Zwei Partner im Schichtdienst, Probleme?

Guten Abend,
nachdem ich über die Suchfunktion nichts Zufriedenstellendes gefunden habe, nun mein/unser Problem, zu dem vielleicht jemand eine Anregung/ Idee hat oder von ähnlichen Schwierigkeiten berichten kann.
Mein Mann und ich arbeiten beide als Gesundheitspfleger in unterschiedlichen Krankenhäusern.
Mein Mann in Vollzeit und ich seit 2 Jahren 50%, also 20/h/w.
Nach einigem hin und her konnte ich 2 feste Arbeitstage die Woche aushandeln. Zusätzlich Wochenenddienst und Nachtdienst alle 2 Monate (ist bei uns Standard für Teilzeitkräfte, also nicht von mir gewünscht)

Zunächst: Ich ärgere mich prinzipiell darüber, dass gerade in so einem Frauen dominierenden Beruf so wenig Flexibilität bezüglich der Arbeitszeiten vorherrscht. Meiner Meinung nach sollten auch Betriebe ihre Arbeitszeiten flexibler gestalten und nicht nur die Betreuungszeiten angepasst werden.
Zudem scheinen hier in BaWü auf dem Land wenig Frauen arbeiten zu wollen oder zu müssen, so dass der Bedarf an Ganztageseinrichtungen recht gering ist.
Es ist also ein täglicher Drahtseilakt zwischen Betreuungszeiten, Schicht (ich beginne um 6:45 und habe um 15:00 Feierabend, die meisten Kindergärten hier schließen früher oder nehmen erst Kinder ab 3 und haben ellenlange Wartelisten) und Betreuung am WE.
Wie macht ihr das?
Ich erstelle nach Bekanntwerden beider Dienstpläne eine Excel-Tabelle mit den Diensten, Überlappungszeiten und Problemkonstellationen. Dann wird wenn mgl. getauscht oder die Großeltern und Bekannten werden eingeplant. Das wird ja nun mit Eintritt in die Schule nicht einfacher....
LG und Danke für Antworten
Uta

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Hallo Uta!
Ja, ich kann das gut nachvollziehen! Wir sind auch beide im Schichtdienst...momentan arbeite ich noch auf 450 Euro Basis, so wie mein Mann zu Hause ist. Noch! klappt es......man weiß ja: wo viele Frauen arbeiten gibt es schnell Probleme/Neid/Missgunst etc.......
Ab nächstes Jahr wird es schwieriger: er ist dann zwar im KIGA, aber eigentlich hofft man das der AG mitzieht...und die Leitung ist auch sehr wichtig. Ich werde auch nicht mehr soviel gehen 50% reichen mir voll und ganz. Aber ich wundere mich auch immer das so wenig für die arbeitenden Mütter getan wird, also AG Abhängig......Es ist schon wirklich ein Drahtseilakt....da hast du recht, leider #schmoll

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Hallo zurück,
danke für deinen Beitrag!

Ich habe sehr wenige Kolleginnen die als Mütter mehr als 25% arbeiten und das Traurige: Die können sich z. Teil horrende Betreuungskosten leisten (600€ für ein Kind), weil der Mann sehr gut verdient, müssen sich keine Sorgen machen. Zur Not kommt da noch eine Reinigungskraft...
Einige Kolleginnen, die sehr wertvolle MA "waren", als sie noch keine Kinder hatten, wurden schlichtweg zur "Fluktuation" gezwungen, weil man ihnen gar nicht entgegen kam. Bei den Akademikern sieht das dann anders aus...
LG
Uta

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Hallo

Es ist zwar doof, aber es gibt nun mal Berufe, da ist Schichtdienst Usus
Und nicht immer kann die Arbeitszeit den Betreuungszeiten angepasst werden.
Da muss man als Ag selber tätig werden. Gerade in dem Bereich Gesundheits und Altenpflege wird es schwer.

