4 jähriges mit Jammerton - will des öfteren keine Anweisungen akzeptieren

Hallo,

kannst du mal ein Beispiel bringen für Anweisungen die sie nicht befolgt? Klingt jetzt ein bisschen komisch. Kinder sind keine Befehlsempfänger und haben auch einen eigenen Willen. Gelegentliches bocken ist mit 4 Jahren normal und hat nichts mit Chef spielen zu tun. Du solltest in deiner Art klar und konsequent sein aber nicht starr.

Das Problem dass sie immer etwas zu spielen findet verstehe ich nicht. Kinder sollten sich je nach Alter eine gewisse Zeit alleine beschäftigen können. Das eine Kind kann das besser dem anderen fällt es schwerer. Mit 4 kannst du sie schon super einbinden beim kochen. Vielleicht ist die Zeit zu lange die sie sich alleine beschäftigen soll.

Das mit dem einpinkeln finde ich bedenklich. Wie läuft die Situation ab? Versuchst du sie mit körperlicher Gewalt von der Couch zum Tisch zu bekommen? Gab es schon einmal die Ausnahme am Tisch zu essen? Pinkelt sie in die Hose oder in die Ecke?

Gruß Farina

Hallo,

mal nur an deinen Beispielen.

Gejammere wurde bei uns konsequent ignoriert. Wer nicht in vernünftigem Ton nach etwas fragen kann, bekommt es eben nicht. Da musst du auch standhaft bleiben, sonst lernt deine Tochter nur lange genug zu jammern bis sie es bekommt.

Mit dem Essen wird nicht rumgelaufen, wer nicht am Tisch isst hat keinen Hunger. Versucht sie mit dem z.B. Brot aufs Sofa zu gehen würde ich ihr nur das Essen abnehmen. Warum du sie dann in ihr Zimmer sperrst verstehe ich nicht. Das Einpinkeln ist die letzte Reaktion die deiner Tochter einfällt um wieder deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Also totale Verzweiflung, meiner Meinung nach.

Und ja bei uns gibt es Zimmer und Schränke wo unser Sohn noch heute nichts zu suchen hat. Und wenn ich dann 100 x in der Stunde NEIN gesagt habe, das war mir egal. Solange bis er es verstanden hat, zur Not wurde die Zimmertür auch einfach abgeschlossen.

LG
Tanja

Hallo,

unsere Kinder (fast 8 und 5) reagieren auf dieses unendliche Verständnis für alles und Kritik möglichst lieb verpackt, nur, wenn sie gerade gut drauf sind. Wir wenden das auch nur an, wenn es um Krimskrams geht.
Wenn wir ernsthaft wollen, dass sie etwas tun oder lassen, kommen kurze klare Ansagen, und wenn sie die ganze Zeit ernsthaft Mist bauen, kommen eben 10 Neins hintereinander. Mir ist egal, ob das pädagogisch wertvoll ist.
Die, die meinen, es ginge anders, können sich gerne mal an unseren beiden Dickköpfen versuchen. Oma meinte das früher auch schonmal und ist an unserer Tochter gnadenlos gescheitert.

Wenn unsere kurz hintereinander Dinge tun, von denen sie genau wissen, dass sie sie nicht tun sollen, sage ich auch schonmal streng, dass sie richtig großen Ärger kriegen können, wenn sie weiter so sehr danach suchen.

In Eurem Fall würde ich Sachen, an die Deine Tochter überhaupt nicht dran soll, wegsperren oder ganz hoch stellen. Unsere haben das in dem Alter nicht mehr gemacht.

Auf Jammerton reagiere ich allergisch. Das kann meine Schwiegermutter auch noch mit über 60, und ich gehe dann jedesmal innerlich an die Decke.
Wenn unsere Kinder das machen, gibt es gar nichts, und das sage ich ihnen genau so. Wenn unsere Sohn meint, dass ihn keiner lieb hat, weil er nicht darf, was er will, sage ich ihm, dass wir ihn lieb haben, aber sein momentanes Verhalten nicht leiden können.

