Kinder anschreien - Umfrage

Hallo,

Ist hier jemand der auch bei mehreren Kinder NIE laut wird ? Ich krieg das irgendwie obwohl ichs schon lange versuche nicht hin. Also erstens nicht zu schreien und zweitens wüsste ich auch oft im Affekt nicht wie ich mir ansonsten schnell Gehör verschaffe zb wenn ein Streit zwischen Geschwistern gerade zb unfair/gewaltsam wird.
Ich hab gerade argen Streit mit meinem Partner deswegen, er sagt das muss auch besser gehen und er kann das auch mMn gar nicht ertragen wenn zuhause geschrien wird.
Er glaubt mir auch nicht das ich mir oft nicht besser zu helfen weiß. Ich denke bei uns passiert sowas zur Zeit ca 1 mal pro Woche und mein Partner ist danach immer furchtbar aufgebracht.

Wie oft schreit ihr eure Kinder an

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Ich kenne in meinem ganzen Leben nur eine Familie, die ihre Kinder nie angeschrien hat. Emotionaler Missbrauch lag trotzdem vor. Die leise Variante durch Ignorieren und "du bist dumm" "du musst machen, was wir dir sagen" und absoluter Gehorsam, waren die Methode.

Schreien ist nicht per se schlecht und nicht per se gut. Es kann authentisch sein. Gefühlsausdruck. Es kann aber auch gewaltsam sein.

Der Unterschied ist manchmal im Graubereich.

Daher mal ein paar extreme Beispiele:

- STOPPPPPPPP
das ist auch schreien. Nur eben in einer Situation, wenn das Kind gerade dabei ist auf die Straße zu rennen oder noch extremer: das Auto über den Gehweg fährt, Grundschulkind nicht damit rechnet, außer Reichweite ist und man es als Erwachsener zwei Meter weiter hinten sieht, dass es knapp wird.

Ein Schreien kann Leben retten. Ein leises "vorsicht, das Auto fährt über den Gehweg, obwohl es das nicht darf" hilft in dem Moment so gar nicht weiter.

Alternativ: ein Glas fällt runter, Kind kommt grade in dem Moment barfuß zur Tür rein. Da hilft ein STOPPP !!! enorm. Vorsicht Scherben kann ja noch hinzugefügt werden. Erst mal ist wichtig, dass Kind stehen bleibt.

- Wutausbruch, Kind ist außer sich, kommt mit sich selbst grade nicht klar. Ich im Vollstress, etwas wichtiges geht zu Bruch oder Kind macht etwas, das es definitiv nicht darf und dadurch geht etwas kaputt.

Da gibt es mehrere Möglichkeiten
- Aufschreien, eigener Gefühlsausbruch,
Finger weg, Lass das, was soll das etc.
kann durchaus eine authentische Reaktion sein

- negatives Schreien
du bist blöd, was hast du jetzt SCHON WIEDER gemacht, warum machst du IMMER was kaputt, div. Beleidigungen, raus hier - ich will dich NIE WIEDER sehen, du verdienst es nicht anders

in o.g. Familie wurde zwar nie geschrien, dennoch auch solche Wortwahl verwendet



Natürlich kann man an sich arbeiten. Bzw. es kann durchaus sinnvoll sein , sein Schreien zu überdenken

1. wo kommt es her
(Krankheit, Stress, Überlastung durch andere Probleme) , Eigene Kindheit , weitergeben von emotionaler Gewalt

Hilflosigkeit

2. wie bewusst ist es einem selbst?
chronische Dauerschleife? im Affekt?

3. welche Art von Schreien?
zu den genannten Varianten kommt noch hinzu: berufsbedingt laute Stimme! Mein Vater musste im Beruf sehr viel lauter sprechen. Zu Hause fiel ihm dann oft nicht auf, wenn er deutlich über dem Lautpegel war.
Zur Folge hatte das, dass andere anfingen zu schreien um unbewusst mit ihm mitzuhalten.

Bei meinem Kind war das zur Kindergartenzeit so. Da sprach sie deutlich lauter, obwohl sie es gar nicht wollte. An Schultagen konnte man erkennen, ob es eher ruhiger zuging oder ob es lauter in der Klasse war.
Da habe ich sie darauf aufmerksam gemacht und über den Nachmittag wurde sie wieder ruhiger.

Umgekehrt macht sie mich darauf aufmerksam, wenn sie es als Schreien empfindet, nach dem ich mit jemandem gesprochen habe der/die schwerhörig ist. Das darf mir mein Kind dann auch sagen.

