Keine medienbegrenzug nur Inhalte Filtern

Hallo zusammen,


Ich kenne zwei Familien bei denen die Kinder von Beginn an ( ab ca 3 Jahren ) einen freien Zutritt zu Medien hatten. Fernseh, Tablet, Hörspiel… immer ohne Begrenzung, immer ohne fragen, Inhalte wurden allerdings ausgesucht und kontrolliert.

Hat wohl bei beiden Familien funktioniert. Mediennutzung täglich ca 30. Minuten.

Bei uns ist das ein ewiger Streitpunkt und ich überlege es zu probieren. ( mlr ist bewusst, dass es bedeuteten, dass es in den ersten Tagen nur läuft. ( Kinder 3 und 7)

Was haltet ihr davon?

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"mlr ist bewusst, dass es bedeuteten, dass es in den ersten Tagen nur läuft"

Ich glaube Tage sind die falsche Einheit, vor allem wenn es bisher schon Diskussionen gab. Es wird sicher Wochen bis Monate dauern, bis die Kinder halbwegs sicher sein können, dass du es ernst meinst und die Entscheidung wirklich ihnen überlässt. Und bis dahin werden sie mitnehmen was geht 😅🙈.

Ich habe auch schon manchmal mit dem Gedanken gespielt. Meine hauptsächliche Sorge ist, dass das Freispiel dadurch zu kurz kommt. Also ich habe keine Angst, dass Spielplatz, Freunde, Kinderturnen, gemeinsames Kochen, reden, Vorlesen etc. darunter leiden. Aber ich halte auch das kreative Freispiel, das oft erst durch eine gewisse Langeweile entsteht, für etwas sehr wertvolles. Außerdem ist Freispiel so toll für die Laune und die Emotionsregulation, während Videos schauen da zumindest bei meinem 5-Jährigen momentan einen negativen Effekt hat. Da hätte ich also auch die Sorge, dass das wirklich sehr harte Wochen werden, bis es sich halbwegs reguliert, falls das dann überhaupt eintritt.

Das Tablet mit Hörbüchern, Musik und einem Malprogramm ist bei uns frei zugänglich, damit gibt's auch keine Probleme.
Vorsichtiger bin ich bei jeglicher Art von Videos und was meine Kinder (5 und 2) bisher gar nicht dürfen, sind Computerspiele mit irgendeiner Art von Belohnungssystem.

Ich glaube, dass sowohl viele Kinder als auch die meisten Erwachsenen bei Suchtmitteln (wie spannende Serien, Computerspiele mit Leveln oder anderen Belohnungen, überzuckerte Süßigkeiten etc.) viel mehr konsumieren, als ihnen gut tut. Unser Gehirn ist für diese Dinge, die es noch nicht lange gibt, sehr anfällig und kann sich nicht ausreichend abgrenzen. Meine Kinder kann ich noch schützen und begrenzend eingreifen, Erwachsene haben Pech gehabt. Aber das ist nur meine Sichtweise und ich finde auch die Sichtweise derjenigen, die weder Medien noch Süßigkeiten bei den Kindern begrenzen, sehr nachvollziehbar. Kann sein, dass ich meine Meinung irgendwann ändere.

Voraussetzung ist natürlich, dass es den Kindern psychisch gut geht, sonst ist die Gefahr, dass sie in die Welt der Medien flüchten, einfach zu hoch.

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Das kommt wohl auf die Kinder an. Unsere Tochter hat z.B. unlimitiert Süssigkeiten zur Verfügung. Tatsächlich teilt sie sich das äusserst sparsam ein und nimmt vielleicht alle paar Tage eine Kleinigkeit, manchmal auch eine Woche lang nichts. Andere Kinder würden alles in sich hineinstopfen, bis sie sich übergeben. Erzieherisch eingreifen muss man halt bei den Themen, wo es ansonsten nicht funktioniert, das kann bei jedem Kind anders sein.

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Dem kann ich nur zustimmen.

Wir haben hier zwei Söhne (10 und 12). Beim Großen würde das mit den unbegrenzten Medien klappen, aber bei dem Jüngeren nicht. Wir hatten bei dem Jüngeren schon das Problem, dass er nachts aufsteht um Tablet zu schauen oder Switch zu spielen. Tagsüber war er dann müde. Er scheint mit dem Medienkonsum mehr Probleme zu haben und es scheint ihn richtig anzuziehen. Es wäre auch kein Problem die Medienzeit vom jüngeren Sohn zu verlängern, aber selbst das würde ihm einfach nicht reichen.
Der große Sohn schafft es z.B. auch etwas sinnvolles am Tablett zu machen und dann nicht zu Youtube zu wechseln. Er kann auch irgendwann aufhören. Der Jüngere nicht.

