat. Auch vor ihr meinte er, der kleine ist nicht von ihm und ich habe ihm das Kind untergejubelt.

Sie hat ihm einen Vaterschaftstest angeboten. Wollte er nicht.

Parallel besteht er aber darauf den kleinen zu sehen.

Das JA hat mir geraten erst den Kontakt einzuführen, wenn die Anerkennung durch ist.

Und so habe ich ihm das auch gesagt, erst Anerkennung und dann Umgang.

Das sei doch Erpressung und unmoralisch durfte ich mir anhören...alle würden mich dafür als bekloppt erklären, erst recht unser Sohn, wenn er größer ist und das erfährt usw

Dieses Spiel haben wir schon so oft durch. Statt Verantwortung für sein (nicht) handeln zu übernehmen, gibt er den Ball ab und stellt sich als Opfer dar. Ich bin so müde davon...


Vorerst haben wir Ruhe vor ihm. Wenn das dann erledigt ist wird es um den Umgang gehen. Bin mir jetzt schon ziemlich sicher,dass es da zu keiner Einigung kommen wir.
Soweit ich weiß, kann man dann diverser Gespräche mit dem JA führen...

Wie läuft sowas ab?

Und falls jemand schon mal Erfahrung mit solchen Menschen gemacht hat, wie gehe ich in Zukunft mit sowas um? Ich möchte nicht, das mein Sohn das alles abbekommt bzw mitbekommt...versuche jetzt schon so wenig Emotionen wie möglich in die Konversationen zu bringen...

Und falls gar nichts mehr geht, wie würde so ein Gerichtsverfahren ablaufen und wie würde dieses ganze hin und her da ankommen?

LG

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Meine Kinder haben einen ähnlich toxischen Vater. Die Übereinstimmung liegt darin, dass er a) seine Bedürfnisse immer vor die der Kinder gestellt hat (zB Zeiten mit den Kindern kurzfristig abgesagt, weil er dann doch was „Besseres“ vorhatte) und b) über die Kinder versucht hat, mir zu schaden (willkürlich keinen Unterhalt gezahlt, Betreuungszeiten nicht wahrgenommen). Er hat den Kindern so unglaublich emotional geschadet (ihnen zB erzählt, ich würde bald sterben), und obendrauf noch die ganze JA-Maschinerie mit Umgangspfleger, psych Gutachten, Beratungsstellen... ein Albtraum.

Und wenn ich mir das so anhöre: ist Dein Ex erst mal anerkannt als Vater ist es unendlich schwierig, ihn da wieder rauszukicken. Was die Kinder aus Gründen des „Kindswohl“ alles mitmachen müssen, ist unfassbar. Du wirst Dein brüllendes und sich wehrendes Kind aus Deiner Tür schubsen, weil der Vater Umgangsrecht hat - ob Dein Kind das nun will oder nicht. Tust Du es nicht, bist Du manipulativ und nicht bindungstolerant. Und tust Du es, handelst Du gegen alles, was Dir Dein Muttergefühl sagt. Für die Gerichte, JA und alle anderen Beteiligten ist der Kontakterhalt zum Vater oberstes Ziel, entsprechend viel können sich Väter erlauben. Und Du musst es mitmachen, sonst drohen Dir Geldstrafen bis zum Kindesentzug.

Dein Ex klingt so, als würde er das Kind - und damit damit Deine Gefühle - ohne mit der Wimper zu zucken missbrauchen, um Macht auszuüben. Willst Du diesem Menschen wirklich offiziell das Recht in die Hand geben, Euch unter Druck und einem langen Leidensweg auszusetzen?

Falls er sich ändert, kannst Du jederzeit Umgangszeiten einrichten. Auch die Vaterschaft dürfte später noch anerkannt werden.

Verlass Dich bitte nicht darauf, dass JA oder Gericht dafür sorgen werden, dass das alles gut läuft. Die stellen theoretische Regeln auf, die die Praxis außer Acht lassen.

Und mein Fall ist leider nicht die Ausnahme, sondern die Regel.

So, wie er sich verhält, seid Ihr beide besser ohne ihn dran.

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Hast du ihn beim Ja als Vater angegeben?

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Das JA ins Boot zu holen, ist natürlich ne gute Idee. Nur entscheiden dürfen die letztlich auch nix.

Daher würde ich mir ganz, ganz dringend einen Anwalt suchen, einfach für den Fall der Fälle.

Am besten wäre es wohl fürs Kind, wenn der Erzeuger die Vaterschaft nie anerkennt und der Kontakt abgebrochen wird. Klingt nämlich nicht grade nach gutem Umgang.

Zusätzlich würde ich jetzt wohl schon alles dokumentieren (wann er um wieviel Uhr auftauchen wollte, seine Forderungen usw). Kann im Zweifel wichtig werden.

