Trennung oder bleiben

Hallo lieben Forenleser,

ich hätte nicht gedacht mal in so einer Situation zu sein, jedoch bitte ich um eure Hilfe. Ich bin aktuell mit dem zweiten Kind schwanger, (26.SSW) absoultes Wunschkind. Unser Großer ist 16 Monate, es lief alles bestens und wir hatten uns so sehr ein zweites Kind gewünscht und es hat Tatsache sofort funktioniert. So nun stehe ich da. Seit dem ich schwanger bin hat sich alles verändert.

Ich habe eine Risikoschwangerschaft wegen einer Plazenta praevia (seit der 14. SSW) und muss mich sehr viel schonen, da ich ständig Blutungen habe. Mein Mann nimmt mir Tatsache viel ab, da will ich mich gar nicht beschweren, vor allem nachts übernimmt er, trotz Job, unseren Sohn. Das schätze ich auch sehr an ihm. Jedoch nur, wenn er nicht feiern oder trinken geht, dann interessiert ihn gar nichts mehr.

Nun zu meinem Problem: Er zeigt mir keinerlei Zuwendung mehr. Er unterstellt mir teilweise zu lügen. Er war mit Freunden feiern, ich hatte ihm geschrieben, dass er bitte nach Hause kommt da ich Blutungen habe. Er ist ausgerastet und meinte ich lüge und er wird nicht kommen, ich will ihm eh nur alles versauen. Er kam Tatsache nicht. Ich musste meinen Eltern anrufen, dass sie 200 KM fahren damit ich dann endlich ins Krankenhaus kann und jemand auf meinen Sohn aufpassen kann. Er war mitten in der Nacht. Im Krankenhaus hatten sie eine Sturzblutung aufgrund einer Plazenta praevia totalis festgestellt und ich musste stationär bleiben um das Kind nicht zu verlieren. Es kam nicht einmal eine Entschuldigung. Ich war damals in der 14. SSW und dachte das Kind verloren zu haben, ich war komplett alleine damit. Er hat mich sogar Stumm gestellt und komplett ignoriert. Darüber habe ich sogar noch hinweggesehen nach einigen Wochen, um die Beziehung zu retten.

Seit dem muss ich mich Tatsache extrem schonen um eine Frühgeburt zu vermeiden. Ich habe einfach bei der kleinsten Überlastung immer Blutungen. Er unterstellt mir dauernd ich mache das um ihn einzuschränken, ihn zu ärgern. Ich möchte ihm seine Freiheit nehmen. Dabei geht es mir nur um unseren Sohn und das ungeborene. Es gab seit dem Vorfall etliche weitere ähnliche Situationen und ich bin mittlerweile soweit, dass meine Gefühle einen Knacks bekommen haben.

Ich vertraue ihm nicht mehr, wenn er sagt er trinkt wenig, damit er sich nachts kümmern kann, er wird 100% betrunken nach Hause kommen. Ich musste sogar einmal aus der Klinik nach Hause, da ich wusste er ist betrunken und kann sich nicht kümmern. Ich saß dann stundenlang nachts mit Blutungen im Kinderzimmer da der Große gezahnt hatte. Er hätte das Babyphone nicht mal gehört...

Wenn er nicht feiern geht kümmert er sich bestens, leider geht er oft weg. Er ist 34, durch Corona konnte er lange nicht weggehen und mir war das Problem nicht bewusst, denn in der ersten Schwangerschaft hatten wir diese Probleme nicht. Seit dem die Clubs und Bars wieder offen sind übertreibt er es.

Ich gönne ihm wirklich Spaß, darum geht es mir nicht. Aber es ist unser Wunschkind und ich hatte erwartet mich auf meinen Partner verlassen zu können. Und es gibt ja immer noch den Weg feiern zu gehen und nicht so betrunken zu sein um sich gegebenfalls noch kümmern zu können und eben nicht erst früh um 5 nach Hause zu kommen.

Nun überlege ich Tatsache mich zu trennen. Hat jemand ähnliches erfahren? Ich frage mich ob ich mich nun trennen soll (aktuell 26. SSW) oder doch erst nach der Geburt oder gar nach der Elternzeit? Ich habe Angst aufgrund meiner Hormone vielleicht Dinge übertrieben zu bewerten. Jedoch fällt es mir schwer ihm weiter zu vertrauen (nicht im Sinne von Fremdgehen, sondern Vertrauen im Sinne von Fürsorge und für den anderen da zu sein). Ich kann mich einfach nicht auf ihn verlassen und sehe mich schon im Kreissaal ohne ihm, da er feiern ist...

