Ich benötige einmal eure Einschätzung zu meiner Freundin.
Wir kennen uns seit zwei Jahren, seitdem ist sie sehr dringend auf der Suche nach einer Partnerschaft und hatte schon über 30 Dates.
Letzte Woche wurde sie geghostet, ich erfuhr dies als einzige ihrer Freundinnen. Sie vertraute mir auch als einziger an, dass sie sich Botox spritzen lässt, ich begleitete sie sogar zum Arzt, weil sie Angst hatte. Dennoch war sie noch nie bei mir zu Hause, bei allen anderen Freundinnen schon.
Mein Mann war neulich auf Geschäftsreise, was sie wusste. Ich wartete erstmal ab, ob sie vlt. mal von sich aus sagt "Du ich war noch nie bei euch, ich komme mal vorbei". Nichts. Sie hatte dann sogar ein Date in unserer Stadt und ich fragte sie, ob sie vorher kurz vorbei kommen möchte. Nein, das würde ihr dann zu spät.
Letztes Wochenende wurde sie sowohl am Samstag, als auch am Sonntag von ihren Freundinnen versetzt. Sie war wirklich sehr traurig und fühlte sich allein. Ich bot ihr an, vorbei zu kommen. Es handelt sich um ca. 25km Fahrtweg.
Nein, das wollte sie nicht, sie bliebe lieber zu Hause und habe keine Lust mehr zu fahren. Ich nahm dies hin.
Nun erzählte sie mir fröhlich am Freitag, dass sie erneut das Wochenende über zu ihrer Singlefreundin Corinna aus dem Skiurlaub fahren würde. Sie wohnt 80km weit entfernt, meine Freundin war schon mehrfach bei ihr.
Ich wurde dann wirklich wütend, zügelte aber meine Stimme und schickte ihr eine sachlich formulierte Sprachnachricht, dass ich es schon seltsam finde, dass ich einerseits als erste Freundin angerufen werde, wenn "Not am Mann" ist, andererseits wird sich aber nicht die Mühe gemacht, mich zu besuchen. Andere Leute aber schon...
Sie reagierte dann sehr beleidigt, ich würde "jetzt auf einmal schießen" und sie sei total "verletzt" von meinen Aussagen, sprich sie nahm die Opferrolle ein, was auch bei den Männern typisch für sie ist.
Ich sagte ihr dann, dass es doch möglich sein müsse in einer Freundschaft, dass man auch mal sachlich Kritik äußert, ich habe sie weder beleidigt, noch bin ich ausfallend geworden. Letzten Endes beruhigte es sich am Schluss wieder.
Dennoch habe ich ein Störgefühl. Ich besprach den Vorfall gestern mit einer Freundin und sie meinte, ich solle mich nicht ausnutzen lassen. Sie vermutet, dass die Freundin mich nicht besuchen will, weil sie dann in eine Pärchenwohnung kommt, was ihr wehtun würde. Ich antwortete, dass man sich ja auch bei mir im Ort in einem Cafe treffen könnte. Die andere Frau ist übrigens seit zehn Jahren Single und beide könnten dann über die bösen Männer schimpfen, das würde verbinden.
Ich weiß jetzt nicht, was ich tun soll und ob es sich überhaupt um eine Freundschaft handelt. Ich fühle mich ausgenutzt.
Freundin besucht mich nie
Taten sagen mehr als Worte.
Frage sie doch mal warum sie denn nie zu dir kommen will.
Wieso ist dir das überhaupt so wichtig?
Mir ist es zB ehrlich gesagt auch oft lieber mich außerhalb der Wohnungen zu treffen. Um mal raus zu kommen.
War auch bei einigen Freundinnen nie bei denen Zuhause.
Ich habe ihr auch angeboten, eine Runde spazieren zu gehen oder alternativ in ein Lokal.
Wieso ist dir das überhaupt wichtig?
Geht es dir darum, dass du sie unbedingt bei dir zu Besuch haben willst?
Oder ist es eher der Vergleich zu anderen, der dich stört? Dass sie andere besucht, aber dich nicht.
Wie weit wohnt ihr denn voneinander entfernt?
Also, bist es stets du, die in ihren Ort bzw ihre Stadt fährt, wenn Treffen zustande kommen?
Ich muss sagen, dass ich ähnlich wie deine andere Freundin vermute, dass sie der Besuch in einer Pärchenwohnung verletzt. Vielleicht sogar ganz unterbewusst. Es kann auch etwas sein, wofür sie sich sogar schämt und dies auch nicht vor dir zugeben wird.
Tatsächlich habe ich auch Freundinnen, die bisher noch nie bei mir bzw in meiner Stadt waren. Mir persönlich macht das allerdings wirklich überhaupt nichts aus. Ich bin gerne außer Haus und auch gerne in anderen Orten.
Das hilft dir aber jetzt natürlich nicht weiter.
Dich belastet es und da muss ein offenes Gespräch her.
Ich würde persönlich mit ihr darüber sprechen und ihr dabei deine Gefühlslage näher bringen. WhatsApp ist meistens einfach ungünstig, wenn es um emotionale Aspekte geht.
Vielleicht könnt ihr euch ja demnächst auf einen Kaffee treffen oder du fährst sie besuchen.
Du scheinst absolut kompromissbereit zu sein und schlägst ja sogar ein Treffen in einem Cafe in deinem Ort vor. Es muss ja nichtmal deine Wohnung sein. Das finde ich toll von dir.
Hier würde ich von einer Freundin ein Entgegenkommen erwarten!
Sollte sogar das ein Problem darstellen, würde ich meine Enttäuschung klar kommunizieren und erstmal etwas auf Abstand gehen.
Es handelt sich wie gesagt um 25km, also lächerlich wenig. Da ist sie innerhalb der Stadt länger unterwegs. Sie kann von sich aus direkt auf die Autobahn fahren und wäre nach drei Ausfahrten da.
Ich habe ihr auch angeboten, im nahegelegenen Park spazieren zu gehen oder was trinken zu gehen. Auch da ist sie bisher nicht gekommen! Als ich es am Freitag angesprochen habe, meinte sie, sie habe keine Lust gehabt zu fahren! Ja aber 80km zu der anderen Freundin geht...
Ich finde es halt seltsam, dass sie alle anderen Freundinnen bereits zu Hause besucht hat, nur mich nicht.
Meine Enttäuschung ist klar kommuniziert, es ist leider auch nicht der erste Vorfall mit ihr und deshalb fokussiere ich mich gerade auf meine anderen Freundinnen. Das habe ich ihr auch kommuniziert, sprich dass ich meine Rückschlüsse daraus ziehen werde und meinen Freundeskreis vor Ort dann weiter pflegen und ausbauen werde.
Ohne Unterstellung nur n Gedankenanstoss… Ich besuche auch eine Freundin sehr sehr sehr ungern. Sie hat viele viele Haustiere und überall sind Haare und mich macht das so dermaßen wahnsinnig dass ich alles immer dran setze da nicht hinzumüssen 🙈
Nein wir haben keine Haustiere.
Habt ihr Kinder?
Lade sie mal aktiv zu dir ein - also zum Beispiel zum Geburtstag?
Oder sag ihr aktiv "du nächste Woche ist mein Mann nicht da - lass uns das bei mir daheim mal einen schönen Abend machen - ich würde dich gern mal bekochen"
Vielleicht hilft das...