Kontakt zum Vater abgebrochen

Hallo,

meine Tochter hat den Kontakt zu ihrem Vater komplett abgebrochen. Er wollte zu Besuch kommen und den kleinen Halbbruder mitbringen. Ohne eine Nachricht fuhr er aber gleich an sein Ziel und unsere Tochter wartete an diesem Tag vergeblich auf seine Ankunft. Es war zwar verständlich das sie sauer war, weil, eine SMS mit einer Erklärung hätte er ja wenigstens schicken können. Am nächsten Tag stand er dann vor verschlossener Tür.

Vielleicht sollten wir darüber reden, aber ich will ihr nicht das Gefühl geben sie müsse ihre Entscheidung rückgängig machen.

Eigentlich ist das Leben zu kurz und man sollte die Zeit so gut es nur geht nutzen und sie nicht mit solchen Kindereien verschwenden.

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Da ich in so einem Fall wohl auch stinksauer wäre und im Wiederholungsfall auch so reagieren würde, wüsste ich jetzt spontan nicht, was es da zu besprechen gäbe. #schein

Sie muss selbst entscheiden, ob sie den Kontakt irgendwann wieder aufnehmen will.

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Sie musste viel zu lange auf ihren Vater verzichten. Es soll ja hin und wieder helfen, wenn man andere Sichtweisen hört, wie zum Beispiel die eines Elternteils.

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Naja, es ist ganz simpel: Ich würde niemanden so behandeln, keine "nur Bekannten" und schon gar nicht meine Kinder, egal wie gut ich sie kenne.
Umgekehrt wäre ich stocksauer, wenn mir jemand so käme.. mich einfach ohne Nachricht sitzen lassen würde. Egal, ob es "nur Bekannte" oder eben meine Kinder wären.

Lass mal ein paar Wochen vergehen und wenn es Dir dann selbst sehr wichtig erscheint, suche das Gespräch. Zweite Chance und so..
Ich weiss schon sehr genau, was Du meinst. Aber versetz Dich in ihre Lage: Ihr Vater, den sie eh schon nicht kennt, lässt sie einfach sitzen. Geht gar nicht.

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Wie alt ist Deine Tochter?

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Alt genug um selber entscheiden zu können und dürfen ;-)

Ich will ihr an sich nicht rein reden, weil ich dafür verantwortlich bin, dass sie zu ihrem Vater keine Bindung aufbauen konnte, wie es eigentlich sein sollte.

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"Ich will ihr an sich nicht rein reden, weil ich dafür verantwortlich bin, dass sie zu ihrem Vater keine Bindung aufbauen konnte, wie es eigentlich sein sollte."

Selbsterkenntnis ist ja bekanntlich der 1. Weg der Besserung.

Wenn Du aber nicht den Arsch in der Hose hast die Verantwortung Deines Verschuldens zu tragen und lieber weiterhin stillschweigend vom gestörten Verhältnis Eurer Tochter zu ihrem Vater profitieren möchtest, dann frage ich mich warum Du überhaupt einen Beitrag dazu einstellst.

"Alt genug" ist IMHO immer relativ.

Wenn Du das Kind nicht mit 15 bekommen hast, würde ich darüber streiten.

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Ich würde die Gefühle deiner Tochter auf jedenfall ernst nehmen. Sie ist sauer und das ist ihr gutes Recht. Mit ihr reden würde ich nur sofern, dass ich es eben verstehe und das es okay ist, wenn sie ihren Vater im Moment nicht sehen will.

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Ich selbst habe wegen solchem Verhalten meines Vaters den Kontakt zu ihm mit 17 abgebrochen. Und ich lebe gut damit. Allerdings hat er sich sowas öfter geleistet. Wegen einmal hätte ich das wahrscheinlich nicht gemacht. Dafür habe ich leider zu sehr an ihm gehangen.

Ist es ausgeschlossen dass es einfach ein Missverständnis war? Vielleicht meinte Papa beim Ausmachen das er direkt hinfährt, hat es aber zB unglücklich formuliert so dass deine Tochter dachte sie wird geholt. Wenn das ausgeschlossen ist, solltest Du das Verhalten Deiner Tochter akzeptieren, wenn sie denn alt genug ist die Tragweite zu verstehen.

Nur weil Du Dich schuldig fühlst wegen früher und meinst das wieder gutmachen zu müssen, solltest Du jetzt nicht genau das Gegenteil machen und sie zu irgendwas drängen. Du kannst die Vergangenheit nicht rückgängig machen. Ihre jetzige Entscheidung nicht zu akzeptieren würde bedeuten ihre Bedürfnisse schon wieder zu ignorieren, quasi denselben Fehler nochmal zu machen.

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Ja, es ist ausgeschlossen, dass es ein Missverständnis war. Die beiden haben sich vorher über Facebook geschrieben. Er wollte eigentlich bevor er zu seinem Vater fuhr noch hier vorbei kommen. Es war nur Pech, dass eine halbe Stunde vor Ende der Fahrt sein Sohn eingeschlafen ist und er es vorgezogen hat, den kleinen lieber gleich vom Auto ins Bett zu legen.

Schuldig habe ich mich 5 Jahre gefühlt, weil ich der Forderung meines Ex-Manns nachgegeben habe und den Kontakt zwischen Vater und Tochter verboten.

Ich hab mich entschlossen ihr Zeit zu lassen, ohne Gespräch. Vielleicht kommt sie ja selber drauf das es Unfug ist, wegen einem Mal gleich den Kontakt ganz abzubrechen.

