Ich kann nicht mehr

Hallo,

puh ich muss mich jetzt mal wieder ausheulen. Ich bin schon wieder so fertig. Meine Kinder haben mich heute wahnsinnig gemacht. Manchmal weiß ich echt nicht mehr wie es weiter gehn soll.

Den ganzen Tag gab es heute wieder nur Streß und Zank. Meine beiden lieben sich eigentlich. Trotzdem sind sie permanent am zoffen. Töchterchen ist fast 5. Sohnemann ist 2,5. Meine Tochter ist schon immer ein sehr sehr wildes Kind. In ständiger Bewegung. Wir gehen schon zur Ergotherapie und da meinte man das Kind braucht nicht wie "Durchschnittskinder" mal Impulse und mal Ruhepausen. Meine Maus braucht sekundenweise neue Impulse. Nach dem anstrengendsten Sport ist sie kein bißchen ausgelastet. Sie kann keine 10 Sekunden am Stück still stehen. Selbst beim Ballspielen kann sie nicht warten bis der Ball zurückkommt wenn sie ihn ihrem Gegenüber zugeworfen hat, in den paar Sekunden muss sie sich mindestens einmal zu Boden werfen. Die Therapeutin meinte irgendwas von etwas gestörter Wahrnehmung und das es sein kann das meine Tochte sich zu schenll entwickelt hat und irgendwas verpasst hat. Ich weiß auch nicht.

Ich liebe sie echt, aber mit ihr gibt es keine entspannten Stunden. Es geht einfach nicht. Sie provoziert ständig. Natürlcih besonders gern ihren Bruder. Wenn er sich hinsetzt und etwas spielt, kommt sie und nimmts ihm weg. Sicher das ist bei den meisten Geschwistern so, aber es ist bei uns IMMER so. Der Kleine dreht dann jedesmal total durch.

Man könnte meinen meine Tochter braucht mehr Aufmerksamkeit, aber ehrlich, ich gebe ihr sehr sehr sehr viel Aufmerksamkeit. Viel mehr als meinem Sohn. Der beschäftigt sich nämlich auch mal alleine. Meine Tochter macht wenn sie nicht beobachtet wird nur Mist. Richtigen Mist.In der WOhnung hat sie kaum Freiraum zum rumrennen. Die Nachbarn beschweren sich weil sie sich regelrechte Kletterparkurs baut. Ich bin nur am hinterherrennen und verhindern. In anderen Jahreszeiten kann ich mehr raus, da kann sie sich austoben. Aber bei der Kälte grad geht mal ne Stunde vormittags und eine Stunde nachmittags, dann sind wir durch gefroren. Das lastet sie nicht aus.

Der Kleine lässt sich mittlerweile sehr anstecken. Wenn Sie ihm sagt was er machgen soll ... richtigen Mist... macht ers weil er sich über ihren Respekt freut. Ich werde wahnsinnig. Eben grad (habe ide beiden schon im Bett gehabt und es war ruhig) komme ich ins 'Bad (haben sich da reingeschlichen) da läßt der Kleine sonen 5L Eimer Wasser ein und schüttet ihn mir lachend übers Klo. Das Bad schwimmt. Er hat schon mindestens 2 Eimer ausgekippt unter Applaus seiner Schwester.... Ich bin grad so ausgerastet. ICh kann da einfach nicht ruhig bleiben. Ich bin nur am hinterherräumen. Ruhepausen gibt es in meinem Leben nicht. Habe die Kinder eben angeschrien, warum sie mich so ärgern und ich grade wünschte ich hätte keine Kinder. Mir tut das jetzt so leid das ich so nen Schmarrn gesagt habe... es ist in meiner Wut rausgeplatzt. Ich könnte mich Ohrfeigen. Jeden Tag nehme ich mir vor gelassener zu reagieren, aber dann kommt es wieder schlimmer als erwartet und spätestens bei der 5 Katastrophe pro Stunde platzt mir der Kraken. Heute haben sie einen Tisch kapputt gemacht weil sie immer hochklettern und dann aufs Sofa springen. Glaubt mir ich unterbimde das sobald ich das sehe, aber manchmal muss ich auch für 5 Minuten den Rücken drehen um mal ne Waschmaschine zu füllen oder irgendne Schweinerei aufzuwischen.

