ANGST: Sozialer Abstieg, wer hat Erfahrungen???

Bitte, ich brauche Ihre Hilfe. Ich schildere meine Geschichte und würde mich freuen, wenn jemand von Ihnen mir Erfahrungen mittelen könnte, ähnliches vielleicht auch schon mitgemacht hat.

Mein Mann udn ich haben eine glückliche Partnerschaft und Familie mit drei Kindern. Ich habe meine Berufslaufbahn unterbrochen, um mich für die nächsten Jahre, bis unser Jüngster ca. drei ist, der Familie zu widmen.

Mein Mann hat bislang sehr gut verdient, wir konnten mit einem Nettoeinkommen von 10.000 Euro sehr gut leben, haben aber nicht geprasst oder verschwendet sondern wirklich immer Maaß gehalten.

Nun ist eingetreten wovor ich mich immer gefürchtet habe, die Firma meines Mannes wurde verkauft, die gesamt Führungsriege ausgetauscht, ab Anfang August ist er ohne Tätigkeit. Er hat eine Abfindung bekommen, mit der wir auf dem Level wie bislang bis Juni nächsten Jahres leben können.

er hat verschiedene Angebote, möchte aber sehr gerne in einen bestimmten, sozialen Bereich wechseln in dem die Verdienste nicht so hoch sind. Die Tätigkeit die er anstrebt würde ein zukünftiges Nettogehalt von 3500 Euro bedeuten.

Ich möchte darum bitten nicht falsch verstanden zu werden. Auch wir haben während unseres Studiums nicht viel Geld zur Verfügung gehabt, wir tragen keine teuren Uhren spazieren und fahren normale Autos.
Was mich umtreibt ist die Sorge, dass ich vielleicht es nach einiger Zeit meinem Mann irgendwie doch übel nehmen könnte, dass sich der LEbensstil ändert? Klingt das dumm? Wir haben momentan einfach den Luxus, über Geld nicht nachdenken zu müssen und mit frei Kindern und einem gehalt von 3500 Euro auszukommen ist doch dann etwas sehr anderes.
Bitte, keine Kommentare wie "seid froh dass ihr überhaupt so viel bekommt" o.ä. Ich bin nicht undankbar, ich bin nur total verunsichert und frage mich pb er den Job jetzt für so deutlich weniger Geld wohl annehmen sollte oder auf weitere Angebote lieber warten soll. so viel wie bisher wird er wohl bei der derzeitigen wirtschaftlichen Lange so shcnell nicht wieder bekommen und er sagt, der Job war ok, aber er hätte ihn nicht unbedingt bis an sein berufliches Ende machen wollen.

Ich habe einfach Ansgt und bin unsicher.
Wer hat ähnliches durch? Wir leben auf 250 Quadratmetern mit großem Garten, für 3500 Euro bekommt man in der Gegend in der wir leben kein so großes Haus (München), der Lebensunterhalt, Krankenversicherung, Kindergarten, Musikunterricht...meine Gefühle fahren Achterbahn.

Natürlich weiß ich, meine Kinder sind das Wichtigste, mein Mann und ich lieben uns und führen eine stabile Partnerschaft mit allen Höhen und Tiefen aber ohne so richtig grundsätzliche Differenzen, und trotzdem weiß ich nicht so recht weiter.

Wer kann mir Mut machen?
Danke für viele Zuschriften.

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Ich will Dir keine Angst machen, aber Du bist hier falsch.

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Warum?

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Naja, sie meinte sicher, dass 10 000 Euro nun nicht gerade der Durchschnittsverdienst ist... Ich würde eher sagen, die meisten hier haben deutlich weniger als wir und wir haben schon deutlich weniger als ihr. Verstehst Du?
Ich verstehe Dich aber, ich hätte genauso Angst!

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Hallo Du,

Das Gehalt meines Mannes liegt auch in der Gehaltsklasse, von daher kann ich gut nachvollziehen was Du meinst.
Was mich aber interessiert - warum moechte Dein Mann in eine andere Sparte wechseln? Will er was anderes machen? Einfach was "sozialeres"? Hat ihn sein Job bisher nicht ausgefuellt?

