Trennung in Schwangerschaft

Hallo,

Der Titel oben verrät mein Anliegen schon.
Ich wurde von meinem Partner vor gut 12 Wochen in der Schwangerschaft verlassen obwohl wir uns beide das Kind gewünscht haben. Er ist der Meinung er fühlt sich ungeliebt weil ich nach den ersten 3/4 Monaten Schwangerschaftswehwehchen gesagt hätte, jetzt geht es mir wieder besser, jetzt können wir wieder mal was unternehmen, kuscheln, Sex haben was auch immer. Da wusste ich aber nicht das die nächste Berg und Talfahrt der Gefühle kommt. Er hat nie gefragt was los ist, warum nix passiert oder dergleichen. Er hat gehofft das sich endlich wieder was ändert aber es hat sich nichts geändert war seine Meinung. Desweiteren hat er auch noch gesagt, dass er jetzt schon hinten anstehen muss und Angst hat noch mehr hinten anzustehen wenn das Kind da ist. Kann man denn über sowas nicht mit mir reden? Muss man da Wochen neben mir her leben und so tun als wäre alles in Ordnung bis er die Katze aus dem Sack lässt? Für mich brach eine Welt zusammen. Mittlerweile ist er zu seinem Kumpel gezogen. Die räumliche Trennung tut gut aber die Warum Fragen beschäftigen mich immer wieder.
Warum hat er nie was gesagt, warum habe ich es nicht bemerkt? Hätte ich was anders machen können? Ich habe merhmals gefragt ob etwas nicht stimmt. Nicht mal da hat er etwas gesagt. Er flüchtet einfach. Aber sagt zu allen das es gerade nur schwierig zwischen uns ist. Zu den Vorbereitungskursen kommt er mit, zur Entbindung ist er dabei, danach bleibt er 4 Wochen zu Hause und will helfen, er meldet sich jeden Tag bei mir. Ist es für ihn doch noch nicht ganz vorbei? Ich verstehe sein handeln nicht. Vielleicht liegt es auch an seiner Kindheit. Der Papa hat die Familie für eine andere Frau verlassen und er musste büßen. Er wurde jahrelang körperlich und seelisch misshandelt. Seine Geschwister nicht, nur er. Bis er von zu Hause weg laufen konnte. Er meinte auch zu mir, dass er körperliche Liebe braucht weil er die nicht bekommen hat. Alles andere was ich für ihn mache wäre nur materiell. Ich lassse ihn jetzt in Ruhe und habe die Hoffnung das sich noch etwas ändert wenn die kleine da ist. Obwohl? Will ich so einen Mann als Partner?

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Du solltest Dich auf Dich konzentrieren und auf das Baby und versuchen ihm möglichst neutral gegenüber zu stehen, auch wenn es schwer zu verstehen ist und sehr verletzend... Evtl. - wenn sich eure Beziehung nicht mehr retten lassen sollte - und auch das würde ich jetzt noch nicht entscheiden - lässt sich die Vater Kind Beziehung noch "retten". Auch wenn Du enttäuscht bist, lass ihn nachher zum Baby, pack es ihm in die Arme und lass ihn versuchen, dass Kind zu beruhigen. Lass ihn wickeln. Beziehe ihn mit ein. Er muss die Verantwortung spüren und entwickeln. Wenn sich dann nichts tut, dann wird es wohl so sein....dass du nicht mehr viel von ihm erwarten kannst. Aber das kann sich eben mit der Geburt und wenn das Baby da ist auch noch Mal sehr verändern. Manche Männer denken da gibt es einen Rückwärtsgang....aber irgendwann schnallen sie es dann doch....

Für seine psychischen Probleme und seine schwere Vergangenheit ist er selbst zuständig. Nicht Du. Nicht das Kind. Und keiner kann dafür verantwortlich gemacht werden. Am Ende muss er an sich arbeiten, wenn er eine Vater Kind Beziehung will und noch mehr um eine Liebesbeziehung zu wollen.

Aber vom lesen, denke ich, dass er vielleicht noch zu unreif für zumindest letzteres ist.

Ich wurde auch so überrascht. Auch bei uns damals ein Wunschkind. Ich habe sie alleine groß bekommen. Umgang haben mein Kind und der KV. Die psychischen Probleme meines Ex sind über die Jahre immer schlimmer geworden, daher trauere ich der Beziehung nicht hinterher. Ob ich hätte wissen können .... vielleicht....aber wer kann schon in Köpfe von Menschen schauen.

