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Also bei deiner Definition von "laut werden", da kann ich wirklich "nie" ankreuzen.

Ja, ich werde laut und ich kann verdammt deutlich, aber ich schreie nicht rum. Allerdings habe ich auch mein "Ey", sehr laut, sehr durchdringend und lässt jeden im Umkreis innehalten. Und genau dieses Innehalten brauche ich, um ruhig weiter zu machen, es verschafft mir das notwendige Gehör.
Ich habe nur ein Kind, allerdings Spielbesuch und den Papa kann man locker als zweites Kind ansehen. Dieses bestimmte Wort, in diesem ganz bestimmten Ton kennst sie von klein auf, sie hört es sogar auf einem vollen Spielplatz. Also während andere sich den Mund dort fusslig reden: "Xy, würdest du dir bitte nicht die Kette vom Eimer um den Hals wickeln, das kann gefährlich werden." kommt von mir ein "EY" und der Rest läuft dann non-verbal, ein kopfschütteln von mir reicht.
Also ja, mein Wort ist durchdringend, laut und nicht zu überhören, aber wird nicht rausgekreischt. Entweder es läuft dann weiter ohne Worte oder ich bleibe in der Tat sehr ruhig bei meinen "Ausführungen".

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Ich denke auch zur Zeit dass das einzige was funktionieren könnte wäre eine Verschiebung von ruhiger zu strenger. Damit bleibt es sozusagen für das Kind gleich verständlich (auf einer emotionalen ebene) dass da etwas grad nicht passt, aber es wirkt eben für meinen partner nicht so Assi mäßig und hysterisch.

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Hallo,

ich denke, hier werden alle Supermuddis wieder laut aufschreien. Ich sag mal so, wenn mir der Kragen platz, dann wird es schon mal laut. Muss ich mir darüber nen Kopf machen? Nicht wirklich.

LG

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Meine Kinder sind noch klein. Die haben auch mal Phasen, wo sie sich gegenseitig weh tun. Da werde ich dann laut. Im Sinne von: "Stop. Lass deinen Bruder in Ruh." Das gibt dann von Kindesseite Geweine und Gebocke. Und wenn sich dann alle beruhigt haben, kuscheln wir zusammen, reden drüber und es wird sich entschuldigt. Das ist wie gesagt phasenweise. Mal fast jeden Tag, dann auch mal wieder monatelang gar nicht. Deswegen kann ich da schlecht abstimmen.

Allerdings kann man mit Teenagern doch besser kommunizieren. Erstmal sollten die sich nicht gegenseitig körperlich angehen. Und wenn das passiert, bringt es dann nicht mehr, sich zusammen zu setzen und zu diskutieren, wo denn das eigentliche Problem liegt? Da finde ich rumschreien nicht besonders hilfreich sondern eher ein Zeichen für Überforderung. Wahrscheinlich finden es Teenies eher lustig, wenn Mama mal wieder austickt.

Dass du zu einer Beratung willst, finde ich richtig. Vielleicht kannst du auch was zur Entspannung machen - sei es nun einen Boxsack ins Schlafzimmer hängen, spazieren gehen oder meditieren - was du am besten findest.

Alles Gute!

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Es gibt situationen wo die mittlere mit der kleinen zu rangeln beginnt, wenn die versuchen sich gegenseitig ein spielzeug wegzunehmen . Aber selten ist eigentlich nicht so das problem.
Das geschrei entsteht entweder bei gefahr, zerstörung ODER ich streite mit den kindern. Zb wenn die mich anschreien nachdem sie sich gestritten haben und aufgeregt sind dann schreie ich manchmal direkt zurück. Da fehlt es wohl etwas an meiner Reife ...ich hab übrigens bereits bei einer beratung einen termin.

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Es gibt situationen wo die mittlere mit der kleinen zu rangeln beginnt, wenn die versuchen sich gegenseitig ein spielzeug wegzunehmen . Aber selten ist eigentlich nicht so das problem. Ich empfinde es auch im Rahmen wenn es bei 3 Kindern ein paar mal im Monat einen kleinen Streit gibt.
Das geschrei entsteht entweder bei gefahr, zerstörung ODER ich streite mit den kindern. Zb wenn die mich anschreien nachdem sie sich gestritten haben und aufgeregt sind dann schreie ich manchmal direkt zurück. Da fehlt es wohl auch etwas an meiner Reife .. Das die Erziehung abgeschlossen ist glaub ich aber nicht. Also das eine Kind ist 15 und völlig vernünftig und auch meistens sanft und lieb (solange die küche geputzt ist). Mit der kann man tatsächlich wie mit einem Erwachsenem reden. Eigentlich spielt es sich nur noch auf der Ebene ab das entweder Sie uns um Rat fragt oder man sich gegenseitig um etwas bittet oder sich auf etwas hinweist. Aber die kleinen sind 12 und 10 (ok eher an der stufe zu teenagern) und noch seeehr offen und reagieren noch extrem auf uns und unser Verhalten ihnen gegenüber. Deswegen wäre jetzt höchste Zeit noch was zu lernen... Ich hab übrigens bereits bei einer Beratung einen termin.

