Ich glaube dieser Tag hat mich einiges gelehrt....

Ich habe da mal neben all dem Gejammere eine kleine Anekdote vom gestrigen Tag. Wir hatten Elternabend. Themenelternabend. Mit viel Mühe vorbereitet.

1.) nur ca. 1/4 aller Eltern kamen überhaupt - einige ernsthaft verhindert, andere weniger ernsthaft

2.) nach zwanzig Minuten schauten die ersten wieder auf die Uhr und stöhnten, rutschten auf den Stühlen hin und her

3.) nach einer halben Stunde wurde es albern, keiner war mehr zu Mitarbeit bereit

4.) nach eineinhalb Stunden begann eine hitzige, mitunter beleidigende Diskussion, über Länge, Notwendigkeit (!!! das Thema wurde ausdrücklich mehrfach erwünscht) und Art des Abends

5.) die Diskussion dauerte wiederum eine Stunde, dafür war dann genug Zeit

Was hat mich das alles gelehrt??? Sehr, sehr viel. Die Menschen, die dort waren, sind die Menschen, die stets mit ausgestrecktem Finger auf die Kinder zeigen, die Schwächen sei es im Sozialverhalten oder sei es die Konzentration oder was Kinder sonst noch so falsch machen können.

Und was machen die? Können sich keine zwei Stunden einer Gruppe unterordnen, ohne beleidigend zu werden, würdigen nicht die Arbeit der Erzieher, sondern meutern nur, wo es besser sein könnte. Haben aber keine Lust mit zu helfen.

Verlangen aber von Kindern, dass sie ausdauernd malen, sich niemals körperlich wehren, keine Schimpfwörter benutzen und 35 Stunden die Woche mit mehr als viermal soviel Kindern in einem Raum verbringen? Schaffen es selbst aber keine zwei Stunden?

Ich schäme mich echt für diese Art, das zeigt mir, dass diese angeblichen Erziehungskünstler im wirklichen Leben nichts verstanden haben.

Bleibt anzumerken, dass ich auch nicht vor Begeisterung vom Stuhl falle, weil ich auch beruftstätig bin und lieber mit meinem Mann auf der Couch sitze als noch eine Extrastunde KIGA. Dass mir all diese Dinge am Verhalten und Lernen meines Sohnes total wichtig sind. Aber ich habe doch gelernt mich am Riemen zu reissen.

Sorry, das musste raus.





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Bei uns läuft es anders, zumindest können alle still sitzen. Allerdings lässt die freiwillige Mitarbeit bei bestimmten Aktionen und deren Vorbereitung auch sehr zu wünschen übrig. Z. B. machen wir demnächst eine Kanufahrt mit Zelten. Zum Organisationsgespräch waren exakt 3 Personen da, davon die beiden Elternsprecher. Ich bin gespannt, wie es dann läuft. Aber wenn jemand meckert, dann bekommt er von mir auf jeden Fall die entsprechende Antwort.

Ich persönlich gehe durchaus auch gerne zum Elternabend und finde, dass es viel zu wenige davon gibt. Bei uns ist nur einmal im Jahr ein Elternabend und das reicht einfach nicht, um alles zu besprechen.

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bei uns ist es ähnlich. die meisten eltern kommen zum elternabend, einige nie. aber nun gut. aber die meisten sind interessiert etc. die mitarbeit bei aktionen lässt auch zu wünschen übrig, allerdings habe ich ein probates mittel gefunden, wenn es z.b. um den verkauf beim kuchenbasar oder die halbstündige beaufsichtigung eines spiels beim sommerfest gibt: ich spreche die eltern direkt an! ich frage, ob sie nicht die zeit hätte, wir suchen noch dringen freiwillige, eskist ja für die kinder etc. und wer hat da schon den schneid nein zu sagen;-)
zumal sie ja sonst schlecht auf dem fest erscheinen können, denn ich sehe sie und ihre ausreden (hab keinen fürs kind etc.) dann auffliegen.
klappt ganz gut und ich merke, dass einige der im letzten jahr angesprochenen elten dieses jahr tatsächlich freiwillig schon in die listen eingetragen sind...

lg

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Wir hatten im letzten jahr einen Eltern- Kennenlern-Abend. Dort wurde alles besprochen, was wichtig ist für den Einstieg in den Kindergarten, wie die Einrichtungeinstellungen sindetc. von 25 neuen Kindern ( also fast 50 Eltern) Waren 3 da.