Ich habe die Enttäuschung hinter mir gelassen, daraus gelernt und ein tolles Kind. Konzentriere dich auf Dich und das Baby. Versuch so wenig wie möglich zu grübeln. Macht schöne Dinge. Es ist offensichtlich, dass er irgendein Problem hat und weglauft. Dafür kannst du nix. Schau nach vorne und forme deine Zukunft. Es wird sich entweder bemühen ein Anteil davon zu sein oder nicht. Mach dich nicht abhängig. Und lass Dir keine Schuld einreden. Du bist schwanger und da darf man auch mal hormonell unausgeglichen sein und nicht nur Sex im Kopf haben. Eine gesunde Partnerschaft übersteht sowas.und wenn er so schnell die Flinte ins Korn wirft, dann ist es nicht dein Versagen, dann läuft bei ihm irgendwas nicht rund.

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Definitiv. Wenn das Kind da ist, dann brauche ich ihn zu 200%. Das habe ich ihm auch schon gesagt. Er wird dann überall mit einbezogen. Vielleicht bewirkt es irgendwas aber vielleicht auch nicht. Wenn es nix bewirkt, dann weiß ich das ich mit ihm nicht glücklich werden kann. Meine Hoffnung ist halt wirklich, dass wenn er bei der Entbindung dabei ist und er zwar die danach folgende Zeit auch erstmal für uns da ist, sich Gedanken macht wenn er nicht 24 Std. da sein kann weil er ausgezogen ist. Aber das wird die Zeit bringen.

Für seine Kindheit kann ich absolut nix und das hab ich ihm auch schon mehrmals gesagt. Er kann sich nicht einfach zurückziehen, nur weil ihm irgendwas fehlt oder nicht in den Kram passt. Dafür hat er einen Mund zum reden und wenn er das nicht kann, dann ist er daran schuld und nicht ich. Denn ich hatte nicht mal die Chance etwas zu unternehmen weil er gleich weg war.

Hast du wieder èinen neuen Partner? Davor habe ich auch etwas Angst. Keinen Mann mehr zu finden.

Also erging es dir ja fast so wie mir. Wenn er nichts dagegen unternimmt, dann wird es bei ihm wahrscheinlich auch irgendwann schlimmer bzw rennt er in jeder anderen Beziehung auch wieder weg. Denn das was er erwartet, kann ihm keine Frau geben. Schlimm sowas. Aber wenn die kleine da ist und er nicht dann wirklich mal anfängt sich zu drehen, dann möchte ich mich mit ihm auch nicht weiter rumärgern, sondern muss los lassen auch wenn es schwer ist.

Vielen Dank, deine Worte bauen mich etwas auf und nehmen mir etwas die Vorwürfe, die ich mir selbst mache. Was hätte ich besser machen können denke ich manchmal? Eigentlich nix. Er hat das Problem und steht in der Pflicht darüber zu reden.

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"Hast du wieder èinen neuen Partner? Davor habe ich auch etwas Angst. Keinen Mann mehr zu finden."

Also die Angst kann ich Dir nehmen. Wenn Du nicht gerade wie ein ungepflegter Schlumpf herum läufst, haben Männer, die überhaupt für ein Familienleben taugen meist eher wenig grundsätzliche Probleme mit bereits vorhandenen Kindern.

Ab Ende 20 aufwärts kann man auch sowieso nicht mehr den Anspruch stellen, dass der Traumpartner nicht schon ein Vorleben hatte und daraus ein Kind entstanden ist. Irgendwann haben sowieso die meisten Frauen irgendwo ein Kind rum springen. Ich war immer sehr offensiv damit, dass ich ein Kind habe. Stand immer im Dating Profil und habe ich auch immer gleich erwähnt in Gesprächen. Die, die das nicht wollen, hatten dann schnell die Chance sich zu verkrümeln.

Nur mit Daten wie Alter, Geschlecht, Fotos vom Kind wäre ich online vorsichtig. Man muss schon aufpassen, da laufen halt auch Pädophile rum.

Ansonsten wenn ich einen Partner hätte haben wollen, hätte ich auch super schnell einen gehabt. Aber da man ja auch nicht alles haben will... Ich hatte ein Jahr nach der Trennung einen festen Partner für drei Jahre, der dann aber doch nicht das Gesamtpaket war. Von dem habe ich mich getrennt. Einen Monat später habe ich meinen Mann kennen gelernt und wir sind jetzt 6 Jahre zusammen und 2 verheiratet.

