Heimlicher Haustierkauf von Töchterchen - und nun?

Hallo zusammen,

nach gelegentlichem stillem Mitlesen brauche ich zum ersten Mal selbst ein bisschen Austausch, weil ich mein Problem nicht im Bekanntenkreis besprechen will und möglichst sofort ein paar Anregungen bräuchte...

Meine Tochter (11) hat sich am Mittwoch heimlich in einer Zoohandlung zwei Wüstenrennmäuse samt Zubehör gekauft. Die dazu notwendige Einwilligungserklärung der Eltern hat sie am PC selbst getippt und einen Schnörkel darunter gesetzt, dann sind unsere neuen Mitbewohner in der Höhle unter ihrem Hochbett eingezogen und dort 1,5 Tage unbemerkt geblieben, bis ich sie vorhin gefunden und meiner Tochter die Herkunftsgeschichte entlockt habe.

Mich regt sowohl die Anwesenheit der beiden Mäuse (nach einer eindeutig entschiedenen Haustier-Diskussion! #aerger ) wahnsinnig auf als auch die Art und Weise ihrer Beschaffung. "Kriminelle Energie" kenne ich von meiner Tochter bisher gar nicht und möchte einerseits ein deutliches Stopp-Zeichen setzen, andererseits aber auch keine sinnfreien Strafmaßnahmen ankündigen.

Töchterchen wartet jetzt darauf, dass ich ihr sage, wie's weitergeht, aber ich bin selbst noch sehr unschlüssig. Die Mäuse einfach wieder abgeben und sie auf dem "Sachschaden" sitzen lassen (sie hat für die Mäuse samt Käfig, Häuschen, Einstreu etc. sicherlich jede Menge Taschengeld geopfert)? Evtl. nach Ostern mit ihr gemeinsam in die Zoohandlung gehen und meine Tochter erklären lassen, was es mit der Einwilligungserklärung auf sich hat (wäre ihr sicher sehr bzw. zu (??) peinlich)...

Über ein paar Meinungen wäre ich echt dankbar... #gruebel

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Hallo.

Wenn ganz klar abgesprochen war, es gibt kein Haustier, würde ich mit der Tochter zu der Zoohandlung gehen und die Tiere und das Zubehör zurück geben, die Sache mit der Einwilligungserklärung könnte sie da dann erklären.
Und das, ohne jetzt die Gründe für dein "Nein" zu kennen.

Sich einfach über ein Verbot hinweg setzen und deine Einwilligung fälschen geht meiner Meinung nach gar nicht.

LG, mokli

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Hallo,

darf ich fragen, was in eurer "Haustierdiskussion" vorher besprochen wurde? Was wurde entschieden und von wem? Warum warst du z.B. dagegen?. Wie hat sie argumentiert? Nur mit dieser Info von dir, könnte ich sagen, was ich machen würde.

vg, m.

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Hallo,

wir haben seit ein paar Jahren einen Wellensittich, der meine Tochter mittlerweile nur noch sporadisch interessiert. Nächstes Jahr ergibt sich bei meinem Mann eine berufliche Änderung und wir wollen einen Hund anschaffen. Darauf freuen sich alle Familienmitglieder.

Unsere "Haustierdiskussion" war daher kurz und schmerzlos: Unsere Wohnung soll kein Zoo werden, Töchterchen kann sich jederzeit um unseren Vogel kümmern und wenn wir einen Hund haben, sollte ihm besser kein kleines Nagetier vor der Nase herumspringen. Das hat sie murrend akzeptiert und in den Folgetagen Hundenamen gesammelt.

Nun bedeutet "nächstes Jahr" für eine Elfjährige natürlich einen endlosen Zeitraum und die große Hundebegeisterung hat sie nicht vom Mäusekauf abhalten können :-(

Ich hoffe, diese Hintergrundinfo macht meinen Ärger auch etwas klarer (sie lebt ja weiß Gott nicht in einer tierfreien Zone und hatte diese Aktion m.E. nicht "nötig"...)

LG!

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Bitte haltet keinen Wellensittich alleine, damit lebt ihr euren Kindern eine entsetzliche Haltung vor und sendet genau die Signale, die zu solch dummen Aktionen führen!