Ebenso sieht es bei uns aus, wenn es um Elternaktionen geht. Alles wollen alles für die Kinder, aber das die Erzieherinnen die neue Holzeisenbahn nicht allein aufstellen können trifft auf Unverständnis. Der letzte Großelternnachmittag konnte nur stattfinden, weil die Erzieherinnen Kuchen dazu gekauft haben. Viele hatten sich eingetragen und nud nur drei haben auch den Kuchen gebracht.

Mich ärgert es einfach wie wenig die Eltern bereit sind für die Kinder zu tun.

Bin auch Vollzeit berufstätig und schaffe es irgendwie immer das wenigstens einer von uns beiden da ist.

Meine Schwiegermutter ist Erzieherin und ich verstehe sehr gut, dass sie manchmal resignieren wollen. Alles sollen sie, aber nichts dürfen sie und Unterstützung gibt es eh nicht.

Werde bei dem Thema echt wütend.

An alle Eltern die sich aktiv im KiGa angagieren: DANKE #pro

Wir wissen für wen wir das machen. Und an alle Elternvertreter:

Gebt den Leuten durch offene Anschreiben zu verstehen, dass auch sie mit anfassen müssen. Sie sollen wenigstens ein schlechtes Gewissen bekommen.

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Meine Frau und ich haben uns jeweils den ersten Elternabend im Kindergarten, in der Grundschule und den ersten auf dem Gymnasium angetan.

Kindergarten war mit Abstand das schlimmste. So eine Mischung aus Warten auf Godot und Bob der Baumeister. Geleitet von einer sehr netten und sympathischen Frau, die Zweifelsohne viel Erfahrung im Umgang mit Kleinkindern hatte. Die genau wusste, wie man denen Dinge erklärt, beibringt, wie man sie motiviert, wie man eine Tag oder ein Thema am besten gestaltet, damit es gut verständlich rüber kommt etc. etc. Das Problem am Elternabend war jedoch, dass da überhaupt keine Kinder anwesend waren. Die wenigen Erwachsenen, die überhaupt anwesend waren, hatten das auch erkannt. Nur diese sehr nette und sympathische Frau halt nicht. Als ich ihre Punkte 3 und 4 las, kam mir leider genau diese Situation vor Augen. Als Erwachsener erwarte ich hier eher ein: Jemand erzählt kurz, knapp und prägnant die Tagesordnung und danach die einzelnen Punkte dieser Tagesordnung und nach jedem einzelnen Punkt dieser Tagesordnung kommt die obligatorische Frage: „Gibt es noch Fragen zu diesen Punkt?“

Ich kann nur für mich sprechen, aber, ich sehe diese Notwendigkeit, besonders viel Mühe in die Vorbereitung zu stecken oder hier Eltern zum „Mitarbeiten“ zu bewegen, absolut nicht. Und ich hatte auch bei den wenigen anderen Eltern nicht das Gefühl, dass das notwendig geschweige denn gewünscht war. Mir hätte es gereicht, wenn man genau so im Alltag mit meinem Sohn umgegangen wäre und das war auch der Fall, das war ein ganz toller Kindergarten. Daher hatten wir nie die Notwendigkeit gesehen, noch an einem weiteren dieser Elternabende teilzunehmen; da alles immer ganz ganz wunderbar lief. Zumal man die Kids in dem Alter ja doch täglich hingebracht und wieder abgeholt hatte, so, dass man, wenn wirklich mal etwas auf dem herzen lag, man das besprechen konnte. Die Kids hatten schnell Freundschaften geschlossen so, dass man ganz zwangsläufig in Gespräche mit anderen Eltern kam - irgendwie war alles ganz toll; auch ohne Elternabende.

