Hallo zusammen,
hat jemand von euch schon einmal ein Fernstudium absolviert? Ich habe mich momentan für eines beworben und hoffe, dass ich angenommen werde (freie Journalistenschule Berlin) - nächste Woche müsse der Bescheid kommen..
Ich bin ganz motiviert, hab aber auch ein wenig Angst davor, nicht genügend Selbstdisziplin zwischendurch zu haben oder nicht ausreichend Zeit dafür... Eine Zeit lang geht das sicher gut, aber das Studium geht ein Jahr lang, ich hoffe dass ich das packe es durchzuziehen.
Wie sind eure Erfahrungen mit Fernstudien? Habt ihr es gepackt? Habt ihr viel gelernt? Konntet ihr euch immer wieder selbst motivieren?
Würdet ihr es wieder machen? Was habt ihr studiert?
Einerseits denke ich, es müsste einfach sein, wenn einem das gewählte Fach gefällt - andererseits weiß ich, dass es gerade mit Kids und Beruf immer wieder Stresszeiten gibt, in denen man abends zu nichts mehr Lust hat 
Bin gespannt auf eure Erfahrungsberichte!
Lg
Clarissa
Fernstudium - eure Erfahrungen?
Hi,
ich kann nur von meinem Mann erzählen - der hat seine Technikerschule als Fernlehrgang begonnen.
Für ihn war es auf Dauer nichts. Am Anfang, als noch 1x die Woche Präsenzunterricht stattfand, ging es noch. Aber ihm war es zuwenig strukturiert und ihm fehlte auch stellenweise der Durchblick in den Unterlagen. Wenn man ganz allein alles durchschauen muss und dann hakt es an einer Textpassage - das kann ganz schön nerven.
Mein Mann hat den Fernlehrgang übrigens neben der Elternzeit begonnen... naja und die Schlafenszeiten von Anton wurden ja auch immer kürzer.
Und ein ganz fester Lernplan scheitert mit Kind auch - man muss immer schauen "Gehts gerade - schläft er?" Und dann schnell an die Bücher. Mein Mann hat das zwar notgedrungen so hinbekommen, aber es war immer wieder eine riesen Überwindung und für ihn auch ein Unsicherheitsfaktor.
Wir haben uns daher entschieden, dass er die fehlenden Semester in Vollzeit nach der Elternzeit macht und seinen Festvertrag kündigt. Seither ist er total zufrieden und der Lerndruck ist zwar immer noch da, aber die Quälerei ist vorbei 
Dafür verzichten wir halt bis zum Frühsommer noch komplett auf sein Gehalt - das ist der Preis, aber er hat es trotzdem nicht bereut!
Sorry, dass ich Dir etwas Negatives erzählen muss ... aber es gibt eben Leute, für die ist das einsame Lernen und das ewige Aufraffen nichts. Wenn DICH das nicht bedrückt, wäre es aber eine Überlegung wert!
Denke noch mal genau drüber nach... mit Kindern und abends ist es halt erhöhter Schwierigkeitsgrad
Ich bin übrigens Redakteurin - habe aber meine journalistische Ausbildung ganz klassich absolviert: Studium, Praktika, Volontariat, Redakteursstelle 
Wenn Du eine fachliche Frage hast (zB zum Ablauf des Studiums, Jobchancen etc), immer her damit!
LG; Nele
Hallo Clarissa,
ich habe mein Interior Design Studium als Fernstudium in der Elternzeit gemacht und es war teilweise sehr harte Arbeit.
Was mir am scherstern fiel, war das unendlich viele lesen. Ich musste soooooo viel lesen und es fiel mir so wahnsinnig schwer, weil vieles in meinen Auegen ueberflussig war.
War es natuerlich letztendlich nicht, aber so denkt man teilweise eben
Ich habe mir dafuer jeden Tag eine bestimmte Zeit eingeraeumt in der mein Partner zuhause war und auf Kind aufgepasst hat und mich NICHTS stoeren durfte. Ich musste mich teilweise dazu zwingen, aber man muss eben seinen inneren Schweinehund ueberwinden.
Mein Studium hat auch 1 Jahr gedauert und ja, ich wuerde es wieder tun auch wenn es hart war.
LG
Biene
Hallo,
also mein Mann hat 2005 den Steuerberater und 2008 den Wirtschaftsprüfer als Fernlehrgang gemacht. Ging jeweils 1 Jahr. Das war schon heftig, da es sehr teuer war, Druck vom Arbeitgeber dabei war, und es immer eine sehr hohe Durchfallquote gibt.
