Sohn hat ADHS und mir wächst es über den Kopf

Hallo zusammen,

im Sommer wurde bei meinem Sohn ADHS festgestellt. Weitere Untersuchungen ergaben erhebliche Probleme in der Blicksteuerung sowie der Hörwahrnehmung. Wir machen gerade eine (Selbst) therapie zu Hause was die Probleme diese beiden Punkte betrifft.

Das eigentlich Problem ist allerdings das mein Sohn immer problematischer wird. In der Schule macht er nur noch Quatsch, stört ständig oder bekommt streit mit einem anderen Kind.
Zu Hause wird es auch immer schlimmer. Er hält sich an keine Regeln, so das ich ständig ermahnen und auch strafen muss. Trotz aller Strafen (zb. Bildschirmverbot) wird es immer schlimmer. Er lügt, nimmt sich einfach den DS und ist der Meinung meine Verbote gelten nicht. Jeden Tag ist es ein regelrechter Kampf das er aufsteht, sich pünktlich fertig macht, Hausaufgaben macht, anständig isst uws....

Er möchte keine Zähne putzen, selbst so banale Dinge wie abdrücken nach dem Toilettengang gehen nicht in seinen Kopf. Jeden Tag muss ich ihm sagen dass er den Reißverschluss seiner Hose schließen soll.

Ich könnte jetzt endlos weiter schreiben. Ich bin einfach am Ende und weiß nicht weiter. Ich möchte kein Medikamente geben, weiß aber nicht wie lange ich das noch aushalte. Wer hat ähnliche Probleme und kann mir ein paar Tipps geben?

Vielen Dank!

maddi



1

Hallo

meine beiden Kinder haben auch ADHS.

Die große nimmt Medis weil sie ihr verdammt helfen.

Schau mal unter: adhs-anderswelt.de

lg

2

Hallo,

danke für deine Antwort. Nur eines deiner Kinder nimmt Medikamente? Warum habt ihr unterschieden, wie lange wisst ihr es schon und kommst du klar? Hast Du keine Bedenken wegen der Nebenwirkungen und/oder evtl Spätfolgen? Wäre super, wenn du mir ein wenig berichten würdest, ich bin echt down heute:-(

danke!

lg

maddi

4

hiii

es nimmt nur meine große.
Der kleine ist gerade 5 Jahre alt.Beim kleinen weiß ich es seit 1 Jahr.
Die große wurde im April diagnostiziert.

Die einzige Nebenwirkung was sie hat dass sie mittags kaum Hunger hat und dafür aber abends für 3 isst.

Ihr geht es seitdem in der Schule besser.Sie merkt selber den Unterschied ob sie es genommen hat oder nicht.
Der kleine wird vor der Einschulung eingestellt.

habt ihr Ergo???

Kennst du ein Buch über ADHS???

lg

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3

hallo

warum willst du es denn weiter aushalten ohne medikamente?
wie kann denn dein sohn es aushalten ?
hälst du kopfschmerzen auch solange aus bis du nicht mehr kannst oder nimmst du vorher was?

mein ältester sohn hatte medikamente bekommen und er selber konnte seitdem besser leben, ich habe richtig zusehen können wie es ihm besser ging damit.
l.g.

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Hallo,

nun ich habe einfach Angst wegen den Nebenwirkungen und den evtl . Spätfolgen. Wir stehen ja noch zeimlich am Anfang und vielleicht gibt es ja Wege ohne Medis. Wir müssen unseren Weg eben erst noch finden, und vielleicht gibt es hier gute Tipps für mich. Auch was evtl. Therapien; Bücher usw. betrifft.

lg

maddi

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ich kann dir nur sagen, das alle leiden und man erst später bemerkt, das man hätte früher helfen sollen. halt mit medikamente.