Meine Tochter hört auch kein bißchen. Wenn man normal mit ihr spricht und sie um etwas bittet (Nach dem Umziehen früh ihren Schlafanzug ins Bett zu bringen oder andere Keinigkeiten) ignoriert sie es total. Der Kleine hört darauf wenigstens. Ich muss echt erst richtig laut werden ehe sie überhaupt reagiert. Der Ohrenarzt meint übrigens ihr Gehör wäre 1a!

Leute ich bin so fertig. Es gibt bessere 'Tage und schlechtere. Heute war ein schlechter. Ich haße mich dafür das ich das nciht hinbekomme. Ich weiß man darf nicht gleich jedem Kind was etwas wilder ist den ADHS Stempel aufrdrücken, aber manchmal denke ich echt irgendsowas wird in ihr drin stecken. Mich würde es nciht wundern wenn wir das in 2 Jahren mal bestätigt bekämen...

Wie kann ich nur lernen selber ruhig zu bleiben wenn die 10 Katastrophe hier passiert...

Also Michel ist nichts gene meine Tochter...

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Kriegt deine Tochter eigentlich Konsequenzen für den Bockmist den sie macht? Mein Sohn hat nämlich auch eine Wahrnehmungsstörung ich weiß wie das ist.
Ela

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ja natürlich bekommt sie Konsequenzen. Heute 'Mittag zb hat sie sich den vollgesauten Pulli am Esstisch ausgezogen und über die Schulter geworfen. Einfach so auf den Boden. Und im selben Zuge ihre Hand ins Trinkglas gestopft. Ich habe gesagt sie soll den Pulli sofort in den Wäschekorb bringen und sich die Hände waschen sonst darf sie vom Tisch gehen. Natürlich reagierte Madam nciht. ALso musste sie gehen. Da sie sich kein bißchen beruhigte, sondern dann noch richtig durchdrehte fiel dann sogar das Mittag Essen für sie aus.

Meist muss sie in ihr Zimmer wenn sie zu großen Mist macht. Stiller Stuhl oder so geht gar nicht, ich kann sie ja nicht anbinden und sie bleibbt da nie sitzen. Sie wird wie ein kleiner tasmanischer Teufel. Selbst in ihrem Zimmer brüllt sie dann ganz schlimm rum und wirft mit Büchern etc.

Im Haus schimpfen schon alle weil wir so laut sind.

Ich denke schon das wir konsequent sind. Finden jedenfalls alle die das so mitbekommen.
Ich komm mir manchmal schon bekloppt vor weil ich ständig Konsequenzen ziehen muss. Aber sie gibt einem im Minutentakt Grund dazu.

Wie wirkt sich das denn bei deinem Sohn aus mit der Wahrnehmungsstörung und woher kommt das? Was tut ihr dagegen?

