Seit kurzem getrennt-Tochter wollte beim Vater bleiben

Hallo ihr Lieben, ich wende mich heute an euch, weil ich hoffe, dass ihr vielleicht einen Rat für mich habt oder vielleicht ist hier jemand, dem es genauso geht. Ich habe mich vor zwei Monaten von meinem Mann getrennt und bin mit meinem zweijährigen Sohn ausgezogen. Meine zehn jährige Tochter wollte bei ihrem Vater bleiben. 😔 Ich vermisse sie sehr und sehe sie nur unregelmäßig. Er verwährt sie mir immer öfter und spielt gerne seine Machtspielchen. Mein Mann ist ein Narzist und ich glaube, dass meine Tochter einfach Angst hat, ihm zu widersprechen. Was soll ich nur tun? Ich möchte um sie kämpfen, auch wenn es wahrscheinlich schwer wird... 😢 Ich habe auch viele Jahre gebraucht um mich von diesem Mann endlich zu lösen. Habt ihr einen Rat für mich? Ich danke euch 😘 liebe Grüße Pami

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Beschaff Dir Rückendeckung durch Jugendamt und/oder Kinderschutzbund. Protokolliere die Kommunikation mit dem Vater und die geplatzten Umgänge. Im Zweifelsfall kannst Du vor Gericht eine Umgangsregelung erwirken, an die er sich halten muss, falls ihn andere offizielle Stellen nicht interessieren.

Rechne auch mal damit, dass Deine Tochter irgendwann äußert, dass sie doch lieber bei Dir wohnen will. Dann ist es umso wichtiger nachzuweisen, dass er Umgänge torpediert und auch bereits aktive Unterstützung zu haben. Falls es so weit kommt wird es nicht leicht, deshalb ist bis dahin ein lückenloses Protokoll wichtig.

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Oh ja ich kenn das, mein großer ist 11 und lässt sich auch völlig manipulieren. Ich habe die Kinder mitgenommen. Mein Mann hat sie 2 Tage die Woche, was ihm zu wenig ist. Er will ein flexibles Wechselmodell in dem er die Kinder holt wann er es möchte. Bei meinem großen leidet schon die schule darunter. Wir steuern einer streitigen Scheidung entgegen, ich hab allerdings alles dokumentiert. Sogar Nachrichten die er den Kindern geschickt hat, die gegen mich waren. Ich kann ihm häusliche Gewalt inkl. Psychischer Gewalt mittlerweile nachweisen. Du hast ein Recht darauf deine Tochter zu sehen und die Kinder werden älter und sehen es dann selbst. Bei mir ist es allerdings so dass mein 9 jähriger Sohn weit mehr versteht als der große. Kämpfe um deine Tochter und lass sie wissen dass du da bist und sie immer zu dir kann. Hol dir rat beim Jugendamt und vielleicht gibt es eine Begleitung für die Kinder, meine werden psychologisch betreut.

Lg und viel Kraft ich weiß was es heißt einen narzissten zu verlassen.

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Geh zu einer Beratungsstelle des Jugendamts für Krisensituationen. Dort schilderst Du Deine Situation und die Bedenken, dass Deine Tochter manipuliert wird von ihm und nicht wirklich aus eigenem freien Willen bei ihm lebt. Dann werden die dafür sorgen, dass Deiner Tochter von jemandem, der psychologisch darauf geschult ist, in einem Gespräch auf den Zahn gefühlt wird, ob diese Befürchtung von Dir stimmt. Ich habe mich selbst vor 2 Monaten von einem Narzissten getrennt, er hat auch versucht, unseren Sohn (12) zu manipulieren, bei ihm zu bleiben, ich habe mich auch ans JA gewandt und da volle Rückendeckung bekommen, sodass der Junge bei mir lebt. Die kennen solche Fälle zur Genüge.

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Hallo, ich danke euch vielmals für eure Antworten. Ihr habt mir gerade wahnsinnigen Mut gemacht, dass doch noch nicht alles verloren ist. Ich werde gleich nächste Woche beim Jugendamt anrufen. Ich habe es versucht, es friedlich zu klären, aber mit so einem Mann geht das nicht. Es wird bestimmt nicht leicht, aber ich werde kämpfen. Ich danke euch ❤️

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Oh das klingt echt spannend hier.

