Trennung- Ich fühle mich so schuldig

Hallo,

Ich (45) bin seit 10 Jahren mit meinem Partner (45) zusammen, nicht verheiratet, und haben 2 Kinder (4 und 7 Jahre). Ich habe noch eine grosse Tochter (22) die aber schon ausgezogen ist.

Ich habe 8 Jahre lang um diese Beziehung gekämpft, mein Partner ist eigentlich ein guter Mensch, er ist ehrlich, treu und ich weiss dass er uns liebt aber er macht überhaupt nichts, nichts im Haushalt (ausser manchmal kochen), nichts mit den Kindern ausser ich "zwinge" ihn an Familienausflügen teilzunehmen. Er sitzt in seiner freien Zeit nur auf der Couch mit dem Handy und mault die Kinder an wenn sie Lärm beim Spielen machen oder Spielzeug rumliegt. Er meckert über alles und jeden ist niemals zufrieden. Er ist seit seinem 14 Lebensjahr Diabetiker, lebt aber sehr gut damit und ist davon abgesehen völlig gesund. Er sagt aber dass er niemals mehr glücklich und zufrieden sein kann solanger er Diabetes hat. Seine Familie und ich versuchen ihn seit Jahren dazu zu bewegen sich Hilfe zu holen aber er sagt einfach ihm sei nicht zu helfen weil niemand ihm die Krankheit nehmen kann. Und es wird mit der Zeit immer schlimmer, nur noch gejammere, nichts positives kommt mehr aus seinem Mund.

Ich bin jetzt an einem Punkt an dem ich nicht mehr kann, bei mir wurde vor einem Jahr Arthrose in der Wirbelsäule diagnostiziert und ich weigere mich mein Leben in mieser Stimmung und nur mit Arbeit (vollzeit) und Haushalt zu verbringen. Ich möchte das Leben noch geniessen solange ich (die meiste Zeit) noch mobil bin und ich möchte auch dass meine Kinder glücklich und unbeschwert sein können (sie beschweren in letzter Zeit öfter dass Papa immer knatschig ist).

Ich habe immer und immer wieder das Gespräch mit ihm gesucht, ihm erklärt dass ich das,vor allem jetzt wenn die Nerven durch die Arthrose entzündet sind und ich den Arm oder das Bein nicht mehr richtig bewegen kann und üble Schmerzen habe, nicht alleine schaffe. Meist gibt er mir auch recht ändert aber rein gar nichts und sucht sich auch keine psychologische Hilfe. Ich bin weder seine Therapeutin, die seiner Psyche helfen kann, noch seinr Mutter die ihm hinter outzt und wäscht. Ich habe ihm auch vor ein paar Wochen erklärt dass ich mich von jetzt an weigere den ganzen Haushalt zu machen, dass ich einen Teil erledige, am Wochende schöne Sachen mit den Kindern machen werde odeer auc hmal alleine mit einer Freundin essen gehe und alles andere lass ich liegen. Dannach hat er wirklich ein bisschen was zuhause geputzt und hat nach ein paar Tagen wieder angefangen zu jammern, es wäre doch soviel und er würde das nicht mehr schaffen. Sein Teil besteht dadrin unser Schlaf/ und das kleine Badezimmer sowie den Küchenboden zu putzen und seine eigene Wäsche zu waschen.

Gestern habe ich ihm gesagt dass ich mich trennen möchte weil ich den Kindern und mir das nicht länger antun kann. Er hat geweint und meinte er wolle sich nicht trennen und würde uns lieben, er könne mich aber auch verstehen.Über Details haben wir noch nicht gesprochen, ich wollte ihm etwas Zeit geben die Nachricht sacken zu lassen (obwohl ich ihn seit Jahren darauf hinweise und auch in letzter Zeit auf Abstand gegangen bin, Sex haben wir schon seit 3 Jahren nicht mehr). Mir fällt es ja auch nicht leicht ihm weh zu tun und unseren Traum von der glücklichen Familie aufzugeben.

Nun ist mir aber auch bewusst dass, sobald alles geklärt ist, wir es den Kindern sagen müssen und ich fühle mich soooo furchtbar schuldig weil ich es bin die unserer Familie den Todesstoss gibt. Es fällt mir unfassbar schwer ihnen die Familie zu nehmen obwohl ich weiss dass es die richtige Entscheidung ist auch für die KInder. Ein Beispiel: Ich war in den Weihnachtsferien 4 Tage mit den Kindern und Hund alleine weg ans Meer (er musste arbeiten) und während des Urlaubs meinten die Kinder, Urlaub ohne Papa wäre schöner weil jeder gute Laune hätte und wir viel mehr unternehmen würden und nicht die ganze Zeit im Ferienhaus hocken. Trotzdem habe ich so grosse Schuldgefühle, ich heule schon den ganzen Tag, wie kann etwas das richtig ist sich so falsch anfühlen? Es tut mir so leid für unsere Kinder. wie habt ihr es den Kindern erklärt? Hattet ihr auch Schuldgefühle? Wird das besser? Was kann ich tun um die Kinder ein bisschen aufzufangen?

Liebe Grüsse

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Mach Dir bitte kein schlechtes Gewissen!
Im Urlaub hast Du doch erleben dürfen, wie Deine Kinder aufblühen.
Du ermöglichst ihnen und auch Dir ein schöneres Leben. Sie verlieren ihren Vater ja nicht.

Vielleicht ist das auch für Deinen Mann der Moment, wo er bereit ist, Hilfe anzunehmen.

So, wie es zur Zeit ist, sollte es auf keinen Fall weitergehen.
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass Deine Kinder Dir auch sagen werden, dass sie das neue Leben mit Dir genießen.

Das ist der richtige Weg.
Alles Gute für Euch 🍀

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Danke dir, obwohl es mir bewusst ist, tut es gut zu hören dass dieser Weg der richtige ist. Nein, sie werden ihren Papa nicht verlieren. Ich werde alles daran setzen dass er sie oft sieht und hoffentlich die Zeit mit ihnen geniesst. Ein bisschen mehr kindliche Leichtigkeit würde ihm so gut tun.

Ich wünsche mir sehr für ihn dass er sich Hilfe holt und lernt das Leben zu geniessen.

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Du tust das richtige. Ich finde es großartig, dass Du jetzt gehst, Solang fu noch die guten Deiten sehen kannst! Deine Kinder werden trauern, sie werden vlt wüten. Aber sie werden sehen, dass es euch allen ( ja, vlt auch ihm! ) besser geht.

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Ich war in einer ähnliche Situation
Die ersten Tage nach der Trennung hatte ich Muskelkater vom Lachen
Weil wir ohne den Miesepeter plötzlich Spaß hatten
Natürlich war es auch anstrengend und auch traurig aber was mir geholfen hat war die Erkenntnis
Man kann nicht alle jeden retten , vor allen nicht diejenigen die sich nicht helfen lassen
Und manchmal muss man die Konsequenzen ziehen und seine eigene Haut retten

Ps bei jedem erst Helfer Kurs wird dir gepredigt
Zuerst Eigenrettung /Eigensicherung und dann die anderen
Weil wen du untergehst … dann ist das auch das Ende der anderen

Und ganz ganz eventuell ist das der schubs den er braucht

Viel Kraft und Mut für die Zukunft