rasten Eure Kinder auch so heftig aus?

Hallo!

Brauche gerade mal ein wenig Ablenkung, um wieder runter zu kommen :-[:-[:-[#heul#heul

Bei uns rastet unsere Tochter in regelmäßigen Abständen so dermassen aus, daß es unter die Gürtellinie geht und ganz ganz schlimm ist. Ich weiß nicht, was los ist.
Sie war schon immer anstrengend und war auch als kleines Kind mehr frech als lieb. Sie war sehr oft krank, hat sich schon im Kindergartenalter nie richtig integriert und auch so nie Interesse z.B. am Lernen gehabt (lesen, malen, etc..)

Jetzt ist sie eben schon wieder total ausgerastet, nur weil sie ein kleines Mittagsschläfchen nach der Schule halten sollte. Sie hatte letzte NAcht schlecht geschlafen, kam ganz kaputt von der Schule, hatte am Mittagstisch schon keine richtige Lust zu essen und ist dann eben richtig ausgetickt. Wir sollen uns doch verziehen (ne Fliege machen), du Arsch, fickt Euch, ihr kriegt keine Geschenke zum Geburtstag, ihr seid scheiße, etc. etc.
Bin dann auch aus ihrem Zimmer gegangen und sie ignoriert, bzw. ihre Legokiste mitgenommen. Wenn es nach ihr ginge, dann würde sie am liebsten 24h Lego bauen, spielen und nichts anderes mehr machen.

Man kann sich gar nicht vorstellen, wie Kinder reden können wenn sie erst einmal sauer sind.
In moment ist es echt schlimm. Auch in der Schule kommt sie nicht richtig mit und bekommt schon Förderunterricht, trotzdem steht alles auf der Kippe (Zurückstufung).

Ich bin noch immer ganz geschockt und gleichzeitig auch traurig über sie. Wir bemühen uns immer ihr alles in Ruhe zu erklären, spielen viel mit ihr und sie hat auch so viel Freiheiten. Trotzdem blockt sie total ab, wenn man etwas von ihr will oder mit ihr beispielsweise mal ein Buch lesen will. Zu nichts hat sie Lust, immer nur spielen spielen spielen.

Habt Ihr auch schon mal solche Erfahrungen gemacht?

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hallo,

ich kann mir gut vorstellen, dass du total erschöpft und ratlos bist. vorallem wenn man nicht weiß, woher der ganze stress kommt.

ich muss dich trotzdem aber mal fragen, was dagegen spricht, dass dein kind 24 stunden am tag lego spielt.

leider weiß ich nicht wie alt deine tochter ist. aber mittagsschlaf bei schulkindern kam bestimmt auch bei dir als kind nicht gut an. das sie ruhe braucht in solchen situationen steht außer frage, aber ihr müsst euch eine andere lösung ausdenken. vielleicht gemeinsam hinsetzen und ein buch lesen oder musik hören oder einfach nur reden wie der tag war.

ich glaube, ihr schafft es nur diese ausraster zu begrenzen, in dem ihr jede situation die vorher war genau analysiert und gemeinsam mit ihr schaut, wie ihr es beim nächsten mal anders machen wollt.

manchmal brauch man auch professionelle hilfe dafür. da kann euch euer kinderarzt bestimmt weiterhelfen.

viele grüße maren

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Sagen wir es mal so: Mein Bengel ist 10 und subjektiv gefühlt ziemlich gut erzogen. Hätte ich ihm (auch schon mit 6) nahegelegt, doch mal ein Mittagsschläfchen zu halten, hätte er mich nur angelächelt und es für einen schlechten Scherz gehalten. Hätte er gemerkt, dass ich das ernst meine, hätte er sich das auch nicht bieten lassen und alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel zum Protest gewählt. Denn natürlich weigert sich ein Schulkind, wenn man es wie ein 2-Jähriges Kleinkind behandelt. Selbst wenn Ihre Tochter schlecht geschlafen und am nächsten Tag schlapp ist und auch keine Lust zu essen hat, ist das erstmal eine Sache, die Ihre Tochter völlig alleine steuern kann. Entweder ist sie müde und legt sich hin, oder sie quält sich irgendwie weiter durch den Tag bis zum Abend.