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Also bei meinem Sohn wirkt sich das derzeit so aus: Er hat z.B. schon mit seinem Kopf bei einem anderen Mädchen aus dem Förderkiga hingebumst. Ihm war gar nicht klar das es 1. bei ihm weh tut, 2. was als nächstes passiert und 3. das es auch dem Mädchen weh tun wird. ER versteht das nicht und ist Ende april 2010 schn 5! Geistig würde ich ihn momentan auch eher auf 3 Jahre einstufen weil er vieles nicht versteht nicht wahrnimmt und dahingehend auch schwer weiter gefördert werden kann. Er liebt ständige Wiederholungen und auch kann man ihm kaum bestrafen weil er das nicht merkt. D.h. wenn ich ihn anmotze weil was falsch ist ( passiert bei mir eben auch mal wenn die Geduld strapaziert wird) oder ihn ganz lieb anlächel er verstehts nicht. Er spürt die Unterschiede nicht und nimmt sie nicht wahr. Er kennt Angst, Traurigkeit und sowas einfach nicht. Er spürt diese Gefühle nicht und hat auch eine Temperaturstörung. D.h. er tut sich schwer mit heiß und kalt und bei Kälte draußen und solchen Sachen muss man ihn vor sich selbst schützen gewissermaßen. Genauso muss man bei vielen anderen Sachen immer aufpassen. Er soll ja eigne ERfahrungen machen aber er lernt nichts draus weil er nicht logisch denkt und versteht. Es passieren Dinge wo er oft an Sachen dran ist oder nicht weiterdenken kann und es würde viel kaputt gehen wenn ich nicht oft einschreiten würde. Es ist für ihn nicht spürbar oder wahrnehmbar wann etwas kaputt gehen würde. ER schmiert im Kiga auch schon mal Knete in den Teppich nicht weil er was kaputt machen will oder jemanden ärgern will er will einfach nur sehen was passiert weil ers nicht versteht.
Es ist schwer zu beschreiben man muss den Alltag mit meinem Kind erleben. Nebenbei ist er jetzt auch noch ADHS diagnostiziert.
Ela

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Liebe Schreiberin,

ich habe drei Kinder und massig Neffen und Nichten, aber das, was du schreibst, bewegt sich meines Erachtens nicht mehr im Bereich des "Normalen". Es gibt Kinder die sind ruhig, es gibt Kinder, die sind lebhaft. Das ist klar. Du schreibst deine Tochter kann keine 10 Sekunden still stehen und hat endlose Energiespeicher ist nie müde oder ausgepowert. Ich bin kein Psychologe, aber das liest sich für mich wie eine echte und handfeste Hyperaktivität (ADHS). Das beinhaltet auch eine Wahrnehmungsstörung, die durch einen fehlenden Botenstoff im Gehirn bedingt ist. Sollte dem wirklich so sein, dann kannst du schimpfen, Grenzen setzen und dich ärgern bis zum Herzinfarkt, ändern wird sich wenig bis gar nichts.
Ich würde an deiner Stelle sofort einen Kinderpsychologen aufsuchen und sie mal gründlich untersuchen lassen.
Was sagen denn die Erzieherinnen?
Ich finde eine genaue Diagnose vor allem deshalb so wichtig, weil sie bald in die Schule kommt und sie es mit solchen Verhaltensauffälligkeiten sehr schwer haben wird. Nicht nur seitens der Lehrer, sondern auch seitens der Mitschüler.
Alle leiden doch: du, dein Sohn und sicher nicht zuletzt deine Tochter.

Ich kann auf jeden Fall gut verstehen, dass du am Rande des Wahnsinns bist.

Ganz liebe Grüße #liebdrueck
Luka

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Die Erzieherin in der Kita will dazu keine Diagnose abgeben. Sie meinte aber dass sie gemerkt hat dass sie bei meiner Tochter anders rangehen muss als bei den anderen. Sie ist dort nicht der Gruppenclown, aber auch dort fällt es ihr sehr schwer sich an irgendwelche Regeln zu halten. Im ersten Jahr habe ich jeden Tag Ärger in der Kita bekommen weil sie auch da ständig provoziert hat. Mittlerweile kennt ihre Erzieherin sie gut. Sie meckerte am anfang auch immer von wegen mehr Konsequenz und so. Aber vor einer ganzen Weile hat sie mich mal beiseite genommen un sich entschuldigt und eben gesagt dass bei meiner Maus doch irgendwas anders scheint.

Es gibt aber eine Sache die eben nicht zu ADHS passt. Sie bastelt gern. Das kann sie lange machen. In der Kita. Zu Hause läßt sie sich auch davon leider zu schnell ablenken. Sie bewegt sich selbst beim basteln dabei halt wie ein Hamster im Laufrad.

Im Januar hat sie die U9 da werd ich nochmal mit dem Arzt reden und mich zum Kinderpsychologen schicken lassen. Der Arzt findet sie ja auch auffällig, aber er meinte mal er kann vor dem Schulalter keine Diagnose stellen. Ich habe halt Angst dass sie dann erst richtige Probleme bekommt.

