Wie sagt man es den Kindern ? Und praktische Fragen zur Trennung/Wechselmodell

Hallo,

wir werden uns trennen. Haben zwei Kinder (9,13). Die Trennung geht mehr von mir aus. Mein Mann wird in seinem Haus bleiben.

Wie habt ihr es euren Kindern gesagt? Und wie bekommt man das hin, ohne das sie einen großen Schaden davon tragen. Also die Trennung?

Wir überlegen das Wechselmodell für die Kinder, also eine Woche bei mir eine Woche beim Vater. Wie organisiert man das praktisch? Zb. die Schulsachen, die Fahrräder, habt ihr dann alles zweimal oder wird immer alles hin und her gefahren? Oder wie?

Danke für eure Antworten.

LG

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Die Kinder sind in einem Alter, in dem ich sie fragen würde, was sie wollen. Ihr solltet sie einbeziehen. Wechselmodell ist schön und gut, aber ich hätte das als Kind vermutlich als Zumutung empfunden.

In einem interessanten Beitrag über Trennungskinder wurde mal ein Modell vorgestellt, in dem die Kinder im Haus bleiben und die Eltern wechseln. EIne Woche kommt Papa, eine Woche Mama und wohnt mit im Haus. So sind es die Eltern, die pendeln müssen, nicht die Kinder. Das kommt allerdings nur in Frage, wenn man sich 3 Wohnstätten leisten kann.

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Das viel gepriesene Wechselmodell ist eher etwas für die Eltern, aber selten etwas für die Kinder. Warum sollen sie wegen der Eltern ständig pendeln? Am besten ist es eine Wohnung zu nehmen, in der die Kinder nehmen und die Eltern wechseln dort wöchentlich. Es ist einfacher, wenn ein Erwachsener seine Sachen packt als dass ständig die Kinder alles mitnehmen müssen.

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Also ich weiß ja nicht. Deine Kinder sind ja nun keine Kleinkinder mehr. In meinen Augen schon alt genug um es zu verstehen wenn man denen einfach erklärt warum wieso weshalb sich getrennt wird.
Meine Kinder waren fast im selben Alter als ich mich von meinem Mann /dem Vater getrennt habe.
Meinen Kids hat’s nicht geschadet.
Was eher schadet aber das liegt an ihm ist das er sich so wenig bis gar nicht meldet. 5 Stunden von uns weggezogen ist und ich aufgehört habe ihn immer zu kontaktieren wenn etwas passiert ist (Schule geschafft, gute Noten also nichts schlimmes) weil ich mir denke er kann ja auch Interesse zeigen. Da er so weit weg wohnt, sind die Kids vielleicht zweimal im Jahr bei ihm. Jetzt gerade für 2 Wochen und meist über Silvester.
Das war’s 🤷‍♀️ Und wie gesagt meinen Kids gehts super. Kommt halt auch immer drauf an wieviel Stütze die Mutter dann is. Und seien wir mal ehrlich die Kinder merken es eh wenn die ganze Zeit jemand unglücklich ist oder sich nur noch gestritten wird und dann freuen sie sich eher wenn die Mama mal wieder glücklich ist. So war es bei uns. In der Ehe war ich sehr unglücklich und hab mich nur gestritten und dadurch wurde ich leider gegenüber meinen Kindern immer härter. Hab auch mehr mit ihnen gemeckert. Seit der Trennung is das weg und wir können alle wieder zusammen lachen und die Kids freuen sich einfach das ich wieder die liebevolle Mama bin und nicht die gestresste Furie.

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Ich kenne ein paar was sich sich getrennt hat. Die Kinder sind wo sie kleiner waren jedes 2 woche von donnerstag bis montag geblieben. Und jetzt momentan bleiben sie jedes zweite Wochenende bei dem Vater,dürfen natürlich auch länger bleiben, wenn Sie wollen. Ich würde die Kinder fragen, bei wem sie bleiben wollen,und wie oft sie bei dem anderen bleiben wollen. Such dir am besten in der Nähe ne Wohnung so können sie öfters pendeln. Und dem Kindern von dem ex Paar ist es jetzt geht es supi

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Hallo, versuch es ihnen sehr sachlich und ohne große Emotionen zu sagen. Sag nicht selber gleich zu Beginn "Das ist jetzt sicher schlimm für euch" denn damit gibst du ihnen ja schon quasi vor, dass es schlimm ist.
Beantworte ihre Fragen in Ruhe, nimm ihre Ängste ernst und versuche trotz allem, auch etwas positives in der Zukunft zu sehen.
Und wie andere schon hier schreiben, bezieht sie mit ein in der Frage der Umgangsregelung. Sie sind alt genug dafür und sie würden sich nicht übergangen fühlen.

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Danke für deine Antwort. Sachlich ist gut. Also zb das die Liebe weg ist…

Wenn wir die Kinder fragen wo sie hin wollen dann ist die Antwort wahrscheinlich das sie da bleiben wollen wo sie sind. Im großen Haus, im Ort wo ihre Freunde sind. Damit hätte ich sie dann verloren.

Ich werde mir eine Wohnung/ein Haus in einem der Nachbarorte suchen aber es wird natürlich nicht dasselbe sein wie sie es jetzt haben.