Das mit dem Einpinkeln kennen wir so nicht. Vermutlich muss man dann bei Eurer Tochter anders durchgreifen, als sie ins Zimmer zu schicken. Kinder sind halt keine Maschinen, zu denen es genau eine Betriebsanleitung gibt. Vielleicht probiert Ihr mal sie auf einen Stillen Stuhl zu schicken, der aber in Eurer Sichtweite ist, wenn sie handgreiflich wird (falls sie da bleibt)?
Ansonsten habe ich dazu auch keinen Tip, weil es bei unseren gut funktioniert, sie ins Zimmer zu schicken.

LG

Heike

Ja, mit vier Jahren haben sie oft so einen jammernden Ton drauf, das ist mir auch aufgefallen. Je mehr du dich davon beeindrucken lässt, desto mehr sieht sie es als wirkungsvoll an. Der Tonfall vergeht, ärger dich nicht darüber.

Aber mit vier Jahren kann man ja schon beginnen zusammenzuarbeiten. Wenn sie eine Lade ausräumt, ist das ok, sie muss sie nur wieder einräumen. Das wird nicht immer funktionieren (sie ist ja erst vier Jahre alt!!!), aber sie wirds lernen.

Ich stoße mich aber etwas an deiner Aussage, dass sie "den Chef spielen" will. Ich finde, sobald einer in der Familie aufhört zu kooperieren und seine Macht ausspielen will, geht die Basis des Miteinanders verloren. Wenn du merkst, es geht dir oder ihr um das reine Durchsetzen, dass steig aus (sie kann das nicht, sie ist erst vier). Ändere deine Kommunikation, überlege, ob deine Kritik an ihr wichtig ist.

EIn guter Gradmesser bei uns ist: Verboten wird etwas nur, wenn es Menschen gefährdet oder Dinge beschädigt.

Das Pinkeln ist ein Ausdruck äußerster Hilflosigkeit deines Kindes. Ich würde nicht wollen, dass sich mein Kind so machtlos fühlt, dass es in sein Zimmer pinkelt.

Also, bleib ruhig und übe für später! Denn deine Überlegenheit wird immer kleiner, und dein Kind wird immer weniger parieren, aber dafür mehr kooperieren!

Wir alle machen viele Fehler bei der Erziehung. Aber unsere Kinder sind sehr flexibel, die halten einiges aus .

Ich denke du solltest dir einfach überlegen welche Dinge dir wichtig sind und wo du dann auch (ohne Ausnahme) bei einem Nein bleibst (und ihr auch erklärst WARUM du das nicht möchtest) oder wo du mit dir reden lässt und vielleicht einen Kompromiss findest oder nachgibst....

Du schreibst an manchen Tagen findest du es gut dass sie überall was zum spielen findet und an anderen möchtest du die Zimmer absperren - wie soll deine Tochter das denn verstehen? Einen Tag darf sie es und wird noch unterstützt vielleicht und am nächsten Tag ist es verboten. Da würde ich auch jammern.

Ich denke du musst da geradliniger werden. Deine Tochter versucht natürlich mit Jammern und "weinen" zu schauen ob sie an ihr Ziel kommt. Da hilft es nichts wenn du ihr "vorsagst" wie sie sprechen soll. Sie ist doch kein Papagei. Sie muss einfach merken, dass sie damit nicht an ihr Ziel kommt und ich finde ein Kind darf auch mal Jammern und traurig darüber sein, dass es etwas nicht darf.

Hallo,

Mir fällt auf, dass sie versucht den Chef zu spielen....egal um was es geht, muss sie fast immer den Ton angeben. Ok. das geht halt nicht und aus meinem inneren Nein - wird dann halt ein Ja, aber - muss ja irgendwie einen Kompromiss finden sonst würd ich mehrmals pro Stunde ein Nein sagen.