ich hatte allerdings vorher auch alles durch, da geb ich dir recht.
therapien, bücher bücher bücher, psychomotorik, beschäftigung , ablenkung, schwimmen ,
ich war dermaßen am ende. total fertig.jahrelang hatte ich alles durch.
er war sehr unglücklich. er hatte dauerprobleme.
dann bekam er medikamente und ich hatte ein ganz anderes kind, es dauerte eine weile bis er richtig eingestellt war, ich habe mich mit dem essen danach gerichtet wie er hunger hatte.
ich hatte gar keine wahl, denn das leben war unerträglich ohne medikamente.
als teenager haben wir sie langsam abgesetzt. es war ein versuch. da er auch so noch andere medikamente nahm, ging es mir natürlich nicht so toll bei allem, aber ich würde es jederzeit wieder so machen, er hatte dadurch noch eine realtiv gute schulzeit kennen gelernt und freunde...zwar wenig, aber er hatte welche... gefunden, davor eckte er nur an.

l.g.

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hallo maddi,

bestrafen ist der ungünstigste weg. dein sohn hat eine krankheit und du bestrafst ihn für deren symptome.

besser wäre es richtiges verhalten zu belohnen. z.b. jedes mal, wenn er die toilette gespült hat darf er ein kleines bildchen kleben. bei einer gewissen, vorher festgelegten anzahl, bekommt er eine kleine belohnung, die auch schon vorher feststehen muss, z. b. eine süßigkeit extra.

viele grüße maren

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"bestrafen ist der ungünstigste weg. dein sohn hat eine krankheit und du bestrafst ihn für deren symptome."

Das ist viiiel zu pauschal formuliert und simplifiziert!!!

Auch und gerade AD(H)S - Kinder müssen für Fehlverhalten Konsequenzen erfahren. Sie brauchen Grenzen, gerade WEIL sie so orientierungslos sind.

Deine Ansicht wird dir KEIN Therapeut, KEIN Erziehungsberater und KEIN Elterntrainer dieser Welt bestätigen.

Natürlich darf man nicht NUR bestrafen und auch nicht "zu viel". Natürlich sind Belohnungssysteme sehr wichtig. Die richtige Mischung machts.

@ TE: Hast du Hilfe von außen? Wenn nicht, so wende dich an die ortsansässige Erziehungsberatungsstelle. AD(H)S- Kinder brauchen eine
spezielle Form von Erziehung, als Mutter solltest du darüber Bescheid wissen. :-)

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Hallo,

nun wir gehen zu einer Psychologin, die auf ADHS spezialisiert ist, allerdings unregelmäßig da ich eine Anfahrt von 1 Std. zu Ihr habe.

An die Erziehungsberatungsstelle habe ich noch gar nicht gedacht, da werde ich gleich mal schauen wer für uns zuständig ist. Vielen Dank.

lg

maddi

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Ich weiß ja nicht wo du wohnst, aber dieses Institut hat gute Ansätze.
Ich war positiv überrascht.
http://kindesentwicklung.com/SSV.html

Und hier ein Link der wirklich gute Informationen über den Umgang mit den Kindern gibt.
Vielleicht findest du ja den einen oder anderen hilfreichen Tip.
http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2009-26/artikel-2009-26-ritalin-ist-ein-verbrechen.html


Alles Gute
Karna

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Hallo Maddi,

unser Sohn hat ganz sicher auch ADHS, auch wenn es so nicht festgestellt wurde, bisher. Wir haben demnächst einen Termin. Es ist so, dass er eigentlich den ganzen Tag quatscht entweder mit sich oder mit uns. Er führt auch Selbstgespräche. Teilweise vergisst er auch ganz normale Abläufe, wie du gerade beschrieben hast, z. B. Toilette spülen usw. oder anziehen. Er kann sich schnell anziehen aber er vergisst es einfach. In der Schule fällt er oft durch Abwesenheit oder Stören auf.