Grundsätzlich frag dich: was möchtest du? Und dann das fokussieren und angehen.

Ich persönlich würde den Kontakt, solang die Vaterschaft nicht anerkannt ist, abbrechen und wohl so ganz persönlich hoffen, dass es dabei bleibt.

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Ja, ich bereue es mittlerweile die Beistandschaft beantragt zu haben und habe bereits überlegt das aufs Eis zu legen und ihn zu blockieren...aber wenn er das mitbekommt, wird er dann alles in die Gänge leiten...und es vllt auch vor Gericht ziehen...

Dann darf ich mir anhören warum ich meinem Kind denn das Recht nehme usw

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Hast du mal darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn er nicht als Vater eingetragen wird? Um ehrlich zu sein finde ich, dass das besser klingt als diesen Menschen im Leben zu haben. Ja, ein Kind hat Rechte! Aber ich glaube ich würde mein Kind nehmen und umziehen und den Kontakt abbrechen. Der Mann betreibt Terror und das würde ich weder mir noch meinem Kind antun. Er wird das Kind für seine Zwecke missbrauchen und du wirst nie wieder glücklich. Da würde ich ihm definitiv nicht hinterherrennen werden der Anerkennung uns Umgang.

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Tatsächlich ja...allerdings habe ich Angst wie das ausgeht, wenn ich die Beistandschaft beenden würde...

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Du kannst die Beistandschaft beim Jugendamt jederzeit ohne Angabe von Gründen beenden. Da passiert gar nichts.

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1. Anwalt
wenn er jetzt schon so drauf ist, wirst du einen brauchen
und wenn es nur im Hintergrund ist, damit DU die RECHTliche Seite kennst

je weniger du selbst weißt, desto mehr kann er dich erpressen und manipulieren
je schneller du einen Anwalt fragen kannst, dem du über Jahre vertraust, desto weniger Schaden kann er dir zu fügen (Schlaflose Nächte, Gewissensbisse, Übelkeit, Druckmittel usw)


der Anwalt kann dich rechtlich beraten und zur Seite stehen.
situativ beraten: da einfach abwarten ; da sofort ein Schreiben aufsetzen, weil....

2. Therapie

Therapie, weil das Spuren bei dir hinterlässt
das auch was mit eurem Kind macht
sowohl wenn du unsicher bist und das Kind das spürt
als auch wenn du von erpresst worden zur Co-Abhängigkeit wechselst etc.

Auch wenn ihr getrennt seid
so lange er bei dir rankommt, wird er es tun.

Stabilität durch Therapie macht dich langweilig für ihn (mehr Ruhe für dich)
und es geht dir viel besser, was eurem Kind zu gute kommt, dass es eurem Kind auch besser geht



Alleine durchstehen versuchen würde bedeuten, gefundenes Fressen für ihn sein.

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Ich kann dir leider nicht weiterhelfen, aber das klingt 1 zu 1 nach dem ex einer Freundin.
Ihr Sohn ist nun 1 Jahr. Und er hat genau (also schon fast gruselig genau) das selbe mit ihr abgezogen bzw macht das auch jetzt noch.

Ich würde aber ehrlich gesagt auch eher dazu tendieren diese Person nicht als Vater eintragen zu lassen, denn dann hat er das Recht den kleinen zu sehen.
Und die Option mit dem heimlichen Umzug wäre angesichts der übergriffigkeit dieser Person wohl auch eine gute Idee
Ich würde vielleicht sogar soweit gehen, mit eine neue Nummer zuzulegen, um auch dort den terror zu unterbinden.
Du kannst die alte ja erstmal behalten aber eben so das sie nur noch für ihn genutzt wird, du diese einfach auf Flugmodus stellen kannst wenn es wieder zu heftig wird und auf der neuen trotzdem noch Kontakt zu allen anderen zu haben

Ich hoffe du hast genug Kraft um das alles durchzustehen.

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Vielen Dank. Eine neue Nr habe ich bereits beantragt

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Hey!

Ich kann dir nur sagen, dass ich es handhaben würde wie die andere hier: Beistandschaft beenden, alles Gesagte und Getane protokollieren, umziehen und dann jeglichen Kontakt zu ihm abbrechen.


Sein Verhalten würde ich bereits als stalking auffassen.
Lass dich bitte rechtlich beraten.

Liebe Grüße
Schoko

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Habe vorhin schon beim JA angerufen und mit der Dame gesprochen. Werde jetzt nochmal ne Nacht drüber schlafen...umziehen war wie gesagt auch ein Gedanke. Nur geht das erst Ende diesem Jahres. Da wir praktisch erst hier eingezogen sind

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Bedenke halt, dass du nur so lange umziehen kannst, wie du magst, bis er auf die Idee kommt, doch das Sorgerecht einzuklagen.
Wenn er also nun feststellt, dass seine Felle ihm davon schwimmen und er dich mit seinem Verhalten nicht mehr kriegt, könnte er ganz andere Wege gehen, um dich zu drangsalieren.