4. Welche Alternativen gibt es?
Sowohl in der Handlung der Situation selbst, als auch bezogen auf 1. langfristiges Entschärfen

Grade bei Hilflosigkeit kommt es auf die Situationen an, wann es gehäuft vorkommt und diese im einzelnen anzugehen.

Da kann auch helfen in Ruhe mit den Beteiligten drüber sprechen und fragen, wer sich was wünscht und wie man das anders lösen könnte. Nicht in der Situation selbst, sondern mal in Ruhe. Manchmal bringt es was, manchmal war es einfach ein Versuch.

Beim Schreien nach der Schule/Kindergarten kann eine Pause helfen.

Bei Stress bin ich anfälliger, sowohl selbst eher zu schreien, als auch anfälliger für Lärm. Entsprechend versuche ich den Stress zu beheben, dann gibt sich das mit dem Schreien von selbst.

Wenn sich Schreien in der Familie hochschaukelt: selbst versuchen nicht anstecken zu lassen, bzw. allgemein Ruhepausen einbringen.
Auch eine Idee: alle schreien sich gemeinsam vor dem Spiegel an, jeweils das Spiegelbild. Hab ich wirklich mal mit meinem Kind gemacht. Hat geholfen. Hinterher haben wir eine große Runde gelacht.



"er kann das auch mMn gar nicht ertragen wenn zuhause geschrien wird."

Warum?
Hat er selbst Stress und das ist das i-Tüpfelchen?
Ist es wegen Weihnachtszeit, dass ihm das mehr aufstößt?
Wie hat er sonst so reagiert?
Gab es eine Schrei-Zunahme bei euch? (Menge, Dauer, Lautstärke)
Ist er öfter/mehr zu Hause und bekommt mehr Schreien mit?
Ist er weniger zu Hause und diese Momente sind ihm wichtiger, während ihr Alltag habt?
Hatte er als Kind unter schreienden Eltern zu leiden bzw. schreiend-demütigend?

Wie hat er früher bei euch reagiert?
Hat sich bei euch im Alltag was verändert, eingeschlichen, was er von außen mehr wahrnimmt?

Was würde er denn in der jeweiligen Situation anders machen?
Weniger schreien, aber dafür lauter?
Handlungstipps oder Ideen, auf die du noch nicht gekommen bist?

Dich darauf hinzuweisen, finde ich durchaus ok.
Zumindest wenn es in dem Maße ist, dass du euren Alltag reflektieren kannst. Manchmal geht wirklich was anders, man kommt nur nicht drauf, da man in der Gewohnheit reagiert (zähle mich dazu)

Andererseits, wenn es zum Nörgelpunkt wird und er sich in der Situation auch nicht zu helfen wüsste, würde ich wahrscheinlich dicht machen mit der Zeit.
Reflektieren ja, mein eigenes Verhalten überdenken, ja auf jeden Fall.
Mir sagen lassen, wie ich es nicht machen soll, aber ohne Tipps wie es besser gehen könnte, aber ich weiterhin alles in dem Punkt allein machen soll, da würde ich streiken. Im Sinne von: dann mach es doch selbst (besser). Oder: ich mach mein Ding, du deines. Wenn's dich stört, sag mir, wie es besser laufen könnte / warum es dich stört.

Je nach Ursache, andere Lösungen. ;-)

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Es ist grad schlimm bei uns. Eigentlich gibt es das Grundthema ich werde zu oft laut seit 4 Jahren, aber jetzt hatten wir den mega krach deswegen.... er hat stundenlang wütend und mit mir diskutiert, mich auch angeschrien und unter anderem gesagt wenn ich nicht schwanger wäre würde er so wie es ist mit mir nicht wollen (hat aber dazugesagt er liebt mich, aber !)...

Warum es ihn so stört ?
Vl weil ich schwanger bin und es zufällig genau 3 Wochenenden hintereinander passiert ist immer genau wenn mein ex da war. Vielleicht weil mein Ex dabei war Kinder bringen und er mich extra darauf angesprochen hat vor dem nicht zu schreien weil der das gleich schockiert 50 Leuten erzählt. Weil bei uns immer nur ich laut werde ...

Seine genaue Begründung :
Das machen nur Assi Familien. Das ist Missbrauch. Er schämt sich für mich und kann niemanden einladen . Ich tu das aus egoismus um die Familie zu terrorisieren...

