Totunglücklich in meinem Beruf! Wem geht es auch so???

Hallo!

Ich weiß nicht ob jemand von Euch das kennt. Ich bin 27 Jahre alt und totunglücklich in meinem Beruf! Ich habe mit 18 eine Ausbildung zur Bürokauffrau begonnen die ich im Jahr 2000 abgeschlossen habe. 3 weitere Jahre habe ich in diesem Unternehmen gearbeitet. Anfangs dachte ich es liegt an der Firma, sodass ich mich woanders beworben habe. Seit nun mittlerweile fast 4,5 Jahren arbeite ich in einer anderen Firma als Bürokauffrau.

Ich weiß meine Interessen liegen im sozialen Bereich. Es ist schon lange ein Traum von mit Menschen am liebsten mit Kindern zu arbeiten. Mich interessieren u. a. die Berufe Ergotherapeutin oder Sozialpädagogin.

Ich gehe langsam kaputt. Ich bin nervlich am Ende. Zu hause weine ich ständig, weil ich mir dieser kfm Job einfach keine Erfüllung gibt.

Ich denke auch ich muss jetzt in meinem Job bleiben weil mein Mann und ich ein Haus gekauft haben und wir das Geld das ich verdiene gut gebrauchen können.

Wem geht es genauso und ist es überhaupt möglich eine Umschulung zu machen????

Ich würde mich über Eure Meinungen sehr freuen.


Die total verzweifelte Morle

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Hallo,

zur Beruhigung:

in meinem Beruf bin ich ebenfalls nicht glücklich.
Hinzu kommt ausserdem eine für mich permanente Überforderung, d.h. ich übe eine Tätigkeit aus, der ich mit meiner Qualifikation und meinem Wissen nicht gewachsen bin.
D.h. für mich sehr oft vor unlösbaren beruflichen Problemen zu stehen. Ich quäle mich halt durch, Tag für Tag.
Auch ich habe ein Haus für das monatlich die Raten abbezhalt werden müssen. Meine Frau ist zu Hause.
Ich bin 43 und habe daher nur geringe Chancen oder Möglichkeiten meinen Beruf zu wechseln.
Raten kann ich dir deshalb nichts, aber sich zu quälen ist auch keine Alternative.

Schöne Grüße

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Hi Morle,

mir geht es ganz genauso wie dir! Ich habe Industriekauffrau gelernt, und um mich mehr um meine Tochter zu kümmern arbeite ich jetzt halbtags als Bürokauffrau. Es ist total anspruchslos und langweilig, ich quäle mich täglich zur Arbeit. Ich hätte damals studieren sollen, aber man hört ja zu sehr auf das Umfeld. Ich würde so gern bei der Diakonie o.ä. arbeiten, Schuldnerberatung, sowas halt. Jeden Tag gucke ich in Zeitungen und im Internet nach Stellen. Denn einfach kündigen kann ich auch nicht (oder eine Umschulung machen), wir brauchen mein Teilzeit-Gehalt. Ist total verzwickt! Ich leide wirklich, wirklich mit dir!!!#liebdrueck

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Vielleicht kannst du eine Stelle in einer sozialen Einrichtung im Büro bekommen? Vielleicht würde dir sowas mehr liegen. Ansonsten würde ich eine neue Ausbildung beginnen. Du bist ja noch jung und hast noch viele Arbeitsjahre vor dir. Dann musst du zwar 3 Jahre nochmal in den sauren Apfel beissen, wirst wenig Geld haben etc. Aber am Ende hast du einen Job, der dir mehr liegt.

Ich habe auch schon mal in großen Firmen, Büros etc. gearbeitet. Mit Aufstiegschancen, gutem Gehalt etc. Aber ich konnte das nicht aushalten. Die ganzen Leute, die sich nicht mal kannten, nur über Email kommunizierten. Die straffen Hierarchien, die Schicki-Micki-Büros, diese ganzen strengen Regeln mit Kameraüberwachung (in einer Behörde) und Stempelkarte... Ich habe u. a. einen Job bei einer Bundesbehörde (sowas ist wohl auf Lebenszeit) aufgegeben. Nun arbeite ich für einen einzelnen Chef. Habe keine anderen Vorgesetzten, klasse Arbeitszeiten. Die Büroeinrichtung ist veraltet und das Gehalt vergleichsweise schlecht. Aber der Job macht mich zufrieden. Also: wage es!

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Hallo Morle,

ein Weg wäre. einen Termin beim Arbeitsamt zu machen und sich dort beraten zu lassen.

Ein anderer Weg wäre, mal bei Familienbildungseinrichtungen nachzufragen, was die so an Fortbildungen anbieten. Ich habe damals eine Fortbildung (ging über mehrere Wochenenden) zu Eltern-Kind-Gruppenleiterin gemacht und dann habe ich meine Arbeitszeiten hin und hergeschoben, so dass ich an einem (arbeits)freien Nachmittag eine Spielgruppe anbieten konnte. Daraus ergaben sich dann Kontakte und ich war mittendrin - und wie das dann so ist, ergibt sich immer wieder was Neues....

Es gibt auch die Möglichkeit an Fernunis Abschlüsse im sozialen Bereich zu machen - hast du dich da schonmal informiert?

In jedem Fall bedeutet eine berufliche Umorientierung immer viel Arbeit, große Anstrengung und wenig Freizeit - aber wenn man dann fühlt, dass das der richtige Weg ist, lohnt es sich alle Mal!

Eine ehemalige Kollegin von mir hat mal gesagt: "Mein erlernter Beruf ist für das Brot - und mit den 'Kindersachen' verdien ich die Pralinen" - mittlerweile hat sich das bei ihr umgekehrt: Sie arbeitet jetzt viel im sozialen Bereich und ist froh, dass sie das kfm gelernt hat, denn das hilft ihr bei Planung und Organisation.

Also Kopf hoch - du kommst schon dahin, wo du hinwillst!!!

Aufmunternde Grüße kraxy #cool