Zahnarztangst

Hallo,
Ich lese nun seit meinem ersten Kind immer fleißig mit. Jetzt stehe ich aber selber ziemlich auf dem Schlauch weil Kind 2 alles medizinische verabscheut:-( und nun auch Kind 3 in die Angst mitnimmt. Also folgendes: Kind 2 muss zum Zahnarzt, eigentlich nur Routine Untersuchung (auch jedes Mal schon ein Spaß) und der Zahnarzt findet tatsächlich ein kleines "Loch". Als er ihm das gesagt hat war der kleine nicht mal mehr ansatzweise dazu zu bringen den Mund aufzumachen und das OBWOHL unser Zahnarzt ihm versprochen hat, dass heute nichts mehr passiert. Unser Zahnarzt ist wirklich lieb und erklärt echt alles und Kind 2 mocht ihn auch eigentlich gerne (Zahnarzt ging immer besser als Kinderarzt) aber jetz nichts mehr. Er hat so geweint, dass dan auch Kind 3 Angst bekommen hat und den Mund nicht mehr öffnen wollte. Wir haben jetzt einen Termin für nächsten Dienstag um das Loch zu füllen.
Habt ihr irgendwelche Tipps wie ich ihm die Angst nehmen kann?

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Wie alt sind denn die Kids?ich sag mal alles unter Teenie ist ein Fall für den Kinderzahnarzt wenn Angst besteht. Und das sage ich dir als Frau eines Zahnarztes. In der Regel ist der Aufwand ein kind Kindgerecht zu behandeln wenn es Angst hat, in einer normalen Praxis einfach zu groß. Ein guter Zahnarzt wird abbrechen und dazu raten.
Es ist einfach etwas anderes beim Kinderzahnarzt. Das gesamte personal ist geschult. Letztlich ist es ein Kostenfaktor. Aber wenn man die zahnarztangst nickt weiter verfestigen will, dann führt kein Weg dran vorbei. Beispielsweise steht doch auch Lachgas in der Regel immer zur Verfügung. Das nimmt die Angst und tut auch nicht weh.

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Ich würde auch einen Kinderzahnarzt empfehlen, aber nur für dieses Loch. Zur Routine weiter den normalen Zahnarzt, damit die Kinder den anderen positiv wahrnehmen und lernen, dass auch der normale Zahnarzt ein Profi ist und sie weiterleitet, wenn er seine Grenzen erreicht. So hat es eine psychische Stütze. Du kannst deinem Kind deutlich machen, dass der Kinderzahnarzt ein absoluter Kinderprofi ist und dort die Geräte etc. alles für die Kinderzähne sind, es richtig positiv aufbauschen. Kinderzahnärzte sind anders ausgerüstet und alles ist auf das Kind eingestellt.
Unsere normale Zahnärztin hat auch gesagt, sollte mal etwas mit den Zähnen sein, würde sie uns gleich zum Kinderzahnarzt verweise. Sie selbst ist Zahnärztin für Angstpatienten und nimmt die Angst sehr ernst, damit sie erst gar nicht schlimm wird.
Eine Freundin meiner Tochter hatte viel Karies, sie sollte zum Kinderzahnarzt gehen. Dort wurde sie sogar betäubt und hat nichts mitbekommen, sie verbindet diesen Zahnarzt sehr positiv, weil sie eben auch extrem positiv auf das Kind eingegangen sind.

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Manchmal hilft nur ein Zahnarztwechsel.
Mein Bruder hatte auch totale Angst vorn Zahnarzt. Seine Ärztin war auch doof. Ich bin dann mit ihm zu einem anderen und dieser war sehr liebevoll und sanft und alles war gut.
Es gibt auch spezielle die auf angstpatienten ausgelegt sind.

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Wie alt sind die Kinder?

Bei Kind 2: gibt es die Möglichkeit, dass Kind 2 Termine alleine bekommt und nicht mehr notwendigerweise zu Kind 1 mit muss?

Ich weiß, es ist schwierig und aufwendiger.
Z.B. Freundin, die mit einem Kind so lange auf den Spielplatz geht , während das andere behandelt wird.

Zumindest so lange, dass Kind 2 aus der Angstschleife heraus kommt bzw. die von Kind 1 nicht übernimmt.


Angst von Kind 1 würde ich in Ruhe mit dem Zahnarzt besprechen, wenn Kind 1 nicht dabei ist. Telefonisch oder Beratungsstermin.
Das kann durchaus helfen. Du besprichst mit dem Arzt, welche Möglichkeiten es gibt, was er tun würde; er kann fragen, womit du einverstanden bist. Auch: dass ihr euch abstimmen könnt.
Da bei Gesprächen auch Ideen aufkommen, die nicht funktionieren können und wieder verworfen werden, würde ich das Gespräch ohne Kind führen.

Wenn du selbst weißt, was gemacht wird und der Arzt sich deiner Unterstützung (abgesprochen, wer wann was tut) sicher sein kann, dann strahlt das sehr viel mehr Ruhe auf das Kind aus.

Wird Arzt oder du unsicher, weil ihr zwar ahnt, was kommt; aber nicht sicher wisst,
dann strahlt das enorm aus. Das verunsichert und verstärkt die Angst.

Sind beide Erwachsenen aufeinander abgestimmt, strahlt das noch mehr Ruhe, Sicherheit etc. aus.

Zusätzlich kannst du "was wäre, wenn" ansprechen. Welche medizinischen Möglichkeiten gibt es, wenn Kind den Mund nicht aufmacht. Bleibt dann das Loch? Gibt es Schmerzen? Welche Behandlungsmethoden gibt es? Wann werden sie angewendet?

Bist du aufgeklärt, strahlt das aus.
a) Weil du sicherer durchziehst
b) Weil du gelassen bleibst und mit der Folge-Option (aufgeklärt) klar kommst und das dem Kind deutlich machen kannst.