"Belonungssystem" ab welchem Alter??

Hallo ihr alle!

Was denkt ihr:
Ab welchem Alter kann man Kindern mit nem Belonungssystem kommen? #kratz

Unsere Tochter hat gerade riesigen Streß, wenn es ums Schlafen geht. Sie hält uns auf Trab und spult jeweils eine riesen Palette an "Wünschen" ab, die sie noch hat: Schnuller, Puppe, Milch, ihren Bruder streicheln, aufstehen, Buch ansehen ... #bla.
Da muss sich was ändern, damit wir alle nicht völlig gerädert aufstehen morgens #gaehn.

Ihre Reaktion auf den Adventskalender brachte mich auf die Idee einer total simplen "Belohnungstafel", die ich ihr bauen würde:
Für "gutes" Einschlafen (dem Alter angemessen, natürlich ;-) - das muss kein Einschlafen ohne Mucks & auch kein Durchschlafen sein!) darf sie am Morgen ein Sternchen anbringen; nach ein paar Sternchen gibts ne kleine Belohnung.

Ich könnte mir vorstellen, dass sie dadurch einen Anreiz hat, schneller zur Ruhe zu kommen & nicht so sehr gg die Müdigkeit zu kämpfen.
Sie würd die Sternchen mit viel stolz anbringen & hätte so plastisch vor Augen, wenn eine Nacht gelungen war.

Ich weiß: Über diese Belonungssysteme kann man disskutieren - über alle anderen Maßnahmen rund ums Schlafen der Kinder aber auch.

Fakt ist: Irgendwie müssen unsere Nächte besser werden, sonst zerrt das zu sehr an den Kräften von uns allen.
Und ich würd gern auf fiese "Gewaltmethoden" #zitter verzichten #schwitz.

Was denkt ihr:
Ist sowas in dem Alter schon einen Versuch wert?
Das Adventskalender-Prinzip hat unsere Tochter ohne Probleme begriffen und findet es spitze :-).
Insgesamt finde ich, dass sie ziemlich clever ist & für ihr Alter viel versteht.

Ist son Belonungssystem trotzdem zu "schwer" oder würdet ihr es mal versuchen? #kratz.

#winke
f. mit Tochter (22 Mon) & Söhnchen (8 Wochen)

2

Hallo

Sie ist noch viel zu klein um abends im Bett zu liegen und sich zu denken: ich muss jetzt also noch 7x ganz brav liegen bleiben dann bekomme ich eine Belohnung. Und mal ehrlich, ist das nicht irgendwie menschenverachtend? Sie hat Bedüfnisse und verlangt Rückmeldung und keine Verlagerung. Sie ist ein Kleinkind welches noch sehr instinktiv gesteuert ist. Sie macht das "Theater" nicht absichtlich oder um sich einen Vorteil zu schaffen sondern weil es ihre gegebene Art ist auszudrücken was ihr fehlt. Kommt sie immer wieder wegen irgendwas raus sucht sie warscheinlich sehr eure Nähe. Abends einzuschlafen ist ein großer Akt der Gelassenheit und Vertrauen braucht. Los lassen ist nicht einfach besonders für so junge Kinder. Du wirst mit einem Belohnungssystem max einen kurzfristigen Erfolg haben, wenn überhaupt.

Ich habe meine Kinder in dem Alter noch sehr intensiv beigestanden sprich einschlafbegleitet. Und geschlafen haben sie bei uns im Bett denn nachts auch noch aufstehen ist unnötiger Kraftaufwand. Das ging auch mit frisch geschlüpften Baby.;-) Es ist nicht immer leicht aber wir sind Mütter, wir können das! Denn wir sind die Großen, Starken und unsere Bedürfnisse sind zwar nicht weniger wichtig aber wir können sie besser steuern und auch mal zurück stellen da wir wissen, es wird schon so wie man es gerne wieder möchte und alles wird gut.

Liebe Grüße

3

Danke für diesen Standard-Schlaftipp #augen - auch, wenn ich danach nicht grfragt hatte.

Bevor ich noch mehr Familienbett - und Schlafbegleitungsvorschläge kreige:

Ich hab doch auch gar nicht vor, sie nicht mehr in den Schlaf zu begleiten? #gruebel
Und sie schläft auch bei uns - wir haben ein Familienbett.
Ehrlich gesagt: Bei uns Selbstverständlichkeiten, die aber nicht alle Probleme lösen, und darum müssen andere Maßnahmen her.

Du hast recht:
Unsere Tochter hat Bedürfnisse & möchte mit ihrem Verhalten niemanden ärgern.
Mir ist darum auch wichtig, keine fiesen Schlaflern-methoden zu erproben.

