Trennung?

Hallo
Ich wollte nur mal Fragen.
Ich bin in der 34ssw schwanger mit dem zweiten Kind.
Wir sind 7 jahre zusamme und 5 Jahren verheiratet.
Er weiß eigentlich von anfang an das ich keine schöne kindheit hatte und ich dadurch eine Angststörung entwickelt habe. War schon oft in Kliniken und bin auch in Therapie.
Jetzt ist es schon seit längerm so wir streiten nur noch und ich werde dahin gestellt ich hab ja nur Angst vor allem und so. Unsere Tochter hatte letzte woche corona und wir haben uns gott sei Dank nicht angesteckt. Darauf wird nur rum gehackt. Er hat überhaupt kein Verständnis
Ich spinne ja.
Sind Menschen die Depressionen haben immer alles Schuld ?
Naja

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Liebe Hasy05,

es tut mir sehr leid, dass es dir gerade nicht so gut geht.
Manchmal ist es wirklich schwierig Verständnis, welches man in gewissen Situationen benötigt, gerade von den wichtigsten Menschen in seinem Umfeld zu bekommen.

Ich möchte weder zur Trennung, noch davon abraten, aber ich würde mich erst einmal, in deiner aktuellen Situation, auf dich und dein Baby konzentrieren. Nach der Geburt kannst du immer noch in Ruhe eine Entscheidung treffen.

Vermutlich möchte man das in deiner Situation nicht hören, aber die Außenwelt denkt sich immer was sie will. Viele Menschen werden für ihre Krankheiten verantwortlich gemacht. ( Hast du Krebs, hast du ungesund gelebt. Hast du Diabetes, hast du dich falsch ernährt. Hast du Corona, hast du dich nicht ausreichend isoliert… usw.) Das ist nicht richtig und selten fair, aber du kannst nur deine Einstellung zu solchen Meinungen ändern. Die Gedanken sind nun mal frei.

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass es sich schnell wieder ein wenig entspannt bei euch. 🍀❤️

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Hallo,

du hast es sicher sehr schwer mit allem, was du zu tragen hast. Dein Mann hat keine Angststörung, dafür hat er aber eine Frau mit Schwierigkeiten, ein Kind und bald noch ein weiteres. Vielleicht hat er unterschätzt, was das für ihn bedeutet. Das gibt ihm nicht jedes Recht, aber zuerst könntest du versuchen, die Welt mit seinen Augen zu sehen.

Er leistet vielleicht mehr, als Männer mit belastbareren Partnerinnen. Versuch mal bitte, hier kurz zu bleiben. Wer Probleme hat, sieht häufig nur noch sich, so nehme ich es im Bekanntenkreis oft wahr. Es wird endlos Verständnis erwartet aber nicht mehr gesehen, was das für den anderen bedeutet. Gestehst du ihm zu, dass er auch ein besonderes Leben hat?

Vielleicht kannst du in deiner Therapie besprechen, wie man mit aufkommenden Streitigkeiten umgeht. Ich habe ein guten Freund, der Psychologe ist. Er hat mir beigebracht, einen Stopp einzulegen. Instinktiv verteidige ich mich sofort sehr stark, wenn ich Vorwürfe bekomme. Inzwischen schaffe ich es immer besser, erst mal kurz nicht zu reagieren und dann möglichst ruhig anzuerkennen, dass den anderen was stört. Kein Schuldeingeständnis! Sondern sowas wie "o.k., dich stresst das hier total. Das ist blöd/tut mir leid. Was können wir/ich machen?" Danach sind die Gemüter meistens schon ausreichend wieder runtergefahren. Er fühltvsich gesehen und ich habe den ersten Affekt (zurückschießen) überwunden.

VG