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Hallo,

hatte sie im Vorfeld gefragt und hattest Du ihr die Gründe dargelegt, warum Du kein Haustier möchtest?

Wenn nein, kann ich Deine Tochter schon irgendwie verstehen.

Als ich klein war, wollte ich eine Katze. Unsere Mutter hätte nichts dagegen gehabt, unser Vater wollte aber keine mehr.

Also habe ich mir eine Katze quasi von der Straße geholt, einen Streuner und die eine ganze Weile vor meinen Eltern geheim gehalten.

Irgendwann habe ich es meiner Schwester gebeichtet und die hat es dann unserer Mutter erzählt #schock

Unsere Mutter war da allerdings ganz locker und meinte, solange ich sie versorge und mein Vater nichts davon merkt, könnte ich sie behalten.

Unser Vater hat es dann (nach mehreren Monaten, er war viel auf Geschäftsreisen) doch gemerkt. Sein Kommentar war dann nur. "Und ich hatte mich schon gewundert, wo die ganzen Mäuse hin sind" :-p

Wegschicken musste ich die Katze nicht, wir hatten in der Folge noch eine ganze Menge mehr.

GLG

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Ich kann dich voll verstehen. Da ihr das vorher in der Familie besprochen habt, würde ich ihr das auch nicht durchgehen lassen. Ich würde ihr sagen, dass ich an ihrem Versuch euch vor vollendete Tatsachen zu stellen sehe wie wichtig ihr das Haustier zu sein scheint. Dass sie es aber trotzdem zurück bringen muss, und zwar, weil es ein nicht abgesprochener Alleingang war und sie zudem euere Unterschrift gefälscht hat.

Vermutlich ist die Tierhandlung sogar relativ kulant, und das Ganze lässt sich (morgen ist Werktag) rück abwickeln. Bis nach Ostern würde ich nicht warten, das macht es nur noch schwerer. Je nach Kosten wäre ich vermutlich kompromissbereit, einen Teil zu übernehmen, aber sicher nicht alles.

In dem Bewusstsein, WIE wichtig deiner Tochter ein Tier zu sein scheint, würde ich in einem halben Jahr noch mal darüber nachdenken, ob ihr als Familie euch ein Tier nicht doch vorstellen könnt. Das würde ich ihr als Perspektive in Aussicht stellen. Möglicherweise (aber nicht unbedingt) ist dann das Thema durch - oder ihr Eltern könnt euch dann vielleicht doch mit den Gedanken anfreunden, Mitverantwortung für ein Haustier zu tragen.
k.

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Danke für den Werktag-Hinweis, das war mir in der allgemeinen Aufregung wirklich nicht mehr klar. Wir bringen die Mäuse morgen zurück :-D

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ich würde wohl mit ihr in die zoohandlung gehen, sie die gefälschte unterschrift beichten und den kauf der tiere rückgängig machen lassen. der finanzielle schaden (käfig, futter etc.) wäre ihr ding. außerdem würde ich ihr klar machen, dass ich
a) sehr von ihr enttäuscht wäre und
b) sie noch zu unreif für tierhaltung ist, da sie tiere unter dem bett hält und nicht bedacht hat, dass die gesamte familie involviert ist, nicht nur sie.
lg

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Hallo,

schwierig, darauf zu antworten.....
Ich wäre stinkend sauer, zumal es schon ein Tier gibt und ein weiteres in Aussicht gestellt ist. Die Mäuse zurück zu geben wäre die logischste Konsequenz und vermutlich würde der Zooladen dies sogar tun. Bedenken sollte man dabei allerdings, dass diese beiden Mäuse vermutlich nicht mehr zu ihren Artgenossen zurück können bzw von denen getötet werden. Ich bin da keine Expertin, aber meine Nichte hatte Wüstenrennmäuse und die vertragen sich nur mit den Tieren aus ihrer Sippe, nicht mit anderen...
Wenn diese beiden Mäuse nach ihrem Aufenthalt bei euch das Ganze also nicht überleben sollten, würde ich sie doch behalten, die leben eh nicht lange. Deine Tochter kann dann Futter, die benötigen auch viel Gemüse, Einstreu, Nestmaterial etc vom Taschengeld zahlen, das läppert sich ganz schön und sie wird ihren übereilten Kauf mehr als einmal bereuen.

