Was denkt ihr bezüglich einer Weiterbildung zur Personalfachkauffrau

Hallo ihr Lieben !

Und zwar habe ich mal eine Frage, wie ihr das einschätzt, idealerweise auch von Leuten, die in Personalabteilungen arbeiten und/oder beruflich mit dem ganzen Bewerbermanagement zu tun haben.

Ich habe damals (1997 ;-)) meine Ausbildung bei der DBAG gemacht. Der Abschluss nennt sich Kauffrau für Verkehrsservice. Bei der Bahn eine be-und anerkannter Ausbildungsberuf, in der freien Marktwirtschaft...Naja.

Ich habe dann 7 Jahre direkt bei der DBAG im Service Bereich im "Kundendienst" gearbeitet.
Dann ging ich in Elternzeit von April 2007-September 2011. Weil wir in meiner Elternzeit umgezogen sind von Hessen nach Niedersachsen, um näher an unsere Familie heranzukommen, habe ich im September 2011 einen Aufhebungsvertrag bei der DBAG geschlossen (Versetzung in den hiesigen Regionalbereich war nicht umsetzbar, Arbeitszeiten eh nicht familienkompatibel).

So, nun habe ich vom Arbeitsamt ohne größere Probleme eine Weiterbildung zur Personalfachkraft finanziert bekommen, die ich dieses Jahr im Juni abgeschlossen habe. Etliche Bewerbungen liefen, kurze Zeit nach dem Abschluss ergab sich sogar gleich ein Arbeitsverhältnis, wo meine Tätigkeit in der Lohn-und Gehaltsabrechnung bestand. Wegen, nennen wir es mal widrige Umstände, habe ich das nach einer Woche beendet. Ich bin jetzt nochmal an einem Job im öffentlichen Dienst vorbei geschrammt, Einsatz direkt in der Personalabteilung (mein Traum), aber ich war letztendlich "nur" in der engeren Wahl. Klar, ich habe null Berufserfahrung, im Gegensatz zu vielen Anderen, die sich da auch beworben haben und sich vielleicht sogar, wie ich, vorstellen dürften.

Jedenfalls überlege ich ernsthaft noch eine berufsbegleitende Weiterbildung zur Personalfachkauffrau anzufangen. Ich muss mich eigentlich sofort entscheiden, denn der Kurs startet noch im November und geht dann insgesamt 1,5 Jahre. 2-3 Abende Schule sind dann zu absolvieren. Nun habe ich aber auch noch zwei kleine Kinder und hoffe ja über kurz oder lang einen Job zu bekommen. Da ich mir die Stellen nicht aussuchen kann mit meiner "Vorgeschichte", würde ich je nach Stelle auch bis zur Vollzeit arbeiten gehen. Finaziell würde aber eine Teilzeitbeschäftigung auch reichen. Nur die möchte ja auch jeder haben ;-).

Insgesamt würde ich das sehr gerne machen, gerade die Arbeit in der Personalabteilung mit den vielfältigen Tätigkeiten und das Arbeiten mit Menschen/für Menschen stellt für mich einen sehr großen Reiz dar. Nur ich weiss noch, wie ich während meiner ersten Vollzeit Weiterbildung abends geschnauft habe, wenn ich EINMAL die Woche abends zu Weight Watchers fahren musste. Ich habe da einen Heidenrespekt vor, denn 1,5 Jahre sind eine verdammt lange Zeit.

Was meint ihr, wie gut meine Chancen später auf einen Job im oben genannten Bereich sind, zwar gut aus-und vorgebildet, aber im Prinzip wenig Berufserfahrung (ich weiss ja nicht, wann und wo ich letztlich etwas finde). Mit diesem Abschluß kann man rein theoretisch als Personalreferent oder sogar Personalleiter eingesetzt werden. Aber wie kann ich meine Chancen als dann 34 Jährige Berufsanfängerin im Gegensatz zu anderen vielleicht "nur" Personalsachbearbeitern, aber die mit Berufserfahrung, einschätzen ?

Wie würdet ihr das einschätzen ?

Danke für`s Lesen, ist etwas lang geworden #hicks.

LG

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Frage vorab, erfüllst du folgende Zugangsvoraussetzung zur Fortbildung zur PFK?

"Eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten kaufmännischen oder
verwaltenden Ausbildungsberuf und danach eine mindestens zweijährige einschlägige Berufs-
praxis* im Personalwesen.

*Die Tätigkeitsnachweise müssen exakte Zeiten und Arbeitsinhalte enthalten und vom Arbeitgeber bestätigt sein. Anstellungsverträge oder Selbstbescheinigungen sind als Nachweis nicht ausreichend."

