Tochter 11 hat „Freund“ und will für ihn die Religion wechseln

Hallo, sorry wird lange aber hoffe ihr nehmt euch paar Momente weil ich echt nicht weiter weiß.

Meine Tochter geht in die 5. Klasse eines Gymnasiums (frisch 11 J.). Habe zufällig herausgefunden, dass sie einen „Freund“ aus der Parallelklasse hat. Was ich an sich nicht schlimm finden würde… solange es nur bei einer Kinder-Liebe (Händchen halten, in der Pause quatschen, simsen etc.) bleibt.

Jetzt das Problem: sie hat vor ein paar Tagen gesagt, dass sie gerne von Religion zu Ethik wechseln würde. Ich wollte von Anfang an, dass sie in Ethik geht (da mir da der Inhalt des Unterrichts besser zusagte und da sie sich schwer tut über den Tod, Auferstehung und solche Sachen zu sprechen. Meine Mama ist verstorben als ich jung war und das belastet sie sehr…)

Auf jedenfall dachte ich mir nichts groß dabei und habe mit ihr darüber gesprochen, dass sie es sich gut überlegen soll, weil es kein hin und her geben wird.

Ich habe in der Schule alles in die Wege geleitet (zum Halbjahreswechsel).

Danach sind mir paar Sachen spanisch vorgekommen, sie hat gefragt ob sie auch in islamische Religion wechseln könnte, und hat erzählt wer von den islamischen Mädchen dort alles bald ein Kopftuch tragen wird. Dann hab ich sie gefragt, ob sie etwa auch ein Kopftuch tragen möchte und zum islam wechseln möchte. Habe halt versucht Interesse zu zeigen. Sie sagte nein! Dann sagte ich, dass ich hoffe, dass sie NICHT wegen irgendeiner Freundin/Klassenkameradin in Ethik wechseln möchte. Und dass das kein Grund wäre und falsch! Sie meinte ihr gefällt das Fach wegen o.g. Gründe besser und wegen dem neuen Halbjahr kann man nur jetzt wechseln… so weit so gut.

Meine Tochter geht in eine Klasse/Schule wo gefühlt zu 80% Ausländer oder Moslime sind. Wir sind selbst Ausländer also mir persönlich macht das nichts aus.

Allerdings habe ich letztens aus Spaß zu ihr gesagt (sie sollte irgendwas in ihrem Zimmer aufräumen oder Hausaufgaben machen, weiß nicht mehr genau worum es ging):
„Das ist keine Bitte sondern ein Befehl :D!“
Dann anwortete sie (auch im Spaß ?!!!) : „nur Allah kann mir etwas befehlen…!“

Ich dachte dann dass sie das halt in ihrer Klasse aufgeschnappt hat… hab ihr gesagt, dass wir Christen sind und wie sie darauf kommt so etwas zu sagen. Sie sagte es war nur Spaß…

Gestern habe ich dann zufällig als sie neben mir saß, gesehen dass ihr ein Junge geschrieben hat. Habe gefragt wer das ist und sie wurde ganz nervös und aufgeragt und sagte irgendwann: das ist nicht irgendein Junge das ist mein Freund.

Aber als ich dann den Namen des Jungen sah, konnte ich darauf schließen, dass er wohl Moslem sein muss. An sich ist mir das wirklich Wurst, hatte selbst eine lange Beziehung zu einem moslem. Aber das ganze was sich die Tage vorher abspielte, brachte mich dann dazu ihre Chats durchzulesen.

Mit diesem Jungen schrieb sie im Endeffekt darüber dass sie für ihn die Religion wechseln wird. Also er hat sie im Vorfeld im Chat und vermutlich auch in der Schule darum gebeten, gefragt. Und das kam alleine im Chat mehrmals zur Sprache…! Als sie sagte sie geht jetzt in Ethik schrieb er „Ehrenfrau“… hat sie auch gebeten, dass sie sich ihr Tattoo (klebetattoo versteht sich) weg machen soll.

In einem Chat an eine Klassenkameradin (auch muslimisch) ging es darum, was alles „haram“ ist. Da hat die ihr dann erklärt, was sie anziehen, wie sie sich schminken darf usw..!!!

Ich bin komplett verzweifelt.
Habe ihr erklärt, dass wenn ein Junge sie wirklich mag, er niemals von ihr verlangen würde die Religion zu wechseln oder überhaupt irgendwas (tattoo) an sich zu ändern! Habe ihr erzählt wie mein früherer freund (der moslem) war. Dass er mich sein lies wie ich bin, dass er mit uns Weihnachten feierte, ich schöne Kleidchen trug und mich schminkte, er niemals gewollt oder akzeptiert hätte dass ich für ihn die Religion ändere usw. Also einfach dass dir kein Mann irgendwas vorzuschreiben hat oder dich zu bitten hat dich zu ändern für ihn!