Zum Beispiel über das Sorgerecht und bei allen deinen Entscheidungen ein Veto einlegen.

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Du musst dringenden lernen Grenzen zu ziehen. Dringend! Das Kind lebt bei dir und du kümmerst dich um alles, weil er nichts geregelt gesch...ssen bekommt, stattdessen macht er ein toxisches Psycho-Macht-Kontrollspiel und Du machst auch noch mit.

1. Teile ihm eine E-Mail mit, dann Ihn bei WhatsApp/Sozialen Medien rigoros blockieren und am Telefon nur ran gehen mit Zeugen, worauf du ihn zu Beginn des Gesprächs hinweist, Kontakt mit Dir über Belange des Kindes nur noch über E-Mail. Das ist rechtlich sauberer. Wenn er dir darüber droht, gleich zum Jugendamt und da alles schön ausbreiten und zur Polizei Anzeige bei Drohungen und Beleidigungen. Immer wieder. Bis er es lernt, dass er dich vernünftig ohne Ausraster zu kontaktieren hat.

Ja, es gibt ein Umgangsrecht, aber nur für eingetragene Väter. Schreib ihm per E-Mail, dass er die Vaterschaft ersr anerkennen muss, erst danach kann er als Vater von Umgangsrecht Gebrauch machen. Bis dahin Umgang aussetzen. Rigoros

Dann, wenn das geklärt ist, besprecht ihr per E-Mail nur Dinge, die den Gesundheitszustand des Kindes betreffen, die Krippe, Tagesmutter, Kita, Schule, Finanzielles fürs Kind und die Umgangszeiten. Ihr sprecht nicht über Dich, dein Leben, Dinge die du tust oder eure Beziehung. Ignoriere diese Fragen oder mache ihm einmal klar, dass ihm darauf keine Antwort zusteht. Wenn nich mehr kommt, einfach nur s.o. schreiben oder ignorieren. Ist er nicht in der Lage sich während des Umgangs gesittet zu benehmen, bring eine dritte Person mit oder verabredet euch nur an öffentlichen Orten Zoo, Spielplatz, Spielcafé oder so. Fordere ihn auf sich an den Kosten dafür ggf. zu beteiligen.

Aus deinem Privatleben musst du gar nichts erzählen. Du musst auch nicht jeden Tag über alles was Du mit dem Kind tust Bericht erstatten. Es reicht, wenn du einmal die Woche eine E-Mail machst und kurz die wichtigsten Dinge, die allein das Kind betreffen, was Du erzählen möchtest, an ihn weitergibst. Natürlich musst du ihm außerdem Umgangsmöglichkeiten geben sobald er als Vater eingetragen ist. Aber einfach vorbeikommen ist nicht. Informiere ihn, dass Du wenigstens 48 h vorher eine vernünftige Terminanfrage und Absprache möchtest, ansonsten lehnst du rigoros ab oder rufst die Polizei wenn er vor deiner Tür steht und dich ohne Absprache unter Druck setzt. Du kannst Termine, die zu kurzfristig sind, einfach ablehnen, damit, dass sie zu kurzfristig sind. Dann bietest Du ihm einen Termin in drei Tagen als Gegenvorschlag. Zu mehr bist du nicht verpflichtet. Und solange er sich nicht benimmt, gibst du ihm bitte auch nicht mehr.

Wenn das dann irgendwann läuft, er gewisse Grenzen respektiert und seine Spielchen sein lässt und das Kind etwas älter ist, der Umgang regelmäßig ist und er mit dem Kind klar kommt, kann man den Umgang altersgerecht fürs Kind ausbauen z.B. mal mit Übernachten bei Papa oder Papa Wochenendem aber wenn du nicht lernst Grenzen zu ziehen hat er dich in ein paar Jahren kaputtgespielt.

Sollte er solche Dinge wie Wechselmodell wollen, kann er das ja gerne versuchen, aber auch dann muss er sich an Regeln halten. Solange es so läuft, solltest Du Tagebuch führen, das JA mit ins Boot holen und bei Drohungen, Beleidigungen, Gewalt und Ausrastern auch die Polizei. Er muss es lernen, dass er nicht alles mit dir machen kann nur weil ihr ein Kind habt. Er kann sein Kind ja sehen, aber vernünftig.

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Ich hab mir die Antworten nicht durchgelesen, aber wenn du möchtest können wir uns gerne mal austauschen. Ich mache aktuell ähnliches durch. Habe heute vom Beistand erst wieder Post bekommen das es vor Gericht geht ...

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Sehr gerne. Ich schreibe dir :)