Erziehung, das Streitthema Nr.1

Hallo liebe Leute,
ich muss mal so richtig Dampf ablassen.
Ich könnt platzen vor Wut! :-[

Es geht darum, dass ich versuche mein Sohn mit guten manieren zu Erziehen. Dazu gehört meiner Meinung nach, dass man am Tisch isst, und nicht während man rumläuft und oder am spielen ist. Mein Mann ist da anderer Meinung, oder nimmt das nicht ernst, denn jedes mal wenn er ihn Füttert, weil ich mal kurz weg muss, oder ab und zu mal etwas länger Schlafen darf, nutz er die Gelegenheit, alles anders zu machen als ich.
Unter anderem, dass unser 17 Monate alte Sohn, während dem Essen durch die Wohnung rennen darf. #wolke

Da könnte ich echt sowas von durchdrehen. Das ist auch ein großes Streitthema, haben uns auch schon geeinigt, das es auf meine art besser ist. Aber beim nbächsten mal, macht er es promt wieder. Grrrrrrrrr. #schrei

Mal eine Frage, ist es denn wirklich zu viel verlangt, dass Mann die Erziehungsmethode und Tagesablauf genauso einhält wie ich es täglich mache?
Ich mein, schließlich bin ich diejenige die mit Kind zuhause ist und den Alltag gestalten muss, da kann es doch nicht sein, dass mein Mann alles über den Haufen wirft, und ich dann mit unserem Sohn das Theater habe, weil es nach dem Wochenende wieder strenger abläuft!
Oder? #aerger
Was meint ihr dazu?
Zu abgedreht? #heul
Grüßle Ela

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Ja, ich finde das ist zuviel verlangt.
Kleine Menschen lernen schnell, dass es bei Mama und Papa oder Oma oder xy andere Regeln gibt.
Du machst Dein Ding und Dein Mann seins so lebt es sich entspannter miteinander!!!
Alles Gute, Mare

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Also bei uns war das früher so:

Wenn meine Mutter einmal in der Woche abends in der Fahrschule war, dann durfte ich mit Papa Chips essen und ich durfte länger aufbleiben und noch mit ihm zusammen fernsehen. Das war herrlich! Und wenn Mama kam, haben wir so getan als sei ich gerade erst nochmal kurz aufgestanden, weil ich Pipi musste ;-) Und weißt Du was? Genauso muss das auch sein!

Bei Papas gibt es abends Spiegelei. Papas ziehen Socken auf links an und sie passen niemals zum Outfit. Papas lesen abends drei Geschichten vor statt einer und überhaupt sind Papas ziemliche Chaoten. Aber ich denke, das hat die Natur sich so gedacht: Auf der einen seite die Mama, die das Regiment führt und auf der anderen Seite der Papa, der die Zügel etwas lockert. Manchmal ist es auch umgekehrt, aber letztlich ist es egal, denn Menschen, die deine Regeln untergraben wird es immer geben.

Jetzt ist es der Papa, der Dinge anders handhabt. Sicher sind Oma und Opa (wenn vorhanden) auch etwas lockerer in bestimmten Dingen. Im Kindergarten haben die Erzieher eine andere Auffassung als Du. Und später heißt es dann: "Aber die Anna darf das auch!" Da müssen wir durch.

Anstatt dich darüber zu ärgern, solltest Du so etwas zum Anlass nehmen, deine Regeln immer wieder zu überdenken. Beispiel Tischmanieren: Warum ist dir das (jetzt schon) so wichtig? Versteh mich nicht falsch, das ist keine Kritik. Nur eine Frage: Was ist der Grund dafür? Vielleicht hast Du ja einen plausiblen Grund, dann sollte es auch kein Problem sein, deinen Mann davon zu überzeugen. Z. B. könnte ein Grund sein, dass man sich verschlucken kann, wenn man herum läuft.
Wenn es dir allerdings um Manieren geht, halte ich das mit 17 auch für etwas übertrieben, denn spätestens im Kindergarten wird er lernen, dass man das Essen am Tisch einnimmt. D.h. ein paar Monate vor dem Kindergarten kannst Du damit anfangen und hast dann auch vor deinem Mann ein plausibles Argument.

Wir haben es vor dem 2. Geburtstag ziemlich locker gehandhabt, haben Java auch zwischendurch was zu futtern gegeben und aufstehen war auch erlaubt. Sie war einfach noch viel zu zappelig, um die ganze Zeit am Tisch sitzen zu bleiben. So nach und nach haben wir dann eingeführt, dass sie nicht mehr mit den Fingern essen soll (bzw. nur bestimmte Gerichte) und dass sie erst aufstehen soll, wenn sie satt ist und dass sie im ihrem Zimmer nicht isst. Das klappte sehr problemlos.