Sie hat dann geweint und gesagt, dass es ihr leid tut, dass es ein Fehler war usw.

Habe ihr gesagt, dass sie „Schluss“ machen soll. Sie will aber nicht dass er traurig ist…. Aber sie will jetzt doch Schluss machen (weil ich das eben verlange)…

Heute Morgen habe ich ihr dann erklärt, dass ich nichts dagegen habe, wenn sie einen Freund hat aber dass das Verhalten des Jungen nicht richtig ist und sie sich für niemandem ändern darf außer für sich selbst…! Dass er nicht Mag wie sie ist, wenn er sowas bittet!

Ich weiß jetzt aber nicht ob es richtig ist sie zu zwingen Schluss zu machen. Das würde ich wie gesagt nicht verlangen, wenn das ganze islamthema nicht da wäre.

Sie hatte schonmal einmal einen „Freund“ aus ihrer Klasse. Das hat sie mir auch von sich aus erzählt. In dem Chat (ja hatte ich mir auch durchgelesen um sicher zu gehen, dass da keine nacktbilder oder Gott weiß was verschickt werden) hat er sie einfach süß gefragt: willst du meine Freundin sein? Dann haben die halt nach der Schule in der Betreuung alle Fußball gespielt und gequatscht. Also der Chat war total harmlos. Das ganze hielt natürlich auch nur paar Tage. Meine Tochter erzählte auch dass die keine Hände halten oder sich Bussi geben sondern einfach „halt zusammen sind“.

In ihrer Klasse haben schon mehrere Mädchen solche „kinderbeziehungen“.

Hatte ich damals glaub das erste mal in der 6. klasse also auch mit 11/12 mehr als Händchenhalten oder später eine Begrüßung/Abschiedskuss auf den Mund war da aber nicht drin. Und spielte sich alles in der Schule oder sms ab…

Aber zurück zum Thema wegen dem islam…

Soll ich sie zwingen? Was wenn sie mir dann nie wieder irgendwas erzählt?! Soll ich sie wieder in Religion schicken? Also alles rückgängig machen (bevor das neue Halbjahr beginnt geht es noch, habe den Zettel erst am Freitag abgegeben…)

An sich finde ich ja Ethik eh besser, aber sie soll natürlich WEGEN SICH und nicht wegen irgend einem Jungen nur weil er das will in Ethik gehen…. Heute Morgen sagte sie dass sie so oder so in Ethik wollte. Aber so konkret hatte sie halt (vor dieser „Beziehung“) nie darum gebeten…

Bin auch echt erschrocken darüber dass ein kleiner Junge mit 11 Jahren solche Anforderungen an ein Mädchen stellt!!! Komme nicht mit der ganzen Situation klar. Wenn sie sich jetzt schon so manipulieren lässt was kommt dann in paar Jahren. Da muss ich doch jetzt schon irgendwie entgegen wirken oder?

Kann mir irgendjemand einen Rat geben… wenn ich das ihrem Vater erzähle (wir sind schon lange getrennt, aber sie haben viel Kontakt und sehen sich oft) dann wird er ausrasteten und warscheinlich vor der Schule auf diesen kleinen Jungen warten oder zu Schulleitung oder den Eltern oder so gehen…! Will nicht dass die ganze Situation eskaliert und meine Tochter will auch nicht dass ihr Vater das alles weis.

Sie ist allerdings (die beiden kamen Ende Januar zusammen) seither auch nicht zu ihren papa gegangen… jetzt verstehe ich auch warum, damit er ja nicht herausfinden was da los ist…

Danke wenn du dir alles durchgelesen hast!!!

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Das solltest du unbedingt ernstnehmen. Bitte informiere die Lehrkräfte, auch gegen den Willen deiner Tochter, dass Konversionsversuche im Schulleben angebahnt werden. Das gehört nicht in die Schule und vergiftet das Klima, da offensichtlich fundamentalistische Haltungen aus Moschee und/oder Elternhaus in die Schule getragen werden (Was ist haram, Allah als Lebensmittelpunkt, Kopftuch bei u16 usw.).

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Den Gedanken hatte ich auch schon. Aber habe ehrlich gesagt Angst vor den Folgen, Konsequenzen für sie.