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Ich denke deine Sorgen in Bezug auf Schule ist berechtigt.

Ich denke auch Kinder mit ADHS haben Interessen. Das deine Tochter während des Bastelns auch (hyper)aktiv sein muss spricht eher für ADHS. Diese Kinder wollen ja auch Vieles, können es dann aber nicht, weil sie sich ständig ablenken lassen. Und das ist das Schlimme an einer echten ADHS: Sie können nichts dafür, dass sie ständig abgelenkt werden, da ihnen ein wichtiger Botenstoff im Gehirn fehlt der hilft Informationen zu verarbeiten - vor allem Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Deine Tochter leidet nicht weniger unter ihrer Situation wie du.

"Der Arzt findet sie ja auch auffällig, aber er meinte mal er kann vor dem Schulalter keine Diagnose stellen."
Warum nicht? Letztens war im Nachtcafe (Talkrunde mit Wieland Backes) eine Mama. Ihre Tochter war so extrem, dass ihr Leben in Gefahr war: Sie kletterte ohne Pause auf Vitrinen und Küchenschränke - dementsprechend oft hatte sie gebrochene Knochen. Bereits mit 3 Jahren musste die Tochter deswegen Medikamente einnehmen. Das war aber wirklich eine sehr schwere Form der ADHS.

Liebe Grüße
Luka

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auweia :-)

hm, ADHS, ich weiß nicht.

ist es denn jeden tag so?

ich kenne solche tage auch, mit nur einem kind, also dieses permanente gerenne und geputze.
es ist aber nur selten extrem, wenn sie aufgeregt ist, jetzt die letzten tage vor weihnachten #augen
dann macht sie 1000 sachen, hat unheimliche ideen, sucht etwas, wühlt irgendetwas und es passiert dann einiges, weil sie einfach unkonzentriert ist, aber eben nur ab und an, wenn sie sie drauf ist.
sonst geht es.

meinst du echt?
ADHS?
also ich kann dir nachfühlen, wie es ist, zumindest eben dieses 1000 sachen gleichzeitig machen, waschmaschine, dann wieder etwas sauberwischen,
staubsaugen usw.

und man hat keine 10 minuten ruhe (bei mir, weil ich auch den haushalt immer nebenbei mache, in der woche bleibt viel liegen).


also ich wünsche dir dann einen ruhigen abend, mach die ein paar kerzen an :-)

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Kerzen...Du bist ja süß#liebdrueck. Ja das hilft.

Ja irgendwie ist das bei uns ganz ganz oft so. Ich bin froh wenn vorallem das Wochenende vorbei ist. Es gibt sicher auch mal ruhige Stunden, aber die sind wirklich sehr sehr selten. So ne richtige Auszeit habe ich nur wenn sie mal ne kurze Weile vor der Glotze sitzt. Denk jetzt bitte nicht ich mach das dauernd. Aber manchmal ist das der einzige Weg die beiden zu beruhigen. Vorallem wenn ich doch mal 15 Minuten brauche um mal das Abendessen vorzubereiten. Ich wage ja kaum ein Messer in die Hand zu nehmen wenn sie in der Nähe rumwusselt.

Ich kann sie auch nicht helfen lassen. Hab ich alles schon probiert. Während mein SOhn mit seinem 2,5 Jahren (gut bissel mehr, er wird im März 3) mit einer Engelsgeduld zb beim Äpfel schälen hilft oder andere Sachen mit Ruhe macht, kann ich meine Große nciht in die Nähe von Küchengeräten lassen. Es ist als hätte sie 100 Arme die gleichzeitig woanders rumfummeln. Ich habe zu viel Angst das was passiert.

Ich weiß nicht ob sie ADHS hat und ich hoffe sehr das sie es nicht hat und es vielleicht doch an mir liegt. Und ich einfach meine Fehler erkenne und es irgendwie anders hinbekomme...wenn ich nur wüßte wie.

