Elternzeit in Probezeit?

Hallo!

Mein Freund faengt ab 1.5. bei einer neuen Stelle an. Urspruenglich sollte er bereits am 1.3. anfangen, das klappte aber vom Betrieb her nicht. Mitte Juli kommt unser Kind und er wuerde gern die ersten zwei Monate mit uns zu Hause bleiben (bzw die Stunden reduzieren). Ich kann mir vorstellen, dass der Betrieb das nicht so gern sieht. Zumal er ja auch erst anfaengt. Hat er denn ueberhaupt ein Recht auf Elternzeit? Also kann er gekuendigt werden, wenn er Elternzeit anmeldet? Oder ist das fuer den Betrieb zwar unangenehm, aber akzeptierbar?

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Natürlich hat er ! Er muss die nur rechtzeitig anmelden. Die Elternzeit ist grundsätzlich nicht genehmigungspflichtig. Stunden reduzieren geht nur in Betrieben mit mehr als 15 Leuten. Da muss der Betrieb leider durch. Aber wenn sie ihn nach der Probezeit loswerden wollen, finden die was.

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Also koennen die ihn deswegen nicht kuendigen? In der Probezeit brauchen die ja keinen Grund. Hat er dann auch einen Kuendigungsschutz, bis die Elternzeit rum ist?
Wie zaehlen die 15 Mitarbeiter? Es ist eine gemeinnuetzige Organisation, die auf der ganzen Welt ist. Zaehlt da die Organisation an sich mit allen Mitarbeitern oder nur der eine Standort (wobei ich denke, dass es auch am Standort mehr als 15 sind, aber sicher weiss ichs nicht).

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Hi,
er hat ein Recht auf Elternzeit, das kann ihm niemand nehmen. Er hat in den Wochen vor der Elternzeit auch einen Kündigungsschutz (das sind aber nur die m.W. nach 8 Wochen vor Beginn der EZ - weiß ich nicht genau).

Die Frage ist nur, ob er am Tag NACH der Elternzeit weiterhin Mitarbeiter in diesem Betrieb ist bzw. bleibt. Die Probezeit (wenn es 6 Monate sind) wäre ja nicht rum nach der Elternzeit - und danach hat er keinen Kündigungsschutz mehr und könnte in der Probezeit jederzeit ohne Angaben von Gründen gekündigt werden.

Ist es DAS wirklich wert?

Abgesehen davon: dein Mutterschaftsgeld würde auf sein Elterngeld angerechnet werden, soweit ich weiß. Ich meine gehört zu haben, dass das Modell "in den ersten zwei Monaten bekommt SIE Mutterschaftsgeld und ER (sein) Elterngeld" genau aus diesem Grund in aller Regel nicht funktioniert.

Würde das Geld denn reichen?

Es gibt sicher Chefs, mit denen man über so etwas reden kann. Und es gibt welche, wo man das lassen sollte - und ganz ehrlich, ich könnte es sogar irgendwo verstehen, wenn ein Chef das nicht gerne sieht. Die ersten Monate sine in aller Regel Einarbeitung, und die mal eben freiwillig für 2 Monate unterbrechen (und es wird ja wohl schwer, das als "spontan und unerwartet" darzustellen) ist schon ziemlich viel verlangt von einem Arbeitgeber.

Ich würde glaube ich auch bei meinem, sehr netten und sehr familiär orientierten Chef nicht auf die Idee kommen, danach zu fragen.

Viele Grüße
miau2

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Er will ja nicht komplett zu Hause bleiben. Die Ueberlegung ist, ob er 30 statt 40 Stunden macht.

Ich kenne seine Chefin leider nicht so gut, nur den, mit dem sie das Buero teilt (vielleicht spreche ich ihn mal an). Aber von unserem Grossen war sie ja hellauf begeistert. Kinderfreundlich ist sie also schon mal.

Finanziell wuerde sich das schon lohnen. Ich bin der Meinung, dass er zwar weniger verdient durch die fehlenden Stunden, aber durch die 30 Stunden das volle Elterngeld (wenn auch nur den Sockelbetrag) bekommt. Also haben wir im Endeffekt sogar mehr Geld als vorher.