Sie geht jetzt so gerne in die neue Schule. Wenn das jetzt so große Wellen schlägt, dann versaue ich ihr den Spaß an der Schule.

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Mir würde gar nicht so sehr das Thema "Freund" Sorgen bereiten, sondern das Thema "Islam". Deine Tochter ist in einem Alter, da zählen die Meinung und die Ansichten der Freunde und Peers langsam mehr als die der Eltern. Grundsätzlich ist das völlig in Ordnung, Jugendliche beginnen sich abzunabeln.

Aber in eurem Fall sind ihre Freunde und Peers offensichtlich ziemlich strenggläubig. Wie soll sie weiter mit ihnen befreundet sein, wenn sie "haram" ist, also die islamischen Gebote (Kopftuch, Essensvorschriften, Beten) nicht einhält. In dem Alter ist man sehr offen für unbekannte Einstellungen, auch für Religion, Esoterik, Mystik. Sie hat angefangen, ihren Weg zu suchen.

Ganz ehrlich: mir wäre dieses Umfeld für mein Kind zu gefährlich, vor allem, falls sie keine anderen engen Freunde hat, die eventuell ein Korrektiv darstellen würden.

Es kann schwer bis unmöglich sein, da wieder 'rauszukommen.

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Ich finde, dass du es zu ernst nimmst. Es ist super, dass du deine Tochter darüber aufklärst, dass zu einer gesunden Partnerschaft gehört, sich gegenseitig so anzunehmen, wie man ist und nicht auf Veränderungen zu bestehen.
ABER sie ist erst 11 Jahre alt. Sie kann ihre Religionszugehörigkeit eh noch nicht selbständig ändern und der Ethikunterricht ist ja eigentlich auch für alle Seiten in Ordnung. Vielleicht ist es besser, dass sie jetzt diese Erfahrung macht, als mit 18 Jahren, wenn du viel weniger Einfluss hast. Aktuell kannst du ja noch gut darauf achten, dass sie nichts macht, was sie langfristig bereuen wird. Du kannst mit ihr in Ruhe über die möglichen Probleme reden etc. Gleichzeitig ist es ja nicht schlimm, wenn sie sich mit dem Islam auseinandersetzt. Rede offen mit ihr über die Punkte, die du kritisch siehst und lass ihr etwas Zeit. Zwingen würde ich sie zu nichts. Kann gut sein, dass die beiden in ein paar Wochen oder Monaten eh Schluss machen und sie dann wieder einen anderen Blickwinkel hat. Dann lernt sie vielleicht sogar etwas wertvolles aus der Erfahrung.

Schwierig finde ich, dass du ihre Chats liest. Allerdings sind meine Kinder noch jünger. Ist das in dem Alter normal? Weiß deine Tochter, dass du mitliest? Wenn du es heimlich machst, fände ich das nicht in Ordnung.

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Danke für deine Einschätzung. Am schlimmsten finde ich ja dass sie wegen ihn oder für ihn wechseln will. Und dass er das verlangt. Natürlich werde ich nicht zulassen, dass sie jetzt zum islam konvertiert. Aber schon alleine wie sie darüber geschrieben haben, macht mir Angst.

Sie weiß es, dass ich es gelesen habe. Sie saß auch neben mir. Fühle mich auch nicht wohl dabei. Aber muss da irgendwie noch die Kontrolle darüber halten oder es zumindest versuchen. So naiv wie sie ist würde sie vielleicht noch irgendwelche unangemessenen Fotos versenden an jemanden der es nicht gut mit ihr meint und davor will ich sie einfach solange es geht Schützen.

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Kann deine Sorge grundsätzlich verstehen, finde es aber überhaupt nicht okay, dass du sie zwingst mit ihm schluss zu machen. Was soll das? Er soll sie nicht zu Sachen zwingen aber du darfst das? Sie ist 11, komm runter. Sprich offen mit ihr und gut ist. Lade ihn doch mal ein!! Der ist doch ungefähr genauso alt und macht auch nur was er vorgelebt kriegt. Woher soll sie wissen, was es heißt "für sich selber" zu Ethik zu wechseln wenn fu ihr auch nur Vorschreibst was richtig ist?
Sie muss lernen ihr eigenes Bauchgefühl zu entwickeln und er muss seinen Horizont erweitern.
Dass du ihren Chat liest finde ich auch mau.

