Werde ich eine schlechte Mutter? :(

Hallo ihr Lieben,

Mein Freund und ich wollen im Januar anfangen für unser erstes Kind zu üben. Heute gab es ziemlich krach und das hat mich doch sehr verunsichert. :(

Ich leide unter Emetophobie (krankhafte Angst vorm Erbrechen) und habe dagegen auch schon eine Therapie gemacht. Eigentlich habe ich mich mittlerweile recht gut im Griff, klar achte ich etwas übertriebener als andere auf Hygiene, aber aus aktuellem Anlass (meine Eltern haben beide Norovirus) hab ich mich doch wieder sehr in diese Angst rein gesteigert. Wenn die beiden am Wochenende wegfahren soll ich auf Haus und Tiere aufpassen und schon der Gedanke in das, in meinen Augen "infizierte", Haus zu gehen bereiter mir Bauchschmerzen. Mein Freund meinte ich soll mich nicht so haben und so könne ich auf keinen Fall Kinder kriegen. Ich müsse mich schließlich um mein Kind kümmern können, wenn es krank ist.

Sollte ich wirklich keine Kinder kriegen, weil ich aufgrund meiner "Krankheit" keine gute Mutter sein kann? :(

Tut mir leid das es etwas lang geworden ist.

Liebe Grüße

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Wenn man ein Problem hat, ist man nicht gleich nicht als Mutter geeignet.
Aber ehrlich, wie stellst du dir vor, dich um dein krankes Kind zu kümmern?

LG

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Ich weiß es nicht. Ich hoffe das die Liebe zum eigenen Kind über dieser Krankheit steht.

Lg

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Ach Quatsch. Ich habe zwar keine Krankheit, aber was Magen-Darm angeht bin ich sehr empfindlich und somit auch mega vorsichtig. Würde wohl auch das ganze Haus desinfizieren#schein

Und dennoch bin ich Mama, die es natürlich nicht toll findet, wenn die Kinder sich übergeben, aber sich dennoch notgedrungen um sie kümmert. Was bleibt einen anderes übrig? Man liebt dieses Wesen über alles und würde alles tun, nur um es zu beschützen oder das Leid zu nehmen. Du wächst mit der Aufgabe und auch über die eigenen Grenzen hinaus. Du weißt schließlich wofür du es machst.

Ich habe noch keine Mutter erlebt, die ihr Kind im Krankheitsfall freiwillig her gibt. Die meisten möchten bei ihrem Kind sein.

Davon abgesehen gibt es keine perfekte Mutter, jede hat ihre Schwachstellen. Ich zb. hasse es geweckt zu werden, zeitig aufzustehen und bin ein Morgenmuffel, bedeutet meine Kinder haben früh zu tun mich rauszubekommen (natürlich stehen wir in der Arbeitswoche immer pünktlich auf, es geht ums WE) und wissen ansprechen ist nicht ideal, Mama ist da bissl stinkig. Kuscheln geht dafür aber immer, kann man leise machen#rofl Und nach 10 Minuten bin ich dann auch Startklar und für die Kinder da. ; -) Und Nachts? Da ging ich damals fluchend Richtung Kinderzimmer, aber sobald ich die Tür öffnete sprach ich lieb und sanft mit ihnen, danach ging ich wieder fluchend zurück#rofl
Hört sich auch nicht nach einer guten Mutter an, aber es zählt das Gesamtpaket, nicht eine Schwäche. Laut meinen Kindern bin ich die Beste Mama auf der Welt, also doch bisher fast alles richtig gemacht ;-)

Lass dir nichts einreden und höre auf dein Bauch.

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Ach herrie, ich habe auch immer gesagt dass ich erbrochenes unmöglich putzen kann.

Bei meinem Sohn kein problem, beim eigenen Kind ist das etwas anderes

;-)

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Hi....ich kann dich total verstehen!!!ich leide ebenfalls unter emotophobie und habe gestern einen positiven ss test gehabt....ich bin schon mutter von einem 4 jährigen jungen...und ich war auch in psychologischer betreuung seitdem geht es auch einigermassen aber wenn irgendetwas kommt das jemand krank ost oder magen darm rum geht habe ih auch tierische angst und steiger mich da total rein..... im moment ist es so das ich panische angst habe das ich mich in.dieser ss uebergeben muss....bei meinem sohn war mir nie schlecht.....gespuckt habe ich das.letzte mal mit 13....und ich wuerde auch nicht in das haus gehen!!!!!!klingt komisch,ist aber so...ich wuerde erstmal paar wochen warten bis alle erreger tot sind.die da sein koennten....wenn dein kindkrank ist,und du dich nicht so um ihn oder sie kuemmern kannst bei magen darm wie das andere machen....dann kann ich das auch verstehen...ich habe das glueck das mein mann mich da voll und ganz unterstuetzt und sich dann groessten teils um den kleinen kuemmert.....zum glueck bin ichvon den antidepressiva runter die ich genommen habe...im moment hab ivh das eig alles ganz gut im griff....nur die angst vor der ss uebelkeit ist im moment sehr präsent!!! Und wenn die magen darm zeit wieder los geht....also du wirst bestimmt ne gamz tolle mama sein....:)