Das Leben geht mit der richtigen Einstellung auf jeden Fall weiter. Und du musst nicht diesem einen Mann hinterher laufen und dir alles gefallen lassen, weil es keine anderen Männer gibt. ;)

Natürlich ist dann in der Beziehung schon etwas schwierig den neuen Partner für das Kind zu sensibilisieren, dass er nicht von Anfang an miterlebt hat. Und es ist ganz wichtig, dass das Kind den neuen mag/akzeptiert. Und der neue Partner das Kind mag. Wenn irgendwas davon schon früh nicht läuft, solltest Du es lieber schnell beenden und dich weiter umsehen. Es gibt auf jeden Fall auch tolle Männer da draußen.

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Wie du so schön sagst, du bist nicht für seine Vergangenheit verantwortlich. Ich habe keinen klugen Rat, aber ich kann dir erzählen wie es bei uns war.

Die Schwangerschaft war ungeplant, wir haben uns aber dafür entschieden, er wollte hier her ziehen, und ich dachte alles wäre ok. Als ich im 5. Monat war, und die Pläne für die Haushaltszusammenführung sehr konkret waren, hat er sich getrennt. Wir hatten natürlich konflikte, aber für mich war es dennoch überraschend. Ich habe ihn ziehen lassen, und ihm freigestellt sich zu melden, ich würde es nicht tun. Es war auch trotz von meiner Seite, das geb ich zu, weil ich eigentlich den Menschen in meinem Umkreis immer sehr gern gegeben hatte, und mit dieser Schwangerschaft zum ersten Mal wirklich das getan habe was ich wollte, ohne Rücksicht auf Verluste. Auch wenn es nicht geplant war, ich wollte nicht abtreiben, und fertig. Als er dann gegangen ist war ich wütend, weil es sich (gefühlt) bestätigt hat, dass auch der Mensch der mich eigentlich lieben sollte es nur getan hat, solange ich gespurt habe. An dem Abend als er dann bei sich daheim war meinte er, es täte ihm leid dass er mir nicht klarer mitgeteilt hatte, dass er kein Kind will. Gut, hab ich mir gedacht, sowas brauchst du nicht in deinem Leben, und dein Kind schon gar nicht. Trotzdem habe ich innerlich gehofft, dass er sich das nochmal anders überlegt, und sich meldet. Vergebens. Erst als meine Schwester ihn ohne mein Wissen angeschrieben hat, ist er einen Schritt auf mich zugegangen. Es bestand sporadischer Kontakt, aber zu dem zeitpunkt hatte ich damit abgeschlossen. In Gedanken wusste ich, ich muss ihn noch einmal nach der Geburt für den ganzen Papierkram sehen, und dann ist's vorbei. Er hat sich auch bei diesem Termin sehr distant gezeigt, und hat keine Anstalten gemacht, sein Kind kennenzulernen, ich dachte also die kleine würde ihn nie wirklich als Vater kennenlernen. Das war im Juli, im September dann plötzlich die Frage, ob er für ein Wochenende kommen darf, und ob wir Zeit haben. Ich bin da ohne Erwartungen reingegangen, aber wir haben viel geredet und eingesehen, dass wir beide schrecklich nervös waren, wie das ganze ablaufen würde. Er scheint sich jetzt aber kümmern zu wollen, und wir haben als Eltern zu einem halbwegs normalen freundschaftlichen Verhältnis zurückgefunden. Ich bin gespannt wie es weitergehn wird, irgendwann wird der Moment kommen, in dem er auch Mal die schwierigen Seiten sehen wird, und ich hoffe für alle Beteiligten, dass er sich nicht schon wieder gegen die kleine entscheiden wird.

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Oh Gott. Das klingt auch schlimm bei dir. Sowas hat einfach keine Frau verdient. Ob es nun ein Wunschkind war oder nicht.

Ich weiß an manchen Tagen einfach nicht was ich denken soll. Klar zeigt sein Verhalten gerade das er flüchtet und Angst hat. Kann man da aber nicht drüber reden? Das will mir nicht in den Kopf. Wie kann man das denn alles so einfach wegschmeißen.
Zu jedem sagt er, es wäre gerade schwierig und er hätte nicht Schluss gemacht. Ja warum wird denn dann nichts geändert? Warum flieht er dann zu seinem Kumpel?
Dann auch die Aussage. Er hat mir gesagt was ihn stört aber bis jetzt hat sich nix geändert. Ich höre immer nur du, du, du.
War das Gespräch damals doch kein Trennungsgespräch, sondern ich hab es mir nur eingeredet? Aber wenn er 5 Tage später die Wohnung kündigt, ist es doch wie Beziehung beenden. Ich verstehe manchmal die Welt nicht mehr.
Selbst wenn es bei uns nix mehr wird, weiß ich das er sich immer kümmern wird. Dennoch ist es halt leider nicht das gleiche 🙈