Ich finde der unbegrenzte Medienkonsum muss zum Kind passen.

Wir haben hier auch die relativ freien Süßigkeiten für alle zugänglich, trotzdem müssen manchmal Süßigkeiten weggeworfen werden, weil sie nicht aufgebraucht wurden z.B. von Karneval, oder Geschenke von Verwandten. Bei der Nachbarsfamilie mit zwei Jungs im ähnlichen Alter würde das nicht klappen. Die essen jede Süßigkeit, die sie in die Finger bekommen. Dabei wurden das Thema in der Kleinkindzeit ähnlich behandelt wie bei uns.

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https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/bildschirmnutzung-schwaecht-nervenbahnen-im-kinderhirn

Beim 7-jährigen Kind anders zu betrachten.
Das Alter macht schon einen Unterschied.

Ganz interessanter Artikel und ich denke, dass wir von Jahr zu Jahr schlauer werden, was Mediennutzung und vor allem die Frequenz tatsächlich mit uns und den Kindern anrichtet.

Alt bekannter Vergleich: es ist wie mit den Zigaretten… irgendwann wusste man: „oh, doch gar nicht so doll“

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TV gibt es hier begrenzt (Kinder sind 9,5 und die kleine noch gar nicht mit fast 2), Tablett gar nicht, haben auch keines L, dafür darf der Große an meine Switch, aber auch begrenzt und an mein Handy kommt der Große nur, wenn er Anton machen muss.

Hörspiele sind unbegrenzt über CD, Kassette oder Tonie Box verfügbar, finde ich auch ehrlich gesagt nicht schlimm.

Freies entscheiden würde hier wahrscheinlich dazu führen, dass die Wochenenden und Abende nur noch die Glotze läuft oder gezockt wird.

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Hm, wie gut und wie lange kennst du die Familien? Kannst du den Weg wirklich beurteilen oder (siehst du) nur das Ergebnis?

Ich frage, weil auch wir für dich auf den ersten Blick genau wie deine Vergleichsfamilien wirken müssen. Auch unsere Tochter hatte recht früh Zugang zu Medien. Aber trotzdem war das viel Arbeit und Erziehung, nur eben nicht auf der Basis von Begrenzungen und starrer Überregulierung.
Bei uns gab es nie Streit um Medien, keine Diskussionen...aber unsere Tochter war schon immer sehr kooperativ. Wir haben uns im Vorfeld viele Gedanken gemacht, unsichtbare Grenzen gesteckt und diese vermittelt. Wir haben (auch wenn es so wirken könnte) niemals dem Kind stumpf alles in die Hand gedrückt.

Bei dir gibt es jetzt schon Streit, Medien sind schon ein großes Thema bei auch, allerdings negativ behaftet aus Sicht der Kinder. Es haben schon Kämpfe stattgefunden. Ihnen da jetzt einfach die Geräte vor die Nase zu setzen, würde aus meiner Sicht ganz falsche Signale setzen.....eine Form von Kapitulation. Du hast dich am Anfang für einen anderen Weg entschieden, überdenke ihn genau und suche einen für euch passenden Weg. Bedenke das du schon eine (andere) gewisse Basis geschaffen hast. Es gibt ganz viel zwischen "unbegrenzt" und "überreguliert". Und ganz wichtig, jedes Kind ist anders.

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Magst du vielleicht das mit den Grenzen, die man von außen nicht erkennen würde, näher erklären? Klingt interessant, aber ich hab gar keine Idee, was man sich darunter vorstellen könnte.

