Besuchsrecht nach Trennung

Hallo,
nach fast 8 jahren beziehung und einer 2 jährigen tochter haben sich mein freund und ich getrennt. wir hatten sehr verschiedene ansichten wie ein zusammenleben funktionieren soll. am nächsten tag fing es schon an dass er für sich beschlossen hat statt vollzeit teilzeit arbeiten zu gehen sodass unsere tochter eine woche bei ihm und eine bei mir oder zwei wochen bei ihm und zwei bei mir ist. was mir natürlich überhaupt nicht recht ist da unsere tochter gerade erst 2 ist und zwei bzw. eine woche ohne mich viel zu lange ist da ich ihre bezugsperson bin und sie ein richtiges mama kind ist. da denkt er nur an sich selbst und nicht an das wohl unserer tochter. zumal er noch NIE gekocht, geputzt, wäsche gewaschen, eingekauft also NICHTS im haushalt gemacht hat. das würde alles seine mutter machen die im selben haus wohnt. sie würde dann eigentlich „ersatzmutter“ für unsere tochter sein und das will ich nicht, das ist auch nicht ihre aufgabe aber sie würde es natürlich machen, weil bevor ich zu ihm gezogen bin hat er genauso nichts machen müssen, nicht mal essen in der mikrowelle warm machen (was er bei mir auch nicht gemacht hat). auch wenn zu ihm am abend freunde kommen bringt er unsere tochter zu der oma dass sie sie schlafen legt. sie sagt auch nie nein wenn er sie fragt ob sie aufpasst. letztes wochenende holte er sie bei mir ab weil er sie unbedingt haben wollte. dann am freitag am abend ist er mit einem freund saufen gegangen und um 5 uhr morgens nachhause gekommen, die kleine war natürlich bei oma. dann am samstag am abend fuhr er wieder zu einem freund saufen, wo er dann am sonntag um 9(!!!) uhr morgens erst nachhause kam, die kleine natürlich wieder bei der oma. das erfuhr ich alles erst am montag. meine meinung ist wenn er sie haben möchte soll er sich selbst um die kleine kümmern und ihre grundbedürfnisse decken können. wenn mal was sein sollte soll halt mal die oma schauen aber nicht ständig.
so jetzt zu meiner frage, was würdet ihr da machen? versuchen ihm nochmal umzustimmen oder gleich zum jugendamt gehen? ich weiß nicht weiter denn wenn ich sage er bekommt sie nicht für eine woche sagt er wieder ich würde ihm seine tochter verbieten.

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Er wird ja nicht unter der Woche trinken und feiern. Euer Kind hat vermutlich mehr von ihm wenn er es unter der Woche hat anstatt immer nur am Wochenende. Und bei der Oma ist es auch gut aufgehoben. Ich sehe jetzt da kein Grund ihm das Kind zu verweigern.

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hab ich auch nie gesagt dass ich es ihm verweigern will. und dass sie bei der oma gut aufgehoben ist weiß ich auch. mir geht es darum dass er unserer tochter nichts zu essen machen kann usw. was ich alles oben gschrieben habe aber sie jede zweite woche die ganze woche haben will. vorallem ist sie erst 2 und mit diesem alter die mutter und bezugsperson so lange nicht zu haben finde ich nicht gut.

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Es reicht doch wenn Oma was zu essen macht und lernen kann er es ja auch. Jeder hat das Mal gelernt. Und auch dass du erste Bezugsperson bist, ist auch kein Hindernis. Dann wird Papa eben auch erste Bezugsperson.

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Ich würde mich beim JA beraten lassen

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Du bekommst ein Kind mit so einem unfähigen Mann, trennst dich womöglich aus eben diesem Grund und beschwerst dich nun?

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der „fehler“ war wahrscheinlich dass wir erst zusammengezogen sind nachdem unsere tochter auf die welt kam, vorher wusste ich nicht dass alles an mir hängen bleibt und er gar nichts selber macht zuhause.

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Mit dem Wochenwechselmodel haben die Mütter oft ein Problem. Aber es geht nicht um deine Befindlichkeiten sondern um eure Tochter.
So dachte ich , als ich deine Text gelesen habe. Bis dann das mit dem Wochenende kam, das finde ich unter aller Sau. Es ist toll, dass es so eine Oma gibt, aber er sollte dann das Wochenende nicht auf Partys gehen 🤷🏼‍♀️ Dass er den Haushalt nicht machen kann, und das auf seine Mutter abwälzt, finde ich nicht mal dramatisch.


Ich würde auch bei JA nach fragen. Heißt ja noch nichts, nur weil du dich informierst.