Da habe ich ja mal eigene Gedankengänge und Fragen.

Dein Mann ist also ein Narzisst? War oder ist er diesbezüglich in Behandlung? Es müssen ja ärztliche Berichte oder Gutachten diesbezüglich bestehen, wenn du schon mit einer so festen Diagnose wie Narzissmus um die Ecke kommst.

Du bist also mit deinem zweijährigen Sohn ausgezogen. Dagegen hat sich dein Mann nicht gewehrt? Also ein Narzisst hätte das niemals zugelassen. Ich gehe mal davon aus, dass ihr geteiltes Sorgerecht habt. Wenn dies der Fall sein sollte, dürftest du zwar gehen, aber beide Kinder dürften ohne Einverständnis des Vaters nicht umziehen. Solltest du gegen den Willen deines Mannes euren zweijährigen mitgenommen haben, erfüllt das in jedem Fall den Straftatbestand der Kindesentziehung.

Auch verwundert mich die Aussage, dass deine Tochter sich nicht aus freien Stücken dafür entschieden haben soll, bei ihrem Vater bleiben zu wollen.

Du vermisst deine Tochter wirklich so sehr? Meinst du, deinem Mann geht es mit eurem Sohn anders? Oder ist das ja egal, weil die Kinder eh in deinen Augen zur Mutter gehören? Wie sieht es denn mit dem Umgang zwischen Vater und Sohn aus? ermöglichst du hier das gleiche, was du dir mit deiner Tochter wünscht?

Auch die Aussagen der Ratgebenden hier finde ich äußerst spannend.

Mit was für Monstern habt ihr bloß entschieden, Kinder zu bekommen???

Ach ja, entgegen vielen Ratschlägen hier muss ich dir leider mitteilen, dass auch 10 jährige Kinder beim Jugendamt und vom Familiengericht gehört werden. Wenn die Kinder plausibel darlegen, dass sie beim Vater leben wollen, hat das eine Menge Gewicht.

Auch ein Termin bei der Familienberatung ist toll. Es wird natürlich erst mal ein Gespräch mit den Eltern geben . Danach erfolgt aber eines mit der Tochter allein. Wenn sie dann erklärt, bei Vater leben zu wollen und das auch begründet, war es das für dich. Diese Beratung fließt nämlich ebenso in eine gerichtliche Verhandlung über das Aufenthaltsbestimmungsrecht ein.

Also kann es dir passieren, dass deine Tochter dauerhaft beim Vater leben darf und du dich mit dem reinen Umgang begnügen darfst. Alle zwei Wochen Umgangswochenende und hälftige Ferien. Männer müssen sich in der Regel damit genauso abfinden. Warum du also nicht?

Meine Kinder hatten bei der Trennung die Wahl, wo sie leben wollen. Beide leben bei mir. ....Mensch ich bin dann bestimmt auch ein schrecklicher Narzisst der der EX das leben nur zur Hölle macht....

Noch eines: oft hat es Gründe, wenn sich Kinder für den Vater entscheiden, die schon im Verhalten der Mutter begründet liegen. Diese Selbstreflektion kann ich hier natürlich nicht erwarten. Aber vielleicht mal drüber nachdenken.

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Urteile nicht über meine Ehe!!! Wir waren bei einigen Beratungsstellen. Ich sehe sie aber nicht alle zwei Wochen, sondern sogar weniger. Es gibt gemeine Männer, genau wie es gemeine Frauen gibt. Er sieht seinen Sohn, wann immer er es möchte und wann immer mein Sohn nach seinem Vater verlangt!!!! Die Kinder bzw hauptsächlich mein Sohn ist noch nicht umgemeldet, weil er mir seine Einwilligung nicht gibt. Also urteile nicht über mein Leben. Es gibt Frauen, die hier schlimme Sachen erlebt haben oder immer noch erleben. Deine Antwort ist einfach nur unpassend....

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Nur weil meine Antwort nicht dem entspricht, was du lesen möchtest, ist sie gewiss alles andere als unpassend.

Menschen erleben schlimme Dinge mit anderen Menschen . Männer wie auch Frauen.

Auch habe ich nicht über deine Ehe geurteilt. Ich habe lediglich deine Schilderungen aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Der schmeckt dir nicht.

An Selbstreflektion kann man arbeiten. Musst man aber nicht.

Viel Erfolg weiterhin