Aber: Andere Familienmitglieder haben auch Bedürfnisse, einen Beruf ... all das.

Ich finde, man muss deshalb dafür sorgen, dass es nicht jeweils wirklich Stunden dauert #schock, bis ein Kind dieses Alters schläft.
...Und da rede ich nicht nur vom abendlichen Einschlafen, sondern auch vom Wieder-Einschlafen in der Nacht.

Darum meine Suche nach anderen Maßnahmen ...

#winke
f. mit Tochter (22 Mon) & Söhnchen (8 Wochen)

1

Bei uns klappte es mit der Tafel ganz gut und sehr schnell. Sie war 3 Jahre und 4 Monate alt.

Extrawünsche, die nur Verzögerungstaktik bildeten, wurden betont verneint. Mit 2,5 lerne sie, dass sie ein Taschentuch selbst nutzen kann, die Decke selber zuziehen kann und Wasser am Bett steht... Reden auf ein Minimum reduzieren.

Bei meinem Sohn, fast 24 Monaten, würde es nicht funktionieren.

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huhu!
ich kann mir vorstellen, dass sie zu jung für ein solches belohnungssystem ist, allerdings könnte man das ja vereinfachen und die belohnung direkt nach dem aufstehen geben, eine kleinigkeit, die man täglich geben kann (ich hab mal von der kita gehört, die verteilte "schlafmandeln" nach dem mittagsschlaf, also normale mandeln). vielleicht ist das ja auch nur ne übergangslösung.
ich finde es jedenfalls nicht "menschenverachtend" oder dergleichen und würde es versuchen.
außerdem würde ich mir ihr rituale einführen, die ihre bedürfnisse aufgreifen, zb von alles (inkl. katze, brüderchen...) verabschieden, gute nacht sagen, ein kuscheltier oder puppe, mit der man alles genauso bespricht wie mit der tochter (liebe puppi schlaf schön, morgen stehst du wieder auf etc) und die nachts für sie da ist.
ist das eigentlich schon immer so oder liegt es evtl am kleinen brüderchen, dass sie sich jetzt öfter eurer liebe versichert? ich würde versuchen, eine halbe stunde vorm ins bett gehen nur für sie da zu sein, buch ansehen, rituale... falls das geht mit baby.
alles gute!
julia

7

Das ist ein guter Tipp, #danke!
Ich denk, ihre Schlaf-Schwierigkeiten hängen nicht mit ihrem Brüderchen zusammen, denn diese "Baustelle" haben wir eigentlich schon ne ganze Zeit länger - seit September etwa :-(.
Eine gute Schläferin war sie noch nie, und das hat sich je nach Alter eben anders gezeigt. Wir hatten auch eine Weile ganz schlimmes Weinen #schock #heul, das war auch sehr fies.

Jetzt ist aber eben wichtig, dass wir alle ausreichend Schlaf bekommen; nicht zuletzt unsere Tochter selbst, die in die Krippe geht & dort so übermüdet auch nicht auf ihre Kosten kommt.

Um Ruhe zum Einschlafen und auch ausreichend Aufmerksamkeit & eigenen Raum bemühen wir uns sehr!
Wir haben ein Ritual, an dem sie auch sehr hängt. Wir machen sie immer auf dieselbe Weise abends bettfertig, reden dann im Bett, schauen immer ein bestimmtes Buch an, trinken eine Einschlaf-Milch, singen ihr ganz leise eins von drei Lieblings-Schlafliedern (sie darf immer aussuchen).
Müde ist sie auch. Übermüdet aber nicht.

Wir bleiben immer mit am Bett, bis sie wirklich schläft.

Deshalb:
Wenn wir was falsch machen, sehe ich nicht, wo #gruebel.

Aber: ;-)ein Gutes hat das schwierige Einschlafen ;-): Dass nun wieder ein Baby da ist, fällt schlaftechnisch gar nicht ins Gewicht. Der kleine Bruder schläft besser als die große Schwester ... dabei bemitleiden uns nun alle für die kurzen Nächte dank Baby #rofl :-D.

#winke
f. mit Tochter (22 Mon) & Söhnchen (8 Wochen)

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hallo!
neoin, ich kann auch nix "falsches" entdecken! dein kind scheint einfach ein schwieriger schläfer zu sein. ist meiner auch. selbst mit 1,5 wacht er jede nacht noch mehrmals auf. aktuell sogar wieder schreiend :-(
ich hoffe, das legt sich bei euch bald und der kleine bleibt so ruhig!
lg julia

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Hallo,

wir haben vor kurzem auch ein Belohnungssytem eingeführt. Allerdings ist mein Kind schon 3,5 Jahre. Ich denke deine Tochter ist noch zu klein, weiß es aber nicht.
Wir haben das System fürs Zähneputzen und fürs ins Bett gehen. Wobei mir egal ist, ob mein Kind dann schläft. Es soll nur zur Ruhe kommen, darf noch ein Hörspiel hören oder Bücher ansehen. Zähneputzen klappt inzwischen super, einschlafen auch, nur das durchschlafen klappt nicht, aber das war auch nicht die Bedingung. Denn das Durchschlafen kann man nicht beeinflussen. Wenn ein Kind träumt oder sonst was wird es halt wach.