Allerdings hat meine Schwiegermutter ein Buch über ADHS und da gibts hinten drin ne Checkliste mit so 50 Fragen oder so und je mehr man mit Ja beantwortet desto größer ist die wahrscheinlichkeit das es ADHS SEIN KÖNNTE. Ich habe echt fast jede Frage mit Ja beantwortet...#zitter

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Also da ich 2 Fälle non ADS oder auch ADHS kenne und weiß wie es da abgeht (eigentlich auch so wie bei dir, man kann diese Kinder nicht aus den Augen lassen), kann ich dir nur raten geht zum Kinderarzt und besprecht das Ganze dort mal und schaut welche Therapiemaßnahmen erfolgen sollten. Getan werden muss auf jeden Fall etwas, sonst geht ihr nervlich kaput daran;-)#stern. Lg#liebdrueck und einen höffentlich noch ruhigen 4 Advent euch#snowy

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Hallo,

ich kann dich gut verstehen. Meine Tochter ist vier, mein Sohn eineinhalb, du bist uns also ein Jahr voraus. Meine Tochter ist auch ein sehr "lebendiges" Kind. Nicht zu vergleichen mit anderen Kindern, nicht zu vergleichen mit meinem Sohn, der auch nicht total simpel ist, eben ein normales Kind.

Meine Tochter ist einerseits wahnsinnig vernünftig. Wenn sie einen guten Tag hat benimmt sie sich wie ein Schulkind, macht sich und ihrem Bruder schon Frühstück während ich noch im Bad bin und geht sich danach waschen (und richtet dem Kurzen auch noch eine Zahnbürste her und erklärt ihm wie wichtig das Zähneputzen ist). An ihrem Bruder hat sie überhaupt einen Narren gefressen. Solang er sie nicht gerade an den Haaren zieht oder ihr Playmobilhaus angreift verzeiht sie ihm alles und benimmt sich wie eine kleine Mami.

Im Kindergarten ist sie seltsamerweise auch unauffällig, ausser dass sie sehr stur ist und wenn sie beleidigt ist völlig unkooperativ, was aber keinen Anlass zur Sorge gab bisher.

Was mich so fertig macht ist wie du es auch beschreibst ihre Zappeligkeit, Energie, nenn es wie du willst. Sie jagt mich durch den Tag von einer Aktion zur Nächsten, ich bin nur damit beschäftigt ihr Chaos zu beseitigen oder sie davon abzuhalten die Fenster zu öffnen, weil "MAMA, ICH BIN EIN KIND, ICH BRAUCH FRISCHE LUFT!" (dabei sind wir mindestens zwei Stunden täglich draussen). Sie baut sich aus Stühlen und Hockern fast täglich Kletterstrecken, erst heute musste ich wieder nen Stuhl vom Sessel stellen, weil sie einen höheren Absprung aufs Bett bauen wollte. Letztens hat sie sich mit zwei Stühlen eine Leiter gebaut weil sie eine Schnur, die sie hoch geworfen hat von der Lampe holen wollte.

Sie springt, läuft, singt und pfeift den ganzen Tag. Manchmal klingen mir abends echt die Ohren.

Ich kann auch nicht immer ruhig bleiben, aber mein Gott dann werd ich halt noch lauter (und kassier von Tochter einen Tadel dafür wenn sie ganz trocken kommentiert "Mama wir schreien uns nicht an"). Es ist eben nicht immer leicht mit einem Kind das vor Energie explodiert.

Ich war deswegen bei einer Erziehungsberatung die aber nach drei Stunden meinte, sie könne mir nicht helfen, die Beziehung zu meiner Tochter sei fabelhaft. Sie hat aber gesagt: Man kann Menschen nicht ändern, sondern muss sie nehmen wie sie sind. Und meine Tochter ist eben so wie sie ist und eigentlich schätze ich ihren Charakter sehr.