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Hallo !

Ich habe heute früh gleich mit der KVHS telefoniert, wie es sich in meinem Fall verhält, und in der Tat ist die IHK da sehr streng und würde mich zur Prüfung nicht zulassen, ohne Berufspraxis.

Nun ist es ja so, dass Bewerbungen derzeit laufen und ich im Moment auch gar nicht absehen kann, ob und wo es mich "hinverschlägt" jobtechnisch. Da die Schule ja insgesamt eh 1,5 Jahre läuft, habe ich noch ein bisschen Zeit die Berufspraxis einzuarbeiten bis zur Prüfung. Wegen ein paar Monaten bestünde da eventuell kein Problem.

Ich soll trotzdem meine ganzen Unterlagen rübermailen und es wird ein Vorabgespräch mit der IHK erfolgen, wie es sich in meinem Fall verhält.

Da der Kurs nicht voll ist, hat sich der Start von November 2012 auf März/April 2013 verschoben, sodass ich sowieso noch "Luft" habe, einen Job und anfangende/fortlaufende Berufspraxis zu sammeln, zur Not über Zeitarbeitsfirmen.

Mal schauen wie sich das jetzt weiter entwickelt.

LG

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Dann zu Deiner Frage:

Der PFK ist unter den Personalern sehr angesehen, da die Ausbildung umfassend, anspruchsvoll und sehr praxisnah ist. Insbesondere da es den PFK nur in Verbindung mit Berufserfahrung gibt, sind hinterher die Berufschancen nicht schlecht.

Ja, du kannst mit dem PFK Personalreferentin oder Personalleiterin werden. Allerdings ist hier auch die Berufserfahrung das eigentlich wichtige Merkmal. Als "Berufsanfängerin" fängst Du höchstwahrscheinlich auch erstmal als Sachbearbeiterin an.

Ich würde Dir empfehlen, erstmal eine zeitlang in einer Personalabteilung zu arbeiten und zu schauen, in welche Richtung Du gehen willst. Personalarbeit ist sehr unterschiedlich und in einigen Bereichen je nach Firma auch menschlich nicht immer einfach. Kannst Du schwierige Personalgespräche führen, Abmahnungen schreiben, Leute rausschmeissen (auch wenn es eventuell Bekannte von Dir sind), Dich mit sperrigen Fachvorgesetzten auseinandersetzen. Das muss man, je nach Arbeitsbereich halt, können und "wollen". Vielleicht ist je nach Spezialisierung eine andere Fortbildung sinnvoller als der PFK.

Denn Abends 2-3x die Woche und sicherlich auch noch Samstags ist mit Kindern überhaupt kein Spass. Ich würde das definitiv nicht machen und schaffen.

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hm. ich würde denken, eineinhalb jahre praxiserfahrung ist ebenso viel wert, wie die ausbildung an nur drei abenden die woche.

ich kenne menschen, die sind 5mal für die woche zur abendschule, um ihr abi innerhalb drei jahre nachzuholen, entweder mit kindern zu hause oder einem VOLLzeitjob. also könntest du das ganze auch hinkriegen.

allerdings, was mir noch auffällt: du hast erst eine einladung zum vorstellungsgespräch gehabt? das ist sehr wenig. wieviele bewerbungen hast du denn bisher geschrieben? hat die immer jemand vorher gesehen und für sehr gut befunden? vielleicht haperts ja auch daran? oder wie du dich im gespräch gegeben hast?

ich würde jedenfalls nicht so schnell daran denken, dass es am wissen fehlt. gib dir einfach mehr zeit und sei etwas optimistischer, andererseits selbstkritischer in bezug auf die ganzen bewerbungsunterlagen und -gespräche...

also wie du es auch immer machst, beide wege sind in ordnung! du musst eben nur mal anders an die dinge rangehen ;o)

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Hallo !

Die Zulassung zur Prüfung kriege ich nur MIT Berufserfahrung. Die habe ich im Moment noch nicht und kann leider auch nicht absehen, ob ich die erforderliche Berufserfahrung bis zum Ende des Kurses zudammen bekomme. Im Moment eher schwierig, weil der Kurs 1,5 Jahre geht, ich aber 2 Jahre Berufspraxis brauche.

Bis jetzt habe ich aus ca 40 Bewerbungen 3 Einladungen bekommen, davon ein Arbeitsverhältnis (das ich ja dann wieder hingeschmissen habe-anderes Thema aber ;-)), einmal war ich in der näheren Auswahl, habe menschlich überzeugt, fachlich hat es (logischerweise) nicht gerreicht, da waren einfach bessere da und einmal war die Arbeitszeit auf 20 Std angesetzt, aber im Gespräch hiess es dann, es könnte auch weniger in der Woche sein, je nach Bedarf. Das war mir dann zu schwammig.

