Scheidung mit Kindern

Hattet ihr schon mal solche Gedanken, euch von eurem Partner zu trennen und habt dann überlegt, was mit euren Kindern wird?

Habt ihr vielleicht eher eurem Partner wegen Kinder bekommen?

Der Gedanke, als Frau bei einer Scheidung die Kinder beim Mann zu lassen, klingt gesellschaftlich so absurd, dass sich vielleicht kaum eine Frau wirklich traut, diesen Gedanken überhaupt zu Ende zu denken..?

Meistens bleiben die Kinder bei der Mama, einfach weil es schon immer so war?

Was wäre, wenn die Kinder beim Vater bleiben würden? Wäre die Mama, auch wenn sie sich genauso kümmert wie der Vater, dann eine Rabenmutter? Weil es die Gesellschaft so sieht oder weil es wirklich so ist?

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Meine Kinder, damals 15, 14 und 8 sind nach der Trennung beim Vater geblieben.
Das hat überhaupt kein negatives Feedback gegeben, zumindest nicht von Familie und Freunden die uns gut kannten.
Für die war es auch aufgrund unserer Gegebenheiten klar, dass das bei einer Trennung darauf raus läuft.
Warum machst du dir Sorgen darüber?
Wichtig ist, dass es für eure Familie passt.

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Die Frage ist, warum bleiben die Kinder beim Vater? (bei der Mutter).

Bei einer Freundin blieben die Kinder, weil sie beim Vater das soziale Umfeld erhalten konnten. Die Mutter zog nach der Trennung aus beruflichen Gründen weiter weg. Kontakt besteht weiterhin.

Bei anderen Freunden nahm der Vater Elternzeit. Die Mutter liebt ihre Kinder. Sie haben sich einfach so entschieden, gemeinsam entschieden. Da der Vater im Alltag die größere Bezugsperson ist, haben sie im Guten festgelegt, dass die Kinder bei Trennung bei ihm bleiben würden.
Sie sind weiterhin zusammen und als Familie glücklich. Die Entscheidung haben sie dennoch vorsorglich getroffen. Mit dem Hintergrund: beide hatten Angst, dass sie bei einer Trennung nicht mehr neutral sein könnten und emotional hochgeschaukelt nicht klar genug denken könnten. Entsprechend haben sie in ruhigen guten Zeiten besprochen, was sie sich wünschen und was sie sich als sinnvoll vorstellen können.

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ich habe mich letztes Jahr von meinem Mann getrennt. Unsre Tochter war da grade 3 geworden.
Wir teilen uns die Zeit mit unsrer Tochter hälftig. Da er wesentlich mehr verdient als ich, muss er dennoch ein bisschen Unterhalt für unsre Tochter zahlen.
Was man als Mutter bedenken sollte, wenn man sich generell vorstellen kann, das Kind primär beim Mann leben zu lassen, wäre dass man dann Unterhaltspflichtig ist.
Je nach finanzieller Situation kann das natürlich zusätzlich schwierig sein.

ich muss sagen, ich finde es bisher gut, wie wir es handhaben. Es ist nicht so, dass unsre Tochter eine Woche bei Mama und eine bei Papa ist, sondern in kürzeren Abschnitten, damit sie nicht so lang jeweils von einem Elternteil getrennt ist, denn sie ist ja erst 3.
Sie hat sich schnell an die Situation gewöhnt und wirkt glücklich und mein Mann und ich haben gefühlt jeweils auch mehr Zeit für uns.
Inzwischen haben wir beide auch neue Partner und auch die mag unsre Tochter ubd scheint kein Problem damit zu haben. Da sie noch so klein ist, wird sie sich in ein paar Jahren wohl garnicht mehr an die Zeit vor der Trennung erinnern.

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Darf ich fragen, wie genau ihr es macht? Hat dein Ex denn unter der Woche Zeit die Kleine zu sehen?
Ich wünsche es meiner Tochter auch sehr, dass der Papa sie auch jede Woche sieht, leider ist er immer spät zu Hause und da bleibt ihm keine Zeit mehr übrig die Kleine zu besuchen, und auch keine Kraft mehr denke ich mir.

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Sie wird auch bald 3 und ich merke wie sehr sie von seiner Anwesenheit gestärkt wird. Wenn sie von ihm zurück kommt mit, sind ihre alle Ängste weg.

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Rabenmütter sind tolle Mütter ;-)

Ich stelle fest, dass sich zumindest das Wechselmodell immer mehr durchsetzt.

Im Endeffekt muss es egal sein, wie die "Gesellschaft" es sieht. Es muss für Vater, Mutter und die Kinder passen.

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Ich glaube nicht daß Männer das grundsätzlich nicht können, ich könnte es nur nicht aushalten die Kinder nur alle zwei Wochen zu sehen 😰oder nur am Wochenende....ich würde das aber auch nicht vom Vater erwarten. Da muss eine Lösung her.

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In erster Linie sollte man ja zum Wohle der Kinder entscheiden. Da erübrigt sich ja die Frage, ob man eine Rabenmutter oder ein Rabenvater ist.
Es kommt eben immer auf die Umstände an und ist halt nicht pauschal zu beantworten.
Diejenigen die ich kenne, wo die Kinder bei der Mutter geblieben sind, sind aus dem Grund geblieben, weil der Vater ausgezogen ist und Mutter und Kinder dementsprechend in dem gewohnten Umfeld geblieben sind...

Mein Mann und ich haben tatsächlich auch darüber gesprochen, was wäre wenn... einfach, um für den Fall der Fälle bereits eine vernünftige Lösung und Absprache getroffen zu haben. So haben wir objektiv und nüchtern die Entscheidung getroffen.
Wir würden ein angepasstes Wechselmodell leben. Sprich nicht eine Woche er, eine Woche ich. Das empfinden wir als zu lange Trennung von den Kindern. Sondern der Wechsel würde quasi alle drei Tage erfolgen. An den Tagen wo mein Mann am Wochenende arbeitet, würden die Kinder hier bleiben, aber er würde sie nach der Arbeit abholen und den Tag mit ihnen verbringen.
So würden wir uns quasi halt auch beruflich immer den Rücken decken, aber dennoch den Umgang ermöglichen.
In erster line geht es uns ja darum, dass es den Kindern gut geht, also würden wir das auch nochmal überdenken, wenn es nicht so funktionieren würde, wie geplant oder gedacht.
Wir hoffen aber mal, dass es nicht dazu kommt!
Alternativ, sollten die Kinder so kurze Wechsel nicht gut vertragen, stünde noch im Raum. Eine Woche bei ihm, eine Woche bei mir, aber drei Tage in meiner Woche würde Papa den Nachmittag mit ihnen verbringen und drei Tage in seiner Woche würde ich etwas mit den Kindern machen... so wären die Wechsel zwar konstanter und nicht alle drei Tage Bäumchen Wechsel dich, aber der Kontakt zum anderen Elternteil bestünde dennoch kontinuierlich.

Meine Kinder nur alle 14 Tage sehen, würde ich nicht aushalten, warum sollte mein Mann damit gut klarkommen? Das wäre für ihn wirklich das schlimmste, was ihm passieren könnte und unserer Tochter ebenso (zweite Kind ist noch unterwegs) also musste eine Lösung her, die für uns alle passt.
Ganz egal was die Gesellschaft davon hält! Da hat doch immer einer zu meckern, egal was man tut. Wir müssen es uns als Familie recht machen, nicht allen anderen. Die laufen ja nicht in unseren Schuhen..

Gruß Jule