Wann war es für euch soweit?

Hallo,
Ich hoffe die Frage passt hier rein.
Ich wollte mal fragen wann ihr wusstest, dass es soweit ist und ihr angefangen habt aktiv zu basteln.
Es ist ja oft so, dass irgendwas nicht ganz passt, aber was war dann für euch entscheidend?
Ich habe schon lange einen Kinderwunsch und bin inzwischen 30. Bei uns gibt es noch so einiges, was dagegen spricht, aber das würde sich vermutlich noch ein paar Jahre hinziehen. Ich habe aber auch fie Befürchtung, dass es irgendwann einfach zu spät wird und man dann nicht mehr so viel Zeit hätte Maßnahmen zu ergreifen, falls es wirklich mehr Unterstützung benötigt.
Ich würde mich über eure Erfahrungen freuen. In meinem Umfeld gibt es nur wenige, die ich da fragen könnte und mir fehlt der Austausch. Natürlich weiß ich, dass das eine sehr individuelle Entscheidung ist.

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Ganz kurz gesagt: die Kombination aus emotional starkem Kinderwunsch und das rationale Wissen, dass es ab diesem Zeitpunkt "okay" wäre - finanziell, ausbildungstechnisch, organisatorisch.

Als Langversion: Ich bin schon immer davon ausgegangen, dass es keinen perfekten Zeitpunkt gibt, irgendwas ist immer. Außerdem finde ich es total okay, wenn Kinder einen im Prozess begleiten, denn ich finde nicht, dass sie das "perfekte Nest" brauchen. Mein erstes Kind kam daher nach meinem Bachelor. Zu dem Zeitpunkt hatten wir also beide eine abgeschlossene Erstausbildung. Das war mir wichtig, um etwas zu haben, worauf ich "zurückfallen" kann im schlimmsten Fall. Zusätzlich haben wir durchgerechnet, wie die finanzielle Situation wäre. Den Master habe ich dann mit Kind draufgesetzt. Das war sicher schwieriger als ohne Kinder, aber ich habe damals weitergesponnen, was denn die zeitliche Perspektive wäre. Berufseinstieg? Da muss man sich erstmal etablieren, idealerweise mehrere Jahre. Und auch danach hören die Herausforderungen ja nicht auf. Daher war für mich der Zeitpunkt "gut genug" und wir haben es einfach gewagt.

Ich finde es gut, wenn man eine solide Grundlage und einen Plan hat (idealerweise mit Plan B). Aber perfekt muss es nicht sein.

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Puh, also für mich war Kinderwunsch erstmal lange gar kein richtiges Thema. So mit 30 fing es aber an, dass ich mich häufiger mit dem Thema befasst habe.
Ich habe dann länger mit meinem Partner darüber gesprochen und nachdem sich rausgestellt hat, dass wir uns das gemeinsam vorstellen können, würde auch der Wunsch es zu probieren schlagartig größer.
Was den Zeitpunkt betrifft habe ich weniger darüber nachgedacht ob es der Beste ist. Mir war immer nur wichtig, dass ich vorher im Berufsleben ankomme und eine stabile Basis habe. Also während Ausbildung oder Studium wäre es für mich persönlich noch gar nicht in Frage gekommen, unabhängig vom Alter.

Wirklich ideal ist der Zeitpunkt vermutlich nie, irgendwas kommt immer. Bei uns hat es über ein Jahr nicht geklappt und wir sind jetzt in einer Kinderwunsch Klinik, schon allein deshalb bin ich ganz froh, dass wir nicht so lang gewartet haben.

Aber man muss sich einfach selbst mit dem Gedanken und der Situation wohlfühlen.

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Bei uns ist's auch irwie so ne Mischung, also ich kann es nicht genau an einer Sache festmachen. Und so richtig ins "probieren" sind wir eher reingeschlittert.

Einerseits fühlen wir uns immer noch nicht voll bereit und es gibt noch viele Pläne, wo wir sagen, das wäre glaube ich ohne Kinder einfacher. (Vorallem Urlaube und Zeit zu zweit) Aber es war jetzt auch schon ein paar Jahre so, dass wir gesagt haben "vielleicht in ein paar Jahren...." und das Gefühl ging nie ganz weg und dass es nicht den perfekten Zeitpunkt gibt, wird einem dann auch immer klarer.

Auf der anderen Seite wurde der Wunsch jetzt größer. Bei meinem Mann sind gerade gefühlt alle Kollegen am Kinder kriegen und er kriegt da viel sowohl die Schattenseiten als auch die schönen Seiten mit. Aber auch, dass es "irgendwie schon funktioniert" (da hatte er am Anfang glaube ich mehr Bedenken). Dazu kommt, dass wir jetzt auch selbst das Gefühl haben, dass das finanziell schon irgendwie hinhauen wird. Gibt da auch Punkte, die dagegen sprechen (wir sind beide spät in den Beruf eingestiegen und noch nen paar Jahre durchstarten, wäre nicht so verkehrt finanzielll...) aber wir sind auch definitiv auf einigermaßen stabilen Füßen.

