Härtefallscheidung???

Hallo, ich habe weiter unten bereits einen Beitrag verfasst in dem meine Situation von A-Z geschildert ist.

Kurz, es ist so, dass mein Mann ein Alkoholprobleme hat. Wenn er trinkt, fast immer viel zu viel, zeitweise Flachmänner unter der Woche (heimlich, habe ich in Verstecken gefunden), 2 Versuche daraus zu kommen mittels professionellen Gesprächen, die ich verlangt habe sind gescheitert. Jetzt Suizidversuch hinter sich und in Psychiatrie zur Therapie. Dort wurde festgestellt, dass er vermutlich seit über 10 Jahren an Depressionen leidet. Er hat mir vorgeworfen, dass ich ihn mit meinen Vorwürfen soweit getrieben habe.

Habe im www gelesen, dass Suizidversuch und Alkohol mit mehrmaligen Entwöhnungsversuchen ein Grund für eine Härtefallscheidung ist. Es sei denn ich wäre dran Schuld, aber das sind ja seine Depressionen. Ich müsste Beweise vorlegen. Suizid und Depressionen kann sich Anwalt von Psychiatrie bescheinigen lassen, Alkoholprobleme das Lukaswerk und eventuell auch die Psychiatrie. Was meint ihr? Habe ich da ne Chance? Wäre das teurer, als ein Jahr zu warten? Ändert sich was an der Unterhaltspflicht?

Freue mich auf eure Antworten.
LG Andrea

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Warum brauchst Du eine Härtefallscheidung? Trenn Dich doch, zieh aus, lass das Trennungsjahr rumgehen und lass Dich dann scheiden. Scheidungen kosten meines Erachtens zu jedem Zeitpunkt dasselbe.

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Das stimmt nicht ganz.

Bei jeder Scheidung werden die Rentenansprüche aufgeteilt. Da der Mann kaum gearbeitet hat, wird die Rente der Frau, die ja meistens schon zu gering ist, immer kleiner.

Gruß barts

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Das hat aber mit der Scheidung nichts zu tun. Das hat mit dem Versorgungsausgleich zu tun. Die Trauben für eine Härtefallscheidung liegen wohl deutlich höher.

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Welche Unterhaltspflicht? Da dein Mann so am Ende ist und mit Sicherheit nicht in der Lage seinen Unterhalt zu erwirtschaften, bist du natürlich für ihn unterhaltspflichtig - auch nach der Ehe. Falls ihr Kinder haben solltet, wird er eh die nächste Zeit keinen Unterhalt leisten können.

Das eine Jahr macht nicht wirklich einen Unterschied. Es erhöht keine Kosten der Scheidung. Der einzige Punkt ist wirklich der Versorgungsausgleich. Erst mit Einreichen der Scheidung wird der Versorgungsausgleich berechnet - das beinhaltet eben auch das Trennungsjahr.

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Ach, du sch... im Moment ist mein Mann fest eingestellt. Ob er über kurz oder lang gekündigt wird, weil er zu lange ausfällt oder er selber nicht mehr arbeiten will oder kann, weiß man allerdings nicht. Ich bin nachdem mein Vertrag ausgelaufen ist für die Kinder da. Das heißt, (auch) ohne Job und Einkommen. Im Moment zahlt er Unterhalt für mich und die Kinder. Dass was zu viel ist, gibt für mich die Arge dazu. Wenn er dann also keinen Verdienst mehr hat, kann ich ihn auch nicht unterhalten. Auch nicht, wenn ich später halbtags arbeite. Dann wird er doch von der Arge unterstützt, oder? Unterhalt müsste ich nur irgendwann zahlen, wenn ich es mir leisten kann, oder seh ich das falsch? Wie lange ist man denn generell überhaupt unterhaltspflichtig der/dem Ex gegenüber? Anwältin meinte glaub ich bei mir, bis das jüngste Kind 3 Jahre alt ist. Bis man quasi davon ausgehen kann, dass ich wieder los kann. Möchte ich ja dann auch halbtags. Haben übrigens 2 Kinder (22 Monate und 5 Wochen)

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Hör zu! Hier sind an sich nur Laien unterwegs. Dein Fall ist sehr speziell. Geh zu einem Anwalt oder einer Beratungsstelle. Bei einer Scheidung brauchst du sowieso einen Anwalt.