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was waere mit einem schwimmkurs?
das geht auch wenns kalt ist, ist sehr anstrengend und vielleicht floesst ihr das wasser wo sie nicht so kann wie sie moechte etwas respekt ein?

alles gute

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so ich möchte dir auch noch antworten . Du könntest auch von meiner Tochter geschrieben haben , ich habe mehrere Kinder alle wirklich sehr lebhaft aber meine eine Tochter ist absolut kein Vergleich zu meinen anderen, wie gesagt ebenfalls sehr lebhaften Kindern sie hat schon von Anfang an deutlich rausgestochen ( extremes Schreibaby ) und tanz nach wie vor ständig mit und bei allem aus der Reihe und das überall nicht nur zu Hause . Als Kleinkind bis sie 3 Jahre alt war , wars ganz extrem ihre Impulsivität , ihr Temperament , das sie sich keine 5 Minuten alleine beschäftigen könnte /kann und man wirklich ständig hinter ihr her sein mußte /muß , ihre Lautsärke ! und dann noch diese ständigen Machtkämpfe egal was es war ob Schuhe anziehen sich im Auto anschnallen lassen beim essen bzw. mit essen sitzen bleiben usw. usw. sie hat einen quasi ständig und mit allem provoziert , ein ganzer Kindergarten wäre einfacher gewesen wie dieses eine Kind .
Wir waren dann mit ihr in einem SPZ wo uns zwar bestätigt wurde das das alles nicht normal ist und auch definitiv nicht an unserer Erziehung liegt ( das wird einem dann ja gerne immer gleich eingeredet ) aber zu einer Diagnose wollte sich da sie noch sehr klein war auch niemand durchringen also so hilfreich war das nicht . Sie hat eigentlich auch alle typischen Syntome für AD(H)S was ich auch angesprochen habe und was mir auch niemand abgestritten hat ! und so ganz weit hergeholt da es auch in unserer Familie auftritt ist es absolut nicht denn AD(H) S ist nunmal erblich bedingt .
Für mich hat sie eindeutig AD(H)S ich habe mich damit abgefunden und es hat einige Zeit gebraucht bis ich herausgefunden habe wie ich sie am besten zu händeln haben , sie ist zwar nach wie vor das gleiche schwierige Kind und bringt mich noch oft genug und immer wieder an den Rand der Verzweifelung und an das Limit meiner Nerven und Kräfte aber da ich mittlerweile weis wie ich sie zu lenken habe ist es allgemein wesentlich entspannter geworden und sie ist natürlich auch älter geworden sprich der Verstand ist gereift . Auf Machtkämpfe lasse ich mich schon lange nicht mehr mit ihr ein , unser Tagesablauf ist ganz strickt geregelt ( plötzliche Veränderungen werfen sie nach wie vor aus der Bahn ) mit ihr macht man nichts mal eben so wie mit anderen Kindern das kann wenn man nicht aufpasst ganz schnell im absoluten Desaster enden. Es ist schwer zu erklären aber mittlerweile weiß ich sie so zu lenken das ich es meist verhindern kann das sie endgültig richtig hochfährt denn wenn sie einmal richtig hoch gefahren ist dann macht man so schnell absolut nichts mehr bzw. geht gar nichts mehr . Sie kann auch nach wie vor nicht ruhig spielen , so Dinge wie Gesellschaftsspiele oder alles was etwas ruhiger ist und wo es Regeln gibt gehen mit ihr gar nicht sie hat ihre eigenen Regeln . Am einfachsten und glücklichsten ist sie wenn sie draußen spielen kann , drinnen sind überhaupt nur wilde freie Spiele möglich was dann leider eben auch sehr schnell im Disaster mit ihren Geschwistern endet weil sie in ihrem Übermut einem weh getan hat oder weil sie irgendwas von den anderen kaputt gemacht hat usw. . So Spielbesuch oder generell Besuch ist für sie tödlich das ist nach wie vor etwas wo es mir immernoch nicht gelingt sie einigermaßen in geregelten Bahnen zu halten , sie geht dann wortwörtlich über Tische und Bänke , läßt den Clown raushängen und stichelt alle anderen Kinder mit an , ist der Besuch dann weg ist sie selber fix und fertig , schreit meist nur noch und ist nicht mal mehr in der Lage Abendbrot zu essen .
Den Alltag mit ihr und ihren Geschwistern habe ich wie gesagt mittlerweile recht gut im Griff , anstrengend ist es nach wie vor aber im Vergleich zu dem was wir hatten ist es mehr oder weniger recht entspannt . Alles was darüber hinaus geht oder außerplanmäßig läuft ist nach wie vor ein absoluter Spießrutenlauf und so weit es eben geht versuche ich die Dinge von denen ich weiß das sie nicht gehen zu vermeiden weil dabei tritt auch keinen Gewöhnungseffekt bei ihr ein so traurig wie es ist aber wenn wir z. B. Besuch bekommen bestelle ich schon leiber extra einen Babysitter als wie das ich mir das antue .
Wie es wirklich weiter geht wenn sie in die Schule kommt ( das wird auf jeden Fall ein Drama ) weiß ich nicht , ich bin mir auch unschlüssig ob ich sie nochmal geziehlt auf AD(H)S testen lassen soll oder nicht und ob sie dann evt. Medikamente bekommen soll oder ob wir das lieber erstmal so versuchen . Da sie ein Mädchen ist und zwar wild aber nicht agressiv auffällig ist + sich sehr gut und gezielt einzusetzen weiß und auch nicht dumm ist wird sie sicherlich auch so wie jetzt im Kindergarten ja auch irgendwie durchrutschen nur obs das für sie wirklich sein kann auf Dauer weiß ich nicht , es fällt ihr sehr schwer sich insbesondere auf Dinge die sie nicht interessieren zu konzentrieren und sie hat halt ganz extrem ihren eigenen Kopf kann sich nicht wirklich anpassen usw . jetzt im Kindergarten geh das alles noch sie ist ja noch so klein da kommt sie damit durch aber in der Schule muß sie sich eben anpassen ob sie will oder nicht und das wird für sie auf jeden Fall sehr schwer werden .
Letzendlich stehen wir also nach wie vor alleine da , wie gesagt das Handling ansich für uns als Eltern ist mittlerweile nicht mehr so das Problem aber der Rest eben darüber mache ich mir sehr viele Gedanken .
Was meiner Tochter sehr gut tut auch um mal an ihre Grenzen zu geraten ist reiten ( sie ist absolut kein Kind für einen Mannschaftssport und hat auch keine großartigen Interessen an anderen Sportarten ) da muß sie sich automatisch ans Pferd anpassen und bekommt auch sofort ein Fedback egal ob in positiver oder negativer Hinsicht . Das tut ihr wirklich sehr gut , macht ihr auch sehr viel Spaß und danach ist sie auch ausgeglichener , kann ich wirklich nur empfehlen das mal auszuprobieren .

