Kinderwunsch hinterfragen (Kriege)

Hallo zusammen,

ich habe einen großen Kinderwunsch, aber wenn ich das so sehe was in der Welt abgeht, bin ich mir nicht mehr sicher. Diese Erde ist doch nicht mehr sicher für neues Leben.
Überall Kriege und ich habe das Gefühl, sie kommen immer näher. Die Menschen werden immer egoistischer. Wie gehts euch damit? Vielleicht auch denjenigen, die schon Kinder haben.

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Ich kann deinen Gedankengang absolut nachvollziehen. Ich war, als der Ukraine-Krieg ausbrach, hochschwanger mit meiner Tochter. Es hat mir damals (vielleicht auch teilweise wegen der Hormone) völlig den Boden unter den Füßen weggezogen und ich habe oft gedacht in was für eine Welt ich meine Tochter da bringe. Ob es nicht völlig verantwortungslos ist, in so unsicheren Zeiten Kinder zu bekommen. Aber ich muss auch sagen, dass ein Kind auch immer ein Ausdruck von Hoffnung ist. Wenn man der Meinung ist, dass morgen die Welt untergeht, bekommt man keine Kinder. Ein Kind hat das Potenzial die Welt zu verändern. Kitschig,oder? Aber trotzdem ist etwas wahres dran.
Was das Gefühl, in unsicheren Zeiten zu leben, etwas relativiert ist, wenn man das Buch "factfulness" liest. Kann ich nur empfehlen! Dort geht es um Wahrnehmung und warum wir historisch gesehen in der besten Zeit leben und die Lebensumstände global gesehen so gut wie noch nie sind. Denkt man nicht, wenn man die Nachrichten ansieht, aber stimmt tatsächlich.
Abschließend muss ich sagen, dass ich mir wegen des Klimas viel mehr Gedanken mache (und nein, ich gehöre nicht zu der letzte Generation - Weltuntergangspropheten) als wegen Kriegen (die zukünftig vielleicht auch dadurch bedingt werden).
Nenn mich naiv, aber an Tagen, an denen eine Hiobsbotschaft auf die nächste folgt, ist es meine Tochter, die mich weitermachen lässt.

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Kriege gabs immer, Kinder auch 🤷‍♀️ … aber ja - Dummheit der Menschen ärgert mich enorm. Als gäbe es einfach 0 Entwicklung.
Hab das jeden Tag auf Schirm… Freund is ehemaliger Berufssoldat und hängt dauernd in Obacht ( um nicht zu sagen „Schwurbler“).

Bearbeitet von Inaktiv
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Naja aber dein Freund hat vielleicht auch schon einiges gesehen. Ich hab auch nie so viel darüber nachgedacht wie zur Zeit. Überall nur Leid irgendwie, alles wird teurer und von der Umwelt ganz zu schweigen.

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Wenn die Menschen früher so gedacht hätten, dann wäre die Menschheit längst ausgestorben.

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Ja aber die Menschen früher haben nicht so eine Flut an Informationen gehabt, was auf der Welt abgeht. Ob das nun Fluch oder Segen ist, sei dahingestellt. Ich trage eigentlich keinen Aluhut, aber ich hab echt Schiss, was hier abgeht.

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Ich sehe es als Aufgabe der Eltern, den Kindern eine angemessene Medienkompetenz mitzugeben.

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Ich mache mir um Kriege nicht deutlich mehr Sorgen als um andere Gefahren (Unfall, Entführung, Kindesmissbrauch, etc.) auch. Es kann durchaus beängstigend sein, ja. Aber ich finde nicht, dass man heute in größerer Angst davor leben muss als früher. Kriege und all die anderen Gefahren gab es schon immer, hätten vorherige Generationen solche Ängste gehabt, wären wir wahrscheinlich heute nicht hier 🤷🏼‍♀️

Außerdem kommt es auch stark darauf an, woher man seine Infos dazu bezieht. Als Bild–Leser müsste man wahrscheinlich schon längst seinen Bunker bezogen haben. Ich bin da eher entspannt und abgeklärt. Meine Kinder sind noch zu jung um zu wissen oder gar zu begreifen, was in de Welt vor sich geht, aber auch hier setze ich auf Aufklärung statt Ängste zu schüren. Es gibt auf Instagram bspw tolle Accounts für uns Erwachsene, die sachlich aufklären statt hetze zu verbreiten und es gibt auch einige Accounts, die solche Themen kindgerecht aufarbeiten.

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Alles was du aufzählst, war früher sogar noch schlimmer. Es gab viel mehr kriege und leid. Den ärmsten wurde nicht geholfen und viele wussten nicht woher das Essen kommen soll.
Du redest aus einer Privilegierung heraus, dass wir sehr lange Frieden kennen gelernt hatten. Das war eine der längsten Phasen, die jetzt einfach mal vorbei ist. Wobei man sagen muss, dass es auch in Syrien oder irak vorher schon bekannte Konflikte gab. Auch in Afrika gab es schon seit Jahren Probleme.
Die Informationen waren schon vorher da. Achja immer näher in den 90er war im Bereich Kroatien/Serbien Krieg. Ist das nah genug, dass du siehst, dass es immer vorkam? Du hast bisher in einer Blase gelebt meiner Meinung nach.