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Aber wenn es das ist was die Kinder wollen musst du Akzeptieren das Sie lieber bei Papa in der gewohnten Umgebung bleiben wollen...
Denn es wäre sehr Egoistisch dein Glück über das Glück der Kinder zu stellen...

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Ich wohne in Schweden, wo praktisch alle das Wechselmodell haben. Wir haben erst mal zugesehen, dass wir nicht so weit von einander wohnen. Wir hatten nur zwei Kilometer Abstand. Die Kinder waren 10 und 8. Die Grundschule lag dort, wo ich wohnte, die weiterführende Schule lag genau zwischen uns. Für die Kinder war es kein Problem ihre Freunde zu treffen, die meisten wohnten natürlich in meiner Nähe, weil ich im Haus blieb. Aber ein, zwei Kilometer mit dem Fahrrad sind ja kein Problem. Ich habe von einigen Eltern gehört, dass es am meisten Probleme um den Freundeskreis der Kinder gab, wenn der andere Elternteil weiter weg wohnte. Oder wenn die Kinder zu klein waren.

Wir hatten einiges doppelt, aber längst nicht alles. Als Teenager hatten die Kinder z.B. Laptops, die haben sie mitgenommen zum anderen Elternteil. Aber zeitweise hatten sie halt beim einen Elternteil einen eigenen PC und beim anderen konnten sie einen gemeinsamen benutzen. Spielzeug, als sie noch jünger waren - anfangs haben wir mindestens einmal die Woche irgendetwas gebracht, was die Kinder unbedingt haben wollten. Aber im grossen und ganzen waren es mehr die billigen, einfacheren Sachen, die man doppelt brauchte, und die hat man dann halt angeschafft. Kleidung muss man einigermassen gleichmässig verteilen. Manchmal muss wollen sie etwas bestimmtes zu einer bestimmten Gelegenheit haben. Aber da haben wir dann das halt gebracht.

Wir haben immer nach einer Woche getauscht, und zwar Montags nach der Schule. Dann konnten die Kinder Schulsachen mitnehmen und man muss da keine extra Aktion machen. Und wenn sie mit ihren Fahrrädern in die Schule fahren, dann sind sie damit auch am Montag nachmittag zum anderen Elternteil.

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Es unserem Sohn zu sagen, war das Schlimmste. Wir haben das gemeinsam kommuniziert, also mein Mann und ich, weil wir wollten, dass unser Sohn sieht, dass wir beide hinter der Entscheidung stehen. Wir haben ihm gesagt, dass wir viel streiten (was er ja eh wusste) und es halt manchmal so ist, dass Erwachsene sich als Mann und Frau nicht mehr lieb haben, wohl aber als Freunde, dass wir aber als Eltern immer für ihn da sein werden und die Liebe von Mamas und Papas zum Kind niemals endet.
Unser Sohn hat geweint, es aber verstanden.

Ich bin ausgezogen und der Papa ist im Haus geblieben. W8hnung und Haus liegen 2km auseinander. Die Grundschule, Hobbys, Freunde sind allesamt von beiden Orten gut erreichbar.
Wir, mein Mann und ich, haben am Anfang ein Wechselmodell vereinbart (4, 3, 4), das fand der Sohn aber kacke. Er wollte unter der Woche an einem Ort sein und nicht wechseln. Jetzt ist er von Montag bis Freitag bei mir und hat dementsprechend alle Schulsachen hier und an den Wochenenden bei Papa. Da ich Lehrerin bin, hab ich durch die Ferien und Nachmittage noch genug Freizeit mit dem Soun und für uns klappt es so momentan am besten.

Uns ist wichtig, dass nichts in Beton gegossen ist: Wenn einer von uns unter der Woche einen Abend kindfrei braucht oder unser Sohn ein Wochenende/einen Tag das andere Elternteil sehen will, reagieren wir darauf so flexibel wie möglich.

Anziehsachen hat unser Sohn doppelt, es gibt auch zwei Kinderzimmer, jeweils mit unterschiedlichem Spielzeug und Co drin.

Wir als Eltern versuchen weiter freundschaftlich miteinander umzugehen und machen auch noch manchmal was als Familie (zusammen essen, spazieren). Das klappt, weil mein mMann und ich sehr diszipliniert sind, was es angeht unsere Konflikte als Paar aus dem Familienleben rauszuhalten und ide Paaekonflikte werden ja auch weniger, wenn man kein Paar mehr ist und räumliche Distanz hat.

Unser Sohn ist bis heute manchmal traurig, dass wir keine "normale" Familie sind. Aber insgesamt macht er einen stabilen Eindruck. Die Trennung ist jetzt 4 Monate her.

Mir! geht es so viel besser und dementsprechend habe ich jetzt wieder Ressourcen ne bessere Mutter zu sein. Vorher war ich ein Zombie mit Trauerwolke um den Kopf.

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Wir wechseln immer Freitags und über die Schule, somit ist der Schulkram eh dabei.
Manchmal auch das Fahrrad, dann ist es da. Wenn nicht, dann eben nicht.
Solche Dinge haben wir nicht zweimal.

Zur Not werden fehlende Dinge dann noch nachgereicht.