LG

Biene

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Ja, so in etwa. er würde gerne im sozialen Bereich arbeiten und hat von dort auch schon mehrere sehr konkrete Angebote.
Ich bin halt so hin- und hergerissen weil ich es einerseits natürlich besser finde wenn er etwas macht, was ihn wirklich erfüllt, ein Job, hinter dem er wirklich steht udn andererseits...ich weiß dass Geld nicht glücklich macht aber wir waren schon sehr zufrieden mit der Situation bislang.
Und es ist auch nicht so, dass er seinen Job bislang als absolute Belastung empfunden hat.
Ohne diesen Anstoß von Außen hätte er zumindest in den nächsten Jahren mit Sicherheit nicht gewechselt. er hat auch einige angebote aus seiner bisherigen Branche mit einem zumindest ähnlichen gehalt, denkt aber dass dies vielleicht eine Chance sein kann noch einmal anders und sinnhafter zu beginnen.
Ich weiß nicht ob ihc das alles plausibel wiedergeben kann, es ist schwierig, diese dinge so zu formulieren dass sie nicht abgedroschen klingen.

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Nee, ich versteh Dich schon.
Mit einem Gehalt von 10.000 pro Monat solltet ihr ja einiges gespart haben, oder?
Ich mein, wir leben gut, aber nicht dekandent und koennen im Monat knapp die Haelfte sparen, meisst sogar mehr.
Wir haben ein abbezahltes Haus, das macht es natuerlich einfacher.
Habt ihr ein Eigenheim?
Habt ihr mal gemeinsam eine Aufstellung der Finanzem gemacht? Wieviel ihr im Monat braucht?

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... wohnt ihr zur Miete?

Bei 10000€ solltet ihr euch doch hoffentlich was eigenes zugelegt haben!

Habt ihr nicht noch einiges zur Seite gelegt! Sorry, aber bei so einem Einkommen frag ich mich dann doch wo das Geld so hinfließt!#kratz

Ich denke 3500€ ist immer noch ein sehr gutes Einkommen! Aber ihr müsstet euch dann doch ganz schön umstellen!

Aber die Abfindung müsste doch dann auch bei ca. 100000€ liegen! Wenn ihr euch davon jeden Monat 2000€ nehmt, seid ihr schon bei 5500€ im Monat! Und das für 50Monate!


"Was mich umtreibt ist die Sorge, dass ich vielleicht es nach einiger Zeit meinem Mann irgendwie doch übel nehmen könnte, dass sich der LEbensstil ändert? Klingt das dumm? "

Ja, find ich schon! Wann könntest du denn wieder arbeiten? Wie sehe dein Einkommen aus? Ich denke ihr beiden seid verantwortlich! Nicht nur der Eine!

LG Nadine

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Wie wäre es denn mit dem Kompromiss, dass er erst in 3 Jahren die Brache wechselt, wenn du auch wieder Geld verdienst? Oder du bleibst nur 2 Jahre daheim und er wechselt dann. Kann er seine gewünschte Stelle auch teilzeit antreten? Dann eventuell 2 Teilzeitjobs, falls das möglich ist.

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Wir haben demnächst auch 3 Kinder zu versorgen. Mein Mann und ich gegen beide Vollzeit arbeiten, haben aber weniger als ihr bisher.
Wenn ich in Elternzeit gehe, fehlen uns ca. 1000 Euro, da wir es auf 2 Jahre verteilen wollen - wenn unser Zwerg dann 2 ist, muss ich wieder arbeiten!
Obwohl wir weniger verdienen als Dein Mann bisher allein würden wir mit 3500 Euro kaum zurechtkommen!
Ich spare eigentlich gut, aber immer wieder kommt irgendwas anderes...
Früher war ich deutlich sparsamer...#schein

Meine Tipps:
- Haushaltsbuch führen und alle unnötigen Ausgaben streichen - dann könnt ihr in Ruhe schauen, was übrig bleibt - Einschränkungen wird es geben!!!

- habt ihr Kredite? Nehmt einen Teil der Abfindung, dann seid ihr schon mal die Raten los!

- Du suchst Dir einen Teilzeitjob und verdienst dazu! Ich bin arbeiten gegangen als meine Kleine 6 Monate alt war -Vollzeit - ist nicht so toll, geht aber!!!

