Alle Medikamente bei Kinderwunsch und SS absetzen?! Wie das?

Hallo Ihr Lieben,

bei mir macht sich gaaaaanz alllmählich ein Kinderwunsch bereit.
Gestern war ich deswegen zur Beratung bei meiner Gynäkologin weil ich viele Medikamente einnehme. Sie schaute alles nach und erzählte mir wenn ich wirklich schwanger werden wolle, müsste ich fast alles absetzen.

Wenn das denn so einfach wäre... ich habe eine psychiche Diagnose und nehme deswegen Medikamente ein. Mit "einfach weglassen" würde ich zwar vielleicht irgendwann schwanger aber dafür nicht mehr arbeitsfähig. Kann mich doch nicht krank schreiben lassen auf Verdacht (macht eh keiner) weil ich ohne Medis nicht arbeiten und mit nicht schwanger werden kann???
Wie habt Ihr das mit Medikamenten bei Kinderwunsch und / oder SS gemacht?

Ich rauche und trinke nicht aber bin ohne Medikamente (beruflich gesehen) kaum bis gar nicht stressresistent.
Sollte ich jemals schwanger sein, wäre sicherlich eine AU oder vielleicht ein Beschäftigungsverbot eine Möglichkeit. Aber davor?

Habe demnächst einen Termin bei meinem Endokrinologen den ich noch ausfragen werde und bin gerade dabei mir wieder einen Neurologen zu suchen. Die Medikamente bekomme ich von meinem Hausarzt verschrieben, wurde aber im Krankenhaus 1 Jahr lang gründlich eingestellt.

Was macht man denn nun in einer solchen Situation?

Meine Erkrankung ist chronisch und geht nicht weg. Ich bin schon Ende 30 und entweder demnächst oder gar nie mehr.

Bin irgendwie gerade ein wenig traurig.:-(

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Hallo,

Dein Frauenarzt hat davon normalerweise keine Ahnung. Ich muss auch Medikamente nehmen und mein Neurologe hat mich an ein Institut für Reproduktionstoxigologie verwiesen (in Ravensburg). Dort habe ich angerufen, mein "Problem" geschildert und 2 Tage später per email eine ausführliche Antwort über meine Medis und die Alternativen bekommen. Das war richtig ausführlich und hat nichts gekostet. Vielleicht versuchst du das mal.

Lg Schlumpfine

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Hi,

man weis halt nie welche Auswirkungen durch solche Mittel passieren. Am Ende hat das Kind, falls du damit überhaupt schwanger wirst das Erscheinungsbild wie viel Kinder damals mit Contergan! Man weis es nicht.

Was genau hast du denn für psychische Probleme. Ich frage, weil ich damals SD Unterfunktion hatte gepaart mit dem assozialsten H***sohn Chef der Geschichte!!! So war dementsprechend nicht nur 0 belastbar sondern nachweislich selbstmordgefährdet. Da war ich 17! War zum Glück noch soweit von Verstand, zum Arzt zu gehen. Anfangs gab es nach der Arbeit (die Praxis war im selben Haus) immer eine Art Beruhigungsspritze in den Popo. Damit ich ca. 2-3 Stunden später schlafen kann wie ein Baby... Schlafmangel ist ja sooo verdammt förderlich wenn man eh schon am Limit ist! Bin neben dem Internisten auch zum Neurologen und hab schwache Antidepressiva bekommen und vom Hausarzt vier Notfalltabletten die mich überall rosa Elefanten sehen lässt! (Die Elefanten-Pillen braucht ich zum Glück NIE!)

