Mutmach-Post: 4,5 Jahre Kiwu, 5 FGs

Liebe Mitglieder,

Vor ca. 1 Jahr meldete ich mich hier an und war in einem ganz anderen Forum unterwegs. Ich hätte niemals gedacht, diese Zeilen hier schreiben zu dürfen.

Ich versuche mich kurz zu fassen, dennoch glaube ich als stille Mitleserin, das es der ein oder anderen helfen kann.

Vor knapp 5 Jahren (März 2017) würde ich das erste Mal operiert. Diagnose Uterussynechie und der Rat schnell schwanger zu werden. Der Albtraum begann. Ein negativer Test nach dem anderen. Man geht zum Arzt, liest viel, die 1000. onlinebestellung für Ovulationstests...

Oktober 2018: Diagnose Endometriose und zwei verschlossene Eileiter. Überweisung in die Kiwu Klinik. Zyklusmonitoring 1 Monat. Hormone taten was sie sollen, also entschieden wir uns für eine naturelle IVF - leider zwei Mal den Eisprung knapp verpasst.

Dennoch nutzten wir die Zyklen und siehe da - beim zweiten Versuch würde ich spontan schwanger, und das auch noch intrauterin. Leider gab es wohl Einnistungsprobleme und ich hatte in der 9. Woche eine Fehlgeburt.

Wir entschieden dann auf eine stimulierte IVF.
1. IVF im Juni 2019: 20 EZ, 13 befruchtet, 6 Blastos. Klinikrekord. (War aber allerdings mit einer Überstimulation 3 Tage im Krankenhaus, die Überstimulation ließ sich super und schnell behandeln)
Wir ließen uns 2 Blastos einsetzten, die sich auch einnisteten. Es folgte erneut eine FG in der 7.SSW.
Die restlichen 4 Blastos wurden im 2er Pack eingefroren.

Im September 2019 war ich erneut spontan schwanger nachdem ich meine Arbeitsstelle gewechselt hatte. Allerdings war es diesmal eine hochkomplizierte EU. Eigentlich hätten die Ärzte die Gebärmutter entfernen wollen, flickten sie aber sehr aufwendig zusammen auf Grund unseres Kinderwunsch es.

Es folgte eine 6 monatige Pause und wir könnten im März 2020 einen Kryotransfer durchführen. Wir schaffen es bis zur 11.Woche mit unseren zwei Blastos, die sich sogar beide eingenistet hatten. Es folgte die 4. Fehlgeburt.

Jetzt hatten wir noch 1 2erPack Blastos. Deshalb starteten wir im Juli 2020 unsere 2. IVF mit angepasster Dosis des Puregon: 13 EZ, es ließ sich nur eine einzige befruchten. Sie schaffte es bis Tag 5 zur beginnenden Blastozyste, nistete sich ein und verabschiedet sich in der 7. Woche wieder.

An diesem Punkt war Schluss für uns. Nach tausenden Arztbesuchen, Diagnostik, Medikamenten, Schweiß, Tränen und Blut, Aussagen wie "sie haben alle mögliche Diagnostik machen lassen" wollten wir einfach nicht mehr.

Wir durchliefen den Zulassungsprozess für eine Adoption und wurden im März 2021 zugelassen. Im Januar ließen wir uns die letzten Blastos einsetzen - der Versuch war negativ. Wir wollten einen Abschluss des Kiwu Themas haben.

Ja und dann geschah es erneut: ich würde spontan schwanger. Kurz vor der Zulassung. Und unser Baby blieb bei uns. Und in knapp 2 Wochen wird er zu uns auf die Welt kommen. Heute war meine letzte Vorsorgeuntersuchung und seit vorhin weiß / spüre ich einfach das er bei uns sein wird.


Ich wusste nicht wie tief man am Boden sein kann. Und man sieht kein Licht mehr. Gar nichts. Mein Mann und ich waren auch an einem Punkt, den man keinem Paar wünscht. Aber wir sind jetzt auf eine ganz anderen Eben ein Ehepaar. So schmerzlich der Weg war, so hat er uns doch zu unserem Sohn geführt.


LG mumtobe2021

PS: gerne fragen oder anschreiben, wenn jemanden Diagnostik oder Medikamente interessieren, aber das hatte echt den Rahmen gesprengt.