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Hallo,

wir haben noch keinen Teenager, aber wir haben welche im engen Bekanntenkreis.

Erstmal finde ich es normal, dass man laut wird, wenn die Kinder einen nicht beachten, weil sie dabei sind, sich zu prügeln oder sich massiv anzuzicken. Das machen unsere beiden auch. Wie sollte das denn anders gehen? In normalem Tonfall kann man da lange reden, ohne dass die Kinder auf einen reagieren. #schwitz

Heute wird laut werden von vielen Eltern komplett verteufelt, aber ich habe auch schon mehrere Artikel gelesen, in denen die Alternative, nämlich die immer friedlich und freundlich bleibenden Eltern, kritisiert werden.
Die reagieren nämlich nicht authentisch, wie Menschen mit eigenen Gefühlen, sondern wie Roboter, und die Kinder merken nicht, dass ihr Verhalten gerade gar nicht geht, sondern denken, dass es nur halb so schlimm sein kann, wenn ihr Gegenüber noch so ruhig bleibt.
Das heißt natürlich nicht, dass man Kinder ständig anbrüllen soll, aber wenn sie richtig Mist gebaut haben, dürfen sie es ruhig merken.
Gerade die wilden Jungs und die paar wilden Mädchen ab dem höheren Kindergartenalter reagieren häufig ganz schlecht auf diese freundlich-friedliche Erklärungspädagogik. Die brauchen klare, kurze Ansagen und müssen am Tonfall und Auftreten merken, dass ihr Gegenüber das auch so meint, wenn sie nicht reagieren.

Wenn Kinder ständig angebrüllt werden, nutzt sich das übrigens ab. Deswegen reagieren Kinder aus Familien, wo ständig geschrien wird, auch nicht mehr auf einen lauteren Tonfall.

Teenager sind dann wieder eine Sache für sich. Man sagt nämlich eigentlich, dass die Erziehung im Teenageralter abgeschlossen ist.
Ich schätze, man kommt bei Teenagern am weitesten, wenn man sie spüren lässt, was ihr Verhalten für Konsequenzen hat. Also zum Beispiel, dass sie irgendwann keine saubere Wäsche mehr haben, wenn das Zeug in ihrem Zimmer verteilt ist und nicht im Wäschekorb liegt.
Oder dass ihre Freunde irgendwann Bemerkungen machen, weil sie stinken, weil sie ewig nicht geduscht haben.
Laut werden würde ich mir auch da für besondere Gelegenheiten aufsparen, wenn die Kinder sich besonders respektlos verhalten.
Aber das ist bisher reine Theorie. ;-)

LG

Heike

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Ich finde auch beim Anschreien macht der Ton die Musik :-)
Für mich war eiskaltes Anschweigen und Unversöhnlichkeit immer die Höchststrafe.
Mit einem lautstarken Konflikt hatte und habe ich kein Problem, wenn man sich danach schnell wieder versöhnt. Insofern finde ich Schreien jetzt nicht so schlimm, solange keine hinterhältigen Messages ("du bist ...") eingepflanzt werden.

Ich kann schon mal laut werden, bin jedoch immer versöhnlich. Meistens warte ich nach einem Streit zehn Minuten, und wenn das Kind bis dahin nicht von selbst gekommen ist gehe ich zum Kind. Und alles ist wieder gut.
WAS ich schlimm finde ist Unversöhnlichkeit, nachtragend sein, immer wieder auf's Brot schmieren. Das gibt's bei uns nicht. Ich bin mir sicher, dass wir eine positive, angstfreie und gute Stimmung in der Familie haben, trotz gelegentlicher Schreier.
Ich finde in einer Familie muss man auch streiten und sich vertragen lernen. Eltern sind auch Menschen. Eltern dürfen Fehler machen und sie dürfen sich entschuldigen.
Eltern, die sich nie aufregen und immer alles "richtig" machen sind meiner Meinung nach verkopft, unehrlich und schaden ihren Kindern. Das Kind eines Superhelden oder einer Heiligen muss doch zwangsläufig denken, es sei "falsch" mit seinen Gefühlen, die es nun mal hat. Es wird sich sehr einsam fühlen.

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Das hast du sehr schön geschrieben, finde ich und ich finde mich in der Beschreibung genauso wieder. Bei uns gibts halt ab und an Gewitter, aber nie Bösartigkeit, Beleidigungen oder so. Ich bin auch sehr temperamentvoll, mein Mann auch und unsere beiden Mädchen erst recht. Keiner hat ein Problem, wenn es mal kracht. Nur mein mittleres Kind erträgt das gar nicht und deshalb bemühen wir uns alle auch um andere Formen der Konfliktlösung. Aber ganz lässt es sich nicht vermeiden. Ich glaube auch, dass Kinder durchaus mit ihren authentischen Eltern umgehen können, wenn diese ehrlich und immer als um Fairness bemüht wahrgenommen werden konnen.