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Hehe, ja das sind so Sachen gewesen, die man nur mit ganz kleinen Kindern machen kann.....pädagogisch nicht wirklich wertvoll, aber es hat ne zeitlang gut geklappt.
Sie hatte das abgelegte Tablet ihrer Oma immer in ihrem Zimmer....es war ja dann ihrs, dementsprechend war die Akkulaufzeit da schon unterirdisch....das Ladegerät brauchte leider mein Mann tagsüber zum Arbeiten, deswegen konnte das Tablett nur nachts geladen werden und nur in der Küche. Ja, fies...aber ich habe da schon an später gedacht...Handy, abends abgeben. Ich glaube (ist ja schon ne Weile her) nach nem halben Jahr oder Jahr hatte sie es durchschaut, da war dieses "abends laden in der Küche" längst verinnerlicht. Und das Tablett hat nun mal nur die Akkulaufzeit gehabt, die es hatte....also war sie auch diese Nutzungszeit gewohnt.
Danach wurde das ganz alte Tablet gegen ein anderes abgelegtes ausgetauscht mit etwas mehr Akku....quasi die unausgesprochene Nutzungsverlängerung. Da fingen wir auch an, dann mit ihr zu sprechen, was das Daddeln mit ihr macht.....warum fühlen sich die Augen komisch an, hibbelig werden....dann schnell raus aufs Trampolin, das hilft. Oder wenn ich daddelte, dann habe ich imme rganz bewußt gesagt: "Boh, das Spiel lässt mich nicht gewinnen." und habe es weggelegt. Ich hätte ihr das auch einfach erklären können...die Technik ist darauf ausgelegt, das du Geld investierst....aber wäre das in dem Alter wirklich greifbar gewesen?

Offiziell hatte das Kind mit 3 Jahren ein eigenes Tablet, das sie in ihrem Zimmer hatte und jederzeit benutzen konnte. Aber das dem Teil nach 30 Minuten die Puste ausging, das wussten nur wenige.

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Ich denke, bei manchen älteren Kindern kann das irgendwann so funktionieren. 3 und 7 halte ich für viel zu klein. Ob es bei den 30 Minuten, die wahrscheinlich ja die Familien dir genannt haben, bleibt, ich wage es zu bezweifeln. Ich kenne auch einige Familien, die im Grunde so verfahren sind bzw. schon für ihre jüngeren Kinder viel mehr Medienkonsum, vor allem in Form von Filmchen und Spielen auf dem Tablet, im Alltag integriert hatten. Was soll ich sagen, keines der Kinder liest heute gerne, viele können sich nicht gut selbst beschäftigen, die Eltern klagen.

Ich denke, es lohnt sich in diesem Alter, den Kindern Alternativen zu bieten. Raum und Zeit für Freispiel und auch für angeleitete Aktivitäten.
Ich sehe zudem in meinem beruflichen Alltag wie viele Kinder wirklich süchtig nach ihren Geräten sind. Anders kann man es nicht nennen. Mir tut das sehr leid. Das Leben hat doch viel mehr zu bieten. Und die Kinder merken spätestens auf der weiterführenden Schule, dass sie Defizite dadurch haben. Wir haben daher zuhause viele Dinge einfach nicht - kein Tablet für die Kinder, keine Spielkonsolen, keine eigenen Smartphones vor Klasse 8... Geht bei uns irgendwie gut. Gott sei Dank kennen wir auch einfach mehrere Familien, bei denen es so läuft. Das macht es natürlich einfacher.

Ich denke, wie hier schon eine Userin schrieb: In ein paar Jahren / Jahrzehnten werden wir ungläubig auf diese Zeit zurückblicken, in denen viele ihre Kinder einfach in diese "Mediensucht" haben hineinlaufen lassen.

Also, bei 3 und 7 würde ich wirklich hart bleiben und nicht alles frei geben. Später brauchen deine Kinder natürlich mehr Verantwortung. Aber das geht dann auch, glaub nicht denen, die dir erzählen, dass man diese Verantwortung schon früh aus der Hand geben muss, a la "Die Kinder, die zuhause nichts dürfen, holen sich dann maßlos alles woanders." Die Kinder, die etwas anderes als zocken und "glotzen" gewöhnt sind, brauchen das später auch nicht in so einem großen Umfang. Und mit 10,11,12 können sie das einfach schon anders und besser reflektieren als mit 3 und 7.

Wenn meine Kinder dann meckern würden, würde ich es mit Humor nehmen und etwas Nettes mit ihnen unternehmen, dann wäre das Tablet o.ä. wohl meist auch schon wieder vergessen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich denke, bei manchen älteren Kindern kann das irgendwann so funktionieren. 3 und 7 halte ich für viel zu klein. Ob es bei den 30 Minuten, die wahrscheinlich ja die Familien dir genannt haben, bleibt, ich wage es zu bezweifeln. Ich kenne auch einige Familien, die im Grunde so verfahren sind bzw. schon für ihre jüngeren Kinder viel mehr Medienkonsum, vor allem in Form von Filmchen und Spielen auf dem Tablet, im Alltag integriert hatten. Was soll ich sagen, keines der Kinder liest heute gerne, viele können sich nicht gut selbst beschäftigen, die Eltern klagen.

