Vater wird bei Besuchskontakt aggressiv

Hallo!

Ich wollte Euch einmal um Rat bitten, da hier jemand ja vielleicht auch Erfahrung mit solchen Situationen gemacht hat...

Also, der Vater meiner Kinder und ich sind seit Mai diesen Jahres getrennt. Wir haben Zwillinge im Alter von 13 MOnaten.

Da er mir gegenüber in der Beziehung gewalttätig geworden ist, sah ich keine andere Möglichkeit mehr, außer zu gehen - ich hatte Angst, dass er irgendwann den Babys etwas antut.

Nun ist es so, dass regelmäßig Besuchskontakte stattfinden.

Diese finden wöchentlich in den Räumen einer Jugendhilfeeinrichtung statt, der Umgang ist zu Beginn und zum Ende von Mitarbeitern begleitet.

Nun ist es mehrmals passiert, dass der Vater der Kinder während dem Besuchskontakt zu mir in das Wartezimmer gekommen ist und mir gegenüber aggressiv wurde. Ich rief die Mitarbeiter herbei, aber dann tat er wieder so als sei nichts gewesen.

Ein Besuchskontakt fand bei mir zu Hause statt (auf anraten des Jugendamtes), da ist er so ausgeflippt, dass ich die Polizei rufen musste - die Kinder haben alles mitbekommen.

Nun ist es so, dass ich seit längerer Zeit beobachte, dass die Kinder nach den Besuchskontakten verstört, weinerlich, anhänglich manchmal sogar panisch sind.

Ich habe es auch schon öfters beim Jugendamt angesprochen, die meinen aber halt, man müsse das weiter beobachten.

Wie soll ich mich nun verhalten - ich merke ja, dass es den Kindern nicht gut geht? Ich will den Umgang nicht unterbinden, versteht mich nicht falsch, aber ich glaube es wäre gut, wenn er enger begleitet wäre - wie kann ich das durchsetzen?

Der Kindesvater hat seine Liebe zu den Kindern erst entdeckt, seit dem wir getrennt sind. Vorher hat er sie als lästig und nervend empfunden und sich nicht gekümmert - ich habe nun Angst, dass er sie nicht richtig behandelt, wenn er mit ihnen alleine ist.

Ich hoffe Ihr könnt mir einen Rat geben... Danke für Eure Erfahrungen und Tipps!

eiereule

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Kauf Dir ein Bandgerät und zeichne mehrere (!) solcher verbalen Attacken auf, ohne dabei selbst zu provozieren. Benutze nur Floskeln wie "Bitte schrei mich nicht an" - "Bitte droh mir nicht" oder "Lass uns bitte vernünftig miteinander reden". Das zählt zwar nicht vor Gericht, aber ein Jugendamtmitarbeiter, der sich das anhören muss, wird sicher nach einer solchen Aufnahme ein anderes Bild von ihm haben..

Führe ausserdem ein Umgangsprotokoll, das heisst, jeder Umgang wird von Dir schriftlich beschrieben. Dort auch Ausfälle des Vaters Dir gegenüber möglichst genau (wichtig: Uhrzeiten!) notieren. Selbstverständlich auch positive Dinge, sollte sich etwas in der Art ereignen (Geschenke), aber auch das Verhalten und Äusserungen der Kinder nach den Besuchen. Versuch das wirklich neutral zu halten, sozusagen aus dritter Sicht. Könnte mal nützlich sein.

Ich wär da mit allen Wassern gewaschen.

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Es gibt verschiedene Abstufungen begleiteter Umgänge - hier findest Du gute Info's:

http://www.gewaltschutz.info/download/BeglUmgang.pdf

Wie kam es zu den Umgängen beim JA? Gerichtsbeschluss?

Deine Möglichkeiten sind sehr sehr begrenzt, da die Rechtssprechung derzeit extrem KV-freundlich ist - dennoch versuche, alle Möglichkeiten auszuschöpfen - zB auch mit einem familienpsychologischen Gutachten.

Lass Dich (ganz konstruktiv) vom JA beraten, wie eine Kooperation auf der Elternebene wieder hergestellt werden kann - Mediation wird dann empfohlen werden. Wir wenig bringen, aber wenn Du Glück hast, benimmt er sich so daneben, dass beim JA jemand aufwacht.

Achte bei allem immer auf die Sicherheit von Dir und Deinen Kindern.

Hast Du Strafanzeige erstattet? Einen Beschluss nach dem Gewaltschutzgesetz erwirkt? Das könnte helfen.

Viel viel Glück für Dich und Deine Mäuse.