Ich verstehe, dass es schwierig ist, wenn es mal so und mal so läuft. Solche Probleme haben aber fast alle. Und Kinder stellen sich irgendwann darauf ein, dass das Wochenende anders ist.

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Es gibt schon andere Gründe als nur die Manieren.
Zum Beispiel, wollen wir versuchen, ihn schon mit zwei Jahren in den Kindergarten zu bringen, zumindest stundenweise, damit ich einer kleinen Nebenarbeit nachgehen kann. Und wie Du schon geschrieben hast, da sollte er das schon können, am Tisch sitzen zu bleiben.

Zweitens ist er schon öfter hingefallen mit Essen im Mund und hat sich verschluckt, einmal sogar so heftig, das er anfing blau anzulaufen, das war ganz und gar nicht lustig.

Drittens, hat unser Sohn manchmal die angewohnheit, das Essen einfach aus dem Mund fallen zu lassen, was sehr interessant wird, wenn Du nicht weißt wo überall Essensreste rumliegen!

Und viertens, gehen des öfteren in ein Restaurant zum Essen, kannst Du Dir vorstellen, was für ein Theater das dann immer ist? Und peinlich noch dazu!

Ich mein, Grundsätzlich hast Du recht, dass der Papa und Oma, Opa die zügel lockerer haben, ist auch ok für mich, soll so auch sein. Aber in gewissen punkten, finde ich, sollten alle am gleichen Stramm ziehen! Und das ist einer davon!
Jetzt verständlicher für Dich?
Kompliziert, ich weiß!

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Zu Punkt 1 möchte ich zu bedenken geben, dass es im Kindergarten eine ganz andere Geschichte ist, weil die Regeln für alle Kinder gelten und dein Sohn sich das sehr schnell abschauen wird. Es ist aber sicher sinnvoll, solche Kindergartenregeln dann auch zu Hause zu übernehmen, ebenso wie Hände waschen vorm Essen usw.

Punkt 2 ist absolut plausibel und für mich auch das Argument, mit dem Du deinem Mann kommen solltest.

Punkt 3 auch, wobei wir ein Esszimmer haben, dass Java nie verlassen hat, wenn sie aufgestanden ist. Vielleicht wäre das ja ein Kompromiss: Der Junge darf aufstehen, bleibt aber in Sichtweite.

Puntk 4: Scheiß auf Peinlichkeit. Lass ihn rumlaufen und such dir Restaurants, wo das problemlos toleriert wird oder geht Buffet essen. Java ist beim Italiener nebenan mehr in der Küche als bei uns am Tisch. Die Kellnerin schleppt sie weg und beschäftigt sich mit ihr. Und dann kommt Java mit eisverschmiertem Mund wieder. ;-) Ich finde nach wie vor, dass ein Kind unter 3 Jahren nicht zwingend mit am Tisch sitzen muss. Es genügt völlig, ein gutes Vorbild zu sein und es dann nach und nach einzuführen. Wir gehen übrigens auch öfter essen und haben da kein Theater. Aber wir erwarten eben auch nicht, dass unsere Tochter die ganze Zeit still sitzt bzw. wir haben Beschäftigungsmaterial dabei.

Also verstehen kann ich dich schon, aber ich finde, dass das kein Scheidungsgrund sein sollte. Mein Mann und ich sind auch nicht immer einer Meinung. Wir machen es aber so, dass eine ausgesprochene Regel oder Aufforderung des Partners, vom jeweils anderen mit getragen wird. Beispiel: Mein Mann verlangt etwas von Java, was mir selbst nicht so wichtig ist. Sie kommt dann zu mir und ich sage: "Wenn der Papa das von dir verlangt hat, dann wirst Du von mir JETZT nichts anderes hören, also tu es bitte." Mit diesem Satz falle ich meinem Mann nicht in den Rücken, schließe aber auch nicht aus, dass es zu einem anderen Zeitpunkt (als JETZT) anders laufen könnte. Den darauffolgenden Trotzanfall darf dann aber auch bitte mein Mann "ausbaden". Ich ziehe mich dann zurück. Ich weiß halt manchmal, warum ich bestimmte Regeln (noch) nicht aufstelle.

Mein Vorschlag wäre, dass Du dir mit deinem Mann erstmal einig wirst, dass Ihr dem anderen niemals vor dem Kind in den Rücken fallt. Diskutiert ruhig über unterschiedliche Ansichten, aber streitet Euch nicht darüber. Denk dir immer, dass dein Mann Dinge so handhabt, wie er sie selbst als Kind kennengelernt hat. Und so schief kann es ja nicht gelaufen sein, sonst hättest Du ihn nicht geheiratet. Ich bin mir sicher, dass Ihr auch in diesem Thema einen Kompromiss finden könnt oder einer von Euch eben einfach mal nachgibt und dann sozusagen eine "Gutschrift" erhält. Beim nächsten Thema gibt der andere nach und gut ist.