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Grundsätzlich schließe ich mich Dir an.
Gewagte Idee, mit diesem Plan in ein frisches Arbeitsverhältnis zu starten...
Was die Anrechnung seines Elterngeldes auf ihr Mutterschaftsgeld angeht (so sie welches bekommt), liegst Du allerdings falsch.

LG,

W

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Ein Anrecht hat er darauf. Aber ob er nach der Elternzeit noch Mitarbeiter bleibt, halte ich doch für sehr fraglich!

Mal im Ernst: Wie kann man nur, wenn man als Mann eine neue Stelle antritt, auch nur ansatzweise auf so eine Idee kommen??? Das ist ungefähr das Gleiche als in der Probezeit nach 4 Wochen Urlaub zu fragen. Jedenfalls meinem Empfinden nach.

Er ist bald Vater. Er muss (mit) für den Familienunterhalt sorgen... Und außerdem ist es in meinen Augen eh Blödsinn, dass ein Mann die ersten beiden Monate daheim bleibt. Neugeborene schlafen für gewöhnlich bis zu 18 Stunden am Tag. Ich wüsste nicht, warum ein Mann da unbedingt dabei hocken muss... Er kann doch die Elternzeit zu einem späteren Zeitpunkt nehmen... Naja. Das ist nur meine Meinung...

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Wir sind echt selten einer Meinung, aber hier stimme ich jedem Wort zu, das Du geschrieben hast!#pro

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Nein, das ist nicht nur Deine Meinung :)

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Natürlich hat er das Recht, gleich nach Arbeitsantritt seine Elternzeit anzumelden.
Wie der AG das dann beurteilt, kann Euch hier wohl niemand sagen.
Schlimmstenfalls ist er nach der Elternzeit seinen neuen Job gleich wieder los. Ob Ihr Euch das Risiko leisten könnt, müßt Ihr wissen.

Gruß,

W

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Hallo,
kann euch nur aus eigener Erfahrung empfehlen es euch gut zu überlegen.
Mein Mann hat vor 3 Jahren im Mai (01.05) ebenfalls eine neue Stelle angetreten - außer einen Tag Sonderurlaub am Tag der Geburt (16.06) hat er bei dieser neuen Stelle keinen Urlaub genommen. Elternzeit schon gleich gar nicht.

Zum einen wie kommt das beim neuen Arbeitgeber an?! Zum anderen fängt man gerade erst an , hinzu kommt die Einarbeitungsphase und dann fängt im Juni in vielen firmen auch schon die Urlaubszeit an- und die fristgerechte Anmeldung der Elternzeit ist die andere Sache - um im Lebensmonat 1 und 2 Elternezeit machen zu können müßte der Antrag 7 wochen vor beginn beim Arbeitgeber vorliegen. (sollte euer Kind eher kommen, könnte es schwierig werden)
Beim ersten Kind hat mein übrigens die Elternzeit gemacht - auch in den Lebensmonaten 1 und 2 - auch wenn der Arbeitgeber offiziell sehr verständnisvoll reagiert hat, war er seine Stelle ein halbes Jahr später los ( und das nach 9 Jahren - natürlich nicht deswegen, aber das "Mobbing" begann mit der Rückkehr aus der Elternzeit)

Was man machen kann wäre die Fragestellung offen an den Arbeitgeber weiterzugeben - in vielen Betrieben wird die Elternezeit der Väter offen mit einplant - ein Kumpel meines Mannes mußte sich mit seinem Kollegen absprechen und konnte dann im Wechsel mit diesem 2 x jeweils einen Monat Elternzeit machen (beide gleichzeitig ging vom Arbeitgeber her nicht).

LG Jette

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Wenn er Elternzeit macht, dann mindestens bis Ende der Probezeit.

Warum?

Weil die Gefahr groß ist, dass der AG ihn sonst kündigt!!!!

Gruß

Manavgat