Was soll ich tun.... Ich habe sogar bereits durchgerechnet, während der Elternzeit wird eine Wohnung knapp zu finanzieren. Ich wohne in Frankfurt, unter 1300 Euro warm bekomme ich keine 3 Zimmer Wohnung. Das wäre innerhalb meiner Elternzeit wirklich knapp... Nach der Elternzeit wäre es kein Problem.

Danke, dass ihr euch das durchgelesen habt und ich bin gespannt auf eure Meinung.

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Wow. Du übertreibst nicht, das liest sich ja grausam. Ganz ehrlich: Ich hätte in deiner Situation kein, wirklich absolut gar kein Verständnis.

Wie wäre es mit einer Alternative: Kannst du vorübergehend (natürlich mit dem Großen) zu deinen Eltern? Natürlich müsste dein Mann damit einverstanden sein, aber so wie ich das lese, dürfte das kein großes Problem sein. So kann das doch nicht weitergehen, du musst dich unbedingt schonen und natürlich brauchst du jemanden, der sich verlässlich um den Großen kümmert.

Und wenn ihr euch trennt, steht dir auch Unterhalt zu, hast du das mit eingerechnet?

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Danke für deine Meinung! Es beruhigt mich erst mal zu lesen, dass ich nicht übertreibe...

Zu meinen Eltern kann ich nicht ziehen, die Wohnung ist zu klein und mein Mann würde nie zustimmen, dass ich mit dem Kleinen so weit weg ziehe. Er will ihn täglich sehen können. Was ich auch nachvollziehen kann. Er ist ja an sich wirklich ein guter Vater. Nur eben für mich kein guter Ehemann mehr. Leider liebe ich ihn noch, auch wenn gerade die Krankenhaus Aktion in mir einiges zerbrochen hat. Und ohne Vertrauen macht es ja eh wenig Sinn mehr.

Ich habe bereits den Unterhalt für die Kinder mit einberechnet. Für mich möchte ich keinen Unterhalt, vielleicht müsste ich zumindest in der Elternzeit einen beansrpruchen, danach möchte ich definitiv wieder arbeiten und ich will, dass auch er sich eine angemessene Wohnung leisten kann. Aber ich brauche mit ihm nicht darüber sprechen, dann haut er ab.

Ich hatte ihm auch mal gesagt, dass ich mich trennen werde wenn es so weiter geht. Seine Reaktion war die Flucht und Trotz. Jetzt betrinke ich mich erst Recht.

Ich weiß nicht was mit ihm los ist. Vor der Schwangerschaft war er so nicht, sonst hätte ich nie ein weiteres Kind mit ihm gewollt. Sehr schwierig. Einerseits denke ich mir, so viele schöne Jahre gegen ein paar schlechte Wochen, aber andererseits ich kann mich nicht mehr auf ihn verlassen und ihm vertrauen... Es ist so schwierig.

Sollte nicht eigentlich die Frau hormonell durchdrehen in der Schwangerschaft? Warum tut es mein Mann und warum erst beim zweiten Kind?! Beim ersten war er so fürsorglich!

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Ich meinte auch nicht zu deinen Eltern ziehen, sondern mal 1-2 Wochen Urlaub dort machen. Du könntest dich schonen, er sich austoben.

Was meinst du mit „Aber ich brauche mit ihm nicht darüber sprechen, dann haut er ab.“ Für den Moment? Oder glaubst du, dass er dich dann verlässt?

Kannst du dich mal ganz in Ruhe mit ihm zusammensetzen? Rausfinden, was los ist? Wenn er vor der Schwangerschaft so anders war, muss doch irgendwas sein? Hat er sich wirklich erst mit der Schwangerschaft geändert oder vorher schon und es ist dir erst bewusst geworden, als du ihn gebraucht hättest? Oder hat er vielleicht Angst um euer ungeborenes Baby und versucht davor zu flüchten? Normal ist sein Verhalten definitiv nicht.

