Aus Eheberatung doch trennungsberatung

Hallo zusammen,

Ich habe vor ein paar Tagen nach Erfahrung der Eheberatung gefragt.
Seid gestern glaube ich daraus wird eine trennungsberatung werden.

Mein Mann und ich sind seit 10 Jahren zusammen und 7 davon verheiratet. Haben zwei Kinder. (3,5+1,5 Jahre).

Wir hatten einen relativ stoppeligen Start da wir aus komplett unterschiedlichen Welten kommen.
Meine Familie ist konservativ und wir wurden relativ behütet auferlegen. Während seine ziemlich zerrüttet ist. Sein Vater war ihm und seiner Mutter sehr gewalttätig und sehr zerstörerisch. Nach dem der Vater verstorben ist hat seine Mutter alles nachgeholt was sie so verpasst hat und das eigentlich vor seinen Augen. Da sagt er bis heute dass er so viele Bilder nicht aus dem Kopf kriegt. Er hat eine schlechte Ausbildung gemacht und darauf hin folgten viele schlechte Jobs. Er war eigentlich immer Mitte des Monats komplett ausgebrannt. Als ich ihn kennen lernte hatte ich noch studiert und ihn finanziell sowohl auch mental immer unterstützt.
Ich habe ihm immer gesagt er soll sich einen neuen Job suchen, welchen er nach ein Jahr Arbeitslosigkeit, da er Debatten gekündigt hatte ohne einen neuen zu haben, gefunden hatte. Dieser macht ihn bis heute noch Riesen großen Spaß. Ihm liegt sein Job sehr, nur ist die Tatsache dass er keine Ausbildung darin hat oder kein Studium immer im Weg.

Wir haben innerhalb kurzer Zeit ziemlich viel aufgebaut. Haben uns eine Wohnung gekauft ind ein Jahr später ein Haus gebaut.
Ich habe nach 1 Jahr Elternteil immer direkt angefangen Vollzeit zu arbeiten da ich einfach viel besser verdient habe und wir es mit unseren Arbeitszeiten so vereinbaren konnten dass es ich die Kids in die Kita bringe und er sie abholt.
Wir haben an und für sich immer eine sehr schöne Beziehung gehabt trotz dessen dass seine Familie mich nie leiden konnte und es auch immer mich hat das spüren lassen. Sei es durch Lästereien oder direkten Ansprachen. Es gab eine Zeit mit seiner Familie die war mehr als erniedrigend für mich und für ihn. Bis er nach vielen vielen Aktionen den Kontakt abgebrochen hat. Von sich aus, ich habe ihm dass nie gesagt, ganz im Gegenteil, wenn mal wieder was heftiges von seiner Mutter oder Bruder kam, habe ich immer versucht ihn runter zu holen.

Wir hatten schon ein paar Phasen wo es nicht gut lief, aber am Ende des Tages haben wir uns immer zusammen gerafft. Wo haben immer an uns geglaubt, haben uns sehr geliebt. Hatten immer guten Sex, teilweise gab es Flauten die eben durch streitereien bedingt waren.

Als ich in Elternteil mit der großen war wurde mein Vater zum Pflegefall. Ich habe meiner Mutter fast jeden Tag geholfen da sie es alleine nicht gepackt hätte. Irgendwann fing es an dass ihn das sehr gestört hatte denn ich kam teilweise nach Hause und war total fertig, geladen. Wütend auf die Welt, überfordert und er diente teilweise auch als Ventil.

Vor sechs Wochen hatten wir einen dummen Streit, da sagte ich ihm nach einer kurzen Auseinandersetzung, wie er es sich vorstellt wie es weiter gehen soll. Dazu sagte er dass er es nicht weiß.

In den letzten Monaten war es so dass er sich sehr zurück gezogen hatte. Kaum mit mir geredet, jedesmal wenn ich gefragt habe was los ist hatte er nur gesagt dass er müde ist. In meinem Job war in den letzten Monaten sehr viel los. Mir wird viel abverlangt und zusätzlich kommt hinzu dass ich nur im Homeoffice arbeite. Wenn mein Mann mit den Kids nach Hause kommt, wissen die beiden wo ich bin und kommen direkt zu mir hoch. Er bleibt eigentlich nur zuhause mit denen, entsprechend ist es für mich eigentlich nicht möglich weiter zu arbeiten. Ich habe ihm immer gesagt er soll doch bitte zu einem Spielplatz, wenigstens für eine Stunde da sind ich die Zeit brauche. Naja, hat er nie gemacht.
Wir waren nur noch zuhause, immer wenn ich was zusammen unternehmen wollte, kam es eigentlich immer zum Streit weil er nie Bock drauf hatte. Dann habe ich einfach immer mehr nur mit den Kids was unternommen. Was natürlich sehr anstrengend ist mit so zwei kleinen Kindern. Und klar war ich immer angenervt, was ich ihm auch immer gesagt habe.
Wenn er mal mitgekommen ist, kam immer nur der Spruch, ich bin eigentlich nur mitgekommen weil ich kein Bock auf Stress hatte. Naja da hätte er auch ganz weg bleiben können.
Ich bin vom Typ fährt eher der direkte bossy Typ. Wenn mir was nicht passt sage ich es direkt. Es war zwei mal die Situation dass er zu mir gesagt hat warum ich nicht mit meinen Freundinnen oder Schwestern ein paar Tage weg fahre weil ich eine Zeit lang so durch war. Ich wollte es nie weil die Kids total an mir hängen, auch wenn ich weiß er hätte es hinbekommen, habe ich immer Angst dass wenn die beiden so klein sind dass ich was in ihnen zerstören könnte.