Seit einiger Zeit läuft es mit ihm etwas besser, auch in der Schule zeigt er vermehrt Leistung. Wir sind gegen diese Medikamente, die den Kindern mit ADHS verabreicht werden und sollte sich bei uns der Verdacht bestätigen werden wir es ihm nicht verabreichen. Unser Sohn bekommt seit einem halben Jahr von uns Zappelin (homöopatisches Mittel), dass macht nicht abhängig hat aber eine gute Wirkung. Ich merke es sofort, wenn er es mal nicht genommen hat. Dabei geben wir ihm es in einer absolut geringen Dosis. Er bekommt von uns morgens einmal 3 Perlen. Dieses Mittel hilft gegen seine Nervosität. Sprich er kann plötzlich besser mitarbeiten in der Schule, weil er nicht ständig mit allen Dingen spielt.

Er hat sogar in Mathe letztens einen komplett ausgefüllten Mathetest mitgebracht und davon waren 80 % richtig (er ist noch ohne Noten,
2. Klasse), dass hat er bisher noch nie geschafft. Meistens führt er die Dinge nicht zu Ende. Ich war total stolz auf ihn.

Du kannst es ja mal ausprobieren. Aber man darf das Medikament nicht sofort absetzen. Bei uns hat es am Anfang zwei bis drei Wochen gedauert bis sich eine Wirkung eingestellt hat. Auch unser Umfeld hat die Veränderung bei unserem Sohn wahgenommen. Er ist durch das Mittel viel ruhiger.

LG
Carola

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Hallo Carola,

bei uns ist leider Deutsch die absolute Katastrophe. Ich hoffe, das es durch diese Übungen die wir gerade zu Hause machen besser wird.

Zappelin werde ich mal ausprobieren, ich möchte wirklich alles versuchen, bevor ich überhaupt daran denke ihm Medis zu geben.

Ja, diese Diagnose war wirklich hart für uns, obwohl ich es im Inneren schon die ganze Zeit geahnt habe.

Ich kann auch noch nicht richtig damit umgehen, wenn wir zb unterwegs sind, und mein Sohn tanzt aus der Reihe möchte ich am liebens allen Doofgaffern und Kopfschüttlern ein "Mein Sohn macht es nicht mit Absicht, er hat ADHS" an den Kopf werfen. Aber ich sage gar nichts und schäme mich sogar:-(. Leider wird man in unserern Gesellschaft schnell zum Aussenseiter, wenn man nicht so funktioniert wie diese das gerne hätte.

Im Sommer wurde mein Sohn aus der Leichtathletikabteilung
geschmissen, weil er sich nicht an die Regeln gehalten hat. Man hat nicht mal versucht mit mir zu reden. Plötzlich bekam ich eine btterböse Email vom Vorstand und man wolle meinen Sohn nicht mehr dabei haben. Ich habe erst mal geheult wie ein Schlosshund.

Wo gehts du den hin für die Testung?

lg

maddi

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Aber ich sage gar nichts und schäme mich sogar


du hast dich noch nicht mit der thematik aus einander gesetzt. du brauchst dich dafür weder rechtfertigen, noch schämen.

frage bei der kk nach, bei uns gibt es selbsthilfegruppen für eltern, deren kinder an ad(H)s leiden. geführt wurde sie in den räumen unserer psychologin.

ich kann verstehen das du keine medis willst, aber du wirst kaum drum rum kommen, wenn du ein stark betroffenes kind hast.

wir haben viele test machen lassen, wir waren zur kur, ich habe bis zu 4aussprachen in der schule pro woche gehabt bis mein sohn eingestellt war.

noch heute gibt es schwierigkeiten, erstrecht wenn er seine medis nicht genommen hat oder er etwas ausbrühtet (dann schlägt das nicht so an wie es sollte) aber UNSER LEBEN, das FAMILIENLEBEN geht leicherter und wir reiben uns nicht zusammen an einander hoch.

von zappelin halte ich nichts, wir nahmen es auch. ads-spezialisten die wir aufsuchten (in charlottenhall) und auch unsere psychologin stehen dem negativ gegenüber,.. man muss halt dran glauben das es wirkt, und dazu ist es noch schweine teuer und wird nicht übernommen von der kk.



vg und viel kraft für das was noch kommen mag #liebdrueck

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Hallo maddi,

Mein Sohn hat ADS und bekommt seit einem halben Jahr Medikamente...
Gerade letztens hatte ich mit der Klassenlehrerin meiner Tochter unterhalten, die mir erzählte, dass ihr Sohn auch ADHS hat. Ein Jahr lang hat sie das Rezept in der Tasche herum getragen und wollte es ihm nicht geben. Der Arzt hat gefragt, wenn ihr Kind Insulin braucht, verweigern sie es dann auch?