Und wenn wir aufhören Kinder zu bekommen, dann wird das Leben noch ungemütlicher. Kannst dich ja mal mit der alterverteilung auseinander setzen und zu welchen Probleme es wird. Schaue mal nach Asien, z.b. Japan was für Probleme durch geringe Geburtenraten entstehen, die leider auch vergessen werden. Unsere Gesellschaft benötigt sogar die Kinder. Du wirst sonst erleben, wie schlecht es uns ergehen wird. Wer soll dann irgendwann mal arbeiten, wenn du es nicht mehr kannst oder willst du früh sterben und im Alter nicht mehr versorgt werden. Wir haben Angst vor allem und sehen die Auswirkungen nicht. Wer kein Kind möchte, der soll keines bekommen. Aber dass die Zeit so schlimm ist und man deswegen keine Kinder bekommen kann, stimmt nicht. Für mich sind Kinder das einzige, wofür die Gesellschaft sich verändern kann.

Bearbeitet von Pinguinbaby89
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Ich habe diese Frage lediglich zur Diskussion gestellt und bin ziemlich baff, dass man hier immer persönlich werden muss. Ich lebe in keiner Blase, denn sonst würde ich mir diese Frage sicherlich nicht stellen. Dann würde ich fröhlich und ohne Sorgen durch die Gegend laufen und alles wäre gut. Ich lese aber viel und informiere mich über die aktuelle Situation und stell dir vor, ich lese nie die Bild.
Dein Vergleich mit früher hinkt ziemlich, denn früher hatten die Frauen sicherlich nicht die Möglichkeiten, die wir heute haben, sprich Verhütungsmittel ohne Ende UND einen eigenen Willen. Ich habe etliche Akademikerinnen in meinem Umfeld, die sich bewusst gegen das Kinderkriegen entschieden haben, eben, weil sie einen freien Willen und einen weiten Blick auf die Welt und das Drumherum haben.
Vielleicht solltest du dich etwas besser informieren, denn der Mangel an Ärzten, Pflegepersonal, Handwerkern etc. wird nicht besser, er wird schlimmer. Junge Menschen wollen nämlich heutzutage wenig arbeiten, dafür aber viel Geld verdienen. Ich kenne zig 30-jährige, die einen Bachelor haben, aber als Aushilfe im Kino arbeiten, weil sie eben keinen Bock auf einen Vollzeitjob haben.

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Ich informiere mich und ich habe einen Weitblick. Die Pille gibt es seit den 60er jahren. Also ab da an konnten die Frauen selber entscheiden. Das Kondom gab es schon vorher. Also die Selbstbestimmung ist schon länger vorhanden.
Es gibt jetzt schon Probleme mit dem Mangel. Der wird aber bestimmt nicht gelöst, indem man das Kinder bekommen ganz aufgibt. Dann haben wir in 20 Jahren keine Ärzte mehr, weil die die noch geboren hätten werden können auch nicht mehr gibt.
Ich kenne niemanden in diesem Alter, der nicht arbeiten möchte. Da bist du aber in einer Blase gefangen. Und ich kenne auch keine Eltern die sowas vorgelebt haben. Also für mich ist es nicht so, dass alle jungen Leute nur faul sind. Ich finde das ziemlich übertrieben. Es gab schon immer diejenigen, die keinen Bock haben zu arbeiten. Aber ich sehe da eine Generation auch mit klugen, fleißigen Leuten.
Oh das Argument mit Akademiker. Sry bin selber einer und habe das bei mir so nicht fest gestellt. Ich informiere mich auch und ich muss sagen, dass ich nicht wüsste wie weit ich mich ohne Kinder für diese Welt noch einsetzen würde. Ist das nicht über Probleme? Das viele denken nach mir die Sintflut?
Ich habe das mit der BILD nicht erwähnt. Aber wer sagt, dass es mehr kriege geworden sind, sollte mal zurück gehen und schauen wie viele es in den letzten 10
Jahren waren. Wir glauben mehr zu wissen, aber wir vergessen auch viel.
Mach was du willst und gehe auch auf das Generationsproblem nur damit ein, dass man es sowieso nicht ändern kann. Weil genau mit diesen Sätzen kapituliert man für mich.

Bearbeitet von Pinguinbaby89
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Glaube keiner lebt in einer Blase, aber wenn man danach geht ist das Leben generell "gefährlich".

Nur wenn man eine Straße überquert und Kriege gab es fast immer.

Finde es nur makaber das sich diese Postings häufen.. oft im Unterforum Allgemeines. Da werden Postings mit dem Thema fast immer gelöscht/ stillgelegt.

Wenn man von allen Gegebenheiten ausgeht die es auf dieser Welt gibt... Hungernot, hohe Arbeitslosigkeit und was weiß ich noch (Wenn man alles aufzählt wäre man ewig dabei) ist es rational gesehen wirklich eine "schlechte Idee" noch Kinder in die Welt zu setzen.

Aber dann würde die Menschheit auch aussterben. 🤷‍♀️

Dem zu Folge ist es eine Endlosdebatte die nie irgendein Ziel erreichen wird.