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mein Mann und ich arbeiten beide voll und teilen uns bei der Kinderbetreuung entsprechend fifty fifty rein. Je nachdem, wer von uns mit den Kindern unterwegs ist, gibt es deutlich unterschiedliche Regeln.

Ich weigere mich z.B. Anna (26 Mon.) den Buggy für den Weg in die Krippe zu spendieren, sie ist groß genug und kann laufen. Bei meinem Mann darf sie Buggy fahren.

In der Kita geht meine Große (5 1/2) sich alleine umziehen während ich in der Krippengarderobe die Kleine ausziehe. Bei meinem Mann gehen erst alle 3 in die Kitagarderobe, ziehen die Große um, und dann ziehen alle 3 weiter in die Krippengarderobe.

Beim Essen ist mein Mann derjenige, der extrem auf Tischmanieren achtet, während ich gerade bei der Kleinen so manches mal großzügig drüber weg sehe, weil ich froh bin, wenn das Kind überhaupt mal was auf die Rippen kriegt.

Aber mit meinem Mann deshalb streiten - warum? Jeder hat seine Methodik, und solange die Grundeinstellung nicht diametral ist kann man sich doch immer einigen - wobei einigen wirklich kompromiss bedeutet und nicht "Du machst jetzt was ich will".

Außerdem gilt die Regel, dem Partner niemals, aber auch wirklich niemals vor den Kindern in den Rücken zu fallen. Selbst wenn ich mit einer Entscheidung nicht 100% d'accord bin, die Entscheidung ist zu respektieren, es wird maximal abends auf der Couch, wenn die Mädels im Bett sind, noch einmal drüber geredet.

Es gibt damit 0 Problem. Die Mädels wissen, bei wem welche Regeln gelten und damit Punkt aus. Ich finde wirklich, daß es übertrieben ist, von Deinem Mann zu erwarten, daß er sich an Deine Regeln hält.

Gruß, schwarzbaer

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Hallo Ela,

ich finde auch, daß du ziemlich übertreibst.
Ist dein Mann nicht auch ein Teil des Kindes, also der Papa?
Wieso hast du mehr Rechte als er?
Wieso machst du alles richtig und er ist der blöde Trottel, der alles falsch macht?
Du vermittelst deinem Kind, daß der Papa der Depp ist. Möchtest du das wirklich???

Dein Kind ist kein dressierter Affe und dein Mann kein Löwe, der auf dein Kommando durch den Reifen springt.
Du bist nicht der Boss, ihr seid zusammen eine Familie.

Und du mußt unbedingt ruhiger und cooler werden. Sei nicht so melodramatisch.
Zu guten Manieren gehört auch, daß man andere Menschen respektiert und Ihnen mit Achtung begegnet. Das könntest du deinem Sohn ruhig auch beibringen und nicht nur, daß sein Papa der Depp ist.

LG
Gul Damar

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Jetzt mal Stop, ja!
Ic h habe nich darum gebeten mich nieder zu machen.
Ich stelle meinen Mann keines wegs als Depp hin, und schon gar nicht vor unserem Sohn!
Er hat sehr wohl viel freie Hand in der Erziehung, ich sag in sehr vielen sachen nichts. Eben weil er der papa ist und andere ansic hten hat, aber es ist wohl nicht zu viel verlangt, wenn man ein Thema schon gemeinsam geklärt hatte und sich beiderseits darauf geeinigt hatte, dass es wirklich nicht so toll ist, während dem Spielen zu essen, das dann auch einzuhalten, oder?
Er hatte mir recht gegeben und gesagt er würde meine bedenken verstehen!
Aber dann, wenn ich es niht mitbekomme, fällt er mir in den Rücken und macht es doch!
Das ist nicht korrekt!
Was hat das dann mit zusammenhalt und gegenseitig unterstützen zu tun?

Bitte immer erst genau lesen, bevor man auf jemanden los geht!

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Hallo

Zu einer Partnerschaft/Ehe gehört Respekt und Toleranz. Warum ist dein Weg der bessere, und seiner so grotten schlecht? Findet einen Mittelweg, mit dem ihr beide klar kommt. In Sachen Erziehung solltet ihr euch schon ein wenig einiger sein, sonst tanz der Kleine euch beiden bald auf dem Kopf rum - und das nicht, weil Papa so stur ist, sondern weil Mama auch sehr uneinsichtig ist.