Bei der Grundschule hatte ich das Gefühl … kennen Sie diese Situationen mit vorpubertären Kindern, wo Sie denen etwas erklären und die nur noch die Augen verdrehen, weil sie etwas sagen, was für die bereits absolut logisch ist? Genau wie so ein Kind haben wir uns dort auf den Elternabend gefühlt. Die wichtigsten Informationen gab es ohnehin auf einem Merkblatt und waren absolut selbstverständlich; der Rest war gänzlich banal. Und es gab unheimlich viele Eltern, die über diese Banalitäten allen ernstes noch diskutiert haben. Als ich ihren Punkt 2 las, musste ich genau an diese Situation denken. Das war der letzte Elternabend auf der Grundschule. Auch hier gab es Elternsprechtage, wo es dann um unseren Sohn ging und über alles andere wurde man ohnehin schriftlich informiert.

Auf dem Gymnasium hatten wir dieses tolle Gefühl, einen Lehrer vor sich zu haben, der in den Klassen 5 bis 13 unterrichtet und sich dem Alter seiner „Schüler“ sehr gut anpassen kann. Wir hatten mit der Einladung zu diesem Elternabend eine Tagesordnung mitbekommen, auf der die einzelnen Themen draufstanden und die wurden beim Elternabend kurz und prägnant durchgegangen. Und es ist erstaunlich - plötzlich diskutieren Eltern nicht mehr darüber, ob Kakao nun schlecht ist oder nicht, sondern benehmen sich wie Erwachsene und konzentrieren sich auf das wichtige. Die Veranstaltung war sehr informativ und trotzdem die Letzte, weil wir danach nach England gezogen sind :-p Aber meine Schwägerin war Ende letzten Jahres dort noch mal auf einen Elternabend für unseren Sohn - sie hatte den gleichen „positiven“ Eindruck.

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Das meinte ich eigentlich nicht. Elternabende sind auch nicht mein Ding.

Ich meinte vielmehr, wie sich einige Eltern (die perfekten nämlich) aufgeführt haben.

Keine Konzentratition, keine Konfliktlösungsfähigkeit, null Frustrationstoleranz.

Aber die Kinder (natürlich die der ANDEREN) sollen es im zarten Alter von 3-6 schon können.

Keine Lust haben ist die eine Sache. Das vernünftig zu kommunizieren ist die Andere.

Das wollte ich damit eigentlich bemerken.

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hallo,

also ich kann durchaus verstehen, dass man die elternabende nicht mag, nicht zufrieden ist, wie diese organisiert udn aufgezogen sind. gehe ich konform. aber ich finde es ist auch eine frage des respekts der person ggü., die mein kind betreut und lehrt. sich mit ihm befasst udn mühe gibt, dort eben zu erscheinen,
ausserdem finde ich es gerade in der schule wichtig für den lehrer, die eltern einmal kennezulernen udn für die eltern sich auch ein bidl des lehrers machen zu können.
lg

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Hallo,

für diese Erkenntnis brauchtest du einen Elternabend?

Nicht wirklich, oder?

Elternabende sind insoweit lästig, als das dort nichts mehr besprochen wird, was von Belang ist.

Für die wichtigen Themen im Leben zeigen unsere Vorzeigeeltern auch kein Interesse.

Gruß Marion

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Ja, den brauchte ich scheinbar, der war sehr heilend. Ich ziehe mir vieles an, wenn mich eine Mutter anspricht, dass meine Kinder dies, das und jenes "verbockt" haben. Wenn die gleiche dann aber nicht in der Lage ist einfach nur dazu sitzen und sich den Schmuh anzuhören ohne beleidigend zu werden, dann frage ich mich, wer hier noch erzogen gehört.

Wahnsinn, wie sich eine Horde Erwachsener aufführen kann und dabei behaupten, sie würden ihren Kindern die richtigen Werte vermitteln.

Dazu gehört neben den schon aufgezählten Dingen auch Respekt gegenüber der Arbeit der Erzieher. Aber einige verwechseln da immer wieder Selbstbewusstsein mit schlechtem Sozialverhalten.