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das wichtigste habe ich eigentlich noch vergessen eigentlich ist es gar nicht unbedingt wichtig eine genaue Diagnose zu bekommen ABER es ist in erster Linie ganz wichtig das du dir auf jeden Fall Hilfe holst um wieder eine gemeinsame, bessere Basis mit deiner Tochter zu finden und nicht in einen Teufelskreis gerätst denn das geht leider recht schnell und man verliehrt damit leider oft auch den Blick für die positiven Seiten seines Kindes weil eben immer nur/ nur noch Terror ist .
Vergiß nie egal wie anstrengend deine Tochter auch ist und egal welche Diagnose dabei raus kommt es gibt garantiert genauso extreme positive Seite an ihr auch wenn du die im Moment vielleicht noch länger suchen muß , sie werden irgendwann wieder deutlich sichtbar für dich sein #liebdrueck

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Hallo,

leider kann ich nur kurz antworten, weil ich noch nicht zu Hause bin ;-). Danke erstmal für Deine lange Antwort.

Wo Du das mit dem erblich erwähnt hast... mien Mann hat einen älteren Halbbruder. Der ist mittlerweile Ü40 und mein Mann hat keinen Kontakt. Ich kenn ihn nur aus Erzählungen. Er galt als nicht erziehbar. Damals durfte er nicht in den Kindergarten gehen und es gab nur Ärger. Er muss ganz schlimm gewesen sein und ist irgendwann im Heim gelandet und da aufgewachsen.