Du solltest ihm übrigens nicht vorwerfen, dass er nicht arbeiten WILL. Du bescheinigst ihm hier 10 Jahre lang andauernde Depressionen und eine schwere Alkoholkrankheit mit bereits mehreren erfolglosen Entzugsversuchen und einem Suizid. Damit ist man nicht arbeitsfähig...für eine ziemlich lange Zeit - eventuell für immer.
Du solltest definitiv die Trennung aussprechen - IHM gegenüber und den Ämtern gegenüber. Da sein Gesundheitszustand aber nicht der Beste ist, solltest du seine Ärzte vorher darüber informieren und sie um Hilfe bitten. Dann fängt das Trennungsjahr wenigstens schon mal an zu laufen...ob du eine Härtefallscheidung durch bekommst, weißt du ja nicht. Außerdem brauchst du eine alleinige Zuweisung der Ehewohnung (du willst ja nicht, dass er wieder dort wohnt). Der Umgang und auch eventuell das Sorgerecht müssen geklärt werden. Dein Mann ist derzeit total am Ende um überhaupt etwas geregelt auf die Reihe zu bekommen.
Kurzum: Geh zum Anwalt!

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Hi,

Also ich versuche mal, dass rein finanziell darzustellen. emotional kann eine schnelle Scheidung für dich durchaus von Vorteil sein, aber bei uns hat es nach Einreichen der Scheidung auch 1(!) Jahr gedauert, bis mal ein Gerichtstermin angesetzt wurde. amtgerichte leiden nicht unter Langeweile, und haben viel zu tun.

Trennungsunterhalt: muss derjenige leisten, der mehr Einkommen erwirtschaftet. Wenn bei beiden nichts zu holen ist , ist das völlig egal. Aber solange er mehr hat als du (so hab ich das jetzt rausgelesen) profitierst DU von einer langen Trennungszeit. Wenn er ins Krangengeld bzw. Die Rente (evtl. Plus Grundsicherung, Alg II bekommen ja nur Erwerbsfähige) fällt ist es dann egal, da bei dir ja auch nicht genug Einkommen vorhanden ist. Normalerweise profitiert immer der unterhaltspflichtige bei einer Härtefallentscheidung.

versorgungsausgleich: Nun hängt das davon ab, wer im Ehezeitraum mehr Rentenpunkte erwirtschaftet hat, und ob während der Trennungszeit noch nennenswert etwas dazu kommt. Das musst du selbst einschätzen, könnte sein dass hier für dich eine schnellere Sheidung günstiger wäre, aber evtl. Ist es eh besser, da erstmal drauf zu verzichten. Wenn er nämlich Rente bezieht (und danach sieht es ja wohl aus) wird ihm das nämlich schon sofort abgezogen, und er kann weniger Unterhalt zahlen. Wir haben das so gemacht, Verzicht auf Versorgungsausgleich mit der Option, ihn später durchführen zu lassen.

Ich würd mir den Stress nicht antun. ich hatte da auch drüber nachgedacht, mich dann aber dagegen entschieden.
Lg
Bleathel

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Gott bist du wiederlich bzw deine Einstellung!

Dein Mann hat derbe gesundheitliche Probleme und du denkst nur daran dich schnellstmöglich zu verpissen und noch möglichst viel Geld bei rauszuschlagen.

Wenn ich deinen Beitrag richtig verstehe wird er grade stationär betreut und bekommt Hilfe, und an seinen Problemen wird gearbeitet und du denkst nicht mal ansatzweise an Unterstützung?

Wie abartig !!!

Grade jetzt braucht dich dein Mann, ihr habt euch mal ewige Liebe geschworen in guten WIE IN SCHLECHTEN ZEITEN !!!!