LG Mrs.XY

6

Ich würde kein Belohnungssystem einführen.

Bringt sie nach einem festen Ritual abends ins Bett. Baut dabei alle ihre Wünsche mit ein (Milch, Zähne putzen, Bruder streicheln, Buch, Puppe, Schnuller). Nachdem Ihr all diese Wünsche durchgegangen seid, muss sie liegen bleiben. Bleibt bei ihr, streichelt sie und redet nur noch mit ruhiger Stimme: "Nein, den Bruder hast Du jetzt gestreichelt, jetzt ist Schlafenszeit." "Nein, ein Buch haben wir angeschaut, ein anderes schauen wir morgen an. Schlaf jetzt." dann nur noch "Nein, jetzt schläfst Du. Gute Nacht." jeder weitere Wunsch nur noch "Pschhh....." Bleib ruhig und geduldig, sie wird dann irgendwann Ruhe geben. Und irgendwann wird sie die Rituale akzeptieren und wissen, dass es danach keine weiteren Wünsche mehr gibt.

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Danke für diese Ideen.
Das Problem ist, dass wir schon sehr lange ein konsequentes Ritual haben.
Ich glaube, auch ein passendes, das sie sehr liebt.
An ihrem Verhalten merke ich, dass sie es richtig genießt und sich sehr wohl dabei fühlt. Auch zur Ruhe kommt.
Dann kommt aber immer der Punkt, an dem es ans Schlafen gehen sollte und es geht los:
Sie beginnt zu fragen & bitten, wir steigen nicht drauf ein.
Folge: Sie weint. Weint schlimmer #schwitz. Schreit :-[. Brüllt sich so in Rage, dass sie erbricht #zitter - und wir sie und das Bett versorgen müssen & sie weiter "Programm" hat #aerger.
Ich weiß, dass es auch Eltern gibt, die ihre Kinder übergangsweise dann in ihrem Erbrochenen liegen lassen - das bring ich aber nicht über´s Herz :-(.

Ich such deshalb irgend etwas, das vermeidet, dass sie sich so sehr hochschaukelt. Es wäre so toll, wenn sie sich selbst zur Ruhe motivieren könnte ...

#winke
f. mit Tochter (22 Mon) & Söhnchen (8 Wochen)

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Hallo,

wie fühlst DU dich dabei?

warum ich frage?
weil es bei meiner einen ganz direkten Zusammenhang gibt. Als Kleinkind, ebenso wie jetzt.

Bsp.

bin ich müde und schlafe selbst fast ein, habe NICHTS mehr vor.... dann kommt mein Kind rasch zur Ruhe und schläft selbst her. Oder wenn sie noch nicht müde ist, dann spielt sie was ruhiges (jetzt, da sie älter ist).

wenn ICH aber unruhig bin
wenn ICH den Wunsch nach Ruhe habe (also dass SIE schläft)
wenn ICH innerlich noch eine Idee habe, die ich machen möchte
wenn ICH noch einen Plan für den Abend habe
....
dann kann ich ziemlich sicher sein, dass mein Kind nicht in den Schlaf findet, sondern ihr alles möglich einfällt.

bei uns gehört zum Ritual dazu, dass ich mich auch bettfertig mache. Da ich abends eh nicht mehr raus gehe, stört es mich nicht.

Das ist für meine ein deutliches Zeichen
1. wir bleiben drinnen
2. es wird Nacht. Auch für Mama
3. jetzt wird es ruhiger

Eine feste Uhrzeit haben wir nicht, weil es bei meiner von Entwicklungsschüben abhängt.
Phasenweise braucht sie sehr wenig Schlaf. Dann geht sie von sich aus in Bett und schläft ruckzuck.

Dann gibt es auch Entwicklungsschübe, da ist sie um 19 Uhr so über ihren Punkt drüber, dass sie wieder total aufdreht, nachts auch öfter aufwacht .... und NUR noch zur Ruhe kommt, wenn ICH so gut wie auch schlafe oder am besten auch schlafe. Dann überträgt sich das.

