Wie sind eure 8 bis 9 Jährige so drauf?

Unser Grosser wird bald 9 und schwankt zwischen total verständig, reif / einsichtig und kleinkindlichen Trotzanfällen und Widerstand gegen die Anforderungen des Lebens. .

Ich weiss, da müssen wir durch, geben uns alle Mühe, sind konsequent und so weiter. Ich gehe davon aus, dass er so im Zeithorizont von 10, 20 Jahren zu einem tollen Menschen heranwächst.

Trotzdem frage ich mich manchmal, warum er immer noch so oft mit dem Kopf durch die Wand muss, obwohl er doch eigentlich weiss, dass es nichts bringt? #gruebel

Beispiele sind:
- Er will TV schauen, obwohl ich es verboten habe, weil z.B. noch Hausaufgaben zu machen sind. In 5 Fällen akzeptiert er es problemlos, in einem Fall gibts einen Aufstand.

-Ich will, dass er etwas im Haushalt mithilft, er darf sogar auswählen, was. Er weigert sich und, wenn er dann trotzdem helfen muss, kriegt er die Krise.

-Er findet es tooootaaal ungerecht, dass die kleine Schwester weniger helfen muss (aus SEINER Sicht, faktisch hilft sie oft freiwillig und auch mehr als er). Dass die Schwester drei Jahre jünger ist und daher noch etwas mehr Unterstützung braucht bei Dingen, die er selber problemlos bewältigen kann , z.B. beim Zimmer aufräumen, findet er nicht relevant.

Also, erzählt mal. Was machen wir falsch und wie sind Eure so in dem Alter?

1

Hallo,

bei uns gilt die Regel, erst Hausaufgaben, dann die Nachmittagsaktivitäten, dann Fernsehen oder Nintendo.

Streit oder Aufstand gibt es von Seiten meiner Tochter keinen.

Wobei ich aber nicht mehr kontrolliere, ob die Hausaufgaben gemacht sind. Sie muss das mit der Lehrerin ausmachen.

3x Hausaufgaben vergessen gibt eine extra Hausaufgabe. Und das scheut sie wie der Teufel das Weihwasser :-D

Im Haushalt helfen darf sie, wenn sie mag, sie muss aber nicht.

Aufräumen machen wir immer zusammen. Sie hilft mir, ich helfe ihr.

GLG

2

Huhu,

ich denke nicht, dass ihr etwas falsch macht. Ernsthaft: wer will denn einen Menschen erziehen, der immer nur zu allem Ja und Amen sagt und nie seine eigenen Interessen anbringt? 1 von 5 ist doch super. Und man muss ja wirklich nicht alles ohne den Ausdruck des Mißfallens hinnehmen. ;-)

Mein Sohn versucht es meist mit Argumenten, weil er unsere Regeln (z. B. unter der Woche aus Zeitgründen kein TV, erst nach gemachten HA 20 min iPadspielen) gut kennt. Er fragt dann beispielsweise "Mama, gestern habe ich ja gar nicht gespielt, darf ich dafür heute länger ans iPad?"

Manchmal ärgert er sich auch, wenn ich ihm etwas verbiete. Dann kommt ein ca. 1 min Trotzanfall, aber dann ist es schon wieder vorbei.

Hilfsbereit ist er auch in 8 von 10 Fällen, selten kommt es vor, dass er mal - ganz ehrlich halt - sagt, dass er jetzt keine Lust hätte zu helfen. Dann "schaue ich streng" (hochgezogene Augenbraue ;-)) und dann überlegt er es sich noch einmal. :-p

Er muss allerdings auch nicht viel tun, abends beim Tischdecken helfen, die Zeitung holen, Wasser aus dem Keller holen, aber das nicht als feste Aufgabe sondern ich bitte ihn dann bei Bedarf.

Er hat mit 2x Sport in der Woche und OGS bis 16:00 eh so einen langen Tag, da sind Hausaufgaben Pflicht genug.

