Wie bringe ich ihm Respekt bei???

Hallo Ihr Lieben,

mein Sohn ist 6 Jahre alt - ist sprachverzögert und wird im Sommer auf eine kleine Regelgrundschule eingeschult.

Seit letztem Sommer geht er in einer Vormittags Vorschule - ihm gefällt es dort super! Zuhause führen wir ein relativ harmonisches Familienleben. Er hat früher extrem Grenzen getestet, auch bei uns zu Hause, seit Monaten haben wir daheim aber ein liebes, folgsames Kind. Er ist aufgeweckt und lebhaft, aber wir kommen echt mit ihm klar.

In der Vorschule läuft es nach anfänglichen Startschwierigkeiten (Grenzen testen) auch super. Letze Woche war allerdings eine Vertretungslehrerin da, die er mit seinem Kumpel zusammen wohl echt an ihre Grenzen gebracht hat... Sie haben Unsinn gemacht, haben nicht gehört etc. etc.

Nun hatte ich heute ein Gespräch mit seiner normalen Lehrerin, sie ist ganz angetan von ihm und sehr zufrieden, sie meint aber, dass er es mit einem solchen Verhalten verständlicherweise in der Schule schwer haben wird...

Wie bringe ich dazu, auch außerhalb des Elternhauses, wo ich direkt nicht einwirken kann, ein respektvolles Verhalten, an den Tag zu bringen???

Gibt es vielleicht Bücher, die man gemeinsam mit den Kindern lesen kann?

Wir sind daheim wirklich konsequent, aber er weiß sofort, mit wem er es machen kann und läuft dann zu Höchsttouren auf...

Ich freue mich über Eure Tipps und Ratschläge.

Viele Grüße

Kornflakes

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Hallo,

Respekt muss man sich verdienen, den bekommt man nicht geschenkt. Das gilt nicht nur für Eltern sondern auch für Vertretungslehrerinnen.

Wenn du auf seine Umgangsformen im Allgemeinen Wert legst, wird er über kurz oder lang auch ein entsprechendes Verhalten an den Tag legen.

Sprich mit ihm. Mach ihm klar, dass man auch zu der blödesten Lehrerin nett sein muss - auch, wenn es schwer fällt und versuch mal, ihm zu erklären "WARUM". Viel Spaß dabei. ;-)

LG

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"Respekt muss man sich verdienen, den bekommt man nicht geschenkt. Das gilt nicht nur für Eltern sondern auch für Vertretungslehrerinnen."

Komische Einstellung. Man sollte grundsaetzlich seine Mitmenschen respektieren.

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"Man sollte grundsaetzlich seine Mitmenschen respektieren"

Warum?

Darauf hätte ich gern eine Antwort, die über höfliches Verhalten - das ein Kind in dem Alter sicher noch lernen kann und wird - hinausgeht.

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Hallo

Wie eigentlich alles im Leben. Er lernt es am besten indem er es selbst erfährt. Und so würde ich ihm das auch sagen. Du möchtest, dass man dir zuhört und dann hast du auch anderen zuzuhören und wenn du nicht dran bist Sendepause. Ich denke aber, dass ihr in dem Sinne kein Respektproblem habt.

Was mich aber interessiert, macht denn die Lehrkraft nix gegen Unruhestifter? Auch Vorschulkinder wissen schon genau was sie da treiben. Da sollten Konsequenzen folgen allerdings ist das in dem Moment nicht deine Aufgabe. Natürlich solltest du ihn eintrichtern, dass er sich anständig verhalten soll aber hier ist eben die Schule gefragt. Hast du mit seiner zuständigen Lehrerin drüber gesprochen? Was machen sie wenn er sich so verhält?

Liebe Grüße

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Hallo,

ich habe es von Anfang an so gehandhabt:
wenn mein Sohn EINMAL im Kindergarten was angestellt hat, dann gab es die Konsequenz im Kindergarten und ich habe zu Hause mit ihm über sein Fehlverhalten gesprochen - ohne weitere Konsequenz.

Hätte ich jemals gehört, dass mein Sohn innerhalb eines kurzen Zeitraums wiederholtes Fehlverhalten an den Tag gelegt hat, dann hätte es zusätzlich zu der Konsequenz im Kindergarten auch zu Hause Konsequenzen gegeben (also irgendwas, was meinen Sohn ärgert).

"Wie bringe ich dazu, auch außerhalb des Elternhauses, wo ich direkt nicht einwirken kann, ein respektvolles Verhalten, an den Tag zu bringen???"