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#liebdrueck
Hut ab vor dem Job, den Ihr macht. Ich bin Elternbeiratsvorsitzender in unserem Kindergarten und könnte auch unendlich viele Stories aufzählen, wo Eltern völlig daneben sind. Wobei ich gar nicht glaube, daß unsere besonders schlimms sind. Und Ihr müßt Euch tagtäglich damit rumschlagen.
Es ist halt der Zeitgeist, daß viele Leute extrem auf sich selber fokussiert sind. Und daß alle ihre Zeit für wahnsinnig kostbar halten und meinen, man müsste jede Minute irgendwie spannend gestalten. Und daß sie glauben, sie wären die Chefs der Erzieherinnen und wüßten sowieso viel besser, wo es bei den Kindern langgeht.
Ich denke das gehört halt leider einfach zu Deinem Berufsbild. Das schöne ist, daß die Eltern bei Euch ja nicht lange bleiben und wieder neue "nachwachsen", die vielleicht dann auch wieder etwas aufgeschlossener sind.
LG

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Solche egozentrischen Eltern sind anstrengend und nervig, aber ich finde es auch traurig, dass so viele sich überhaupt nicht dafür interessieren, was im Kindergarten oder in der Schule läuft.
Sie bringen ihr Kind morgens hin, holen es nachmittags wieder ab und sind froh, dass sie sich darüber hinaus nicht mehr damit "belasten" müssen. Die Kinder verbringen aber den überwiegenden Teil ihres Tages dort und dann sollte es einen doch interessieren, was dort abläuft, was geplant ist und es kann doch auch Spaß machen zu helfen.

Ich bin keine überengagierte Kindergartenmutter. Aber unsere Erziehrinnen machen einen tollen Job, sind sehr engagiert, bekommen aber viel zu wenig Geld und da bin ich gerne bereit, ihnen ein wenig zu helfen. Sommer-, Oster-, St. Martinsfeste etc. sind für die meisten Eltern eine Selbstverständlichkeit, aber mithelfen wollen sie natürlich nicht. Ist doch traurig, oder?

LG

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Nein, ich bin keiner Erzieher - ich bin Mutter :-D.

Ich bin ehrlich überrascht, was ich hier lese. Dass keiner mehr der Meinung ist, seinen Kindern auch ein gutes Vorbild zu sein, wenn sie nicht dabei sind.

Ich finde Elternabend auch nicht toll und helfen tue ich für mein Kind, um ihm zu vermitteln, dass es schön ist, wenn zusammen zum Gelingen beigetragen wird.

Dass diese Menschen von "unseren" Steuergeldern bezahlt werden, empfinde ich als Denunzierung. Diese Einstellung wird unseren Kindern auch nicht mehr vermitteln, als dass Erzieher und Lehrer somit "Vogelfreie" sind.

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Also abgesehen von der geringen Teilnehmerzahl kann ich das von Dir aufgeführte nicht unbedingt bestätigen.

Das Problem bei uns liegt meist darin, dass die Erzieherinnen sicher super mit kleinen Kindern sprechen und spielen können, aber mit uns Erwachsenen dann genauso reden wollen.

Beim letzten Abend, auf dem ich war, wurde außerdem ein "witziges" Kennenlern-Spiel veranstaltet. #augen Besonders reizvoll, da ich ungefähr alle der Anwesenden seit 3 oder mehr Jahren kenne. Dazu kommt noch, dass es eine Elterninitiative ist und die Eltern da untereinander eh mehr Kontakt haben, als in anderen Kindergärten.

Ansonsten geht es immer um banale Dinge, wie darum, bitte morgens pünktlich zu sein, Wechselsachen/Regenkleidung in der Kita mitzugeben -Selbstverständlichkeiten, die aber trotzdem nicht von allen Eltern eingehalten werden. Nur: die, die sich an sowas nicht halten, kommen aller Erfahrung nach auch nie zu den Elternabenden... daher ist es für den Elternabend dann doch das falsche Thema.