Er redet ständig davon das seine Eltern sich immer angeschrien haben, täglich. Zu ihm waren sie aber nett ??? Hört sich für mich auch irgendwie gestört an ..

Im Grunde hab ich das Gefühl die 2 Probleme sind sehr verschieden. Einerseits muss ich ruhiger werden weil es so oft nicht die beste Reaktion ist und ich sehr impulsiv bin was oft schaden erzeugt (siehe ex). 2 hat er ein ernsthaftes Problem mit MIR und meiner Art. Ich glaub er kann nicht richtig hinter mir stehen weil er mich dann immer so als assi sieht wenn sowas passiert... ich ekle ihn dann richtig an ..

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Schöner Beitrag 👍

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Hallo, wie definierst du anschreien? Liebe Grüße

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Die Stimme so laut erheben das man es im Nachbarzimmer 5 -10 meter weiter auch bei geschlossener Türe noch immerhin so laut hört das zb jemand der dort ist sich denkt : da passt was nicht (bzw da gibt es streit oder da ist jemand eindeutig sauer, wütend oder da gibt es probleme..)

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Ich habe Dir unten schon geantwortet, dass ich 1 - 3 mal pro Jahr angeklickt habe.

Wenn Du aber anschreien SO definierst, dann hätte ich "nie" anklicken müssen.

Das ist ja hammer hart, zwei so kleine Kids derart anzuschreien. Das ist massiv Gewalteinwirkung auf die Kinder. Deine Kinder wachsen damit in einem gewalttätigen Haushalt auf.

Diese Art des "kopflosen" Schreiens, vor allem bei Kids in dem Alter, löst massive Stresshormone, Angstgefühle usw. aus. Das würde ich als Partner auch nicht aushalten.

Aber sehr gut, zu lesen, dass sich auch mal ein Vater traut, seine Kinder zu schützen #pro!

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Vielleicht wäre das Buch "Mama, was schreist du so?" was für dich?

Brüllst du rum, oder wirst du mal laut?

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Habs grad oben beschrieben. Eben so laut das zb wenn ich im Wohnzimmer bin und wütend und laut werde und unsere schlecht schließende Schlafzimmertüre zu ist, mein Freund zwar nix versteht aber doch merkt was grad passiert.

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Mich würde vor allem die Meinung von Eltern die NIE gewählt haben interessieren, ob sie notwendige Dinge in stresssituationen anders lösen und wenn ja wie das abläuft.
Ich werde glaub ich jetzt eine Familienberatung buchen. Mich überfordert dieses Problem gerade.

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Wir schreien unsere Kinder NIE an. Das haben wir noch nie getan, keiner von uns beiden. Wir schreien uns auch gegenseitig nicht an.

Wir haben Glasklare Familienregeln welche Sichtbar in der Küche hängen und auch bebildert sind damit die Kinder sie auch schon verstehen. Unsere Kinder kriegen von baby Alter an mit das Schreien bei uns nichts bringt. Bei uns gilt Respekt. Selbst unsere ältestes (3 Jahre alt) weiß das schon und ermahnt jeden der in unserem Haus zu laut redet. Das gibt es in unserem Haus gar nicht. Wem das nicht passt der kann gerne gehen. BASTA!

Ich sehe keinen Grund bei meinen Kindern laut zu werden. Meine Eltern mussten das auch nie. Es gab eine Ansage und damit hatte es sich. Die wurde 2x wiederholt und nach dem 3. Mal hatten wir gelitten. Glaub mir wir haben uns regelmäßig mit unseren Eltern gestritten als wir Teenies waren jedoch wurden dabei nie die Stimmen erhoben. Das war auch nie nötig, denn eine der allerersten Grundregeln in unserem Haus und im Haus meiner Eltern. "LEUTE AUSREDEN LASSEN.

Kinder anschreien, egal wie alt sie sind ist "Gewalt gegen Kinder." Wenn ich etwas mit meiner Tochter zu klären habe und zu aufgewühlt bin um das sofort mit ihr zu klären gibt es eine Ansage (wie meine Eltern das auch schon getan haben); wir reden um...

Dann hat jeder Zeit sich zu beruhigen um dann in Ruhe darüber zu sprechen. Das gilt auch für mich und meinen Mann. Wir sind auch uns gegenüber noch nicht laut geworden.

