Fragen zum Folgen und zum regressiven Verhalten

Hallo zusammen

ich habe zwei Kinder (4 Jahre und 17 Monate) und zwei Fragen.

Zum einen hört der Kleine quasi überhaupt nicht auf ein Nein. Er versucht dann immer und immer wieder, an das zu kommen was er haben will. Da er sehr kräftig ist, ist das ganz schön anstrengend. Ablenken hilft auch fast nie. Als die Grosse in dem Alter war, hat sie zwar auch nicht immer auf ein Nein gehört, aber nach einem kurzen Meckern war auch mal gut.

Wir sagen nicht übermässig häufig Nein, aber wenn dann geht es schon um gefährliche Dinge oder Sachen die zu Bruch gehen könnten.

Was kann ich machen, dass sich das bessert? Ich komme im Moment im Haushalt zu nichts mehr, da der Kleine ständig gezielt zu den Sachen geht, die er nicht bekommt und dann geht der "Kampf" los. Sein Gehör ist übrigens in Ordnung.

Meine andere Frage betrifft die Grosse. Ich weiss, dass regressives Verhalten normal ist, wenn ein Geschwisterchen auf die Welt kommt. Sie macht das aber immer noch, obwohl der Kleine ja schon fast eineinhalb Jahre bei uns ist.

Sie geht nicht in den Kindergarten, der fängt hier in der Schweiz leider später an. Dafür geht sie an einem Vormittag pro Woche in eine Spielgruppe und spielt sonst regelmässig mit Gleichaltrigen.

Ist dieses regressive Verhalten jetzt noch normal? (Z. B. hat sie wieder angefangen, mit den Händen zu essen und erst jetzt wo der Kleine mit dem Löffel selbst essen kann, benutzt sie auch wieder Besteck).

Vielen Dank und liebe Grüsse
Sabine

1

Hallo,

das Verhalten deines älteren Kindes würde ich als "normal" bezeichnen.

Das Gehör deines jüngeren Sprosses hat der Ohrenarzt getestet?

Sachen, die zu Bruch gehen könnten, solltest du außer Reichweite bringen. Wenn das denn geht. *nachdenk* als meine in dem Alter waren, sind sie überall rangekommen. Sie waren gute Kletterer und haben sich im Teamwork geübt...

Ansonsten: Viel Spaß noch! Manche Kinder sind eben so.

Gruß Marion

2

Danke für Deine Antwort, Marion. Ich bin beruhigt, dass das Verhalten normal ist.

Du hast Recht, der Kleine kommt wirklich überall hin. Er schiebt einfach einen Stuhl oder etwas anderes an ein hohes Möbelstück. Unsere Regale und Schränke sind im unteren Bereich leer und nur oben gefüllt, aber jetzt da er den Trick raus hat, etwas hinzuschieben, ist nichts mehr sicher ;-)

Und wie gesagt, wenn ich Nein sage, endet das immer in einem kleinen "Kampf"...

Ja, das Gehör wurde mehrmals getestet.

lg Sabine

3

hallo!
Beide Kinder hören sich doch völlig normal an.

Der kleine MUSS jetzt ausprobieren.
Neins würde ich echt spärlich einsetzen, diese dann aber klar umsetzen (ihn wegholen/ sachen wegräumen) und ihn notfalls trösten, wenn er frustriert ist.
ihm ne alternative anbieten und viele möglichkeiten, sich auszuprobieren.
ABER- er erlbet eben jetzt auch frust und das ist nun mal so. du kannst ihn nur dabei unterstützen, damit klar zu kommen

der große darf eben einfach nochmal alles durchleben. nochmal mit allen sinnen wahrnehmen- nochmal klein sein.
das wird sich geben und irgendwann sind die 2,5 jahre altersuntershied nicht mehr viel.
außerdem wird es doch auch immer wieder phasen geben, in denen er gerne der Große ist, oder?!
Unterstütz ihn darin, zewig ihm, was er schon alles tolles kann- zeig ihm was attraktiv ist am groß-sein.
aber natürlich erlebt er auch das, was attraktiv ist am klein-sein und da er offenbar clever ist, will er beides mitnehmen- kann ich gut verstehen:)

lisasimpson

4

Danke lisasimpson, ich bin froh zu hören/lesen, dass das Verhalten der beiden normal ist. Manchmal macht man sich als Mutter einfach zu viele Sorgen...

lg Sabine

5

Hallo,

ich habe nur ein Kind, kann daher nicht viel zum Geschwisterkonflikt sagen. Ich habe allerdings einige Zeit darauf verwendet, mir selbst das "nein" abzugewöhnen und es klappt wirklich viel besser.

So habe ich mich z.B. sehr zusammen gerissen, als sie das erste Mal an unseren Glasschrank gegangen ist. Mein neutrales Verhalten hat dazu geführt, dass ihr anfängliches Interesse für den Schrank in der Folgezeit im nicht mehr messbaren Bereich lag. Anders z.B. bei den Kabeln vom Computer, da war ich viel zu nervös und aufgeregt. Die Kabel waren ab dem Zeitpunkt IMMER interessant. Es blieb nur ein Umbau.

Für mich war das ganze dann eine Art Testreihe, bei der ich viel über mich selbst gelernt habe. Es gibt doch diesen Satz "Unerwünschtes Verhalten ignorieren, erwünschtes Verhalten belohnen". Der funktioniert bei uns bei allem. Wenn meine Tochter mit den Händen isst und schmatzt, dann bekommt sie dafür nichtmal einen Seitenblick. Schmiert sie aber ihr Brot selbst, dann interessiere ich mich sehr dafür. Da sie genau dieses Interesse möchte, funktioniert das sehr gut.

Lebensgefährliches unterbinde ich natürlich sofort. In der Regel sind es aber Dinge, bei denen man noch die Sekunde Zeit hat, ruhig eine Alternative aufzuzeigen. Ansonsten kann man auch sagen, was man möchte ("stell das Glas bitte wieder hin") anstatt was man nicht möchte ("nein, du darfst das Glas nicht haben").

Ich wünsche Dir viel Erfolg und beste Nerven!

LG Tabea