Ich finde die Ausbeute nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass ich ein Quereinsteiger mit 2 kleinen Kindern bin. Viele Sachen sind auch noch nicht zurück gekommen und andere Sachen, sind im Moment zu hoch gesteckt für mich (da keine fundierten Kenntnisse, dafür ja der Wunsch mich weiter zu bilden) und demzufolge einiges an Absagen aus dem Grund.

Im Normalfall wird es dann so sein, dass ich neben meinen Kindern, die hier im Dorf nur bis 16.00 Uhr betreut werden können, einen Vollzeitjob machen werde, SOWIE noch abends zur Schule müsste. Das sehe ich schon ein bisschen als einen Extremfall an.

Ich kenne Leute, die mit einem Vollzeitjob schon nichts gebacken bekommen in meinem Umfeld, und die müssen wirklich nur für sich sorgen, haben keine Kinder etc.

LG

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ich finde die ausbeute als angehende personalfachkraft doch sehr bescheiden!:-p

aber wirklich, du solltest doch wissen, wie eine bewerbung gut aussieht, auch wenn nicht alles wie gefordert ist. bist du dir da wirklich sicher, dass da alles stimmt?

bitte nicht persönlich nehmen! ich will ja nur helfen.

(habe auf vier bewerbungen ein gespräch gehabt)

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Hi Du,

ich mache diese Ausbildung grad im Moment, allerdings als Online-Kurs mit wenigen Präsenztagen (bietet aber nicht jede IHK an).

Grundsätzlich schadet Weiterbildung nie, Geld, das Du in eine solche Fortbildung steckst, ist also nicht verschenkt. Vor allem dann nicht, wenn Du gerne weiter in diesem Bereich arbeiten willst.

Der PFK ist ein gern gesehener Bildungsabschluss im Personalbereich und ersetzt mit Sicherheit auch das eine oder andere Jahr Berufserfahrung. Da die Zulassungsbestimmungen mindestens zwei Jahre Berufserfahrung voraussetzen, bist Du im Endeffekt ja keine blutige Anfängerin mehr. Allerdings wirst Du, wie eine andere Userin bereits schrieb, wohl tatsächlich erst mal auf Sachbearbeiterebene eingesetzt werden. Ist aber kein Beinbruch, man kann sich ja hocharbeiten. ;-)

Wichtig ist noch: Um zur Prüfung des PFK zugelassen zu werden, brauchst Du erst die Ausbilder-Eignungs-Prüfung. Hast Du die schon? Die muss dann unter Umständen zuerst bzw. parallel gemacht werden.

LG, chuzzle

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Danke für deine Antwort.

Ich wusste gar nicht, dass diese Ausbilder-Eignungs-Prüfung auch notwendig ist. Hatte ja noch kein Infogespräch diesbezüglich, da bei mir eh erstmal unklar ist, ob ich überhaupt zugelassen werde.
Allerdings wird diese Eignungsprüfung auch über die KVHS mit angeboten, die müsste ich dann parallel absolvieren.

Ansonsten denke ich da genau so drüber, wie du es auch geschrieben hast. Erstmal den Abschluss machen und auf normaler Sachbearbeiter Ebene eingesetzt werden, alles weitere kann sich ja dann noch ergeben. Das theoretische Wissen hätte ich dann immerhin.

LG

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Ist halt blöd, dass die Berufserfahrung Zulassungsvoraussetzung ist.

Aber die Fortbildung dauert ja auch eine Zeit, wenn Du bis zur Prüfung die entsprechende Berufserfahrung zusammen hast, dann geht's ja. Im Zweifelsfall kann man die Prüfung nämlich auch um ein halbes Jahr verschieben. Ausbildung und Prüfung für den PFK sind nämlich zwei Paar Schuhe, Du könntest Dich rein theoretisch ohne einen entsprechenden Lehrgang zur Prüfung anmelden. Ist beim PFK allerdings nicht zu empfehlen. ;-)

Ich hab's genauso gemacht. Meine eigentliche Prüfung wäre jetzt im Oktober gewesen. Ich bin allerdings nach einigen Fehlgeburten schwanger geworden und hatte alles im Kopf, aber nicht den Lernstoff. Also hab ich den Lehrgang normal beendet, werde die Prüfung aber erst im April 2013 ablegen. Da kann ich mich dann ganz anders drauf vorbereiten.

LG, chuzzle

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