ALGII, Bausparer- Problem- bitte hilfe!!!

Hallo,

meine Freundin hat folgendes Problem:

Sie ist alleinerziehend und hat eine Tochter von 18 Monaten.

Früher war sie mal Selbständig, doch durch die Geburt ihrer Tochter kam sie dann in den ALGII Bezug.

Den ersten Antrag auf ALGII stellte sie etwa im März 2006.
Sie hat seit 2002 einen 20.000er Bausparer. Als sie noch Selbständig war hat sie jeden Monat zwischen 50,- und 100,- Euro einbezalt.
Als sie den ALGII Antrag gestellt hat, hat sie den Bausparer nicht angegeben.

Nun hat sie folgendes Problem:

Sie hat einen Dispo und ihr Konto ist wenn jetzt am Anfang des Monats alle Gelder kommen noch mit etwa 600 Euro im Minus. Dispolimit ist 700 Euro, doch sie war jetzt schon einige Male drüber.

Nun hat sie die Hoffnung, dass sie ihren Bausparer mit etwa 600 Euro beleihen kann.
Doch wie verhält sich das mit ALGII???
Sie muss alle 6 Monate die Kontoauszüge vorlegen und dann sehen die vom Amt doch bestimmt, dass sie einen Bausparer hat.
Kann sie deshalb ärger bekommen???
Mich wurdert es sowieso, dass bisher vom Arbeitsamt keiner gesehen hat, dass sie in den Bausparer einzahlt. Im moment zahlt sie jeden Monat etwa 10 Euro ein.
Doch was könnte sie sagen, wofür sie das Geld benötigt??
Sie meinte dass sie dem Amt sagen kann, dass sie ein anderes Auto braucht, weil ihres kaputt ist und sie durch ihre Tochter auf ein Auto angewiesen ist.

Eine sehr verzwickte Situation?!?!?!

Bitte um Hilfe....

LG Mona

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Hallo Mona,
einerseits verstehe ich Deine Freundin. Sie hat in "guten Zeiten" gespart und soll das nun hergeben - da hätte sie es ja gleich ausgeben können #augen
Allerdings ist das, was sie tut schlichtweg Betrug. Das dürfte ihr wohl klar sein. Sie unterschlägt wissentlich Informationen, die die Arge sehr interessieren dürften...und jetzt erwartest Du auch noch Tipps, wie man die Arge am besten weiter bescheißen kann?! #kratz Das kann doch nicht Dein Ernst sein...
Aber den Tip, den Du möchtest, möchte ich Dir schon geben: Wenn sie den Bausparer schon nicht angeben will - was moralisch nicht fair ist, aber das weiß sie sicher selbst, würde ich da auch nix mehr einzahlen. Beleihen schon mal gar nicht und versuchen, den Dispo 10-Euro-weise zurückzuführen.

Lg, Mea

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Hallo,

ich erwarte keinen Tip, wie sie die ARGE weiterhin bescheissen kann. Doch was passiert denn, wenn sie jetzt plötzlich sagt, dass sie einen Bausparer hat???
Sie würde wohl einiges an Geld wieder zurückzahlen müssen, und wovon soll sie das dann bezahlen??

Ich weiss, dass es nicht ok ist, und das hab ich ihr auch gesagt.
Ich selbst finde es auch absolut schei...., denn warum soll man geld von der allgemeinheit nehmen, wenn man selber einiges hat.

Doch da kann ich ihr nicht reinreden.

Ich wollte eigendlich nur meinungen hören...

LG Mona

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"Ich wollte eigendlich nur meinungen hören... "

Die hab ich doch abgegeben...#kratz

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Sie hätte den Bausparer bei Antragsstellung angeben müssen, da es zum Vermögen zählt. Man hätte dann geschaut ob der Bausparer zusammen mit ihrem anderen Vermögen, ihren Vermögensfreibetrag überschreitet. Hätte er ihn nicht überschritten, dann hätte sie ihn auch nicht auflösen müssen. Hätte er ihn überschritten, dann hätte sie ihn ggf. in Teilbausparverträge aufteilen können und das was über dem Freibetrag gelegen hätte, hätte ausgezahlt werden können.

Nun hat sie aber ein Problem, egal ob sie nun über ihrem Freibetrag gelegen hat oder nicht. Denn wenn die ARGE es jetzt raus bekommt, dann kann sie mit der Einstellung von ALG II rechnen bzw. Reduzierung, mit einer Überprüfung und mit einer Rückzahlung und ggf. noch mit einer Anzeige.