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Danke für deine Antwort.
Ich will sie am liebsten nicht zwingen… werde es mir ja auch noch mal überlegen. Aber was wenn er von ihr verlangt übermorgen ein Kopftuch anzuziehen… soll ich sie dann auch einfach machen lassen? Für solche Entscheidungen ist sie doch noch viel zu jung.
Was Religion angeht habe ich sie noch nie zu etwa gezwungen. Sie wollte keine Kommunion (nachdem sie schon paar Stunden in der Vorbereitung war). Kein Problem. Sie wollte in diesem Jahr in den reli Unterricht. Kein Problem. Jetzt wollte sie wechseln… eigentlich kein Problem. Aber wie gesagt aus eigenem Wunsch und nicht FÜR einen Jungen. Darum geht es mir.

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Dann soll sie doch mal 2 Wochen Kopftuch tragen. Wird schon sehen wie ihr Umfeld reagiert. In 3 Jahren lacht sie drüber.

Atme durch. Lass sie ausprobieren.

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ich würde ihn zu euch einladen, dann siehst du wie er tickt! ist er auch 11?
wie pubertär ist deine Tochter schon? aufgeklärt hast du sie hoffentlich!

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Ja er wird so 11 oder 12 sein. Und aufgeklärt ist sie auch. Ich glaube gar nichtmal dass die beiden sich privat treffen wollen. Wenn dann hätte ich da aber auch nichts dagegen.

Naja, dadurch dass er sie ja mehrmals gefragt ob sie schon gewechselt hat und wann sie wechselt usw. (Bestimmt 6 mal) hab ich ja so eine Ahnung wie er tickt. Klar er ist noch ein Kind. Trotzdem …

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Der hat sowas sicher vorgelebt gekriegt.

Was mag sie denn an ihm und er an ihr? Könnt ihr darüber reden?

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Das ist ein sehr schwieriges Thema.
Verbietest du ihr den Kontakt bzw. Sagst ihr, sie soll Schluss machen. Vertraut sie sich dir eventuell nicht mehr an und verheimlicht mehr.
Lässt du es einfach so laufen, kann es schon passieren, dass es ausartet.
Ich persönlich würde den islam mehr thematisieren , ihr erklären, was du problematisch siehst.
Ich würde ihn , wenn es länger läuft, auch mal einladen und mir ein genaueres Bild von den Jungen machen.
Reden reden reden und natürlich beobachten, aber jetzt etwas vorschreiben , würde ich noch nicht.

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Danke dir. Vielleicht sehe ich das ganze doch etwas zu streng #kratz

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Bitte schreib mich per PN an!
LG Moni

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5. Klasse , der Jungfernstieg in der paralleklasse. Das einzige Fach, das wir in der 5.klasse zusammen hatten, war Religion.
Kann es sein, dass der Junge einfach möchte, dass sie in Ethik wechselt, dass sie ein Fach zusammen haben.
Fänd ich sogar irgendwie süß!
Und mal ehrlich ob Religion oder Ethik, ist doch eigentlich wurscht. Und ob sie nun Religion wegen ihrer Freundin Anna oder Ethik wegen Ali machen möchte, ist doch eigentlich auch egal.
Lass sie da mal einfach machen.

Das mit den Aufforderungen, Tattoo weg machen und so, dass würde mich allerdings auch arg stören.
Ich find die Idee ihn einzuladen ziemlich gut!
Guck wie er si drauf ist. Verbieten führt doch meist leider eher dazu, dass es auf jedenfall gemacht wird!

LG, iorana

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Also der Junge geht in islamische Religion. Hier gibt es quasi kath/Ev; islamisch; Ethik.

Und er will am liebsten (wenn ich das richtig deute) dass sie „zum Islam“ wechselt.

Sie hat ihm noch geschrieben, dass sie jetzt erstmal in Ethik muss und dann erst in Islam gehen kann. Und dann hat sie ihm noch „vorgelogen“ dass unsere Vorfahren moslems waren. So auf die Art: er mag mich nur wenn ich auch Moslem bin.

Geht also um die Religion an sich. Nicht um das Schulfach.

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Ok, das ist dann tatsächlich eine andere Hausnummer!
Schwierig. Tendenziell würde ich sagen, gehen "Beziehungen" in der Ueit eh nicht lang und sind schnell wieder vergessen. 🤷‍♀️
Aber ich war auch vor 30 Jahren so alt. Eventuell hat sich da doch schon was geändert . Trotzdem galt ich verbieten für schwierig.

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Hey Baff,

das klingt nach einer typischen Patt - Situation. Einerseits möchtest du das Richtige tun - andererseits überwiegt die mütterliche Sorge.
Was wiederum die Frage aufwirft - Was ist jetzt das Richtige und wieweit darf man gehen, eben weil man sich sorgt.?