Die Situation wäre hier aber dennoch nicht so ausgeartet wie bei Ihnen. Wenn unser Bengel mal schlecht gelaunt war, ist er eigentlich immer in sein Zimmer verschwunden und hat die Tür geschlossen. Wir haben angeklopft und wenn er alleine sein wollte, hat er „nein“ gesagt und das Thema war gegessen. Er hat ein Recht auf seine Privatsphäre uns solange es für uns Eltern keinen triften Grund gab, darauf keine Rücksicht nehmen zu können, haben wir das auch akzeptiert. Auch haben wir ein „mach’ ne’ Fliege“ nie gehört. Wenn er uns aus seinem Zimmer haben wollte (und es für uns keinen triftigen Grund gab, da zu sein) haben wir ein „Lasst mich bitte in Ruhe“ widerstandslos akzeptiert. Er kam schon von ganz alleine wieder raus, wenn er Trost brauchte oder reden wollte. Sie wollten Ihrer Tochter doch in dem Moment nur helfen. Es ist daher jenseits meiner Vorstellungskraft, was vorgefallen sein muss, dass so eine Situation dann dermaßen ausarten konnte, dass Sie sogar noch Ihre heisgeliebte Legokiste wegnehmen. Natürlich sind Kinder, die unter Schlafentzug leiden, extrem empfindlich und anfällig für seltsame Reaktionen. Aber trotzdem: Wurde die Reaktion Ihrer Tochter von Ihnen hier eventuell provoziert oder kam es wirklich aus dem heiteren nichts?

Wenn mein Bengel damals mal sauer war, kam es auch schon mal vor, dass ihm mal (versehentlich) Wörter herausrutschen, die er nicht sagen wollte. Ihre Tochter wächst schließlich um die 35 (+/-) Stunden in der Woche in einem Milieu auf, wo Kinder nun mal unter sich sind und mit „Du Arsch, fickt Euch, ihr seid scheiße“ kommunizieren. Natürlich können wir das in keinster Weise gutheißen, aber Kinder passen sich jedem Milieu schnell an und spiegeln auch (ungewollte) Verhaltensmuster. Ich denke, wenn wir uns an unsere eigene Kindheit zurückerinnern, stossen wir auch auf die Erkenntnis, dass wir mit Kindern völlig anders gesprochen haben als es gesellschaftlich akzeptiert war; trotzdem sind aus uns anständige Menschen geworden. Kinder müssen hier erst lernen, die Milieus Elternhaus und Schule auseinanderzuhalten. Gerade, wenn sie wütend sind, schüttet der Körper natürlich Epinephrin (Adrenalin) aus. Es gibt ziemlich interessante Studien, die belegen, dass gewalttätige Straftaten nicht selten im direkten Zusammenhang mit Epinephrinausstössen gestanden haben könnten. Wenn also selbst Erwachsene nicht in der Lage sind, ihr eigenes Tun und Handeln in so einer Situation zu kontrollieren; wie könnten wir das dann von unseren Kindern erwarten, die erst noch lernen müssen, mit dieser neuen Situation (der Körper spielt verrückt) klarzukommen?

Man könnte es hier mal mit einem ganz harmlosen Erziehungsansatz versuchen. Denken Sie sich mit Ihrer Tochter zusammen eine Strafe aus, die sie über sich ergehen lassen muss, wenn sie solche Ausdrücke zu Ihnen sagt. Die Strafe sollte etwas völlig harmloses sein, damit Ihre Tochter auch darauf eingeht. Ziel ist es nicht, diese Ausdrücke dadurch zu verhindern, dass die Konsequenz eine Bestrafung ist; sie haben nämlich wahrscheinlich schon festgestellt, dass das so nicht funktioniert. Diese „Bestrafung“ soll Ihrer Tochter viel eher nur helfen, sich über ihr Handeln bewusst zu werden. Sie können nämlich bei einem Kind nicht davon ausgehen, dass ihm das in der Situation überhaupt bewusst war. So eine kleine Bestrafung kann alles mögliche sein von 5 Minuten eher ins Bett zu gehen oder abends vor dem Schlafengehen noch eine winzig kleine Matheaufgabe mit der Mama zu rechnen. Am besten funktioniert das natürlich, wenn die Kinder sich selbst was ausdenken. Es ist nicht mal schlimm, wenn die Strafe sogar ein winzig kleines bisschen Spass macht. Natürlich wird Ihre Tochter von der Strafe befreit, wenn sie sich angemessen entschuldigt. Kinder können ziemlich schnell etwas lernen, wenn sie nicht gleich direkt aufs aller härteste Bestraft werden (wegnehmen der Legokiste), sondern man Ihnen die Möglichkeit (und ein bisschen Zeit) gibt, eigene Fehler erkennen und selbstständig korrigieren zu können. Denn schließlich wollen alle Kinder das gleiche: Von Ihren Eltern geliebt werden und diese Liebe ungefiltert zurückzugeben.