Der Chef bin hier immer noch ich und das lass ich auch meine Tochter "spüren" Allerdings akzeptiere ich es, dass meine Tochter ein eigener Mensch mit eigener Persönlichkeit und eigener Meinung ist. Wenn bei mir etwas nein ist, dann bleibt das auch so, allerdings sage ich auch nicht grundlos nein.

Warum freust Du dich nicht wenn sie kreativ ist? Das ist doch etwas schönes Was stört dich daran? Sie kann doch die Sachen nehmen und muss später wieder aufräumen. Damit hast Du doch gar nichts zu tun? Und wenn sie etwas nicht haben darf, z.B. Messer, dann sagst Du halt nein oder hilfst ihr dabei.

Allerdings gibt es auch hier Schränke, an die meine Tochter nicht ran darf und das weiß sie auch.

Und so gut wie alle Kinder fangen doch das jammern an wenn sie etwas möchten und nicht kriegen...damit versuchen sie halt uns umzustimmen. Daher würde ich gar nicht darauf eingehen, dann merkt deine Tochter mit der Zeit das sie nicht weiterkommt.

Ein Kind ins Zimmer zu schicken, weil es nicht ordentlich isst etc. finde ich nicht gut. Drohe ihr doch einfach an, dass wenn sie nicht ordentlich bzw. nicht am Tisch isst, Du ihr das Essen wegnimmst und wenn sie es dann immer noch nicht macht, ist das Essen halt weg.

LG janamausi

aus vielen "neins" wird dann ein "ja" - du hast dir die antwort selbst gegeben...

Ich glaube, du hast zu viel "Erziehungsliteratur" gelesen und solltest dich lieber etwas mehr auf dein Bauchgefühl verlassen!

Natürlich darfst du NEIN sagen, wenn du NEIN meinst. Warum sagst du stattdessen "Ja, aber..."??? Nur, damit du nicht ständig "nein" sagst? Das "Nein" hat in der medialen Meinung zur Kindererziehung einen viel zu schlechten Ruf. Ein klares "Nein" zu einer indiskutablen Sache halte ich persönlich für sehr wertvoll. Denn es ist eine ganz klare Sache, mit der Kinder dann auch was anfangen können. Mit einem "Ja, aber..." können Kinder oft viel schlechter umgehen, genau so mit einem "Naja, du weißt ja, dass wir nicht jeden Tag ein Eis essen gehen können" (was sollen sich Kinder denn dabei nun genau denken??? - war nur ein Beispiel). Da verstehen Kinder eben besser ein "Nein, wir waren gestern erst ein Eis holen und heute gibt es kein Eis." Da wissen Kinder wenigstens, woran sie sind - ich bin da immer für Klarheit.

Diesen Jammerton kenne ich. Die Tochter meiner Freundin fing auch irgendwann mit ihrer Pip-Stimme an, in diesem Heule-Jammer-Ton zu sprechen. Meine Freundin hat dann immer ganz klar gesagt: In diesem Ton unterhalte ich mich nicht mit dir. Sprich vernünftig!" und ist gar nicht auf das Thema eingegangen, das die Tochter angeschnitten hat. Es hat gewirkt (aber es hat schon eine Zeitlang gedauert), irgendwann war der Jammerton "aus".

Sie pinkelt in ihrem Zimmer dann in die Hose oder wirklich mit Hose runter INS ZIMMER?
Pinkelt sie in die Hose, würde ich sagen, sie hat Angst vor einer Strafe oder ist verzweifelt. Lässt sie die Hose runter und uriniert ins Zimmer, würde ich auf Wut/Protest tippen. Aber ganz ehrlich: wenn das Kind auf dem Sofa isst statt am Esstisch, wäre meine Konsequenz auch, sie an den Esstisch zu setzen statt in ihr Zimmer... Einzelhaft ist nicht immer eine Lösung. Ich glaube, ich würde auf das "ins Zimmer schicken" erst mal verzichten, wenn es dann immer Pipi-Unfälle gibt...

LG
cori