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"Was meinst du mit „Aber ich brauche mit ihm nicht darüber sprechen, dann haut er ab.“ Für den Moment? Oder glaubst du, dass er dich dann verlässt?"

Er haut für den Moment ab, ist stundenlang weg, teilweise auch über Nacht. Er fährt dann einfach wahllos mit dem Auto irgendwo hin und übernachtet sogar auf dem Autobahnrasthof... Er ist da komplett Stur und niemand kommt an in ran. Weder seine Familie noch sein bester Freund etc.

"Hat er sich wirklich erst mit der Schwangerschaft geändert oder vorher schon und es ist dir erst bewusst geworden, als du ihn gebraucht hättest? Oder hat er vielleicht Angst um euer ungeborenes Baby und versucht davor zu flüchten? "

Vor der Schwangerschaft war er definitiv nicht so. Klar habe ich ihn da nicht so gebraucht, aber wenn war was wie z.B. Kind krank, dann war er da. Der Punkt ist gut, ich denke auch, er ist überfordert. Ich kann das auch verstehen, es geht mir ja nicht anders. Die Sorge um das Ungeborene macht mich auch fertig, aber wir sollten da ja eher zusammen durch als uns voneinander wegstoßen. Am Ende zerbricht die Ehe daran. Nur mit ihm reden, unmöglich.

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Ich würde nochmal versuchen mit ihm zu reden und vielleicht bei einem Termin bei der Familienberatung (Paarberatung), damit eine
neutrale Person ihm sagt, dass sein Verhalten nicht geht.
Ansonsten bleibt wohl nur die Trennung. 🤔

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Erst einmal tut es mir unheimlich leid, dass du das alles durch machen musstest. Eins stimmt wirklich: erst mit den schwierigen Zeiten erkennst du, wer dich wirklich liebt.

Ich habe das selbe erlebt. Noch lebe ich mit ihm zusammen. Meine Tochter ist jetzt 1,5. Während der Schwangerschaft hat er mir sein wahres Gesicht gezeigt. Ich hatte auch eine Risiko Ss und hatte jedes Wochenende Angst, dass etwas passiert und er nicht da sein kann: ich war quasi alleine und auch nach der Geburt. Es kamen etliche Dinge heraus und alles hat mich zu einem eiskalten Menschen gemacht.
Wieso ich noch hier bin? Genau aus den selben gründen wie du. Ich habe noch keinen Job, da der Kita Platz fehlt. Also somit, kann ich auch in keine neue Wohnung. Scheidung wurde bereits beim Anwalt besprochen. Nur raten mir alle, ( aufgrund seiner Aggressivität) alles still und heimlich zu machen. Und erst ein Job wird mir die nötige Unabhängigkeit verschaffen. Ich habe gelernt selber klar zu kommen. Gelernt, offen mit allem umzugehen. Auch offen mit jeden über die Vorfälle zu sprechen. Ich hatte Vorallem gegenüber meinen Eltern ( die hassen ihn schon von Anfang an), Schamgefühl. Wollte ihnen nichts sagen. Meine Mama hat erst zur Geburt vieles erfahren.

Für mich ist ganz klar: diese Ehe hat keine Zukunft. Das wird auch für dich und deine Kinder das beste sein, dich sobald du die nötige Kraft hast, zu trennen und dein eigenes Leben leben. Denn genau wie er dich behandelt, wird er deine Kinder irgendwann behandeln. Unzuverlässig sein, sich nicht um ihre Sorgen kümmern und ihre Herzen brechen.

Ich wünsche dir und deinen Kindern alles erdenklich Gute! Und am besten organisierst du für den dritten Trimester deine Eltern. Vllt ziehst du für die Zeit zu denen?

Ganz viel Kraft

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Vielen Dank für deine Antwort. Deine Situation liest sich auch schrecklich.. Aber mein Mann würde nie Aggressiv werden. Er verhält sich zwar wie ein Idiot.. aber schlagen würde er uns niemals, dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Er liebt uns ja auch.. und mit seinem Sohn geht er wirklich enorm Liebevoll um, mit mir vor der Schwangerschaft ja auch.

Mich ignoriert er nun eher, aber er würde mir nichts tun. Niemals.

Ja, ein paar Tage "Urlaub" bei meinen Eltern wäre vielleicht wirklich mal eine Idee... Zu ihnen ziehen wird nichts, da stimmt mein Mann niemals zu.