Kann ich so nicht bestätigen, weder bei mir, noch meinen Kindern, noch bei den anderen.

Wir haben einige Familien die sehr locker damit umgehen. Mein Sohn hat über diese Filmchen mit 2 schon angefangen Englisch zu sprechen, weil er Bob die Bahn immer auf englisch geschaut hat. Er hat dann in der Schule lesen gelernt und liest deutsch perfekt und auch gerne und kann problemlos auf englisch lesen, er weiß schon sehr gut wie er es aussprechen muss, selbst bei unbekannten Wörtern. Der Englischunterricht in der Schule ist für ihn ein Klacks und natürlich null herausfordernd.
Er wird jetzt 9, hat aktuell 2 Stunden Handyzeit plus auch mal noch etwas Extrazeit.

Meine Kinder können wunderbar zusammen spielen, auch über Stunden. Sie bauen aus Kartons Autos und Flugzeuge oder bauen Duplo und Legowelten. Auch die Freunde die zu Besuch kommen können hier stundenlang ohne Elektronik wunderbar mitspielen und das sehr kreativ. Mein Sohn liest sehr schnell und sehr gut und das schon seit der 1. Klasse. Er hat ein gutes Leseverständnis und liest auch gerne, aktuell die ??? Kids und Paluten.
In der Bücherei sind wir Stammgäste, beide Kinder haben einen eigenen Ausweis.
Mein Mann zockt zum Beispiel fast gar nicht, hatte auch als Kind keine Konsole, war viel im Freien, aktiver Fußballer und Tischtennisspieler. Selbst unsere Kleine mit 5,5 hat schon mehr Bücher gelesen als er. :D
Ich bin eine absolute Leseratte, lese sehr gerne, Bücher wie Herr der Ringe oder Harry Potter auch mal gerne an einem Tag in einem Rutsch durch (also bevor die Kinder da waren) habe aber meine Kindheit mit Nintendo zocken und Lesen daheim verbracht, ab und an waren wir auch draußen, je älter ich wurde umso mehr war ich drinnen, oder mal draußen zum lesen oder mit dem Game Boy.

Ob man nun gerne liest oder nicht ist Veranlagungssache. Mein Großer kommt zum Glück nach mir und die Kleine kann gar nicht abwarten, bis sie endlich lesen lernt, ist etwas anstrengend im Moment, aber zum Glück kommt sie dieses Jahr in die Schule. Also wird sie auch hoffentlich eher mir folgen, als ihrem Papa.
Aber im Freundeskreis meines Sohnes gibt es auch Kinder, die so gut wie keinen Zugang zu Medien haben, außer zum Lernen oder mal 15 Minuten schauen dürfen. Die lesen trotzdem schlechter als mein Sohn und auch nicht gerne. Es hat also wirklich eher nichts damit zu tun.
Es sind alles gute Elternhäuser, in dem die Eltern fördern und auch alles bereitstellen. Manche Kinder wollen dann unbedingt lesen und fremde Welten und Abenteuer entdecken und andere nicht. Ich bezweifle, das es da einen Zusammenhang gibt.

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Ich sehe es so ähnlich wie Butterstulle.

Du beschreibst deine Bekannten als
"...immer ohne Begrenzung, immer ohne fragen, Inhalte wurden allerdings ausgesucht und kontrolliert"

Hä? Wie soll ich Inhalte kontrollieren, wenn das Kind nicht fragen muss?

Wir haben hier immer Inhalte ausgesucht und mit den Kindern zum Beispiel schon ganz früh Roboter programmiert. Oder der Großen Duolingo aufs tablet geladen, sobald sie lesen konnte, weil sie so gerne Englisch lernen wollte.
Hätte eine Nachbarin gefragt, hätten meine Kinder und ich wohl gesagt "neeeiiin, eine zeitliche Begrenzung für's tablet gibt's nicht". Keine Kindersicherung, keine Verbote, Kind muss "nur" Bescheid sagen, wenn es mein tablet nimmt.
Aber natürlich waren wir an diesen Sachen immer nah dran. Man programmiert gemeinsam den Roboter, dann spielt man ein Gesellschaftsspiel. Irgendwann kann das Kind alleine programmieren, das dauert evtl auch
15 Minuten länger, aber im Prinzip ist diese "Einheit" verinnerlicht - und danach kommt trotzdem ein Gesellschaftsspiel.