Haben Sie schon einmal mit dem Gedanken gespielt, dass die Lustlosigkeit und momentane Laune Ihrer Tochter daher rühren könnte, dass sie schulisch total überfordert und bereits ausgebrannt ist? Dann sollte man mal das Gespräch mit den Lehrern und den Schulpsychologen suchen und überlegen, ob es wirklich der sinnvollste Weg ist, ihre Tochter mit noch mehr Druck (Förderunterricht) zu konfrontieren. Vielleicht sollte man dann den Schritt der Zurückstufung wirklich mal ernsthaft in Betracht ziehen; nämlich als das, was es eigentlich sein sollte: Eine Chance für ein Kind, schulisch wieder mitkommen und bei der ganzen Schose wieder Spass zu empfinden. Meine Eltern hätten das damals bei meinem Bruder auch beinahe gemacht und haben es nur sein lassen, weil er sonst mit seinem jüngeren Bruder (mir) in einer Klasse gelandet wäre und man ihm das nicht antun wollte, weil er dann gänzlich zusammengebrochen wäre. Mit dem Alter und der Reife kam aber dann irgendwann plötzlich ziemlich viel von ganz alleine. Gut, er hat seine Familie maßlos enttäuscht, als er Jura studiert hat. Aber er ist trotzdem ein bemerkenswerte Persönlichkeit und liebevoller Vater zweiter Töchter geworden. Was ich Ihnen hiermit eigentlich sagen möchte: Ihre Tochter ist noch so jung, sie wird von jetzt an noch mal ein ganzes Lebens lang Zeit haben wird und erst dann schulisch in einer interessanteren Phase landen wird, die entscheidend für die Zukunft ist. Es ist einfach jenseits unserer Vorstellungskraft, was in dieser langen Zeit noch alles passieren kann.

Zum Thema spielen: Hier lasse meine Frau und ich uns gänzlich von unserem Sohn leiten. Wenn wir mal wieder Lust auf einen Familienfilmabend, Brettspielabend, Billiadabend, Pizzaabend, Geschichten-Erzähl-Abend etc. haben, fragen wir ihn und wenn er mal keine Lust dazu hat, geht das völlig in Ordnung. Wir müssen ihn hier zu keiner freiwilligen Tätigkeit zwingen. Wenn er mal alleine in seinem Zimmer mit dem Laptop im Bett liegen und YouTube durchstöbern möchte, geht das völlig in Ordnung. Solange er selbst glücklich dabei ist und sich nicht sozial abgrenzt, sehe ich da kein Problem. Aber, abgesehen von seinen schulischen Pflichten hat unser Bengel auch nur spielen, spielen und spielen im Kopf; wobei für ihm alles unter spielen fällt, was ihm Spass macht. Was sollten Kinder denn sonst noch den lieben langen Tag tun?

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Hallo!

Mein Sohn ist 4 Jahre und macht keinen Mittagsschlaf mehr (ist ja kein Baby mehr...)
Vielleicht entspannt sich das Mädchen sehr gut, wenn es alleine im Zimmer Lego spielt.
Ich würde es halt so machen.
Meine Tochter braucht nach dem KiGa auch immer eine Ruhepause, sie schaut sich eine Kindersendung im Fernsehen an, und will über nichts reden. Später spielt sie dann wieder.

Wieso sollen Kinder nicht spielen?!?! Das ist doch lernen.
lg karin

4

Hi,
oh ja, gerade gestern hatte Paul wieder einen Totalausfall. Aber ich sehe das so: Er ist so ein liebes, verständnisvolles Kind, dass sein Unmut, den er ab und zu unterdrückt, dann raus kommt. Es macht einfach ERROR oder TILT und wenn es vorbei ist und ich Ihn frage was los war, sagt er selber: Ich weiss gar nicht. Eigentlich nichts.
Das muss einfach mal raus. Wir drücken uns dann, nachdem er sich in seinem KiZi ausgetobt hat und die Sache ist vergessen.
LG, Eva

5

Wie alt ist denn das töchterchen?
Grossen respekt scheint sie wohl nicht zu haben.
Ich fürchte ohne fachmann, wird sich das auch nicht mehr ändern.
Wenn sie noch unter der pubertät ist, scheint es schwerwiegend zu sein-
Ich würde mich schnellstens an einen fachmann wenden, denn wenn sie grösser wird, wird sie auch zuschlagen.

Viel erfolg.

6

Hallo,

wie alt ist denn deine Tochter?

Mein Sohn ist auch jemand, der sehr heftig und sehr zornig reagieren kann, aber er ist erst zwei.

Die Ausdrücke, die deine Tochter verwendet hat, finde ich sehr heftig.