- was habt ihr für Freunde? Wenn die "normal" verdienen, sollte es doch kein Thema sein!

- Materieller Besitz ist nicht alles, das musst Du Dir immer vor Augen halten - ein glücklicher Mann und glückliche Kinder sind wichtiger!!! Wenn Dein Mann glücklich mit dem neuen Job ist, solltest Du auch zufrieden sein, dann gibt es auch keinen Stress! Haltet zusammen!!!

- habt ihr ein Eigenheim? Ggf. verkaufen und kleiner bauen?!?
Unser Haus hat 120 m² +Keller, das reicht völlig, auch bei 3 Kindern!

Kopf hoch, man muss sich den Bedingungen anpassen! Das packt ihr schon!
Mit Verlaub, sozialer Abstieg wäre, wenn ihr plötzlich HartzIV beantragen müsstet! Dem ist aber nicht so!#liebdrueck

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Hallo

Bei uns ist es nicht ganz so krass, aber wir hatten auch von einem Tag auf den anderen rund einen Drittel weniger Lohn. Zu Beginn machte mir das auch Angst, aber mit der Zeit legte sich die, da wir doch eigentlich gut leben können damit.

Macht doch mal ein Budget und schaut, was ihr wirklich an Geld braucht, was die laufenden Kosten sind, wo ihr was einsparen könnt, ohne dass euer Herz allzu sehr daran hängt....

Ihr müsst euch einfach auch im Klaren darüber sein, dass ein kleineres Einkommen auch eine kleinere Rente mit sich zieht! Und Arbeiten im sozialen Bereich kann dann auch ganz schön anstrengend und kräfteraubend sein! Hat sich dein Mann das gut überlegt? Ist nicht zu unterschätzen, ich weiss, von was ich spreche....
Und: Könnte er ev. nach ein paar Jahren in seinen angestammten, gut bezahlten Job zurück oder ist dann der Zug abgefahren?

Wichtig ist, dass ihr alle zufrieden seid mit der neuen Situation und dass der neue Job so viel Befriedigung gibt, dass er das viele Geld aufwiegt- sonst kommt dann schnell der grosse Kater.....

Alles Gute bei der Entscheidungsfindung!

Fraz

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Ehrlich gesagt, hätte ich auch ein Problem, wenn mein Mann sich freiwillig so stark finanziell verschlechtern will. Die Entscheidung betrifft ja nicht nur ihn sondern seine ganze Familie. Es ist ja auch nicht sicher, dass diese Arbeit ihm nachher besser zusagt. Ich glaube die wenigsten haben immer eine Arbeit, mit der sie rundum zufrieden sind. Er kann sich doch alternativ ein soziales Hobby suchen. Rede einfach nochmal mit ihm.

LG
Sini

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Hallo,

auch Gutverdiener mit einem Nettogehalt von 3500 Euro dürfen innerhalb der Probezeit kündigen und den Job wechseln.
Du könntest deine Lebensplanung überdenken und die restlichen 6500 Euro verdienen. Dann passts wieder.

Mein Mann darf machen was ER will und ich darf machen was ICH will. Mein Mann liebt mich auch, wenn ich kündige und Formulare ausfülle. #verliebt

Vielleicht überdenkst du einfach Mal deine Haltung? Dieser Druck den du ausübst, könnte auf Dauer deine Beziehung ernsthaft gefährden. Warum sollte dein Mann einen Job annehmen, bei dem er sehr viel verdient, aber total unglücklich ist?

Gruß marion

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Ich frage mich, ob ich mit einem um 2/3 verringerten Gehalt zufrieden sein könnte.

Da muss der Rest schon sehr stimmen.

Wenn ich zukünftig drei Tage arbeiten müsste, um den bisherigen Tagesverdienst zu bekommen, hätte ich mental ein Problem.

Wobei - um von 10.000 € netto auf 3.500 € netto abzustürzen muss es brutto ein noch viel größerer Absturz sein.

Da muss das Gehalt vorher schon quasi Schmerzensgeld gewesen sein und der zukünftige Job die Ausübung seines Hobbys.