Zur Kindererziehung... ich bin auch die jenige, die den ganzen Tag mit den Kindern allein ist, alles erledigt, für jede Sorge ein offenes Ohr hat, den Haushalt erledigt und und und... deswegen ist mein Mann aber trotzdem genauso Familienmitglied und ich sehe es gar nicht ein, warum ich mein "Mutter dasein" so raushängen lassen sollte. Mein Mann dreht schlieslich nicht den ganzen Tag Däumchen!

Kannst du nicht vernünftig mit deinem Mann reden und eine Regelung finden, die zu euch beiden passt? Du wärst für deinen Sohn dann zumindest ein echtes Vorbild.

LG
Biene

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Bin wie die anderen der Meinung, dass Papa und Mama schon das eine oder andere anders handhaben dürfen.
Allerdings "grundlegende" Dinge wie Essmanieren, sollten gleich gehandhabt werden, sonst weiß das Kind nicht mehr, wonach es sich richten soll.
Weder meine Kinder damals noch meine Enkelin heute dürfen mit Eßsachen durch die Wohnung laufen, erstens wirklich unnötige Sauerei, zweitens Gefahr von Verschlucken beim Rumhampeln. Leonie darf vom Tisch aufstehen, wenn sie fertig ist, auch wenn wir es noch nicht sind, aber es wird kein Futter mitgenommen und alles eingesaut. Auch getrunken wird nur am Tisch.
Und darüber sind sich alle einig, Mama, Papa und Oma !
Aber vor dem Kind wird nicht darüber diskutiert - das macht ihr ohne den Zwerg.
Aber beim Zubettgehen, früher oder später, oder Aufräumen müssen usw. da darf es schon Unterschiede geben bei Mama und Papa, das macht ja auch den Reiz aus - und - Dein Mann ist sicher kein Volltrottel - red mit ihm !
LG Moni

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2 menschen, 2 charaktere ;-)
ist ja genau, was kinder brauchen.


also ich finde, ihr beide solltet euch in sehr wichtigen dingen schon klar sein, aber insgesamt handhabt man einfach viel unterschiedlich.
und wenn dein kind sich verschluckt, weil es mit essen rumläuft, sollte dein mann schon diese gefahr sehen und es vermeiden.



in dem alter waren wir von tischmanieren übrigens noch sehr weit entfernt ;-)
meine tochter kam mit 17 monaten in die kita.
sie unterscheiden genau, welche regeln wo und beim wem herrschen.

inzwischen ist meine tochter fast 5 und im jetzigen kiga sind 20 kids in einer gruppe, deshalb viele regeln, zb sollen sie beim essen nicht reden, okay, wenn das 20 kinder tun würden....
zuhause durfte sie immer reden, hatte es aber lange nicht getan und nun macht sie zuhause vieles, was sie im kiga nicht darf.
ich denke, kinder brauchen auch einen ausgleich.

und manchmal finden sie den schon bei den eltern.


mein mann und ich machen auch manches verschieden, aber ganz grundsätzliches läuft gleich.
mein mann ist ein chaot, da muß ich nicht erwarten, daß er so ist wie cih.
aber dadurch wiederum hat meine tochter auch viel spaß mit ihm und lernt, sich in vielen unvorhergesehenen situationen selbst zu helfen.
sie geht spontan im see baden, nimmt papis t-shirt zum abtrocknen (der das dann wieder überzieht).

bei ihm darf sie in seinem auto auch eis essen oder schoki und müll rumschmeißen, in meinem darf sie dies nicht. das ist geklärt und wird akzeptiert.

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Hi,

also ich bin da völlig deiner Meinung.
Unser Lütte läuft zwar noch nicht, aber dafür habe ich mein Patenkind regelmäßig zum aufpassen da.
Er darf bei sich zu Hause auch mit Essen durch die Gegend laufen.
Bei mir gibt es das nicht!

Und auch bei meiner Tochter wird es das nicht geben!
Wir essen und trinken auch am Tisch. Das müssen Kinder lernen.

Klar gibt es in der Erziehung auch immer wieder Dinge, die bei Mama anders laufen, als bei Papa.
Doch bei eurem Punkt - finde ich auch - solltet ihr es einheitlich machen. Die Kleinen sind nicht doof und irgendwann fangen sie an, die Eltern auszuspielen.
Wenn der eine etwas sagt, muss der andere eben mitspielen. Hinterher kann man als Paar ja immer nochmal darüber sprechen, warum und wieso es so sein sollte.

Kinder brauchen klare Regeln und Grenzen. Und bei euch zu Hause wird eben am Tisch gegessen.
Was dann bei Oma, Opa, Tante, Onkel oder sonst wem gilt ist ja etwas anderes.

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wichtige sachen wie essen am tisch, kein tv beim essen, sitzen bleiben bis alle fertig sind, sollten von allen eingehalten werden, erstreicht von deinen mann, der ihr ja in einer wohnung wohnt.

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das kind ist erst 17 monate alt.

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und?