Mein Mann redet nicht über ihn, nur meine Schiegermutter erzählt manchmal dass es die reinste Hölle war mit dem Bruder. Er ist der Sohn des Vaters meines Mannes.

Mir tut der Kerl irgendwie leid. Er muss wohl einiges durch gemacht haben. Seine Mutter wollte ihn nicht und er ist eben bei seinem Vater geblieben. DIe haben es 3 Jahre versucht und dann gings wohl nciht mehr. Kann mir kein richtiges Urteil erlauben....

Wer weiß vielleicht hat meine Maus ja auch so ein Gen vom Opa (er ist sehr cholerisch, aber trotzdem leibenswürdig)abbekommen...

Mit Deiner Tochter wünsch ich DIr alles Gute. Wenn Du magst können wir uns gern immer mal per PN austauschen...

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Ich kann dich total verstehen, auch, dass du mit dir haderst, weil deine Tochter so schwierig ist und dein Sohn eben "normal". Ist bei uns leider ähnlich, allerdings ist bei uns der Sohn der "Große" mit 3,5 und die Kleine erst 2. Nichtsdestotrotz...man kann vergleichen und unterstellen, wenn die Kleinen nicht so sind, wie die Großen, dann kann die Erziehung nicht soooo falsch sein. Dann liegt es eben tatsächlich auch viel am Charakter der Kinder. Ich bin mit meinem Sohn bei einer Psychologin, die mir sehr hilft. Alleine, indem sie mir seine Verhaltensweisen manchmal erklärt und mir zeigt, warum er sich so verhält und dass es in SEINER Welt durchaus verständlich ist, kann ich mich besser zusammenreißen und habe mehr Verständnis. Dadurch bleibe ich oft ruhiger. Man fängt halt wirklich teilweise an, mit sich selbst zu hadern: Liegts an mir? Warum habe ich so ein Kind? Und natürlich immer der Gedanke: Ich will das nicht, aber warum kann ich es nicht ändern???

Hole dir Hilfe, von jemandem, der was von der kindlichen Psyche versteht. Áußerdem ist deine Tochter alt genug, um alleine in einer Sportgruppe oder ähnlichem zu bleiben, so dass du sie eine Weile "los bist" und zu Atem kommen kannst.

Ich weiß auch nicht, wie bei euch die räumlichen Verhältnisse sind, aber bei uns wird nur in den Kinderzimmern und im Flur gespielt, wer woanders erwischt wird, wird rausgeschmissen. Bei unseren 110 qm auf einer Etage habe ich aber auch den Überblick. Wenn ihr natürlich zwei Etagen habt, wirds schwer zu sehen, wo sie sich "rumtreiben"...

Jedenfalls: Du bist nicht alleine!!! #liebdrueck

LG
Jenny mit Jamie 3,5J, Julie 2J und Henri 31 SSW

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Hallo!

Das, was Du beschreibst, erinnert mich ein bißchen an mein Patenkind (wird in drei Monaten sechs Jahre alt).

Der Junge wird momentan in einem Heilpädagogisch-Therapeutischen Zentrum "getestet". Ich mag diesen Begriff in Bezug auf Kinder nicht, aber egal...
Seine Logopädin sagte vorher mal, dass sie nicht auf frühkindlichen Autismus oder eine andere Autismus-Art tippt. Aber die Gespräche und Tests in dem Zentrum haben ergeben, dass es wahrscheinlich doch eine Form des Autismus ist.

Vielleicht wäre eine genauere Abklärung sinnvoll,

Ich will damit NICHT sagen, dass Deine Tochter Autismus hat. Aber vielleicht ist eine zusätzliche Diagnostik - zusätzlich zu der bei der Ergotherapeutin - hilfreich. Dann weißt Du, was die Ursache für das Verhalten ist und kannst ggf. neue Wege kennenlernen, damit umzugehen.

LG Silvia