Sobald ich aber auch nur den leisesten Gedanken!! habe "und dann stehe ich auf" .... kommt manchmal die direkte Frage von meinem Kind "Mama, warum willst du nachher aufstehen? Was willst du noch machen?"

andere Gedanken kann sie nicht lesen. Diesen einen aber schon. #schwitz

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Wenn sie den Adventkalender begreift kannst du's einfach mal versuchen. Wenn es nicht klappt wirst du's schon merken.

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Hallo,

ich finde diese Belohnungssysteme allgemein ziemlich sinnfrei.

Mein Mann hat bei unserer 5-jährigen mal eins eingeführt, damit sie nachts in ihrem Bett bleibt. Das war ca. 2 Wochen interessant und mittlerweile ist es ihr wieder egal.
Mit 22 Monaten denkt ein Kind außerdem noch nicht so weit, wie es erforderlich wäre.
Kinder in dem Alter wollen ihre Bedürfnisse möglichst sofort befriedigen und abends ist ihr wichtiger, das Schlafen gehen heraus zu zögern als ein Sternchen am Morgen.

Ich würde ein festes Ritual (z.B. Zähne putzen, Windel wechseln, Vorlesen, Singen, Flasche, Schnuller, kuscheln und Schluß) einführen und wenn das beendet ist, wird geschlafen.
Wir machen dann das Licht aus und gehen raus. Wenn das Kind dann meint, weiter Theater machen zu müssen, gehen wir nochmal rein und sagen streng: "Nein, jetzt wird geschlafen.". Unsere Tochter hatte mit 2 mal eine Phase, wo wir das abends zehn mal oder so machen mußten, aber nach und nach wurde es weniger und nach 3 Wochen hatte sie begriffen, daß sie damit nicht durch kommt.

LG

Heike

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Besorge Dir doch einfach ein Hunderziehungsbuch, da steht bestimmt etwas mit Belohnung drin #kratz

Ich finde Belohnungssysteme, wenn es sich nicht gerade um Tiere handelt, sinnbefreit.

LG

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huhu!

aaalso grundsätzlich fine ich muss man sich sowas genau überlegen, aber wenn du glaubst deine tochter könnte das schnallen und sich dadurch etwas mehr mühe geben, wäre es denke ich einen versuch wert. aber NUR mit positiven aspekten, kein filmverbot am WE oder so sachen...

ganz wichtig: du musst eine absolut klare aufgabe stellen, und wenn die klappt gibts den punkt, und wenn nicht, dann nicht. es muss für sie erreichbar sein, also 3 von 6 abenden zum anfang, dann kann sie jeden 2. abend spielchen treiben - theoretisch - es wird ihr ja anfangs schwer fallen... und 2wenn das klappt kannst du die woche drauf 4 abende fordern usw. und wenns nicht klappt kannst du das system j zügig wieder abschaffen...

größte schwierigkeit mMn dass sie am morgen noch wissen muss, ob esabends geklappt hat... weiß nicht, ob das so funktioniert... und ihr was "geben" weil sie lieb zu bett geh, und es ihr wegnehmen, wenn sie nach 20 minuten immernoch rumturnt wäre mindestens an dem abend mehr unruhe als frieden stiften...

meine süßee (26mon) versteht konsequenzen nur sehr kurzfristig... und wäre damit völlig überfordert... aber da ist ja jedes kind anders und ein vorsichtigerversuch mit ner kleinen belohnung schadet mMn nicht...

lg gussy

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"größte schwierigkeit mMn dass sie am morgen noch wissen muss, ob esabends geklappt hat... weiß nicht, ob das so funktioniert... und ihr was "geben" weil sie lieb zu bett geh, und es ihr wegnehmen, wenn sie nach 20 minuten immernoch rumturnt wäre mindestens an dem abend mehr unruhe als frieden stiften..."

Genau das hat bei unserer Grossen in dem Alter prima funktioniert. Sie bekam einen Sticker, den sie sich auf den Schlafanzug kleben durfte. Und den durfte sie nur behalten wenn sie brav im Bett blieb und keine Spoekes mehr machte. (Wobei wir nichts gegen noch ein bisschen CD hoeren und/oder im Bilderbuch blaettern hatten, sondern es nur darum ging, dass sie im Bett zur Ruehe kommen sollte). Die Drohung ihr den Aufkleber wieder abzunehmen mussten wir nur auesserst selten wahrmachen.

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sag ich ja: bei den einen klappts, bei anderen nicht... aber einen versuch ist es wert... und was man nun erlaubt und was nicht ist ja relativ wurscht, man muss es nur deutlioch machen und konsequent bleiben.

bei uns ist z.B. ab abendessen sendepause, wer doich anschaltet hat bis zum WE kein kabel mehr für das radio - bei einem kind mussten wir es ein paar mal durhcziehen, bei dem anderen nie.