Hmm, das bringt man seinen Kindern doch von Anfang an bei, oder nicht? #kratz
Also schon bevor man sein Kind "aus dem Elternhaus" gibt.
Indem man immer wieder erklärt, wie man sich gegenüber seinen Mitmenschen und seiner Umwelt verhält und wie nicht.

"Letze Woche war allerdings eine Vertretungslehrerin da, die er mit seinem Kumpel zusammen wohl echt an ihre Grenzen gebracht hat... Sie haben Unsinn gemacht, haben nicht gehört etc. etc."

Eine Woche lang jeden Tag? Da hätte es bei mir bereits am 2.Tag Konsequenzen gegeben, vorausgesetzt, man hat mir sofort von den Vorfällen an Tag 1 und Tag 2 berichtet.

"Wir sind daheim wirklich konsequent, aber er weiß sofort, mit wem er es machen kann und läuft dann zu Höchsttouren auf..."

Ja, vielleicht war die Vertretungslehrerin nicht konsequent genug, aber das heißt ja nicht, dass ihr Eltern zu Hause das Verhalten eures Sohnes in der Vorschule durchgehen lassen müsst und sein Verhalten keine Konsequenzen nach sich zieht.

LG,
J.

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Hallo,

natürlich haben wir ihm von Anfang an beigebracht, wie man sich seinen Mitmenschen und seiner Umwelt gegenüber verhält. Er ist ja auch so im Leben unterwegs, in Vereinen, bei Freunden etc. etc.
Es geht um die Vorschule, und um diese spezielle Vertretungslehrerin. Ich habe es heute in dem Gespräch erfahren, als die normale Lehrerin wieder da war. Die Vertretungslehrerin hatte nicht das Gespräch mit mir gesucht.

Ja, Konsequenzen daheim für Fehlverhalten außerhalb des Hauses ist natürlich eine gute Möglichkeit. Ich werde heute Abend mit ihm ein ernstes Wort sprechen.

Viele Grüße

Kornflakes

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huhu,

ich habe hier auch so einen kanidaten, der sich zu hause relativ lieb verhält, aber gegenüber seiner klassenlehrerin einen auf dicke hose macht.
da die klassenlehrerin dieser situation nicht gewachsen war und sie uns mehr oder weniger verzweifelt um hilfe bat, kommunzieren die lehrerin und ich nun über einen smileyplan. pro stunde gibt es entweder einen positiven smiley, einen neutralen oder einen negativen. bei jedem negativen smiley wird ihm SOFORT eine annehmlichkeit gestrichen, wenn er es ganz geschickt anstellt, kann er sofort ins bett durchmaschieren.
bei 5 positiven smileys hat er eine extra-stunde nur mit mir oder meinem mann, er kann sich aussuchen, was er machen möchte.
das hört sich jetzt doof an, aber es ging einfach nicht mehr anders, da die lehrerin indirekt damit gedroht hat, ihn die 2. klasse wiederholen zu lassen, indem sie ihm in allen fächern wo keine schriftl. leistungen gefordert werden (denn da bringt er spitzenleistungen) eine 5 verpasst.
bisher klappt das super!

lg

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Wie schon jemand geschrieben hat, Respekt muss man sich verdienen. Ich persönlich finde es falsch zu jemanden nett zu sein, den man nicht mag. Gespielte Höflichkeit ist schrecklich.

Was ich allerdings immer nicht verstehe. Lehrer beschweren sich über Kinder aber die haben sich doch den Beruf ausgesucht, sie wissen doch wie das läuft, schliesslich waren sie ja auch mal Schüler.

Wenn ein Lehrer mit meinem Kind ein Problem hat, dann soll er das mit meinem Kind klären. Die Schuld für ein Fehlverhalten wird doch gern den Eltern in die Schuhe geschoben.

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Respektieren und nett sein sind 2 verschiedene paar Schuhe.

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Dann fändest du es also okay, wenn ich dich abfällig behandle, weil ich dich nicht leiden kann? Na dann...

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Hallo,

lass die Schule erstmal auf dich zukommen.

Womöglich hat dein Kind mit der Klassenlehrerin überhaupt kein Problem, weil diese ihn zu nehmen weiß.

Sollte es Probleme geben (zum Beispiel mit Fachlehrern), arbeite eng mit der Schule zusammen. Wenn ihr zu Hause ein konsequentes Erziehungsverhalten pflegt und genauso konsequent vermittelt: "So nicht, wir stehen hinter Frau Fachlehrer, wenn du Mist baust!", so wird die Austestungsphase schnell vorbei sein.