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Ich bin evtl mal etwas lauter geworden, aber anschreien....ich hab meinen Sohn (8) mal gefragt ob ich ihn mal angeschrien habe, weil wir das Thema i9n der Schule hatten!
Er sagt nein!
Anschreien würde ich ihn auch, wenn er in Gefahr ist und ich ihn nur durch die Stimme schützen könnte, warum schreit man sonst Menschen an?
Ich mag nicht angeschrien werden und deshalb schrei ich auch nicht.....wenn es nicht um Leben oder Tod geht

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Hey,

was genau schreist du denn? Wirst du unfair wenn du schimpfst? Also sagst du mitunter gemeine Sachen zu den Kindern die dir Leid tun?
Schreien ist das eine... passiert mir tatsächlich quasi nie weil sich das albern anhören würde wenn ich laut werde. Was aber durchaus mal passiert ist, dass ich schimpfe und es mir dann Leid tut. Dann entschuldige ich mich aber auch bei den Kindern.
Es ist aber ein unterschied ob du schreist:"Hey, Kinder! Jetzt mal einmal Ruhe. Ich möchte Euch was sagen."
Oder:"Jetzt ist Schluss, ich hab fie Nase voll von Euch, immer das selbe mit Euch Nervensägen..." irgendwie sowas. Weißt du was ich meine?
Mit dem einen verschaffst du dir erstmal Gehör und kannst dann in Ruhe dein Anliegen loswerden. Das andere ist unfair und führt nur zu Frust.

Liebe Grüße

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Ich hab übrigens 1-3 Mal im Jahr angegeben. Ich habe wirklich nie Grund zu Schreien, mir platzt nicht der Kragen odersowas 😅 Und selbst schimpfen tue ich echt nur an Tagen wo die Nerven blank liegen. Meine Kinder machen aber auch (mMn) nichts was mich dazu veranlassen sollte. Ich reagiere bestimmt auch mal genervt oderso, keine Frage. Das ist menschlich, die Kids sind auch mal genervt.
Nur unfair sollte man nicht werden.

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Ich bin nicht unfair aber laut. Eher sowas wie : " Sofort Aus. Ihr macht das kaputt ." Oder "Hör auf deine Schwester zu schlagen". Oder "Du wirst dich jetzt ordentlich anziehen sonst werde ich sauer ich brauch nicht noch ein krankes Kind." Manchmal auch : " Ihr seid zu laut !" Oft schreie ich auch einfach den Namen von dem Kind das gerade in Begriff ist etwas kaputtzumachen oder eine Grenze (Gewalt, Gesundheit, notwendiges ein wichtiger Termin) zu überschreiten.

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ich habe zwei Teenager zu Hause, da bringt es wirklich nichts mit anschreien...man könnte auch gleich eine Wand anschreien...

aber...so manchmal...wenn denen der Hafer sticht und sie zu Höhenflügen ihrer Intelligenz aufsteigen, kann ich micht nicht zurückhalten.

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😂😂😂 Zu Höhenflügen ihrer Intelligenz aufsteigen....

Ich habe auch 2 Teenies. Der Satz passt zu 100 %.

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Kommt total drauf an. Hätte ich drei mal Sohn1 bekommen, könnte ich "alle drei Monate" oder "fast nie" anklicken. Bei Sohn2 und Sohn3 werde ich fast täglich mal laut.

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Hallo
ich hab hier nun nicht abgestimmt, weil ich das so pauschal nicht sagen könnte...
Mittlerweile schreie ich meine Kinder auch nicht mehr an, sie sind erwachsen.
Ich erklär es mal so:
Ich habe meine Kinder im Kindesalter hin und wider wirklich mal angeschrien - und zwar wenn alles reden, reden, reden fruchtlos blieb, oder auch wenn eben mal die Nerven blank lagen - kam es durchaus vor, daß ich einfach mal ausgeflippt bin. Nicht immer war ich darauf stolz. Mein Mann kann das ebenfalls, wie deiner, überhaupt nicht ertragen.
Einer meiner Söhne kann/konnte es auch nicht ertragen...
Mein größerer Sohn jedoch "brauchte" dies manchmal wirklich, um wieder in die Spur zu kommen.
LG

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Hallo,

ich bin froh und stolz, dass ich 1 - 3 mal pro Jahr anklicken konnte (Kind jetzt 11)

Manchmal werde ich wütend und will nicht die 100ste Diskussion ausfechten, warum mein Kind sein Handy abends abgeben muss und werde auch mal laut, wenn es mir wirklich reicht #schein.

