Mutterschutz-Wer arbeitet im Labor?


Hi,
Ich arbeite in einem Labor und habe Umgang mit Lösungsmitteln wie Ether ,Toluol und vielen anderen.
Nun weiß ich seit Freitag, das ich schwanger bin und möchte nicht mehr im Labor sondern nur noch im Büro arbeiten. Es ist mir einfach zu gefährlich und ich finde es absolut verantwortungslos. Meiner Vorgesetzten habe ich das heute erneut gesagt, weil sie mich für Laborarbeiten eingeteilt hat. Sie meinte nur, ich könnte ja unter dem Abzug arbeiten. Was nun?
Kann ich die Laborarbeit "verweigern" oder liege ich irgendwie falsch. Im Moment bin ich etwas durcheinander. Ich habe ein ganz schlechtes Gewissen, egal ob ich jetzt im Labor arbeiten würde oder nicht.

Ich hoffe, ihr habt einige Tipps für mich.

LG
Gülay

1

Hallo!

Wie das rechtlich genau aussieht, weiss ich nicht.
Aber ich habe auch in einem Labor gearbeitet, aber im Büro und wir haben immer die Schwangeren bekommen ;-) Sie durften nicht mehr an ihrem eigentlichem Platz (also direkt im Labor) arbeiten!
Ich denke, du darfst das absolut nicht (so war es jedenfalls bei uns!) und deine Vorgesetzte ist (absichtlich?) falsch informiert!
Hast du bei euch niemanden, an dem du dich sonst wenden kannst? Den direkten Chef vielelicht?

Ich würde auch jeden Fall da mal nachhaken, so ist das ganz bestimmt nicht richtig! Selbst in einer Arztpraxis darf man nicht mehr Blutabnehmen etc. #kratz


LG

2

im mutterschutz gesetz steht geschrieben welches amt zuständig ist, um zu prüfen ob die bestimmungen eingehalten werden.

auserdem ist dort auch vermerkt welche arbeiten etc. für schwangere unzumutbar sind UND ärtze haben eine sogenannten verpflichtung eben ein beschäftigungsverbot zu verhängen wenn die arbeit leben von kind und mutter gefährdet.

les mal einfach im mutterschutzgesetz nach.

3

Hallo Gülay,

hast Du Deinem AG schriftlich mitgeteilt, dass Du schwanger bist? Also eine Bescheinigung deines Gyn, dass Du schwanger bist in der xten Woche und am Tag xy ET? Oder hast du nur mal so gesagt, dass du schwanger bist um lästige Laborarbeiten zu umgehen? Das denkt bestimmt deine Vorgesetzte....

Wenn Du die Bescheinigung beim AG abgegeben hast, darf er Dich nach §3 und §4 MuSchG nicht im Labor mit gesundheitsgefährdenden Stoffen arbeiten lassen. Wenn er Dich dazu zwingt und Dir keinen Büroarbeitsplatz anbietet, schalte das Gewerbeaufsichtsamt ein. Wenn alles nichts hilft und der AG auf stur stellt, lass Dir ein Beschäftigungsverbot ausstellen, ein individuelles Beschäftigungsverbot, bei dem bekommst du weiterhin dein Gehalt.
Viel Erfolg und alles Gute für die SS!
LG
Nicole

4

Ich habe auch im Labor gearbeitet, auch mit größeren Mengen von Lösungsmitteln, unter anderem auch kanisterweise Benzol.(krebserregend)
Als ich schwanger war, habe ich das meinem Chef mündlich mitgeteilt und habe meinen Arbeitplatz mit einer Kollegin getauscht.
Wir haben das unter uns geregelt, meinem Chef war das egal, solange "der Laden lief".
Ich würde mich mit der Anweisung, unter dem Abzug zu arbeiten, nicht zufrieden geben.
Auch wenn die subjektive Angst größer sein mag als die ojektive Gefahr, lass dich da auf Nichts ein.

Gruß
geha

5

Hallo,

ich arbeite auch in einem Labor und hier ist es so, dass man jede Schwangerschaft melden muss und dann zum Betriebsarzt geschickt wird, der dann individuell festlegt welche Arbeiten ausgefuehrt werden duerfen.
Die Inspektion der Betriebsstaette von Schwangeren in Labors ist Pflicht
Ein generelles Verbot von Laborarbeiten gibt es jedoch nicht.
Isotopenlabor und S2 darfst Du jedoch nicht mehr betreten (geschweige denn drin arbeiten), und der Umgang mit teratogenen Stoffen ist ebenfalls verboten.
Alles andere wird individuell festgelegt. (Zum Beispiel sehr geruchsintensive Stoffe) Daraus leitet sich dann ab ob Du auf Deinem alten Platz bleiben kannst und nur einige Aufgaben nicht wahrnehmen kannst, zu den Naehrmedien ansetzen versetzt wirst oder ein generelles Beschaeftigungsverbot im Labor hast.
Ob Du dann ins Buero versetzt wirst oder ganz nach Hause darf dann allerdings Dein Chef entscheiden.

Zwei Moeglichkeiten, entweder Du rufst selbst bei der Betriebsaerztin an oder Du meldest Dich erstmal bei demjenigen der bei Euch fuer die Arbeitssicherheit zustaendig ist (in der Hoffnung das es nicht Deine direkte Chefin ist).

Zur Meldung der Schwangerschaft - die muendliche Meldung reicht erst mal aus. Frag bei Eurer Sekretaerin/Personalabteilung mal nach ob sie das schriftlich von der Aerztin brauchen (wenn ja kostet das naemlich was, was der Arbeitgeber bezahlen muss, deswegen verzichten einige auch drauf - ist NICHT zwingend)
Die Chefin weis im Zweifelsfall gar nicht dass Deine Schwangerschaft ans Gewerbeaufsichtsamt gemeldet werden muss.

Zu Deiner Chefin sagst Du ganz lieb, dass Du heute erstmal die internen Meldungen machen musst, denn Du willst ja nicht dass sie Aerger bekommt...

Ansonsten weih auch noch eine Kollegin ein und tausch mit ihr die arbeiten bei denen Du ziemlich sicher bist dass Du sie nicht machen solltest.

Liebe Gruesse, Christine