LG

Hanna

3

Hallo,

zur Zeit ist hier alles sehr entspannt. Klar ist Niklas mal maulig, wenn er etwas nicht darf, aber Trotzanfälle gab es schon ewig nicht mehr. Er ist, vorallem bei anderen, sehr hilfsbereit und empathisch. Helfen tut er viel von allein, seine Schul- und Sportsachen packt er selbst und sehr zuverlässig ohne Fehler. Hausaufgaben macht er in der Betreuung direkt nach der Schule, die schaue ich nur noch nach. Freunde hat er durch seinen Verein in der Nachbarstadt und hier in der Schule reichlich und nie genug Zeit für Verabredungen.

Ich hoffe es bleibt noch eine Weile so.

LG
Tanja

4

Hallo,

mein Sohn wir im August 9 und ich kenne so etwas von ihm nicht. Wobei ich glaube, dass er eher die Ausnahme ist und meine Tochter in dem Alter eher deinem Sohn entsprechen wird. Wenn ich etwas verbiete, dann zeigt er durch Mimik und Gestik schon, dass er das doof findet, akzeptiert es aber. Geheule hatten wir bis auf einmal noch nie. Selbst dann, als ich in einer ruhigen Minute das Gespräch gesucht habe, hat er gemeint, ich hätte Recht, dass ich so entschieden habe. Wenn ich ihn bitte zu helfen, gab es ungelogen noch NIE eine Verweigerung. Dass seine Schwester weniger helfen muss, bringt er zwar mal an, aber im Grunde ist ihm bewusst, dass das kein gutes Argument ist, sodass wir keine wirkliche Diskussion darüber haben.
Komischerweise lässt sein Verhalten mich auch manchmal grübeln, ob wir vielleicht zu streng sind (wobei er wirklich viiiiiele Freiheiten hat), dass er sich nicht traut, seine Meinung zu sagen. Aber in der Schule zeigt er das gleiche Verhalten ohne dabei zu kuschen. D.h. er sagt dort (wie auch zu hause) sehr wohl seine Meinung, kann sich aber auch genauso gut in die Gruppe einordnen. Lt. Lehrerin hat er schon ein sehr großes Verständnis für verschiedene Dinge, was dazu führt, dass er eben nicht trotzig reagiert, sonder eher verständnisvoll.

aber wie gesagt: Mein Sohn ist so und ich gehe davon aus, dass wir mit meiner Tochter deutlich mehr "Schwierigkeiten" haben werden.

vg, m.

11

Du beschreibst da meinen Sohn (jetzt schon fast 11).

Ich bin gespannt, was die Pubertät so mit sich bringt :-)

Ich sage immer, Max kam schon erzogen zur Welt. Das Erziehen lernen wir jetzt beim 2., der auch ein lieber Kerl ist,m aber schon anders :-)

In der Schule loben seine Lehrer oft seine sehr kritische Haltung, die immer angemessen vorgebracht wird, aber mit viel Überzeugung. Also kann er doch sich wehren, wenn er was unfair findet.

LG,
Natalia

14

"Ich sage immer, Max kam schon erzogen zur Welt. Das Erziehen lernen wir jetzt beim 2., der auch ein lieber Kerl ist,m aber schon anders"

Das kenn ich, aber genau umgekehrt. :-D Seit wir eine Tochter haben, weiss ich, es ist NICHT alles Erziehungssache! Manche Kinder kommen einfach brav zur Welt. So wie unsere Kleine, das perfekte Anfängerkind.

Eltern solcher Kinder sollen sich bitte aus Erziehungsfragen heraushalten. Die können erst ab der Pubertät mitreden. Aber wir als leidgeprüfte Eltern eines "willenstarken" Sohnes sind duch die tubulenten Jahre mit unserem Grossen gestählt, ich schaue der Pubertät optimistisch entgegen. Ha!

ähm...hoffe ich zumindest. #zitter

5

Meine Frau hatte da ganz gerne mal mit ihm gestritten, wenn es um Uhrzeiten ging, wann man Abends zu Hause sein musste oder wann man sich wieder zu Hause gemeldet haben sollte. Ich habe gerne mal mit ihm über die Höhe seines Taschengeldes gestritten… Und bei diesen beiden Themen hat er auch lieber einmal zu oft genervte Eltern riskiert als einmal zu wenig protestiert zu haben, dass wir ihn wie ein kleines Kind behandeln #kratz. Im Vergleich zur Pubertät konnte ich es damals aber meistens noch verstehen #schein.