Im groben lese ich heraus das du momentan zwiegespalten und unsicher bist, die Situation betreffend.

Ganz intuitiv würde ich sagen, das hier noch keine Gefahr im Verzug ist. Du aber vorausschauend an ein "Was wäre wenn...." denkst.
Ich schließe mich einigen Vorrednerinnen an und meine dass das jetzt gerade eine Situation ist in der der Grundstein bzw. der weitere Verlauf eurer Vertrauensbeziehung für die Zukunft gelegt wird.
Zwingst du sie jetzt Schluss zu machen, bringt sie dir im weiteren Verlauf ihrer Pupertät / ihres Lebens ev. kein Vertrauen mehr entgegen, egal in welcher belastenden Situation sie sich mal befinden könnte.

Auch wenn deine Tochter jetzt vielleicht noch "handzahm" ist, kann sich das im Laufe der pupertären Jahre (vorübergehend) ändern.
Schön wäre dann ein gewisses Vertrauensgrundgerüst beiderseits.

Jetzt mag sie dich noch freiwillig in ihrem Handy nachsehen lassen. In 2/3 Jahren wird das anders aussehen.
Dann bist du auf ihr "Good Will" angewiesen, was sie dir berichtet und was nicht. Je mehr Vertrauen da ist - desto eher und umfangreicher wird sie dir auch so berichten - ohne selbst eine Grenze überschreiten zu müssen heimlich in ihr Handy zu sehen, damit du etwas erfährst.
Jetzt mag es für deine Tochter noch OK sein - später, in ein paar Jahren, könnte sie dir genau diese jetzige Geschichte vorhalten.

Von daher ist JETZT der Punkt klug und besonnen zu agieren - um es dir für die Zukunft nicht zu versauen.

Lass sie in den Ethik - Unterricht gehen. Unter der Prämisse das es dann aber kein Zurück mehr gibt, bis sie ev. auf eine weiterführende Schule geht. Lass sie ihre Erfahrungen machen, auch negative - ohne hinterher mit dem erhobenen Zeigefinger dazustehen ala "Ich habs dir doch gesagt".

Die Neugier andere Kulturen/ Menschen anderer Kulturen besser kennenzulernen sei ihr gegönnt.
Dieser Junge scheint ebenfalls einer anderen Kultur anzugehören, deswegen muss er nicht per se schlechten Einfluss auf deine Tochter haben.
Wir Europäer wachsen anders auf - natürlich wirken solche Gebärden ungewöhnlich auf uns.
Andersherum sehen andere Kulturen das mit uns Europäern aller Wahrscheinlichkeit nach genauso.

Deine Tochter hätte auch ein muslimisches Mädchen kennenlernen können und deren Kultur einfach erstmal derart interessant finden das sie sich dazu entschließt, vielleicht auch durch mitwirken des Mädchens, den Ethik - Unterricht besuchen zu wollen.

Ich würde schlussendlich erstmal weiterhin ein Auge drauf haben, kulturell aufklären ohne abzuwerten und schauen wie es sich weiterentwickelt.

Auf mich wirkt es erstmal nicht bedrohlich,deine Besorgnis kann ich jedoch verstehen.

Lass deine Tochter ihre Erfahrungen machen. Ohne zu bevormunden. Schluss machen zu müssen ist Bevormundung - das wird sie sich für lange Zeit abspeichern.
Die Idee den Jungen mal einzuladen find ich jetzt gar so schlecht. Ihr könntet euch ein bisschen beschnuppern. Vielleicht ergibt sich ja mal eine Situation in der es passt.

Wenn an Ihrer Schule zu 80% ausländische Kinder lernen - wird es sich zukunftsperspektivisch eh nicht vermeiden lassen das deine Tochter tiefere Freundschaften mit Kindern / Jugendlichen anderer Kultur schließt.

Ich weiß - es ist jetzt situativ ein Spagat.
Aber wie heißt es doch gleich?
Im Zweifel erstmal für den Angeklagten.

Beste Grüße.

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Moslem, Christ, egal welches Thema. Wenn ich spüre oder schon weiss, dass mein Kind in den Fundamentalismus kippt, dann schütze ich es davor. Und ja, ich würde intervenieren.

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Ich kann deine Sorge total verstehen.
Da unsere Demokratie irgendwie " komisch" geworden ist, kann ich leider nicht wirklich aussprechen was ich mir dabei denke.