Ich krieg's kalte kotzen, schäm dich!

Ich hoffe ihr habt keine Kinder !!!

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Hallo yamyamyam, ich krieg auch das kotzen wenn sich hier Leute einfach nur total aufregen, statt sachlich zu antworten. Ich habe kaum etwas dazu geschrieben, wie es soweit kam. Bevor man sich hier aufregt und jemanden beschimpft, sollte man lieber mal nach den Hintergründen fragen. Hast du keine gute Erziehung genossen? Ich kann dir ja trotzdem kurz die Gründe nennen. Er hat über ein paar Jahre ständig gesoffen, erst weniger, dann immer mehr. Ich hab ihn zur Therapie geschickt, er lügt uns allen die Hucke voll, sagt ihm gehts wieder gut und macht dann heimlich weiter. Ich ihn wieder zum Therapeuten geschickt. Genau das Gleiche. Dazu kamen dann neben Verheimlichen, Lügen und Verstecken noch Beschimpfungen. Teilweise vor unserem Sohn, so dass ich ihn aus der Situation wegschicken musste. Dann hat er gemeint mit 20 Bier intus nachts mit ihm in einem Bett schlafen zu können und sich kümmern zu können, falls was sein sollte. Das nennt sich dann wohl Kindswohlgefährdung! Die Beschimpfungen kamen mit und ohne Alkohol. Ich habe ihm immer wieder gesagt, dass ich mich früher oder später trenne, wenn er sich nicht ändert oder die Hilfe annimmt, die ich ihm hab zukommen lassen. Vor kurzem gab es dann auch noch den 3. Therapeuten. Wieder nichts. So, und zu guter Letzt hat er an dem Abend, als er die vielen Bier getrunken hat seinen Suizidversuch gehabt. Der Grund dafür meinte er wäre meine Ansprache gewesen, dass ich der Meinung bin, dass man sich so nicht um ein Kind kümmern kann. Er meinte ich soll mit dem Gewissen leben, dass ich ihn in den Tod getrieben hab, wie ich es der Familie mitteile wäre ihm egal. Dann war er weg. Hätte ich nicht den Notarzt und Polizei kontaktiert, wäre er gestorben. Das macht mich fertig. Aber er wollte sich nicht helfen lassen und ich bin auch am Ende meiner Kräfte gewesen. So hätte ich nie weiter machen können. Und die meissten Menschen tun erst was wenn sie sehen was sie verloren haben. Ich habe sicher nicht geheiratet, um mich scheiden lassen zu können. Jetzt wird ihm geholfen und nach einigen Tests und Gesprächen hat sich heraus gestellt, dass er seit Jahren eine Depression hat. Alle dachten immer Alkoholiker und undankbar gegenüber allem was er bekommen oder erreicht hat. Nun siehts für mich anders aus. Bei Depressionen trinken viel Menschen, um den Kummer zu betäuben und auch die Schimpfereien und die scheiß egal Stimmung sind nicht er, sondern die Krankheit gewesen. Ich weiß, dass man das gut heilen kann. Ich habe schon einiges gelesen und mir jetzt noch ein Buch bestellt. Ich will verstehen, was in ihm vorgeht und ihn unterstützen. Und wenn ich sehe, dass er wirklich Interesse und Liebe seiner Familie gegenüber zeigt, kann er nach der Psychiatrie zurück zu uns kommen. Wäre er Alkoholiker, würde die Sache anders aussehen, da hätte er in den nüchternen Momenten was tun können. Jetzt ist er quasi dauerkrank und weiß nie genau was er tut und ist einfach überfordert. So, was sagst du jetzt dazu? Steckt wohl mehr dahinter, als gedacht. Ich habe uns nie einfach weggeschmissen oder nicht gekämpft. Jetzt hoffe ich auf eine erfolgreiche Zukunft.

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Urteile niemals über andere Menschen, so lange du nicht in deren Schuhe gegangen bist. Du hast offensichtlich keine Ahnung, worum es hier geht, und daher ist deine Meinung nicht mehr als kalte Kotze wert.

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