Ich glaube, da ging es aber häufiger darum, einfach seinen „Frust“ kund zu tun und weniger darum, dass er ernsthaft glaubte, so etwas erreichen zu können. War dann häufiger mal ein trotziges: Ich will lieber stehend sterben als kniend leben.

Ob Sie da was falsch machen - keine Ahnung; ich fänd’s eher schade, wenn Kids sich nicht melden, wenn sie irgendetwas „scheiße“ finden. Eltern sind ja auch manchmal gemein. Aber bei Ihrem ersten Beispiel dachte ich mir: Vielleicht könnte man es da auch mal mit mehr Freiräumen versuchen? Also Hausaufgaben waren bei uns in dem Alter zumindest nichts mehr, wo wir uns noch eingemischt haben. Die Regel war da eher: „Die müssen halt irgendwann am Tag mal gemacht werden".

6

Ich danke Euch für Eure Antworten. Ich glaube auch, dass es einfach seiner Persönlichkeit entspricht, alles erst mal in Frage zu stellen. Ich finde das auch nicht nur negativ, es ist nur einfach für uns Eltern gelegentlich recht anstrengend. #schwitz

Auf der positiven Seite hat er dafür ein gutes Gespür dafür, wer ihm gut tut und wer nicht und welche Scherze noch gerade noch drin ligen, ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsepfinden und scheut sich auch nicht, sich für andere einzusetzen, selbst wenn es für ihn unangenehm werden könnte. So hat alles seine zwei Seiten. Er ist wohl einfach nicht der Mitläufer-Typ #schein

lg thyme

7

Hallo!

Mein Großer ist 8, er wird im April 9 und es ist ähnlich wie bei Euch, würde ich sagen. Er trotzt und bockt nicht mehr so, wie er es mit 4 getan hat, aber er kann immer noch gegen Widerstände aufbegehren und alles maaaaaßlos ungerecht finden. Gerade auch so Sachen wie Fernsehzeiten, Taschengeld, Süßigkeitenverteilung und so weiter. #augen
Er schwankt dabei zwischen reifem, verständigen Verhalten und frühpubertärer Bockerei - wirklich vorhersehbar ist das nicht.
Hauptproblem zur Zeit: er ühlt sich chronisch benachteiligt seiner kleinen Schwester (3) gegenüber. Es gibt Tage, da gönnt er ihr nicht mal das Schwarze unter dem Fingernagel und sie streiten sich sogar darum, wer die Brötchentüte nachhause tragen und das Licht im Flur an- und ausknipsen darf. Dass die Fernsehzeit in Minuten aufgerechnet werden muss, versteht sich von selbst. #augen Auf der anderen Seite kümmert er sich um sie, übernimmt Verantwortung und erträgt auch, wenn sie ihn ärgert und nervt.

Ich glaube, das ist recht normal. Auf der einen Seite verstehen die Kinder in diesem Alter immer mehr und können schon wirklich viel Verantwortung übernehmen, auf der anderen Seite steuern sie aber auch schon auf die Pubertät zu - das ist eine Spannung, die man erstmal aushalten muss als Kind.

Abgesehen davon hat mein Kind einen echt straffen Tagesplan mit Schule, Hort und Training am späten Nachmittag. Ich weiß nicht, wie es bei Euch ist, aber meiner steht 8-10 Stunden am Tag mehr oder minder unter Spannung. Da kann man das eine oder andere auch verstehen, finde ich.

Viele Grüße!

8

Ob das am Geburtstag liegt? Meiner ist auch ein Aprilkind.... #schein Klingt schon ein bisschen nach meinem Sohn. Obwohl er zwischen dem Streiten auch wirklich toll mit seiner Schwester streiten kann. Die Zickerei geht dabei ebenso von ihr aus wie umgekehrt.