Naja, jetzt sind wir an der Stelle seid sechs woche. Dass er sagt dass diese Fakten Punkt die ich aufgezählt habe ihn so sehr gekränkt haben, er fühlt sich von mir nicht gewährtschätz, nicht ernst genommen und dass ich immer nur ausgeteilt habe.
Er ist der Meinung dass er viele Andeutungen gemacht hat die in diese Richtung gehen, mit unter Warmmachen nicht ein paar Tage weg gehe und ich aber nie drauf gehört habe. Und ich sage ihm die ganze Zeit was bringen denn Andeutungen anstatt es mir direkt zu sagen worum es dir geht aber jetzt stellt er mich vor vollendeten Tatsachen. Er sagt dass da nix mehr ist von seiner Seite. In diesen sechs Wochen haben wir viel Zeit miteinander verbracht, viel geredet, viel geweint, viel gelacht. Auch viel Sex gehabt. Am Wochenende haben wir die Kids bei meiner Mama gelassen und waren aus, haben auch auswärts geschlafen. Was wirklich sehr schön war.
Gestern kam er aus der Arbeit und sah wieder so wütend aus. Nach dem ich fragte was los sein ging er wieder an, dass er enttäuscht ist dass er wütend ist dass da nix mehr ist. Dass er sofort Andeutungen gemacht hat und ich sie nie für voll genommen habe. Abends dann als die Kinder im Bett waren, war er schon im Garten und ich kam nach. Er hat mich komplett ignoriert. Hat in seinem Handy Videos geschaut, geraucht und Bier getrunken. Ich habe dann auch eine geraucht und bin direkt in meinem Büro weil ich noch was fertig kriegen musste. Irgendwann gegen 11 ist er schlafen gegangen, kein gute nacht, nix.
Naja, Samstag haben wir eigentlich unseren Termin bei der Eheberatung. Ich werde den Gedanken. Ich los dass es vor sechs Wochen für ihn eigentlich schon durch war aber das ganze nur mitmacht um sich nichts vorzuwerfen.

Er sagt immer klar sind die letzten Wochen schön, du hörst mir zu, wir verbringen viel Zeit miteinander. Aber jetzt aufeinmal, weil es kurz vor 12 ist. Ich sage ihm wie man denn sonst an sowas arbeiten soll anstatt sich für einander Zeit zu nehmen und sich zu sehen. Er ist aber scheinbar enttäuscht dass es jetzt sonst und in seinen Augen zu spät.

Was haltet ihr davon, aus außenstehende dritte?

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Weil du fragst was man davon als Außenstehende haltet. Es ist meine Meinung vielleicht sehen das ja andere anders aber ich kann nur das beurteilen was ich gelesen und rausintepretiert habe: Es liest sich für mich so raus, als würde er dich schon lange nicht mehr wie eine Partnerin betrachten sondern wie nicht nur „eine Mutter“ sondern auch seine Mutter und zwar bestimmend. Wie du selbst sagst „bossy“. Das schreckt jeden Mann irgendwann auf Dauer ab… kann sein dass du zu sehr in die Mutterrolle geschlüpft bist und dieses Verhalten bei deinem Mann übertragen hast und nicht mehr ablegen kannst. Im Urlaub zu zweit schaut es immer anders aus, Kids sind weg irgendwo untergebracht und man darf wieder Mann und Frau sein … aber dann daheim angekommen verfällst du in das alte Muster, das ist ein großer Fehler.

Klar versteh ich, dass es dich selbst nervt wenn dein Mann genervt ist, keine Lust hat mit dir und den Kindern in den Park zu gehen usw. und all das was du aufgezählt hast. Aber irgendwo kann ich ihn auch verstehen, es fühlt sich sehr wahrscheinlich für ihn nur noch so an als würde er nicht als Vater und Mann mit gehen sondern als dein drittes Kind, dass dann im Park auch noch von dir bevormundet wird. Die Ruhe alleine genießt er dann, da darf er dann Mann sein und das will er anscheinend jetzt auch nicht mehr ablegen, er hat sich ja erhofft dass es nach dem Urlaub auch im Alltag dann anders wird… was anscheinend nicht zutraf. Mit mehr Romantik kann man das nicht hinbiegen und lösen, das alles spielt sich im Umgangston im Alltag ab, daran hättet ihr arbeiten müssen. Vielleicht hätte da schon sowas geholfen „Ich werde dir nicht mehr sagen und dich nicht mehr fragen ob du dies und jenes tun kannst und auch nicht über dich bestimmen, das will ich ehrlich gesagt auch nicht, das tut unserer Beziehung auch nicht gut, das weiß ich. Ich würde mir aber wünschen ………….., ich möchte mich nicht mehr herum ärgern und werde dich jetzt tun lassen“.

Sowas wirkt schon wunder…nicht gleich am ersten tag, das dauert ein bisschen, er muss das Gefühl erst wieder bekommen dass er selbstständig sein/denken darf. Du müsstest dich dann mit Aussagen und bitten gänzlich zurück halten - das machen muss dann von ihm selbst aus kommen ohne "Mamaworte". Rechne damit, dass es nicht gleich funktioniert, das schafft in dir innere Ruhe. Alles andere kommt dann von selbst..

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Wie kann es sein, dass deine Stimmung innerhalb von zwei Tagen derart umgeschlagen ist?
Dein Beitrag von Sonntag hörte sich vollkommen anders an, eher positiv gestimmt.

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Weil die Stimmung meines Mannes wieder umschlug er dann nur noch um sich geschlagen hat (mit Worten). Er sagt dass alle Verletzungen wieder hoch kommen und es schön ist dass es die letzten Wochen so schön bei uns ist aber erst nach dem es kurz vor zwölf ist. Nach meiner Frage wie man denn Sachen bessern soll wenn man sich nicht bessert, sagte er nur „was weiß ich“ danach hat er mich einfach nur noch ignoriert.