Ich studier seit einem Jahr an der Fernuni Wirtschaftswissenschaften. Bei mir ist es so, daß ich einfach was für mich tun wollte. Ich mach mir kein Streß und es ist im Prinzip egal wie lang ich dafür brauch, wobei ich natürlich schon ein zeitliches Ziel hab. Es macht mir aber auch einfach Spaß, und für mich ist es auch Stück weit Erholung wenn ich am Wochenende dann ins Büro geh und lern.
Abends hab ich aber echt gar keine Lust mehr zu lernen.
Ich denk das wichtigste ist einfach, daß du die Unterstützung deines Mannes hast, sonst wird es sehr schwer.
LG Emma
Hallo Clarissa,
ich hab zwei Monate nach Emils Geburt mit dem Fernlehrgang zur Steuerfachwirtin angefangen - ich glaube da war ich noch im absoluten Hormonschub 
Am Anfang war ich auch super Motiviert, Emil hat viel geschlafen, es war Sommer und ich konnte auf der Terrasse in der Sonne lernen mit dem Babyphone an der Seite. Ich war auch noch nicht so lange aus der Praxis draußen, so dass es mir recht leicht gefallen ist.
Nach einem halben Jahr hatte ich dann einen Durchhänger von sechs Wochen, da habe ich mich einfach von und mit allem überfordert gefühlt und habe eine Pause eingelegt weil es mir wichtig war erst mal das familiäre in die Reihe zu kriegen.
Emil ist ein super aktives Kind, er ist jetzt 19 Monate, und seit November habe ich wieder nichts getan 
Ich war kurz davor alles hinzuwerfen, habe mit meiner Studienbetreuerin gesprochen und sie hat mir angeboten alles erst mal aufs Eis zu legen. Jetzt zahle ich also noch bis März 2010 meinen Betrag, dann hätte ich eigentlich laut Regestudienzeit fertig sein sollen... bin erst im 5. Studienmonat und das frustriert ganz schön.
Ich habe mich einfach selbst überschätzt, und ich muss gestehen das schmerzt mich am meisten weil ich eigentlich sehr ehrgeizig bin, aber feststellen musste dass es mit kleinem Mega-Wirbelwind, großem Haus mit Garten, selbstständigem Mann ohne feste Feierabendzeiten einfach nicht möglich ist.
Wir hatten die Regelung dass ich zwei Abende ungestört lernen kann und einen Tag am Wochenende, aber da Emil mittlerweile sehr Mama-Anhänglich ist ist es schwer dass mein Mann mit ihm dann rausgeht oder zur Oma fährt.
Um ehrlich zu sein hat mich nur das bereits ausgegebene Geld davon abgehalten alles hinzuwerfen, und ich will wieder neu starten. Aber nur um das Kapitel hinter mich zu bringen. Um ehrlich zu sein habe ich keine Motivation mehr die Prüfung auch tatsäöchlich abzulegen. Ich hoffe das ändert sich wenn ich ab Sommer wieder Teilzeit arbeite und dann wieder in der Praxis drin bin und auch mal meinen Chef fragen kann, statt nur www-Recherche bei Fragen zu betreiben.
Ich würde es auf keinen Fall noch einmal machen, für mich ist das nichts.
Viel Glück dass du für dich die richtige Entscheidung triffst, und viel Erfolg!!!
Karen
Danke für eure Meinungen! Da sind ja durchaus gemische Erfahrungsberichte dabei!
Ich denke einerseits, dass ich das meistern kann, weil es sehr praxisbezogen ist. Ich arbeite ja bereits auf diesem Gebiet, und kann das Erlernte quasi gleich umsetzen.
Andererseits..12 Monate... ich bin manchmal etwas - naja, sagen wir mal sprunghaft Mal total motiviert, dann wieder überwiegt das Interesse an etwas anderem. Typisch Wassermann halt
Hach, aber eigentlich will ich das schon über ein Jahr machen.. da ich mich letztes Jahr selbstständig gemacht habe, habe ich den Wunsch jedoch erst mal hinten angestellt. Jetzt läuft alles ganz gut, die Zeit wäre eigentlich da. Abends arbeiten bin ich gewohnt, insofern wäre es keine große Umstellung, statt zu arbeiten zu lernen bzw. für das Studium was zu schreiben.
Mal sehen, ob die mich überhaupt nehmen, dann kann ich immer noch entscheiden
@Nele, werde sicher noch mal auf dich zukommen, ein paar Fragen hätte ich schon 
Werde dir mal über VK schreiben!! Danke für das Angebot!
Lg und danke euch allen!
Clarissa