Ich gehe nicht zu jedem Elternabend in der Kita. Ich denke, ich war ungefähr auf der Hälfte der Elternabende. Auch bei uns werden ab und zu bestimmte "Themenelternabende" angeboten. Wenn mich ein Thema nicht interessiert, gehe ich da auch nicht hin.

Ansonsten habe ich gerade am Anfang versucht hinzugehen, was aber auch nicht einfach ist, da ich keine Großeltern o.ä. in der Nähe habe, die dann mal auf meine Tochter aufpassen könnten. Meist fangen diese Elternabende auch um 19:00 Uhr an; es kommt oft vor, dass der Vater meiner Tochter zu der Zeit noch arbeitet und somit auch nicht auf die Kleine aufpassen kann.

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Hallo,

also ich gestehe es, ich war auch nur beim ersten Elternabend im Kindergarten und werde da sicher nie wieder hingehen.
Warum auch? Um mir diese endlose Gelabere der Eltern anzuhören?

Die Erzieherinnen machen ihren Job sehr gut und wenn mir was nicht passt, kläre ich das direkt. Ich gebe auch ganz bestimmt den Erzieherinnen keine "wertvollen Tipps und Anregungen". Die haben ein super Jahresprogramm geplant und durften sich dann am Elternabend eeewig rechtfertigen, warum sie nicht lieber diese Thema, oder jene Veranstaltung, oder sowas wäre doch auch toll...
Die machen ihren Job und sie haben ihren Job gelernt und ich mach meinen Job und ich würd mich bedanken, wenn mir Hinz und Kunz Ratschläge geben würde.

Auf Elterncafes, Oma und Opa Nachmittage usw. kann ich gut verzichten. Warum soll ich mich mit Gewalt mit wildfremden Menschen zusammen setzen? Mein Sohn geht in den Kindergarten und hat dort Freunde, aber warum müssen die Eltern alle meine Freunde sein?

Klar, für die diversen Veranstaltungen bring ich natürlich was mit. Aber zu mehr Engagement bin ich nicht bereit. Ist ja keine Elternini.

Die einzige Leistung, die unser Elternbeirat vollbracht hat, ist, daß sie das Kindergartenfest auf diesen Freitag gelegt haben, Beginn zeitgleich mit dem Spiel Deutschland - Serbien...

LG
Gul Damar

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Ich muss gerade schmunzeln ueber die unterschiedlichen Kommentare. Ich bin alleinerziehend mit 2 kids und voll berufstaetig. Mein Job erlaubt es mir nicht abends um 17 Uhr bereits zu hause zu sein und in der Schweiz haben wir gerade mal 20 Urlaubstage im Jahr. Soviel zum Zeitbudget. Wenn Elternabend bei der einen ist, muss ich Kinderbetreuung fuer die andere haben etc.pp.

Ich gehe zu jedem Elternabend weil mir das Thema auch wichtig ist, aber ich teile die Ansicht einiger hier, dass ich das soziale Leben meiner Kinder nicht notwendigerweise mit den Eltern ihrer Schulkameraden planen muss. Erziehung findet bei uns in der Familie statt und in unserem Lebensraum mit den Menschen, die wir uns dafuer ausgesucht haben. Dieser krampfhafte Uebereifer sich in einem Verein engagieren zu muessen nur weil unsere Kinder zusammen zur Schule gehen geht mir vollkommen ab. Dazu habe ich weder Lust noch Zeit.

Was genauso nervt sind die gutgemeinten Abschiedsbasteleien fuer Lehrer vor den Sommerferien. Hausfrauen, die zu viel Zeit haben, verteilen Bastelauftraege an meine Kinder und somit auch an mich. Das sind die Lehrer meiner Kinder, die von meinen Steuergeldern bezahlt werden. Ein Blumenstrauss und ein feuchter Haendedruck mit einem ehrlich gemeinten Danke sollte eigentlich reichen.

Aber nein, wir basteln wieder einmal und das gleich fuer 2 Kinder. Abends, wenn ich vom Job nach hause komme und am Wochenende... Ich liebe es!!! Warum suchen sich diese Frauen keinen Job in dem sie ihre kreativen Ideen ausleben koennen????