Da ich freiwillig einen Arzt gesucht habe und ich zwar als selbstmordgefährdet galt, aber als 100 % therapiewillig, wurde ich nicht eingewiesen, solange ich nicht irgendwelche Versuche unternehme mir was an zu tun!
Irgendwann machte mein Internist dann ein großes Blutbild und stellte eine SD Unterfunktion fest. Gab mir Hormontabletten mit und binnen 3 Wochen war ich zumindest minimal entspannter. Hab den Job gewechselt. Weil ich in der Ausbildung zur Arzthelferin war und hab die abgebrochen. Trotz meines Bedürfnisses Menschen zu Helfen war ich dieser psychisch schwerst belastenden Branche absolut nicht gewachsen. Bin auf Bürokauffrau gewechselt und ja die ersten Zwei Jahre hatte ich noch so Traumata und dachte bei dem Satz "Kommen sie bitte in mein Büro" nicht an - ich will ihnen eine Aufgabe zuteilen sondern... au Backe jetzt werde ich wieder mit Gegenständen beworfen wie Telefonen und Tackern und an geschrien! War natürlich nicht so.

Jetzt hab ich einen guten Job und solange ich selbstsicher in dem bin was ich tue auch schwer erschütterlich. Nur in Bereichen wo ich mich nicht zu 100 % auskenne bin ich zwar Kritikfähig aber absolut nicht Stressresistent.

Eine Alternative, klingt total banal, also falls du "nur" Burnout hast und nix psychisches ala Schizophrenie etc. (da MÜSSEN Medikamente her) empfehle ich dir. Bevor du Absetzt... mal mal Yogakurse... da lernst du nicht nur deinen Körper besser kennen sondern auch gezielte Atemtechniken! Und wenn Atemtechniken so unwirksam wären, gäb es ja keine Geburtsvorbereitungskurse! ;-) Sodass du in den Momenten wo du merkst, dein Gerüst fängt das wanken an, Atmest du bewusst nach Technik. Wenn das funktioniert, kannst du nach und nach und keines Falls abrupt deine Medikamente absetzen!

Zusätzlich einen Ausgleich zum Job, in Form von Sport oder Musik, das klingt auch sooo banal aber es stärkt wirklich!!!! Und manchmal sind es einfach nur beschissene Jobs... dann mach dich frei und bewerb dich wohin, wo das Potential nicht so ist. Wenns ist auch eine Position die vielleicht unter der liegt die du jetzt hast oder eine andere Branche. Manche Berufsgruppen sind nix für dich und mich!

Glaub mir ich spreche aus Erfahrung

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Danke für Eure Antworten!

Ich habe eine, gut eingestellte, Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto.
Der Endokrinologe arbeitet in einem Gebäude mit Kinderwunschklinik und hat Ahnung von sehr vielen Medikamenten und Zusammenhängen im Körper. Bin sehr an seiner Meinung interessiert.

Ich habe eine psychische Erkrankung, die sich Bipolare Störung nennt. Früher sagte man manisch-depressiv. Ich bin seit 5 Jahren gut eingestellt, gehe vollzeit arbeiten und bin normal ins Leben intergriert nur etwas weniger belastbar als Gesunde.
Bei mir ist die Erkrankung verhältnismäßig milde im Gegensatz zu Anderen.

Ich habe Hunde und fahre jeden Nachmittag mit denen zum Laufen irgendwo hin in Wald und Flur. Das ist mein großes Hobby, was ich sehr liebe und mir gut tut.

Warum sollte denn die Gynäkologin keine Ahnung haben was man nehmen darf? Ich dachte die muss sich mit Genetik & Gesundheit von Ungeborenen auskennen?

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Dass ein Gynäkologe KEINE Ahnung hat, stimmt sicherlich nicht. Aber normalerweise! sind Ärzte im alltäglichen Betrieb nicht umfangreich über aktuelle Forschungsergebnisse informiert. Und ich glaube kaum, dass sich ein Gynäkologe gut mit SD Medikamenten auskennt. Vielleicht gibt es auch neue Medikamente, die in der Schwangerschaft besser geeignet sind? Und dann wäre eine Umstellung vielleicht eine gute Lösung, aber das muss man zuerst ja mal wissen.

Lg Schlumpfine

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Hier kannst du selber mal ein wenig gucken: https://www.embryotox.de/