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finde ich auch toll dass die oma sich so um die kleine kümmert, aber ich bin neugierig wer kocht, putzt etc. wenn sie mal nicht da sein sollte.

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Kann dir doch egal sein wer das macht.

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Ich fürchte, das JA wird unsere Meinung hier teilen.

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Bei so kleinen Kindern wird in der Regel nicht zu einem Wechselmodell von 7-14 Tagen geraten. Kleinkinder haben noch kein Zeitgefühl und wenn sie die Bezugsperson solch eine lange Zeit nicht sehen, kommt es zu großen Verlustängsten. Wichtig ist, dass ihr euch beide von der Paarebende auf die Elternebene begebt und die Interessen und das Wohlbefinden eurer Kindes in den Mittelpunkt rückt.
Ich würde Euch zu einer Erziehungsberatung raten. Die gibt es entweder beim Jugendamt oder in größeren Städten auch bei freien Trägern.

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Dem kann ich mich nur anschließen. Ergänzend sei noch gesagt, wenn die Tochter beim Vater ist, kann er bestimmen, wer auf sie aufpasst.
Lasst euch beraten, was für eure Tochter das Beste ist.
Liebe Grüße, jukimaus

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Mal eine Frage: Hattest du schon alle Skills drauf, bevor du ein Kind hattest? Sicher nicht. Du gehörst leider zu den Müttern, die meinen, nur sie können für das Kind sorgen. Der Vater war so lange als Partner und Vater gut, so lange er in einem Haushalt lebte. Und nun macht er seine Rechte als Vater geltend. Huch, und plötzlich kann er nichts als Vater. Schätzelein, er wird und muss dann lernen sich um das Kind zu kümmern. Oder denkst du, er macht ihr eine Woche lang nichts zu essen? Du gibst ihm keine Chance. Na, der Egotrip einer Mutter während der Trennungsphase. Aber Überraschung: er kann vor Gericht gehen und dann sieht es für dich anders aus. Richter mögen keine Mütter, die gezielt die Absicht erreichen wollen, dass sie ihr Kind nur für sich beanspruchen. Also, setzt euch zusammen und macht einen Plan aus. Und wenn du so erfahren bist, dann kannst du ihm sicher einiges beibringen.

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Warum muss es so eine Antwort sein? Kann es nicht einfach ein wenig freundlicher sein? Ja, Väter haben die gleichen Rechte wie Mütter, aber zu erwarten, dass ein Kleinkind von jetzt auf gleich nach einem Wechselmodell 7-14 Tage lebt, zeigt den Egoismus des Vaters.
Kein Richter wird dem zustimmen denn so steht das Kindeswohl nicht an erster Stelle.
Da wird es Umgangsregeln und Absprachen geben, gemeinsame Termine bei der Erziehungsberatung und ein stetiges Steigern der Zeit.

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Es geht doch nicht um Eingewöhnung und stetiges steigern, was sicherlich nach Absprache mit dem Vater auch problemlos möglich wäre.
Sondern die Mutter will das nicht. Grundsätzlich.
Denn laut Mutter kann der Vater das Kind ja gar nicht versorgen und das Kind müsse immer bei ihr als bezugsperson sein.


Zum zahlen ist der Vater gut genug, der soll gefälligst vollzeit schaffen damit der Unterhalt fließt.

Deswegen schreibt die TE auch "Besuchsrecht" in den Titel: der Mann soll hier langfristig nur Besucher sein, nicht mehr.

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Hallo,

Ich finde die Idee mit dem Wechselmodell gar nicht schlecht wie es Dein Ex vorhat. Und dass noch die Oma mit von der Partie ist ist doch prima fürs Kind. Stillst Du noch oder warum möchtest Du es nicht?

Dass Dein Ex sich nichtmal was zu Essen selbst machen kann ist übrigens nicht mehr Deine Baustelle, Du kannst Dir Deinen Teil dazu denken, aber es geht Dich nix mehr an. Ist doch prima dass die Oma das Kochen und versorgen übernimmt, wenn sie etwas vorrausschauend ist nimmt sie vielleicht die Gelegenheit beim Schopf ihrem Sprössling beizubringen was sie beizeiten versäumt hat. Ansonsten lernt er es halt wenn sie nicht mehr da ist.

Eure Trennung ist noch frisch, da ist noch Groll. Mit etwas Abstand siehst Du die Dinge sicher noch anders. Sei froh dass er sich so viel kümmern will, ich wäre froh um ein Wechsel Modell. Ist bei uns aber leider nicht möglich.

Liebe Grüße
Sunny

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Geh zum Familienanwalt. Das JA ist der falsche Ansprechpartner.