So, das musste auch mal raus :-)

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Hallo,

ich bin zwar nicht alleinerziehend und nur teilzeit-berufstätig, aber ich sehe es genau wie du. Ich gehe zu jedem Elternabend, egal ob im Kiga oder in der Schule, aber ich fasse es einfach nicht wie viel Zeit manche Eltern mit Unwichtigem verbringen können.

Wie kann man allen Ernstes im Kindergarten stundenlang diskutieren, wieso es statt Leitungswasser nicht Sprudel für die Kinder gibt und wie man es organisieren könnte, dass für die Kinder Sprudel zur Verfügung steht? Es IST einfach so - es gibt Leitungswasser, und damit gut. Die Kinder werden es überleben, wenn sie kohlesäurehaltiges Wasser nur am Nachmittag zuhause und nicht morgens im Kiga bekommen. Aber mir wird eine Stunde Lebenszeit geklaut, denn mir ist es völlig egal, ob Sprudel oder Wasser - meine Kinder trinken beides nicht. Wenn ich die rege Diskussion aber noch mit dem Beitrag bereichert hätte, warum denn Apfelschorle als Getränk nicht zugelassen ist - ich glaube, die Erzieherinnen wären irgendwann mit Schaum vor dem Mund in der Ecke gelegen, und das zu Recht.

Wir haben in unserer Gesellschaft (und gerade in den Bildungsanstalten wie Kindergarten und Schule) eine Optimierungssucht. Der Ist-Zustand ist nie gut genug, es muss ständig irgendwas verbessert werden. Dadurch schafft man sich viel zusätzlich Arbeit, was Zeit und Nerven kostet.

Manche (wie du und ich) sind diesbezüglich sowieso schon bestens bedient und haben keinen zusätzlichen Bedarf daran, weshalb sie in der Lage sind, nicht jedes kleinste Detail auf die Goldwaage zu legen, und Dinge auch einfach mal sein lassen können. Andere, die in ihrem Privatleben nicht ausreichend ausgelastet sind, können sich natürlich einen zusätzlichen Adrenalinkick verschaffen, und das alles unter dem Deckmäntelchen, dass es ja "um die Kinder geht", die natürlich optimal versorgt und gefördert sein müssen.

Das mit den "Basteleien" geht ebenfalls in die Richtung. Für die Klassenlehrerin meines Sohnes wird ein aufwändiges Fotobuch zusammengestellt. Dazu sollte jeder 10-15 AKTUELLE Fotos seines Kindes heraussuchen. Ein Freiwilliger wählt davon pro Kind drei aus und stellt sie dann liebevoll in einem Fotobuch zusammen.

Mal abgesehen davon, dass sowohl mein Mann als auch ich es hassen zu fotografieren und wir deshalb auch nur sehr wenige Fotos unserer Kinder besitzen (was uns vermutlich per se schon als Rabeneltern ausweist), sind 99,99999% aller vorhandenen Fotos so, dass mein Sohn entweder blöde Grimassen darauf schneidet und sie deshalb schon mal auf gar keinen Fall für ein Lehrergeschenk geeignet sind (es sei denn, man könnte damit leben, dass der Lehrer den beim Kind angenommenen Intelligenzquotienten beim Anblick der Fotos automatisch um 50 Punkte herunterstuft; was mir zugegebenermaßen schwer fallen würde) oder man sieht auf den Fotos nur den Hinterkopf des Kindes, da es sich immer genau in dem Moment wegdreht, wenn man auf den Auslöser drückt.

Ich kanns nicht verstehen, warum sich irgendjemand die Mühe macht, aus den Bildern dieses Album zusammenzustellen. Vermutlich wird diese Person sich anschließend lauthals beklagen, dass sich ja leider niemand anders bereit erklärt hat, das zu übernehmen, und wie schade es ist, dass einige Eltern sich immer so stark engagieren, und anderen einfach alles immer egal ist.
Auch eine Möglichkeit, das eigene Selbstwertgefühl aufzuwerten- wenn es gut läuft, bekommt man für die Mühe und stundenlange Arbeit immerhin einen Blumenstrauß und ein Dankeschön der Elternvertreter sowie ein zehnsekündiges Beifallsgeklatsche der Eltern.