LG Judith

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Hallo,

im Moment werde ich öfters mal laut.
Mein Sohn (3,5) baut im Moment ganz gerne Bockmist.

Wände anmalen, am Tisch mutwillig rumpantschen, mit den Schranktüren in der Küche knallen und rummsen.

Da kommt schon mal ein lautes "Hey! Spinnst Du?!"

Und neulich bin ich auch mal zur wütend kläffenden Hündin mutiert.
Unser Wohnzimmer sah tagsüber piccobello aus.
Meine Kids dürfen auch naschen, aber was ich da am Abend rund um die Couch fand, hat mich sauer gemacht.
Eine angebissene Banane hinter der Couch, ein angebissener Apfel auf dem Sideboard, Naschpapierchen in den Sofaritzen, unter der Couch, unter dem Couchtisch und sogar in den Adventskranz gestopft.
Alles richtig versteckt.
Da habe ich beide nach unten gerufen, obwohl sie schon im Bett lagen und eine ordentliche (und laute!) Ansage gemacht.
Und sie verdonnert, die Sauerei sofort - aber sofort! - aufzuräumen.
Ich bin echt gutmütig, aber das war zu viel. Die paar Meter zum Mülleimer in der Küche kann ich auch von meinen Kindern erwarten.
Schweine ziehe ich mir nicht ran.

LG

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Ich erhebe täglich mehrfach die Stimme. Mein Sohn ist ein besonderes Kind und bekommt oft gar nicht mit dass ich mit ihm spreche bis die Stimme lauter und schärfer wird. Wenn er es mitbekommt nimmt er es häufig gar nicht ernst. Erst wenn er merkt dass ich es wirklich so meine. Seine Schwester lernt leider diesen Umgang miteinander automatisch. Das finde ich sehr schade aber ich weiß mir auch oft nicht anders zu helfen.

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So ähnlich ist es bei uns auch.
Mein Sohn hat AVWS und seine Hörgeräte trägt er nur in der Schule. Zu Hause muss ich oft laut werden, damit er mich hört. Für mich ist das aber kein anschreien.

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Ich habe "jede Woche" angeklickt.
Muss dazu sagen, dass mein Sohn (6,5) Defizite in seiner sozial-emotionalen Entwicklung (Umgang mit Gefühlen und das daraus resultierende Verhalten) hat und manchmal so ausrastet, richrig gemein wird und alleine nicht aus dieser Situation heraus kommt.
Meistens schaffe ich es ruhig zu bleiben, aber manchmal werde ich dann auch laut. Richtig anschreien ist es aber nicht, aber schon laut werden... :(

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Hallo.

Ich habe vier Kinder (zwei davon wohnen noch hier) und ich glaube auch einen dicken Pelz. Wenn mein Fass voll ist, was laaaange dauern kann (muss ein großes sein#schein), dann fühlen sich gleich alle angesprochen. Dann kann ich auch schon mal mächtig laut werden. Aber dann wissen meine Kinder auch, jetzt ist der Bogen überspannt, da ich ja laaange brauche für solch eine Aktion. Mein Mann erschreckt dann natürlich mit, aber er meint, das machst du viel zu selten, mal lauter zu werden. Also er steht hinter mir.

LG

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Das ist leider eine Persönlichkeitssache und Charaktere sind schwer bis gar nicht änderbar. Mein Mann ist sehr impulsiv und neigt schnell zum brüllen oder zumindest rummotzen. Dabei kann er auch sehr herablassend werden (egal ob das mich oder seine Mutter trifft oder ganz andere). Zu unserem Kind NIE, da ist das höchste der Gefühle das er sich genervt abwendet und meint "Dann plärr halt rum, ich kann dir nicht weiterhelfen." Wenn er mit nem Wutanfall unseres Sohnes (der das Temperament teils von ihm und teils von mir hat) nicht umgehen kann. Er empfindet es allerdings selbst ebenfalls als irre anstrengend wenn Alltagskommunikation laut stattfindet. So wie bei seiner Cousine. Wir sind sehr eng zueinander. Aber egal ob untereinander oder zu den Kindern - irgendwie findet nahezu die Hälfte der Kommunikation in schreiender Tonlage statt. Sie ist dann oft frustiert warum ihre Tochter resigniert... aber mal ehrlich, wo soll dann auch die Steigerung sein, wenn schon die Masse laut stattfindet. Natürlich stumpfen Kinder dann ab und nehmen ernst gemeinte Schimpfe nicht mehr für voll wenn ständig rumgeplärrt wird.

Ich werd wenns hoch kommt 2-3 mal im Monat laut. Wenn ich überfordert und ausgelaugt bin - also müssen beide Faktoren zusammenkommen, eine alleine reicht bei mir nicht.