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Hallo Goldtaube,

genau das habe ich ihr auch gesagt.

Sie hat noch gedacht, in der Art: "Dann geh ich halt hin und sag denen, dass ich nen Bausparer habe."

Doch es ist eben so, dass sie es verschwiegen hat.

Sie meinte ja noch, dass die selber schuld sind, wenn sie es nicht merken, denn auf den Kontoauszügen steht ja immer drauf, dass sie jeden Monat 10 euro einzahlt.

Aber das recht ist in dem Fall nun mal auf der Seite der ARGE.

Es hört sich jetzt blöd an, aber was würdest Du jetzt "empfehlen"??
Soll sie es von sich aus jetzt sagen oder einfach darauf hoffen, dass die es nicht noch bemerken??
Wie könnten die denn jetzt noch dahinter kommen??
Sie ist in der Hoffnung, dass sie in 2 Jahren nicht mehr auf ALGII angewiesen ist, weil dann die kleine im Kindergarten ist und sie dann wieder arbeit suchen will.

Jetzt muss ich Dich mal nochwas fragen:

Sie wohnt im selben haus wie wir.

Die Wohnungen sind aber unterschiedlich von der Größe.
Als wir noch ALGII empfänger waren wurde uns gesagt, die Wohnung ist für uns angemessen. Damals waren wir noch zu dritt. Die wohnung ist 78 Qm groß und kostet 460 euro warm.

Meine Freundin wohnt mit im Haus aber ihre Wohnung ist 87 Qm groß und kostet 500 Euro warm.

Warum bekommt sie, wo sie doch alleinerziehend mit nur einem Kind ist so eine teuere Wohnung bezahlt.

Das hat nichts mit neid zu tun, aber es interessiert mich nun doch.

LG Mona

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Natürlich kann sie drauf hoffen, dass die nichts bemerken. Aber wenn sie es dann irgendwann bemerken, dann hat sie ein Problem. Sie sollte von sich aus hingehen und es sagen, bevor es noch schlimmer wird.
Es ist egal ob die von der ARGE es nicht bemerkt haben. Letztendlich ist und bleibt es ihre Schuld. Sie ist verpflichtet alle Angaben zu machen. Und früher oder später wird es irgendwer bemerken. Wenn z. B. der jetzige SB es nicht bemerkt hat, dann vielleicht ein anderer, wenn der jetzige SB z. B. im Urlaub ist.
Wegen der Wohnung kann ich nicht viel sagen. Ich weiß nicht in welcher Stadt ihr wohnt und wie es da geregelt ist. Es gibt Städte da ist die Wohnungsgröße total egal und es kommt nur auf die Miete an. Und da könnten dann die 500 Euro warm wiederum angemessen sein. Sollte die Miete nur etwas über dem angemessenen liegen, kann sie die Differenz auch aus ihrem Regelsatz zuzahlen und dürfte auch wohnen bleiben. Das wäre dann halt die andere Möglichkeit.

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Hallo,

dankeschön nochmal für euere Antworten,

sie hat mittlerweile eine Lösung ihres Problems gefunden.

Sie wird den Bausparer auf ihre Eltern umschreiben lassen und bekommt dann von ihren Eltern das Geld, das sie bisher einbezahlt hat.

Ich weiss, sie müsste das Geld dann auch angeben, ob sie es macht, weiss ich nicht.

Zumindest taucht es nirgends auf den Kontoauszügen auf.

Aber ich finde es schön, dass man bei Fragen hier im Forum immer schnell hilfe bekommt.

LG Mona

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Hallo!

Ich bin selbst allein erziehend und war in der Elternzeit auf ALG II angewiesen und bin jetzt erstmal richtig zusammengezuckt als ich das alles gelesen habe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht irgendwann mal rauskommt. Daher würde ich ihr dringend raten, mit offenen Karten zu spielen. Evtl. gibt es ja eine Möglichkeit, dass sie unbeschadet aus der Sache rauskommt, aber wenn sie jetzt noch den Bausparer umschreibt, reitet sie sich ja immer mehr in die Sch...e rein.

Gerade mit Kind, hat man doch eine große Verantwortung und sollte nicht so leichtfertig den Staat hintergehen und hoffen, dass es nicht rauskommt und man dann letztendlich völlig mittellos auf der Straße steht.