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Hallo,
ich kann dich sooo sehr verstehen! Auch ich leide unter dieser phobie schon mein ganzes leben lang und es war oft sehr schwierig! Als wir den kinderwunsch hatten und ich meine Beziehung wegen diesem mist aufs spiel gesetzt habe (habe meinen freund wegen unwohlsein mitten in der nacht irgendwo im nichts aus dem Auto geschmissen und bin davon gedüst :'( ), habe ich eine hypnosetherapie angefangen. Bin dann ss geworden und dürfte die Therapie nicht weiter führen. Aber ein wenig besser ist es geworden. Erst kam die Angst, mich in der ss zu übergeben, dann während der Geburt...(war alles NICHT der Fall) und dann die Angst vorm spucken des Babys. Ging alles sehr gut, auch wenn es nicht schön war, ich konnte es ertragen. Dann das erste mal ordentlich krank. Er hat mir sogar ins Gesicht gebrochen. Ja ich hatte panik, ABER ich konnte mein Kind nicht allein lassen. Auch wenn mein puls auf 180 war, ich bin bei ihm geblieben! Jetzt machen wir die kitaeingewöhnung und mir graut es extrem vor dem ersten magen-darm-virus da er ja jetzt nur noch feste Nahrung bekommt. Aber ich denke, auch das schaffe ich. Das ich mich höchstwahrscheinlich anstecken werde, damit setzt ich mich im Moment noch auseinander, ich denke auch das pack ich! Sooo viel von mir. Du darfst mir gerne per pn schreiben, man trifft ja nicht oft eine leidensgenossin in diesem Bereich...

alles, alles gute und was mir hilft, ist, es einfach zu akzeptieren und nicht zu viel dran denken...

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Vielen Dank für eure lieben Antworten. Hätte nicht gedacht in diesem Forum gleich auf mehrere Leidensgenossen zu treffen. :)

Wenn ich das so lese bewundere ich euch, wie tapfer ihr das meistert. Bin zum Glück bis jetzt auch nicht so anfällig für Magen-Darm (habe seit ich denken kann drei mal so einen Infekt gehabt, zwei mal als Kind und einmal vor 5 Jahren). Es hat mich sehr getroffen, dass mein Freund da so verständnislos ist. Klar kann er das nicht nachfühlen, aber ein bisschen Feingefühl kann man doch vom Partner erwarten. Vorher habe ich mir da gar nicht solche Gedanken gemacht. Für mich war eigentlich klar: Das ist dann dein Kind und für das wirst du da sein. Aber seit heute habe ich das Gefühl nicht die volle Unterstützung meines Partners zu haben und das macht mir Angst.

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Na das könnte tatsächlich schwierig werden. So eine Phobie geht nicht automatisch mit dem Kind weg. Emetophobie hat ja auch nichts mit dem normalen Ekel vor Erbrochenem zu tun, sondern davor, sich selbst übergeben zu müssen. Da du bereits eine Therapie gemacht hast, wirst du alternative Verhaltensweisen in für dich schlimmen Situationen erlernt haben (z.B. das suksessive Verringern von Sicherheitsmaßnahmen o.ä.). Das Haus deiner Eltern könnte eine Feuerprobe sein, eine Chance. Eine Schwangerschaft führt übrigens auch nicht selten zu Übelkeit und Erbrechen. Vielleicht machst du noch eine weitere Therapie um dich eher auf "ekelerregende" oder vermeintlich krankmachende Situationen vorbereiten und einstellen zu können.

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Mal zwischendurch was anderes : deine Eltern haben den norovirus und sind nicht isoliert? UnD wollen am Wochenende wegfahren??
Diese Krankheit ist hochansteckend!

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Bei meinen Eltern war das ganze vor 3 Tagen extrem, seit Montag geht es ihnen besser. Der Arzt meinte ihren Kurzurlaub Wochenende können sie wie geplant antreten. Ich denke aber die Viren im Haus sind noch mindestens 2 Wochen danach hoch ansteckend.

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Man ist nach Ausbruch 2 Wochen ansteckend. Arbeite in der Pflege

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Wenn du dir da Sorgen machst würde ich diesbezüglich vielleicht nochmal eine Therapie machen...denn du wirst es erleben dass dein Kind dich anpinkelt, evtl ankackt und bestimmt auch mal ankotzen wird. das solltest du wegstecken können.
Nur du kannst dir die Frage beantworten ob es dich bei deinem eigenen Kind nicht stören wird....anderen Leuten könnte ich niemals so zur Seite stehen beim kotzen wie meinem Kind, da stört mich das nicht.Denn wenn dein Kind krank ist braucht es definitiv eine Mama.