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Hi, tut mir so leid das alles zu lesen, wirklich.

War er vor Corona so und hat sich das nur geändert, da die Bars und Clubs zu waren?

Wenn ich ehrlich bin, klingt es in deiner Erzählung eigentlich schon so, als hätte er ein Alkoholproblem.
Hast du mal versucht darüber zu sprechen, was mit ihm los ist?

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Vielen Dank!! Ihr seid wirklich alle sehr nett! Ich hatte etwas Angst zerrissen zu werden, passiert ja in Foren schnell :D

Nein, vor Corona war er nicht so. Vor der Schwangerschaft unseres Sohnes sind wir zusammen feiern gegangen, aber nicht jedes Wochenende. Wenn wir mal (was selten war) getrennt unterwegs waren, dann wusste jeder wo der andere ist und keiner hat sich abgeschossen. Daher er war verlässlicher als jetzt. Als ich schwanger wurde waren die Clubs und Bars ja noch einige Zeit offen (Corona gab es ja noch nicht). Er ist freiwillig nicht mehr feiern gegangen um sich um uns zu kümmern. Er hat lieber Freunde eingeladen, damit ich nicht alleine zu Hause sitze. Der perfekte Mann für mich in diesem Moment...

Ja das mit dem Alkoholproblem habe ich mir auch überlegt. Er hat während Corona zu Hause schon gerne was getrunken, natürlich nicht so Exzessiv. Aber vielleicht hat er ja etwas die Kontrolle verloren. Aber wie spricht man sowas an. Er ist ja komplett unfähig zu reden, das war er allerdings schon immer. Probleme ansprechen --> er haut ab. Das hat er zu Hause nicht anders gelernt .

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Hey!

Für mich klingt es so, als wäre dein Mann Alkoholiker, der seinen Konsum einfach nicht mehr kontrollieren kann. Für uns gibt es die Möglichkeit, zu feiern und nicht betrunken zu sein- Alkoholiker können das nicht.

Dass du sogar aus der Klinik heim musst, weil er zu besoffen ist, um sich um das älteste zu kümmern, ist ein starkes Stück.

Diese ganze Argumentation, du würdest seine Freiheit einschränken, klingt leider auch sehr "nass". So labern sie alle, wenn die/der Partner/in anbetracht des Konsums die Augenbraue hebt.

Ich würde ihm das Maximum an Freiheit demonstrieren und mich trennen. Vielleicht bringt ihn das zur Besinnung; ansonsten hast du Gewissheit, dass er die Flasche euch vorzieht. Aber ich würde mich auf den drohenden Affentanz nicht einlassen.. Dann lieber alleine sein, als mit einer tickenden (saufenden) Zeitbombe zusammenleben, bei der ich nie wirklich weiß, was mich erwartet. Das ist auch für Kinder ganz schlimm.


Liebe Grüße
Schoko

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Ansprechen oder reden würde ich gar nicht- mit einem Alkoholiker kannst du nicht sprechen. A) weil viele nicht gerne über Probleme sprechen und B) weil die Einsicht ja völlig fehlt.

Schau dir sein Verhalten an und überleg, ob du darauf Bock hast. Wenn du meinst, dass da noch ein kläglicher Rest Liebe ist, aber die Gefühle schon einen Knax haben, dann brauchst du noch ein paar Knaxe, um aufzuwachen.
Wenn du auf dieses Verhalten keine Lust mehr hast, dann würde ich ihm mitteilen, dass dass er absolut frei ist zu saufen, wie er lustig ist. Sich das Licht auszuknipsen.. Aber dass du ebenso frei bist, festzustellen, dass du mit jemandem, der ständig betrunken heim kommt, bei "ernsten" Gesprächen wegläuft und aufs kranke Kind nicht aufpassen kann, während du in der Klinik bist, nicht zusammenleben möchtest. Auch im Sinne der Kinder.. Die sollten ein zuverlässiges Umfeld haben und von seinen Kapriolen nichts mitbekommen.

Meine Mutter hat damals auch so angefangen zu trinken. Mein Vater diskutiert immer noch- derweil säuft sie weiter. Eine Änderung erreichst du nur, wenn du ihn vor die Wahl stellst und dann aus seinen Worte Konsequenzen ziehst.

Liebe Grüße
Schoko