LG janamausi

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"Sie wird den Bausparer auf ihre Eltern umschreiben lassen und bekommt dann von ihren Eltern das Geld, das sie bisher einbezahlt hat. "

Clever #pro

Möglichst alles abschöpfen - aber nix selbst beisteuern #augen

Unser Staat ist für manche Menschen echt ne Kuh, die man melken kann. Das Problem ist nur: Irgendwann fällt sie tot um. Ist ja nur jedem ziemlich egal, hauptsache man selbst hat vier Euro mehr auf dem Konto!

Das ist kein Angriff auf Dich, Mona, auch wenn Du das eventuell so auffasst...es stößt mir nur immer sauer auf, wenn ich sowas lese. Und eigentlich müßte es Dir doch ähnlich gehen, Freundin hin oder her. Wie dem auch sei, ich finde es schön, daß man wenigstens noch mal hört, was aus der Sache nun geworden ist. Ist bei den meisten Postings ja leider nicht der Fall. Das mir das Ergebnis nicht schmeckt, ist ja nun mein Problem ;-)

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Ab zur ARGE, sagen dass sie den Bausparvertrag vergessen hat anzugeben.

Dann wird halt neuberechnet, wenn nicht soviel Guthaben ist (Freigrenze) braucht sie sich doch auch keine Gedanken machen. Besser jetzt die paar Euros zurückzahlen, als in 2 Jahren!

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Mag ja sein, dass ich die Einzige bin, aber ich kann deine Freundin irgendwie verstehen.

Ich weiß nicht, wie ich in ihrem Fall handeln würde. Bei uns ist es so, dass weder mein Mann noch ich jemals arbeitslos waren, aber auch nie übermäßig viel verdient haben. Wir haben ein Haus gebaut, 3 Kinder und sparen jeden Monat in Bausparer und Lebensversicherungen etc. ein, damit wir das Haus schneller abbezahlt haben. Sollte einer von uns dann arbeitslos werden, müssten wir diese Dinge ja angeben und lägen dann weit über der Freibetragsgrenze. Aber ich fände es total unfair, wenn man dann das Geld für den eigenen Lebensunterhalt ausgeben müsste. Denn die Lebensversicherung ist meine Altersvorsorge und die würde ich nicht gerne vorher schon ausgeben. Und der Bausparvertrag ist, damit ich schneller von meinen Schulden für das Haus runterkäme.

Manchmal denke ich, dass man ganz schön blöd ist, in dieser Zeit noch zu sparen. Sollte man doch lieber alles, was man sich hart erarbeitet, verprassen. Arbeitslos werden ist sehr leicht und was dann?

Nur meine Meinung

urbani

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Kurz gefaßt findest Du es unfair im Falle von Arbeitslosigkeit von Deinem eigenen Vermögen leben zu müssen und fairer, anderen auf der Tasche zu liegen?
Das kann ich auch nicht ansatzweise nachvollziehen, man spart doch gerade für schlechte Zeiten und warum soll Dir die Allgemeinheit Deinen Lebensunterhalt finanzieren, während Du auf Deinen Bausparverträgen sitzt und ein eigenes Haus hast?

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Weil ich mir alles erarbeitet habe, während andere das gleiche Geld eben zum Fenster hinauswerfen und dann, wenn sie arbeitslos sind, vom Staat alles bekommen. Ich bin eben so blöd, mir Geld auf die Seite zu legen. Man soll doch auch fürs Alter sparen und wenn dann meine Lebensversicherung angerechnet würde und ich die aufbrauchen müsste, hätte ich im Alter nichts.

Auch ist das Haus ja noch lange nicht abbezahlt und in den Bausparvertrag zahle ich fleißig ein, damit ich irgendwann schuldenfrei bin. Sollte der Fall der Arbeitslosigkeit eintreten, müsste ich das Geld aufbrauchen und hätte irrsinnig viele Schulden an der Backe.

Ich verdiene nicht allzuviel, bin aber dennoch so sparsam, dass ich kaum mehr verbrauche, als ein ALG-II-Empfänger (die immer jammern, sie hätten nicht viel). Dann würde ich mich doch später ärgern, immer schön gespart zu haben, anstatt mir den Luxus zu gönnen, den ich selber erarbeite.

Nochmal: Weder ich noch mein Mann waren jemals arbeitslos, ich habe trotz 3 Kinder immer gearbeitet und finde, wenn ich dann arbeitslos wäre, hätte ich auch das Recht, von der Allgemeinheit zu leben, denn diese finanziere ich seit fast 20 Jahren mit, ohne jemals etwas im Gegenzug erhalten zu haben. Ich jedenfalls würde meine Ersparnisse nicht aufbrauchen wollen. Ich spare nicht für schlechte Zeiten, sondern für Haus und Alter!

urbani