Du hast völlig Recht mit Deinen Erwartungen.

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Bei den Antworten, die pro WM sind, achte mal darauf, wer dabei zum Wohl des Kindes argumentiert und wer das Recht des Vaters anspricht. Das sagt schon alles.

Kinder in dem Alter sind im WM schlecht aufgehoben. Oft wollen Väter das, um Unterhalt zu sparen.

Wenn er WM will, muß er vor Gericht argumentieren, wie er das durchziehen will. Teilzeit ist natürlich ein Argument. Seine Mutter sollte aber nicht als prinzipielle Betreuung genannt werden, wenn Du es alternativ könntest. Außerdem sollte fürs WM die Betreuung auch vorher schon quasi paritätisch erfolgt sein, damit das Kind damit klar kommt. Das klingt bei Euch nicht danach.

Also nochmal: geh nicht zum JA (die sind in der Regel pro KV, sind auch gesetzlich dazu angehalten, zumindest in Deutschland), geht zum Familienanwalt. Und lass Dich in keinem Fall bequatschen. Oft sagen Jugendämter (zumindest in Deutschland), "wenn Du gegen das WM bist, geht das Kind komplett zum Vater", um einen emotional zu erpressen.
Und nochwas: Jugendämter haben keine Entscheidungsbefugnis. Sie können nur beraten. Also lass es gleich ganz. Der Familienanwalt ist hier der Einzige, der Dir helfen wird. Vergiss JA, vergiss Familienberatung, etc.

Das Recht des Vaters ist in den Köpfen von allen Beteiligten ganz ganz hoch angesiedelt, weil früher Väter oft um den Umgang betrogen worden sind. Darum sind sie jetzt automatisch die armen Hascherl, deren Rechte höher als die von allen anderen Beteiligten eingestuft werden.

Google mal Brazelton Kalender, da bekommst Du Hinweise, wie ein kindgerechter Umgang nach Alter gestaffelt aussehen sollte.

Zur Info auch diese Seite:

https://www.vamv.de/positionen/themen/kindschaftsrecht/wechselmodell/#:~:text=Das%20Wechselmodell%20ist%20ein%20Betreuungsmodell%2C%20bei%20dem%20Kinder,%E2%80%9Eetwa%20h%C3%A4lftige%20Aufteilung%E2%80%9C%20der%20Erziehungs-%20und%20Betreuungsaufgaben%20%C3%BCbernehmen.

Aus der gemeinsamen Erklärung des Deutschen Kinderschutzbundes, der Deutschen Liga für das Kind und der VAMV (Verband alleinerziehender Mütter und Väter):

"Auch das Alter des Kindes ist bei der Wahl des geeigneten Betreuungsmodells zu berücksichtigen.
Besonders für Kleinkinder bis drei Jahren ist ein paritätisches Wechselmodell mit Pendeln und
Übernachtungen eher nicht zu empfehlen"

"Die Verbände sind sich darin einig, dass folgende Faktoren zu einem Gelingen des Wechselmodells
beitragen: Das Kind sollte gleichwertige positive Bindungen an beide Elternteile haben, über das
Wechselmodell altersgerecht informiert sein und es selbst wünschen. Die Betreuungsregelungen
sollten vor und nach der Trennung weitgehend ähnlich sein. Auch müssen sich die Eltern flexibel auf
sich verändernde Bedürfnisse des Kindes einstellen und gut miteinander kommunizieren und
kooperieren können. Entscheidend ist zudem, dass die Eltern in räumlicher Nähe zueinander leben
und die finanziellen Mittel haben, um die Mehrkosten zu tragen."

Ich glaube, Du kannst in Ö auch eine unverbindliche Rechtsberatung beim Gericht in Anspruch nehmen. Das könntest Du auch mal machen. Die geben Dir Hinweise, so der Hase wohl hinlaufen wird. Nach meiner Erfahrung werden sie Dir sagen, dass WM unwahrscheinlich ist.

Also lass Dir nix einreden. Du tust das Beste für Dein Kind.

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Eine Mutter, die den Vater des Kindes im Wesentlichen zum "Besucher" am WE degradiert, ist sicherlich nicht am Kindswohl interessiert.

Dass hier viele über das Verhältnis der Expartner schreiben - klar, 95% des Textes der TE sind ja auch ein Rant auf den Expartner und fast gar nicht geht es um das Kind.


Statt zu schauen, wie man sinnvoll mit einem Kleinkind mit dem Ziel Wechselmodell arbeitet, Schrittweise den Kontakt erhöht und für eine gute Bindung zum Vater sorgg und das als Eltern gemeinsam schafft zieht Madame ihren expartner lieber durch den Kakao.

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