AD(H)S ist eine Krankheit, die man medimenkatös behandeln kann. Warum dem Kind nicht helfen? Glaub mir, irgendwann eckt es mit seinem Verhalten immer mehr an.

Mein Sohn hat ganz massive Probleme mit seiner Klassenlehrerin, die absolut nicht mit sowas umgehen kann. Was sich auch extrem in seinen Noten wiederspiegelt.

Nebenwirkungen, die sind bei uns gar nicht so extrem. Der Hunger ist nicht mehr so sehr ausgeprägt, er kommt auch mit weniger Schlaf aus. Aber damit kann ich leben, wenn es ihm nur hift.

lg bambolina

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Hallo,

du schreibst ja selbst, dass dein Kind Probleme in der Hörwahrnehmung hat.

Da sollte es dich nicht wundern, wenn es deine Anweisungen nicht versteht.

Ich würde den DS und den Fernseher verschwinden lassen, wenn sie so ein großes Problem darstellen. Es dauert ca. 3 Wochen, bis ein Kind die Dinger nicht mehr vermisst.

Wie siehts eigentlich mit der Ernährung aus? Vielen Kindern hilft eine Ernährungsumstellung. Meine zum Beispiel dürfen abends keinen Zucker - da drehen sie auf wie die Brumkreisel (ohne ADHS zu haben).

Wie alt ist er denn überhaupt?

Gruß Marion

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Hallo Marion,

mein Sohn ist 8,5. Zucker und auch Fernseh und DS gibt es schon nur in geringen Mengen. Meist spielt er unter der Woche gar keinen DS, aber er fragt natürlich ständig danach, und wenn ich mal nicht aufpassen dan stibitz er ihn einfach.

lg

maddi

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Ich denke, wenn der Weg ohne Medikamente eine Richtung einschlägt, die für alle Beteiligten nur noch ein täglicher K(r)ampf ist, dann sollte man die Medikamente ausprobieren. Ich weiß, es gibt Nebenwirkungen, aber sieh es doch mal so, dass das Leben ohne Medikamente auch Nebenwirkungen hat (und Spätfolgen). Die sind nicht körperlich, aber psychisch (er könnte Aussenseiter in der Klasse werden, er bekommt schulische Probleme, dazu ständig "Mecker" zu Hause usw.). Das alles sind Dinge, die die Medikamentengabe rechtfertigen.

Außerdem muss das ja kein Dauerzustand sein. Soweit ich weiß, gibt es bei der Gabe auch immer Pausen, die Betroffene meist in die Schulferien legen. Und dann habt Ihr alle den direkten Vergleich und könnt immer noch entscheiden, welcher Weg besser ist.

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Ich möchte kein Medikamente geben,


interessant.


Stattdessen riskierst Du, dass er die ganze Familie sprengt, Schul- und Lebensversager wird und hilfst ihm nicht.

Was ist die Alternative?

Beten in der Kirche und/oder Handauflegen werden das Problem nicht lösen.


Gruß

Manavgat

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hm, was ist so verwerflich daran es erst einmal ohne Medis zu versuchen? Ich riskiere nichts und ich versuche ihm ja zu helfen, aber wenn wir ohne Medikamente auskommen ist das doch gut.
Er wird dadurch, dass nun vielleicht noch ein paar Monate ohne Medikamente auskommen muss sicherlich kein Lebensversager.

lg

maddi

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dann ist Dein Leidensdruck nicht groß genug.

Gruß

Manavgat

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