So viel unter Strom ist unserer nicht. Aber da er Fussball spielt und dazu noch Kampfsport, hat er halt auch schon neben der Schule drei Sporttermine wöchentlich. Für mein Empfinden zu viel. Aber er will das unbedingt, dann halt. Solange es in der Schule gut klappt geht das in Ordnung.

Aber ich achte auch darauf, dass er Zeit für sich alleine hat. Er braucht das einfach, sonst wirds zu viel und wir haben nur Drama.

lg

9

mit seiner Schwester SPIELEN #klatsch

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12

Hallo,

in dem Alter war meine Tochter recht verständig und einsichtig... pflegeleicht.

Jetzt wird sie bald 11 und es wird schwieriger, mehr Gezicke, Gemaule, Alles-in-Frage-Stellen, das-letzte-Wort-haben-müssen... Vielleicht Vorboten der Pubertät? #schwitz

Viele Grüße

H.

13

Ich nehme an, du berichtest in Wirklichkeit von MEINEM Sohn. Der wird auch bald 9 und führt sich genau so auf wie deiner.

Folgende Szene neulich:

Weil seine Schwester in seiner Abwesenheit am Nachmittag TV gucken durfte (30 Min.), wollte er das auch, und zwar nach dem Abendessen. Nun gibt es bei uns am Abend aber ganz gewiss KEIN TV, zumindest nicht in der Woche. Das haben wir ihm auch sachlich erklärt.

Da klimpert er mit den Augen (ich denk schon: was kommt jetzt?) und fängt an:
"Ihr seid so scheiße. IHR dürft TV gucken, wann und so viel ihr wollt, IHR dürft Süßigkeiten essen, so viel ihr wollt. Ihr dürft aufbleiben, so lange ihr wollt. Und ICH??? Und ICH??? ICH MUSS LEIDEN!!!

Ich weiß, es war aus pädagogischer Sicht nicht so gut, aber mein Mann und ich konnten uns ein Lachen nicht verkneifen, mein Sohn übrigens beim Raushauen des letzten Satzes übrigens auch nicht. Als er aber sah, dass wir Tränen in den Augen vor Lachen hatten, heulte er los, rannte raus und schmiss sauer die Tür zu.

In anderen Situationen genau wie bei euch: wenn seine Schwester bei den Hausaufgaben gerade einen RIESEN Aufstand macht, dann sitzt er in seinem Zimmer, schmeißt kluge Sprüche ein und wirkt so erwachsen und wissend, dass ich ihn auch sehr reif finde.

Also genau wie bei euch: Kleinkind-Trotz und Jugend-Reife in einer kleinen Person :-)

Wenn du die Hoffnung hast, dass aus deinem Sohn mal ein guter Mensch wird, dann werde ich das ab jetzt von meinem auch denken (bisher war ich mir manchmal nicht so ganz sicher ;-)).

LG
cori

15

"Wenn du die Hoffnung hast, dass aus deinem Sohn mal ein guter Mensch wird, dann werde ich das ab jetzt von meinem auch denken (bisher war ich mir manchmal nicht so ganz sicher ;-))."

Oh, da habe ich kein Bange - längerfristig gesehen. ;-) Im Ernst: So daneben ist unserer wohl doch nicht. Wenn ich von anderen Müttern höre, dass sich unser Karate-Weissgurt ganz allein zwischen einen gemoppten 1.Klässer und eine Horde Schulprotzen gestellt hat, ist wohl nicht alles verkehrt gelaufen.

Ich find auch in Ordnung, dass er sich nur mit Kleinderen prügelt, wenn es sich dabei um seine Schwester handelt #schein

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:-) Exakt wie meiner....heute wieder DRAMA. "Wozu gibt es denn DVDs überhaupt wenn man SIE NIE SCHAUEN DARF WENN MAN WILL?!!??!?!?" und "wieso kochst du niiiiiiiiie das was mir schmeckt ich mach mir jetzt Eier mit Speck, da kannst du machen was du willst!"
Und dann wieder der kluge, große Bruder.....

K.