Dann kam dazu, dass bei mir die Kupferkette (Verhütung) raus musste und wir dann entscheiden mussten, was wir dann machen. Nochmal ne Kette? Macht eigentlich nur Sinn, wenn wir noch mindestens 3-5 Jahre mit Kindern warten wollen, sonst wär's nen teurer Spaß... Anders verhüten? Pille wollte ich nicht so gerne, dann Kondome erstmal? Oder es jetzt einfach mal probieren? Am Anfang wollten wir einfach ganz gechillt schauen "wenn's passiert, dann passiert's". Ich weiß noch, wie ich für's ziehen beim Frauenarzt war und meine Antwort zu Kinderwunsch dann auch so in die Richtung ging "wir wollen mal schauen, was passiert, haben's aber auch nicht so eilig". Aber schwupps, hatte ich auch Folsäure aufgeschrieben bekommen. (Die Arzthelferin hatte dann auch gefragt "oooh für Kinderwunsch?" und war bei meiner Lari-Fari-Antwort etwas verwirrt, haha)

Aaaaaber da mein Zyklus schon immer etwas unregelmäßig war, war ich Ende des Zyklus immer etwas unruhig, was jetzt ist und wollte dann auch nicht mehr alles machen (e.g. nicht unbedingt Alkohol trinken). Hatte dann einen Zyklus mit über 40 Tagen (am Ende paar mal getestet, immer negativ, also vermutlich einfach verspäteter Eisprung) und der hat mir mental nicht so gut getan. (Einfach überhaupt nicht wissen, woran ich bin... soll ich jetzt alle paar Tage testen? Einfach ignorieren? So tun als wär ich sicher nicht schwanger? Das hab ich auch nicht geschafft.) Danach hab ich angefangen Zyklus zu tracken. Und von da hin zu "okay, wollen wir wirklich mal versuchen, gezielter zu probieren?" war der Übergang dann recht schnell.

Insofern so sind wir irgendwie reingeschlittert von "jetzt wär's schon irgendwie okay, wir lassen jetzt einfach mal die Verhütung weg" hin zu "lass uns mal gezielter probieren"

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Bei mir war es mit 25 soweit. Auslöser war , dass meine beste Freundin ein Baby bekommen hat. 3ÜZ später dann der Treffer . Und jetzt ist mein ältester Sohn mal einfach schon 18 Jahre alt 🥰.
Meine Kinder kamen 2006,2009,2011,2016,2019 und 2023 zur Welt 🤪.

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Für mich war am Anfang der Beziehung zu meinem Mann gar nicht klar, ob und wann ich überhaupt Kinder möchte. Ich hab erst mit Mitte 20 nach dem Studium zu arbeiten begonnen und ich wollte einfach noch kein Kind haben, so lange meine berufliche Entwicklung nicht an einem Punkt ist, wo ich wirklich zufrieden bin. Ich geh sehr gern arbeiten und meine Horrorvorstellung wär gewesen ein Kind zu bekommen und eventuell innerlich dem Kind schuld an einer fehlenden Karriere zu geben. Das würde ich einfach nicht fair finden.

In der aktiven Kinderplanung gings bei uns daher erst los nachdem wir schon 1 Jahr verheiratet waren. Da ich hatte ich zuvor einen neuen, spannend Job angefangen und das Gefühl beruflich angekommen zu sein.

Finanzielle Sicherheit war für mich auch wichtig, wobei die sicherlich auch schon 1-2 Jahre früher gegeben gewesen wäre.

Bei uns hats dann trotzdem noch lange bis zum positiven Test gebraucht, den ich mittlerweile auch nur dank kiwu klinik in den Händen halten darf. Rückblickend hätte wir also natürlich früher starten können 😆 aber das weiß man ja nicht

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Hey hey,

Glaube den richtigen Zeitpunkt gibt es nie. Wir waren uns sicher dass wir Kinder wollen nur nicht wann. Werde nächste Woche auch 30.
Letztes Jahr haben wir dann gesagt wir probieren es einfach und nach 3 ÜZ hat es schon geklappt, leider FG in der 7/8 SSW. Seit der FG ist der Kinderwunsch richtig da und ich hoffe dass es bald wieder klappt 🍀

Alles gute dir, ich denke du wirst es merken wenn du soweit bist 😊

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Huhu,

Mir war immer wichtig, eine Festanstellung zu haben genau wie eine gefestigte Beziehung, wo beide auch fest den Wunsch nach Kind(ern) haben.
Wie du sagst, irgendwas passt ja leider immer nicht, aber die zwei Sachen mussten sein.

Die Kinderwunsch Zeit kann hart sein und sich ziehen und die Beziehung dadurch auch belasten.

Lg

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Ich habe mir gesagt, irgendwas findet immer was nicht passt. Aber irgendwie kann man genauso auch alles schaffen mit Kind.
Also hatte ich mit 25 dann 3 Kinder.
Ich bereue es nicht und es hat sich alles auch gefügt 😅

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ich wollte schon vor meinem Mann, damals waren wir mit der Ausbildung fertig, beide nen guten unbefristeten Job, Wohnung, Erspartes … er war noch nicht soweit, also begann ich neben dem Job ein Bachelorstudium, wir bauten ein Haus 🏡 nachdem alles nach gut 3 Jahren erledigt war, kam der Wunsch wieder und er war bereit. Also noch eine große Reise gemeinsam und dann die Pille 2016 abgesetzt …

… leider kam es anders als geplant und wir hatten einen nicht ganz so leichten Weg. Letztes Jahr im März haben wir unser lang ersehntes Baby bekommen. Er mittlerweile 40, ich werd in wenigen Monaten 35. Ich würds trotzdem nicht anders machen. Für mich / uns wars gut genau so. In den Jahren haben wir uns immer wieder auch trotz Kinderwunsch Pausen gegönnt und immer wieder tolle und große Reisen gemacht