Vor ein paar Jahren, insbesondere in der Kindergartenzeit und der ersten Schulzeit sah das noch ganz anders aus. Da hätte ich gar nichts ankreuzen können, denn die Option "täglich mehrmals" hast Du nicht aufgezählt #zitter.

Mein Mann und ich kommen aus sehr zerrütteten Familien und wurden als Kinder schwer misshandelt. Eltern zu werden (nachdem das Kind da war), fiel uns unglaublich schwer. Wir haben uns vor ca. 8 Jahren, als es anfing, schwieriger zu werden, immer wieder zusammen gesetzt und Einzelsachverhalte geklärt, uns gegenseitig Feedback gegeben, gestritten, geweint und gelacht.

Wir haben uns quasi zu den Eltern erzogen, die wir sein wollten. Das musste auch unser Kind mitmachen. Natürlich tat uns das leid und wir waren immer sehr offen und haben viel Transparenz in den Familienalltag gebracht, aber es gab damals oft unschöne Situationen.

Seit ein paar Jahren läuft es recht "glatt". Wir, vor allem ich, haben uns in unsere Rolle als Mama/Papa eingefunden. Diese "Mama" in mir zu finden war hart, schwer und tränenreich, aber nun ist sie da.

Unser Sohn sagt heute oft, dass er "soooo eine tolle Zeit hat" und lacht, springt und singt quasi durchs Leben (ja, er ist noch sehr verspielt #verliebt).

Wenn ich mich zurück erinnere muss ich auch sagen, dass ich oft geschrien habe, weil ICH mir nicht besser zu helfen wusste. Ich hab auch schon immer hier viel gelesen und so für mich ein paar "Do´s und Dont´s" entwickelt, die funktionieren. Das hat mir immer geholfen, dazu zu lernen im Elternsein und feinfühliger und "lieber" zu werden - also auch mehr zu lieben in der Erziehung als nur zu "wärtern". Wir sind ja hier nicht im Gefängnis.

ICH war hilflos und habe deshalb mein Kind angeschrien. Das würde mir heute nicht mehr passieren, denke ich mal. Ich kann auf viel mehr schlechte und gute Erfahrung zurückgreifen und habe viel daran gearbeitet, die gute Bindung zu meinem Kind zu erhalten, damit Kommunikation einfacher ist, als wenn das Kind sich immer ausgestoßen/unverstanden fühlt usw.

Du schreibst selber, dass Du schreist, weil Du Dir nicht anders zu helfen weißt. Gegen Hilflosigkeit hilft Wissen. Lies hier mit oder frage in Einzelsituationen: Was hättet Ihr gemacht?

So bekommst Du viele Meinungen von Eltern, die diesen Punkt des Elternseins schon erreicht und "bestanden" haben.

Du kannst Dir auch Bücher, blogs, Videos zu diesen Themen ansehen, damit Du lernst, Deinen Kindern besser beizubringen, wie sie harmonisch (meistens) miteinander umgehen und was am besten zieht, wenn einer haut z. B.

Trial and Error - und nach und nach wird es leichter.

Solange Du weiter das Gefühl hast, schreien zu müssen, solange werden Dir Deine Kinder immer wieder die gleichen Situationen "servieren". Die Verantwortung und ein Großteil der Schuld für so etwas liegt bei Dir als Elternteil.

Ein guter Start ist es, die Situationen, die Dich so wütend machen, zu erkennen und diese von Deinem Mann erst einmal regeln zu lassen, bis Du Dich so weit abgeregt hast, dass Du dazu kommen kannst.

Und den Rest musst Du ausprobieren.

Ich wünsch Dir alles Gute!
nebelschnee

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Ich habe jetzt nachträglich gelesen, dass Du anschreien so definierst, dass man es selbst bei geschlossener Tür noch 5 bis 10 Meter weiter bei den Nachbarn noch so laut hört, dass diese vermuten könnten, dass bei euch etwas nicht in Ordnung ist.

Das ist ja schon eine ziemlich heftige Aussage.

Ich definiere Anschreien mit laut werden, so dass man durch die geschlossene Kinderzimmertür in den Wohnungsflur hört, aber NICHT bis zu den Nachbarn. Das hieße bei mir rumbrüllen und stelle ich mir eher wie im Urwald vor.

So geht und ging es bei uns nicht zu. Daher an dieser Stelle ein kleiner Disclaimer zu meiner vorigen Aussage #zitter.

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Nein wo hast du denn Nachbarn gelesen ? Ich hab geschrieben in unserer Altbauwohnung im Nebenhimmer.

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