In der konkreten Situation hätte es vielleicht geholfen, deine Tochter nicht zum Schlafen zwingen zu wollen, sondern sie einfach ein wenig ruhig spielen zu lassen. Lego bauen ist doch an sich eine sehr friedliche und ruhige Angelegenheit und auch sinnvolle Tätigkeit (finde ich).

Ich denke aber, dass das Problem ein ganz anderes ist. So wie du schreibst, ist deine Tochter ja an sich auffällig (Schwierigkeiten sich zu integrieren, in der Schule überfordert, aussschließlich Lego). Hast du schon Rat bei einem Kinderarzt gesucht?

Vielleicht benötigt sie ja spezille Förderung. Ich denke, ich würde an deiner Stelle erst mal mit dem KiA sprechen.

Alles Gute

LG

Sara

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Hallo,

ich hab auch einen 8-jährigen, der manchmal unvermittelt ausrastet. Gerade jetzt nach Schulanfang kommen auf die kids viele neue Eindrücke zu. Diese zu verarbeiten fällt ihnen sehr schwer. Hier spielen oft die sozialen Eindrücke eine grössere Rolle als die schulischen.

Auch wenn die kids sich sehr bemühen, alles mitzumachen, den Anforderungen gerecht zu werden, sind sie doch manchmal überfordert. Und wo sollen sie diese Überforderungen auslassen? Natürlich zuhause bei den Eltern. Hier solltest Du Dir viel Gelassenheit zulegen und selbst diesen Ausbrüchen ruhig gegenübertreten.

Unser Sohn ist auch kein Kind, das gerne im Mittelpunkt steht, er zieht sich auch gerne zurück. Wir haben das Glück, dass er einen wirklich guten Freund gefunden hat, sonst würde er sich auch am liebsten im Zimmer verkriechen.

Lego spielen und bauen spricht meiner Meinung nach für ausgeprägte Kreativität und Liebe für's Detail. Wenn sie sich ausgiebig damit beschäftigt, kann sie sich sehr gut konzentrieren.

Dennoch solltest du ihr klarmachen, dass sie sich nicht immer alleine beschäftigen sollte, da sie die sozialen Kontakte zur Familie und Freunden auch pflegen sollte. Sag ihr, dass du gerne mit ihr zusammen etwas tun möchtest, dass du einfach mit ihr zusammen sein willst, lass sie doch entscheiden, was ihr gemeinsam unternehmen wollt.

Ich denke, dass eure Tochter sehr unter Druck steht. Versucht doch, den Druck zu mindern, alles Überflüssige streichen, so dass sie mit mehr Ruhe ihren Aufgaben nachgehen kann.

Ich habe auch gelernt, mit Ruhe den Ausrastern meiner Kinder zu begegnen, so nimmt man ihnen die Schärfe.

lg thomma

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Hallo!


Ich würde auch gerne wissen, wie alt deine Tochter ist.

Meine ist 6 Jahre und vor ca. 5 Wochen in die Schule gekommen.
Sie macht schon seitdem sie 3 Jahre ist, kein Mittagsschlaf mehr.
Auch jetzt ist es so: Wenn sie müde ist, kann sie sich hinlegen, wenn nicht, dann auch gut. Das kann sie ganz alleine entscheiden. Sie hat bisher kein einziges Mal Mittags geschlafen.
Sie kommt im Gegensatz zu deiner Tochter fit und überdreht nach Hause. So das ich Probleme habe, sie da wieder runter zu holen. Ich denk manchmal, die geben der was in der Schule. ;-)
Lass deine Tochter doch machen was sie möchte. Hat sie keine Lust mit euch zu spielen ist es doch okay. Lego spielen ist doch gut.
Meine Tochter darf spielen was sie möchte. Ich mache zwar auch mal Vorschläge, aber wenn sie nicht will ist das in Ordnung. Ist ja ein eigenständiger Mensch.
Solange sich an die Regeln im Haus gehalten werden, hat jeder seine Freiheiten.
Was das Essen angeht: Wenn sie nicht will, lass sie. Räum den Tisch ab und Ende. Würde da nicht so ein Theater machen. Meine Tochter ist eine 'schlechte' Esserin. Ich hab mich daran gewöhnt das sie meinstens nichts isst. Allerdings gibts dann auch bis zur nächsten Malzeit (Nachmittags) nichts mehr.

Meine Tochter rutschen auch hin und wieder mal so Wörter raus, die ich nicht 'mag' und auch nicht dulde.
Sie entschuldigt sich meistens direkt wieder, weil sie weiß das man so etwas nicht sagen....zu keinem.


LG Sonja