LG, Gabriele

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3-5 Jahre finde ich dann doch recht lange, und ehrlicherweise ist das vor allem das Problem des Ladens. Ich würde es so ohne weiteres einer 11jährigen nicht abnehmen, dass sie alleine und ohne Erwachsenen mit Auto Rennmäuse samt Zubehör kaufen darf, auch wenn sie nen zettel dabei hat.

Vor allem wie winzig ist der Käfig wohl, wenn sie den alleine heim tragen konnte? Doch ganz sicher nicht artgerecht ab 100x50cm?

Und dann in einen haushalt, wo schon ein EINZELNER Wellensittich seit Jahren vereinsamt und wahnsinnig wird. Manche Leute sollten besser keine Tiere haben dürfen, und das meint in diesem Fall vor allem die Eltern.

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das mit dem transport war auch gleich mein erster gedanke. ich habe selber wüstenrenn mäuse.

viele grüße, maren

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Das erinnert mich an mich! Und zwar 1:1
Ich muss sagen dass ich nicht mehr weiß wie genau meine mum reagiert hat. Sie war sauer aber die Mäuse sind geblieben. Wie ich reagieren würde? Nachfragen ob der Zooladen die Tiere zurücknimmt, wird er eher nicht tun. Und sonst eine andere Lösung Suchen. Kleinanzeigen etc.

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Hallo,

bin durch Zufall auf der Startseite auf diese Diskussion aufmerksam geworden - kann da eigentlich auch gar nicht mitreden ;) Gehöre eigentlich ins Kinderwunsch-Forum ;)

Aber kurz nur zu den Wüstenrennmäusen - ich hatte selber welche als Kind. Und unsere erste Maus ist fast 6 jahre alt geworden ;) !!

Ist also doch schon eine etwas längere Zeit ... wenn Ihr euch doch dafür entscheiden solltet - brauchen sie definitiv einen Artgerechten Käfig :) Der müßte dann schon etwas größer sein .... wie gesagt, unsere Mäuse wurden alle auf jeden Fall 4 Jahre alt - und eine fast 6!

ansonsten sind es eigentlich tolle Tiere - auch Tag-aktiv (nicht wie Hamster, die eigentlich Nachts wach sind ....) ... und für Kleintiere ziemlich robust :)

Und prüft auch noch einmal, ob es sich um zwei gleichgeschlechtliche Mäuse handelt ;)
.... nicht, das Ihr dann irgendwann einen Wurf bekommt ... #zitter

Ich hoffe, Ihr findet eine gute Lösung :)

LG

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Hallo,

die Tiere wieder abgeben würde ich nicht. Sendet meiner Meinung nach die falschen Signale. Wer ein Tier kauft muss auch die Verantwortung übernehmen und zurück geben ist nicht.
Ich kann verstehen das Vögel ihr nicht genügen, das ist nun mal kein Tier was man so einfach in die Hand nehmen kann, da sind Mäuse schon anders.
Die Zoohandlung würde ich auf jeden Fall aufsuchen und das sie das dort klärt das sie die Einverständniserklärung gefälscht hat.
Dafür würde ich auch Hausarrest etc aufbrummen.
Um die Tiere hat sie sich nun zu kümmern. Streu etc würde ich sie auch von ihrem Geld zahlen lassen. So lernt sie direkt das ein Tier und die Haltung nicht gratis ist.
Klar wird das Interesse an den Tieren nachlassen aber da würde ich dann hinterher sein und sie dazu bringen das durch zuziehen mit der Pflege.
Mäuse werden nur 2-3Jahre von daher ist die Zeit für Euch auch begrenzt. Nimmt sie die Mäuse raus muss die Tür halt zu sein wenn der Hund da ist.

TB

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>>Wer ein Tier kauft muss auch die Verantwortung übernehmen und zurück geben ist nicht...<<

Nicht, wenn der Käufer minderjährig ist und die Einwilligung der Eltern fehlt!