Wohnort als Trennungsgrund?

Liebe Community,

ich suche eine neue Perspektive auf meine Situation. Ich (37) fühle mich als Stadtmensch und komme ursprünglich aus einer Weltmetropole. Mein Mann (45) ist dagegen eine richtiges Landei. Kleinen Dorf, nicht Mal ein Bäcker gibt es dort. Klar viel Grün, Ruhe und frische Luft. Wir haben uns in einer Großstadt top 5nachEinwohnerzahl in DE kennengelernt und haben wir dort auch eine paar Jahre zusammen gelebt.
Er hat das Haus seine Eltern übertragen bekommen und hat einen Kredit fürs renovieren aufgenommen. Ich war damals skeptisch aber er meinte ich musste nichts zahlen, wir haben überlegt, dass die Investition Wert ist, wir könnten der Erdgeschoss vermieten oder sowas, sodass an sich keine Verluste entstehen würden. Ich konnte zu der Zeitpunkt nichts beitragen, weil ich mein Masterstudium gemacht und nur Teilzeit gearbeitet habe und eigentlich von meiner Sparnisse gelebt hatte aber ich wollte es auch nicht.
Mein Mann hat sich von Monat zu Monat unwohl in der Stadt gefühlt und wegen Corona sind wir doch erstmal in der renovierte OG des Hauses eingezogen. Abgesprochen war, dass wir danach weiter nach eine Wohnung die eher ruhiger ist, (meine Wohnung war mega zentral), und wo wir beide uns wohl fühlen suchen würden.

Nach Corona sind die Telearbeitstage viel mehr geworden und nun pendeln wir. Ich habe schon mehrmals erwähnt, dass das Leben auf dem Land ist nicht was ich möchte Aber er will auf keinen Fall mehr ausziehen. Ich bin verzweifelt weil ich habe es wirklich versucht, habe in 3Jahre aber keinen Anschluss gefunden, keinen Aktivitäten die für mich interessant sind, ich bin zwar nicht mega unglücklich aber so stelle ich mich mein Alltag und mein Leben nicht vor. alles dreht sich ums Haus ich sehe nur Kosten und Arbeit, es mag mich kein Spaß. Ich habe sogar vorgeschlagen in den nächst kleineren Stadt (8000) als Kompromiss aber nichts zu machen.

Wir würden gerne auch eine Familie gründen aber wenn ich mir nicht sicher mit dem Ort bin, ist für mich nun eine richtige Überwindung. Es fühlt sich nicht richtig an. Meine Ehe will ich aber ungern aufgeben. Ich weiß, dass er viel Geld und Liebe in das Haus reingesteckt und deswegen fühle ich mich sehr egoistisch, aber sollte man nicht den Ort wo man leben möchte zusammen suchen und zusammen entscheiden. Nun trotz allem er will jetzt Kinder, ich auch aber wie gesagt die Situation mit Dem Haus fühlt sich nicht richtig an.

Bin ich egoistisch weil ich wo anders leben möchte? Wenn ich es momentan sehe, habe ich den Eindruck nur die Trennung bleibt mir übrig. Aber vielleicht hat jemand einen anderen Tipp. Will nichts unversucht lassen.

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Dein Wunsch ist es, in der Stadt zu leben.
Der Wunsch deines Mannes ist es, in seinem Haus auf dem Dorf zu leben.

Beide Wünsche sind gleich wertig und wichtig. Daher müsst ihr an einem Kompromiss arbeiten oder euch tatsächlich trennen.

Wie wäre es, wenn du unter der Woche eine Wohnung in der Stadt beziehst und ihr die Wochenende dann abwechselnd im Haus oder in der Stadtwohnung verbringt? Das könntet ihr üben, bevor Kinder involviert sind. Wenn das kein gangbarer Weg ist, solltet ihr euch trennen. Man verbringt zu viel Zeit im Zuhause und macht es sich schön und will ja einen tollen Rückzugsort. Ihr würdet euch immer gegenseitig Vorwürfe machen, weil keiner das Modell des anderen leben will.

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Nein, egoistisch ist er!

Er hat dich unter falschen Voraussetzungen in das Dorf gelockt und denkt nun, dass er das aussitzen kann. Kompromisse machst nämlich aktuell nur du.
Für dein Seelenheil kann ich dir nur raten jetzt auf Risiko zu gehen und dir einfach eine Wohnung unter für dich machbaren Umständen zu suchen.
Vielleicht geht dann diese Ehe in die Brüche, aber ich finde, das ist ein relativ kleines Geld dahür, dass du noch eine Chance auf ein glückliches Familienleben hast.

Wenn du erst mit Kind dann in diesem Dorf festhängst, wirst du nicht glücklicher. Und er wird auch dann nur, wenn überhaupt, unter viel Getöse und Ansprüchen mit dir umziehen. Das zahlst du aber für den Rest deines Lebens, in welcher Form auch imner.

Mach dir mal Gedanken, ob dein Mann dich genommen und geheiratet hat, weil man das eben so macht oder ob er dich liebt.

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Eine Freundin von mir hat sich den Traum, in Dänemark zu leben, erfüllt und sich ein Haus dort gekauft. Die Kinder gehen dort auf eine deutsche Schule. Ihr Mann aber blieb in Deutschland, die beiden führen jetzt eine Fernehe.
Das funktioniert wohl recht gut, mittlerweile seit 2 Jahren.
Die Entfernung ist natürlich fett, aber sie ist glücklich dort. Und die Ehe soll es auch eher belebt als gestört haben.
Ist natürlich nicht das Konzept, was für alle passend ist, aber vielleicht suchst du dir auch eine Wohnung in einer nahen Großstadt, und ihr pendelt dann immer mal?

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Dein Mann ist in seiner Komfortzone, und wird sie unter jetzigen Umständen nicht verlassen wollen. Zieh zurück in die Stadt, und schau was passiert. Meistens werden Menschen kompromissbereit wenn vor Tatsachen gestellt. Alles andere scheint für deinen Mann leere Worte zu sein. Zynisch gesagt, musst du deine Verhandlungsposition verbessern. Und gleichzeitig die Beziehung unter Prüfung stellen