LG

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ein respektvolles miteinander leben.

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Liebe Kornflakes,

die Lehrerin verwechselt "Respekt" mit "Höflichkeit" (wie übrigens alle anderen hier auch ;-))
Einen respektvollen Umgang mit anderen Menschen (im Sinne von: Andere Menschen mit all ihren Eigenarten anzunehmen und zu tolerieren) kann man einem Menschen nicht beibringen. Ein Kind wird eine solche Einstellung zu Menschen einnehmen, wenn er selbst so behandelt wurde. Denn es handelt sich um ein Grundgefühl. Wenn Du Dich selbst angenommen fühlst und Du selbst sein darfst, dann fühlst Du Dich durch die Bedürfnisse und Eigenarten anderer Menschen nicht angegriffen und kannst ihnen echte Toleranz entgegenbringen. Über diese Grundgefühl verfügt kaum jemand in unserer Gesellschaft. Warum? Ganz einfach! Weil wir nie wir selbst sein durften. Weil die allermeisten mit physischer und (das ist immer noch eine weit verbreitete Praxis) mit psychischer Gewalt erzogen wurden. Die Auswirkungen dieser Erziehung kannst Du in diesem Forum hier tagtäglich beobachten ;-)

Höflichkeit hingegen ist ein erlerntes Verhalten. Das kannst Du Deinem Kind vorleben und ihn hin und wieder liebevoll darauf hinweisen, welches Verhalten Du wünschenswert findest und welches nicht.

Ich möchte Dir gerne diese Lektüre ans Herz legen und Dir raten, einfach mal in Dich reinzuhören.

http://www.berlin.de/imperia/md/content/lb-lkbgg/bfg/nummer29/11_krappmann.pdf?start&ts=1193649457&file=11_krappmann.pdf

Wenn Du Deinem Sohn "Respekt beibringen" möchtest, dann empfehle ich Dir, Dich selbst umzuerziehen und einmal darauf zu achten, wie Du mit ihm sprichst.
Mir hat dabei dieses Buch weitergeholfen:

http://www.amazon.de/Gewaltfreie-Kommunikation-Eine-Sprache-Lebens/dp/3873874547

Alles Gute #herzlich#winke

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Hallo,

man muss halt immer dranbleiben unter dem Motto "Je häufiger man einen Weg geht, desto ausgetretener wird der Pfad...läuft man eine Weile nicht darauf, wächst er wieder zu..."
Und natürlich wissen Kinder, mit wem sie was machen können. Wenn Du also zu Hause wirklich konsequent bist und es bei euch gut funktioniert, es bei der normalen Lehrerin auch funktioniert, bei der Vertretungslehrerin plötzlich aber nicht mehr...nun ja, woran kann es dann wohl liegen?
Ich nehme mal an, dass die Vertretungslehrerin auch von ihrer Ausstrahlung her den Kindern vermittelt hat, dass sie nicht konsequent auf unerwünschtes Verhalten reagiert - DAS merken die Kinder sehr schnell und testen dann natürlich aus, wie weit sie gehen können.

Letztendlich machst Du alles, was getan werden muss - Du bist konsequent und lebst Deinem Sohn im Besten Fall vor, wie man mit anderen Menschen respektvoll umgeht...er wird es auch lernen (und trotzdem seine Grenzen bei neuen Bezugspersonen austesten, weil das wichtig für seine Entwicklung ist, wenn auch anstrengend für Lehrpersonal und Eltern).

LG und starke Nerven!

Andrea

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Hallo ihr lieben,
Vielen dank für eure Antworten. Da ist ja eine schöne Diskussion in Gang gekommen.
Ich glaube das Wort Respekt, war von mir etwas falsch gewählt... Wobei mir auch kein besseres einfällt.
Er hat sich momentan die Rolle des Kaspers ausgesucht... Und ich hoffe, dass der nötige Ernst und das Gespür dafür, dass es jetzt wichtig ist und er damit aufhören muss, sich dann in der Schule dazukommt... Momentan fühlt er sich glaub ich leider, in dieser Funktion wohl...
Ich habe abends ein ernstes Wort mit ihm gesprochen... Ich hoffe, es hat gefruchtet. Das Belohnungssystem werde ich mit der Lehrerin nochmal besprechen.

Liebe Grüße
Susanne