Warum, warum, warum reicht nicht ein Blumenstrauß und eine Schachtel Pralinen? Die sind immerhin irgendwann verwelkt bzw. aufgegessen, während das Fotobuch nur im vermutlich ohnehin vollgestopften häuslichen Büro landet, wo sich die Lehrerin dann fünf Jahre lang nicht traut, es wegzuwerfen, aber kein einziges Mal reinschaut, da sie alle zwei Jahre eine neue Klasse bekommt, für die sie dann die tollste und beste Klassenlehrerin aller Zeiten ist, zumindest solange, bis zwei Jahre später wieder eine neue Klasse kommt, für die sie dann...usw.

Fazit: Gut ist gut genug. Und für alle, denen das nicht ausreicht: Sucht euch einen Job oder eine andere Aufgabe, aber lebt euren Perfektionismus bitte nicht auf den Elternabenden aus, wo dann zwanzig andere Eltern gezwungen sind, darüber zu diskutieren, welche gesundheitlichen Spätfolgen auftreten, wenn ein Kindergartenkind sich für drei Stunden weigert, eine kohlensäurefreie und geschmacksneutrale Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

lg
K.

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Bei dem Elternabend ging es um Grundsätzliches. Er wurde von den Eltern ausdrücklich gewünscht.

Es geht auch nicht daraum,was sinnvoll und was nicht ist. Ich - und einige Eltern, die auch gestern da waren, dass das Benehmen einiger Eltern einfach total daneben war.

Da wird gemeckert, demonstrativ gestöhnt oder das HAndy rausgeholt. Mal abgesehen davon, dass wir dieses Verhalten später nicht von unseren Kindern wollen, gehört es sich einfach nicht. Du möchtest doch auch nicht, dass Dich jemand während eines Vortrags ständig stört. Ob es denjenigen interessiert oder nicht, was Du zu sagen hast.

Schon gar nicht für Menschen, die erziehungstechnisch immer alles meinen besser zu wissen.

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Hallo,

ich war bisher bei jedem Elternabend meiner Kinder oder aber der Papa.

In der KIta fangen die in der regel um 18:30 Uhr an - ich meine ein blödere Zeit gibt es doch echt nicht oder?
Wir essen da eigentlich gerade mit unseren Kindern zu abend.

Letztens sass ich dann bis 21:30 Uhr dort und an sich wurde nichts besprochen, also total umsonst.

Auch bin ich gern jederzeit bereit etwas für die Kita zu backen, zu kochen, zu kopieren, zu besorgen usw .....

Zu was ich aber nicht bereit bin, am Wochenende den Sand umzugraben und zu sieben oder die Fenster zu putzen. ICh bezahle eine hohen monatlichen Preis und bin der Meinung, da müsste ein Fensterputzer wohl drin sein.
Auch bei Festen besorg ich gern im Vorfeld eine Menge Krempel der benötigt wird, aber ich möchte keinen Stand betreuen, ich möchte mit meinem Sohn das Fest erleben. Gern bin ich bereit vorher mit aufzubauen oder wegzuräumen.

In der Grundschule war die Letzte Elternversammlung um 16 Uhr.
Ich fand es perfekt, das ganze ging 30 min, alle wussten was Sache ist und wie was ablaufen wird und gut war :-)
Jeder war bereit etwas zu tun und das ganz freiwillig.....
Auch in der Schule helfe ich gern Dinge zu besorgen, Kuchen zu backen usw.... aber ich habe keine Lust den ganzen tag hinter dem Stand zu stehen und Kaffee zu verteilen.

LG

lg

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Ich glaube so richtig rüber bringen konnte ich jetzt nicht, was ich eigentlich meinte #schmoll.

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Es ging mir nicht darum, dass keiner hilft - sondern, dass sich alle schlecht benehmen - nämlich so, wie sie es von Kindern nicht möchten?

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