Bei uns haben sich die Kinder auf diese Art an den Geräten "ausgetobt" und sind in eine Nutzung hineingewachsen, die wir sehr wohl gesteuert haben.
Ihr habt auf andere Art gesteuert.
Da jetzt plötzlich die Richtung völlig zu wechseln, finde ich riskant. Lieber das vorhandene Muster anpassen.

Bei uns mussten die Kinder z.b. Bescheid sagen (! nicht fragen) wenn sie sich mein tablet holen. Es ist immerhin meins, die Kinder haben kein eigenes, aber dürfen meins (theoretisch unbegrenzt, siehe oben) benutzen.
Das hat bei der jüngeren Tochter nicht funktioniert, sie vergisst das Bescheid sagen dauernd. Nun hat mein tablet ein Passwort und sie muss eben doch bei mir vorbei zum entsperren.
Also: offiziell darf das Kind alles. Selbst Youtube hat hier keine Kindersicherung o.ä. Aber natürlich registriere ich, was das Kind da macht. Und mache gegebenenfalls ein attraktives Gegenangebot, wenn ich den Eindruck habe, Youtube-Musik hören reicht jetzt mal wieder ;-)

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Hi,

mit meinem Sohn (fast 9)habe ich gerade gesprochen und ihn gefragt, was er für sich denn als ideale Nutzungszeit am Tag ansehen würde.

Er hat gesagt 2 Stunden. Also hat er jetzt 2 Stunden und merkt gerade, dass er die viel zu schnell aufgebraucht hat. Er ist Frühaufsteher, so meist 5:30 und muss erst 7:20 los. Daher schaut er Handy morgens oder spielt auf der Switch. Ist für mich auch völlig ok, hab selbst früher viel Fern gesehen und gezockt, geschadet hat es mir nicht.
Heute hat er eigentlich schon keine Handyzeit mehr, ich wette bei Opa (Sohnemann hat starken Husten und darf daher heute daheim bleiben) wird trotzdem geschaut.

Ich schau mir das noch eine Woche an und wenn ich merke er trickst weiter, dann wird eben eine App am Handy installiert.
Unsere Kleine (5,5) darf morgens auch Handy schaun. Meist sind das so 15 Minuten, dann muss sie sich für den Kindergarten fertig machen. Danach darf sie noch Handy schaun, während der Große seine Hausaufgaben macht.
Nachmittags machen wir dann oft Brettspiele, oder die Kinder haben Besuch oder gehen zu Freunden, oder wir basteln was, gehen schwimmen oder zu Hobbys. Beide können sich auch super über Stunden ohne Handy beschäftigen und was spielen von daher habe ich dann eben auch kein Problem damit, wenn es wirklich mal ein Tag ist, an dem keiner Lust hat was zu machen und spielen auch nur in Streit endet, da einfach mal extra Zeit zu geben und sie dürfen ans Handy oder Fernsehen.

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Hier wurde schon viel Richtiges gesagt. Interessant ist das "wohl" in deinem Post. Die Familien behaupten, es habe funktioniert, aber es könnte auch nur eine Behauptung sein. Die Leute lügen mehr, als man so denken würde.

Ich kenne Familien mit freier Nutzung, wo der Fernseher locker 2 Stunden am Tag läuft, auch für 3-jährige und das finde ich zu viel.

Man muss auch bedenken, dass bei vielen Kindern das Interesse an Medien, insbesondere Computerspielen, so richtig erst mit der Pubertät erwacht. Und wenn es immer frei war, wie will man das dann mit 11 oder 12 plötzlich einschränken?? Blöderweise ist das ja auch genau die Zeit, wo die Schule auf einmal anspruchsvoller wird und die Kids dafür viel Zeit bräuchten. Da ist der Konflikt einfach vorprogrammiert.

Im Grunde ist das einfach eine Wunschvorstellung: man muss als Eltern nix regulieren (Süßigkeiten, Medien...) nix verlangen (bitte, danke, Hilfe im Haushalt), einfach gar nicht erziehen, nur Vorbild sein (liest man.hier ganz schön oft...). Das mag in Einzelfällen klappen aber als allgemeine Empfehlung ist das zu schön, um wahr zu sein.

Bearbeitet von Rezyklata