Freundin heiratet - Erwartungshaltung an mich?

Ihr Lieben,
ich bin ein bisschen ratlos und zugegebenermaßen auch leicht überfordert.

Ich habe - entstanden durch die Arbeit - eine Dreierkonstellation mit zwei Freundinnen, die beide deutlich jünger sind als ich.
Beide sind im selben Alter und so ist es ganz natürlich und für mich auch vollkommen in Ordnung, dass es Dinge/Themen/Aktivitäten gibt, die die beiden Mädels ohne mich besprechen oder machen.
Ich hab nur manchmal das Gefühl, dass ich bei allem auch so "on fire" sein sollte wie die beiden und das bin ich einfach nicht, egal, obs nun dem Alter geschuldet ist oder ich auch von Haus aus vielleicht zu bestimmten Dingen anders stehe.

Wie gesagt, bisher war das nie ein Problem und und ich bin auch ganz froh, mich ab und zu mal rausnehmen zu können, weil ich generell eben eher ein - ach wie soll ich sagen - Einzelgänger bin.

Nun hat eine der beiden Mädels am Wochenende einen Heiratsantrag bekommen und ist natürlich voll aus dem Häuschen.
Ich freue mich von ganzem Herzen für sie, weil ich sehe, wie glücklich sie ist und sie hat Glück wirklich mehr als verdient. <3
Aber ich bin jetzt nicht der Typ Mensch, der nun sofort das Zepter in die Hand nimmt und sich bei den ganzen Planungen mit einbringt.
Ich fürchte aber, dass meine Freundinnen das nun erwarten. Die andere Freundin ist nun schon voll am Planen, Junggesellinnenabschied, wo, wer, wann, wie, Brautkleid aussuchen, Geschenke (echt jetzt, mehrere Geschenke??) und so weiter. Sie ist voll euphorisch und das ist irgendwie schön, aber irgendwie stresst mich das auch.

Ich möchte auf keinen Fall, dass meine Freundin meint, ich würde ihr ihr Glück nicht gönnen oder mich nicht dafür interessieren, aber ich kann mich auch nicht so übereuphorisch freuen wie die andere Freundin.

Weil ich eben einfach nicht so bin. Ich finde, eine Hochzeit ist was wunderschönes, aber in erster Linie eben für die beiden Menchen, die "Ja" zueinander sagen. Und ja, ich verstehe natürlich den Wunsch, diesen besonderen Tag mit Freunden und Familie zu feiern, aber dieses ganze Drumherum kann ich einfach nicht so nachvollziehen.
Ich habe es bei anderen Bekannten schon öfter so erlebt, dass gefühlt in die Planungen der Hochzeit mehr Energie reingesteckt wird als in die Beziehung an sich und das finde ich eben etwas strange.
Und weil ich das dann eben nicht so feiere, also dieses ganze Gratulieren und Feiern und Planen, habe ich Sorge, dass meine Freundin das falsch oder als Desinteresse an ihrer Person verstehen könnte.

Sollte ich das ansprechen oder erst mal sehen, wie eng wir zwei anderen Freundinnen dann wirklich eingebunden werden?

Wie geht man mit sowas um? Ich bin ja eben nun auch schon ein bisschen älter als meine beiden Freundinnen und habe vielleicht auch deshalb einen etwas abgeklärteren Blick, was Beziehungen und Heiraten usw. anbelangt...

Danke jetzt schon für eure Ratschläge!

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Können wir erstmal wissen wie alt ihr seid? Da geht es ja dann wirklich in zwei Richtungen, solltest du 61 und die Freundinnen 22 Jahre alt sein. Das versteht dann wohl jeder.

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Ne, ganz so arg ists dann doch nicht. :-)
Meine Freundinnen sind beide 25, ich 41.

Und nein, ich bin neben den beiden keine alte Oma und ich verhalte mich auch nicht so. Aber ich weiß halt auch, dass ich mit Mitte 20 über viele Dinge noch anders dachte als ich es jetzt tue.
Das klingt so altklug, ist es aber nicht, weil es ja nicht heißt, dass meine jetzige Haltung zu bestimmten Dingen "besser" ist als vor 15 Jahren. Sie ist eben nur anders.

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Das verstehe ich.
Ich würde offen sagen dass du jetzt nicht der Typ dafür bist und du dich da bisschen verloren in dem Thema fühlst. Aber sie dir gerne Aufgaben übergeben können die du auch gerne annimmst. Nur einfach nicht zu viel erwarten sollen. Nicht weil du dich nicht freust nur dir einfach das richtige Händchen, in der Angelegenheit, fehlt. Weiter würde ich das nicht ausführen. Sie freut sich, klar. Gönn ihr die Freude und kneif die Pobacken zusammen für die kurze Zeit.
Wird nicht so oft vorkommen dass du einen solchen Part übernehmen musst. Aber ich kann dich da ganz und gar verstehen. Man sieht das alles nicht so rosarot wenn man sich in das Alter zurück versetzt.

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Ich würde sie konkret fragen :
Kann ich irgendetwas tun…..
Kann ich dich bei etwas unterstützen….?

Es gibt ja auch viele Hintergrundarbeiten bei Hochzeiten, was weiß ich, Blumengestecke binden , drei Torten backen, eine Kinderecke ausstatten,……
Es gibt sicher Aufgaben, die du gut und gern für sie machen könntest, ohne dass man wie ein aufgescheuchtes Huhn rumflattern muss.

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Ich denke, dass hat gar nichts mit dem Alter zu tun, sondern eher damit, ob man der Typ Mensch ist der sich in sowas Reinsteigern kann oder eben nicht.
Oder ob man lieber zuschaut und andere machen lässt.

Meine Kollegin und ich durften damals mit unserer Chefin zum Brautkleid shoppen gehen---
Kollegin und ich gleichalt
Chefin 3 Jahre älter
Kollegin und Chefin waren Feuer und Flamme dabei -- und ich musste mich stark zusammenreißen um eine gute Miene zu machen --- ich war so froh, als die Zeit Rum war --- ich konnte den Kleidern nichts abgewinnen etc. -

Gleiches Spielchen auf der Hochzeit - ich war froh, als Mitternacht war und wir gehen konnten -- meine Kollegin hat sich amüsiert und fand alles sehr lustig ( Spielchen/ Musik..)
Ich fand es eher sehr aufgesetzt fröhlich/ freundlich ...

Von daher-- ich würde höflich fragen, ob du was helfen kannst, wenn die andere Freundin all in geht -- aber mich selber nicht verbiegen.

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Ich bin eher unemotional oder keine Ahnung irgendwie halt nicht so begeistert von vielen Emotionen und Ausflippen und so weiter (freue mich aber für jeden der so intensiv fühlt).
Ich sage das auch einfach so und die Leute wissen das.
Also würde ich sagen "Freudin, du weißt, dich bin eher der unromantische Typ. Ich freue mich riesig für dich und bin für jede Schandtat zu haben...sag mir ob, wann, was ich tun soll und ich bin dabei."