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Ich verstehe den Zusammenhang zwischen dem schlafenden Kind und dem Abholen Deiner Tochter nicht. Er hätte ja von unterwegs anrufen können und die ca. Ankunftszeit bei Euch mitteilen können mit der Bitte dass Deine Tochter da schon fix und fertig draußen steht und nur noch ins Auto springen muss. Wo ist das Problem?

Wie hat sich der Vater eigentlich danach Verhalten? Hat er angerufen und gesagt dass er sie nicht holt? Hat er sich ihr erklärt und sich entschuldigt? Wenn nicht, ist das unterste Schublade und die Reaktion deiner Tochter total verständlich und vor allem altersgerecht (Ich nehme an sie ist so im Vorpupertären Alter?). Und selbst wenn er sich erklärt hat, kann man nicht erwarten dass sie es versteht, warum ihr Vater seinen neuen Sohn ihr (scheinbar?) vorzieht. Da spielt bestimmt auch ne gehörige Portion Eifersucht aufs Geschwisterchen eine Rolle. ABER auch wenn wir Erwachsenen dieses Verhalten als kindisch ansehen, darf man dabei nicht vergessen dass sie genau das noch ist - ein Kind. Und ein gekränktes noch dazu. Wie gesagt, ich kenne das (inkl Halbgeschwister) und ich kann sie sehr gut verstehen.

Übrigens finde ich es nicht nett die Gefühle anderer als "Unfug" zu bezeichnen, nur weil man sie nicht versteht (verstehen will?).

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Wenn sowas nicht dauernd passiert, würde ich anrufen, um zu fragen, was passiert ist. Ein Missverständnis, eine Panne, ein Unfall, ein Stau, brüllendes Baby die ganze Fahrt durch?

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Es war das erste Mal und wir haben ja auch nicht angerufen. Ihr Vater ist sonst überpünktlich. Er hasst es irgendwo später anzukommen als geplant.

Er hatte zwar kein schreiendes Baby im Auto, aber seinen neugierigen Sohn ;-) und der ist 50 km vor dem Ziel eingeschlafen.

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Du sagst selber, es war das erste Mal. Sorry, aber es ist bescheuert wegen sowas den Kontakt abzubrechen .... macht deine Tochter (oder Du) nie Fehler???
Oder umgedreht, wenn seine Tochter sich mal bei ihm danebenbenimmt, soll er sie dann auch gleich rausschmeissen und den Kontakt abbrechen??

Der arme Mann stand am naechsten Tag vor der Tuer, was soll er denn noch machen?

Das ist doch eine Lapalie, sorry, kann ich ueberhaupt nicht verstehen. Das du deine Tochter dabei noch unterstuetzt ist schon ziemlich bitter. Menschen machen Fehler ....

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Keiner ist frei von Fehlern, schon richtig.

Nein, auch wenn sie sich mal daneben benommen hat, er schmiss sie nicht raus ;-) Er ist eigentlich ganz der ruhige, schwer aus der Fassung zu bringen. Er hat sich eher mit ihr hin gesetzt und ihr erklärt, warum er nicht gut fand was sie getan hat.

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Hallo, Du bist ja mehrfach gefragt worden, wie alt Deine Tochter ist und hast die Antwort immer gut umrudert ;-) Ich finde trotzdem, dass diese Angabe elementar wichtig ist. Mein Sohn z.B. ist 11, es ist viel vorgefallen zwischen seinem Vater und ihm und trotzdem versuche ich, ihn zu bestärken, auf jeden Fall den Zweiwochenrhythmus einzuhalten und den Kontakt zum Vater aufrechtzuerhalten (auch wenn sich in mir alles dagegen streubt). Wenn er könnte, würde er den Kontakt sicher auch eher heute als morgen abbrechen, zu recht, denn sein Vater hat ihn über Jahre hinweg emotional, nun ja, misshandelt ist sicher übertrieben, aber er hat ihm das Leben schwer gemacht, weil er seinen Frust über die Trennung auf dem Rücken des Kindes ausgetragen hat, und zwar massiv. Also wenn Deine Tochter noch jung ist und ansonsten nichts vorgefallen, würde ich sie auf jeden Fall bestärken, den Kontakt zu halten, ist sie 18 oder älter, würde ich sie entscheiden lassen, ganz klar. Nur vielleicht bereut sie es irgendwann, ich würde an Deiner Stelle dran bleiben und den momentanen Frust gut reflektieren, ich denke, es steckt etwas ganz anderes dahinter und der aktuelle Anlass kommt recht passend (wobei ich das Verhalten des Vaters auch alles andere als in Ordnung finde, Erklärung hin oder her, ein kurzer Anruf muss möglich gewesen sein).
LG Dani

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Meine Tochter ist volljährig.

Und nun haben wir uns unterhalten. Sie teilt ihrem Vater mit was sie möchte und wie sie sich fühlt. Ich bin gespannt wie das weiter geht.

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Du schreibst sie ist alt genug das zu entscheiden.....dann lass sie das auch entscheiden ;) ich wuerde vermitteln wenn sie es wuenscht und vielleicht ehr das Gespräch mit dem Vater suchen damit er vielleicht auf die Tochter zugeht. Das Verhalten des Vaters versteh ich nicht. Absagen ist da doch das mindeste. Oder hat er den Termin verwechselt ?