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Hallo Uta,

teile deine Ansicht nicht ganz. Du verlangst gerade in einem "Frauendominierenden" mehr Flexibilität bzgl. der Arbeitszeiten.#kratz wer arbeitet dann im spätdienst, Nachtdienst, wochenend- und feiertagen? Die eh schon wenigen Männer in diesem Beruf? Wir wollen immer gleichberechtigung, aber in diesem Bereich wollen wir eine sonderbehandlung? Wo bleibt da die Gerechtigkeit? Ich kann deinen Frust und die bestehende Problematik verstehen, aber das ist der falsche Ansatz.

Lg

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Hallo jacqueline,
mein Mann arbeitet doch auch als Pflegekraft und ich habe Vollzeit begonnen, als meine beiden 1 und 2 Jahre alt waren. Ich bin sehr für Gleichberechtigung. Meinetwegen teile ich mir mit einem männlichen Kollegen eine 100% Stelle selbständig ein. Wir sind doch alle erwachsen. Aber zeige mir einen männlichen Pfleger, der Teilzeit arbeitet, während die Frau voll berufstätig ist. Das gibt es gar nicht. Als ich anfragte, ob ich eine Außenstelle unseres Bereiches tgl. für eine bestimmte Zeit besetzen könne, wurden mir unsere Dienstzeiten genannt mit dem Verweis, dass es da keine Sonderstellung geben werde. Aber mal ehrlich: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Eine etwas weniger konsequente Einstellung und etwas mehr Kreativität könnten einiges bewegen. Aber da beißt man und frau auf Granit.
LG

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Hab was vergessen: Was wäre denn deiner Meinung nach der richtige Ansatz?
LG

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Wir arbeiten beide im Schichtdienst...schon immer.
Wir haben 2 KInder ...6 u. 10 J. alt.
Ich bin Krankenschwester u. schon vor fast 15 Jahren komplett

in d.Nachtdienst gewechselt (vorher 7 J. 3 Schichten)...mein Mann arbeitet voll
in 3 Schichten.
Beide machen wir abwechselnd WE /Feiertagsdienst.
Ich habe einen festen Dienstplan...steige alle 14 Tage Sa Abend in d.Nachtdienst
ein...ziehe meine 6 Nächte a 10 h durch u. habe dann Freiwoche.
Meine AZ habe ich nach d.Elternzeit des 1.Kindes auf 30h die Wo reduziert.
So arbeite ich auch jetzt noch.
Es klappt.Wir haben ca. 2x im Monat abends ne Überschneidung der AZ ...da bleiben unsere Zwei

30-45 min alleine,die KLeine schläft dann schon.
Vorher hatte ich immer einen Babysitter für d.Zeit.
Das lohnt sich jetzt aber nicht mehr.Die Beiden sind ja jetzt auch nicht mehr sooo
klein.
Famil. Unterstützung haben wir nicht,wohnen 300 km weiter weg.

In ca. 2-4 J. wollte ich meine AZ wieder erhöhen...35 h die Wo ...
würden dann bedeuten...7 Tage Nachtschicht/7 Tage frei.

Hier sind die KiTa's aber sehr flexibel....Kernzeit ist 8-16 Uhr...man kann aber auch Betreuung von 6-18 Uhr buchen.
Ebenso im Hort.Auch dort ist d. Betreuung vor 8 u. nach 16 Uhr mögl. sowie

für d. Ferienzeit.

LG lOonis

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Hallo,
in meinem Bereich gibt es leider keine langen Nachtwachenperioden (Anästhesie) und unser Haus hat schon vor Jahren die Dauernachtwachen abgeschafft. Auch alle Häuser im Umkreis, so dass ein Wechsel nichts bringen würde.
LG

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Ich habe meinen Job im KH aufgegeben...bin aber
auch 300 km weiter weg gezogen damals.
Ich arbeite nun als Dauernachtwache auf dem Betreuten Wohnbereich
einer Senioren Residenz.Hätte ich viell. dazu schreiben sollen.
Habe mir aber schon vor d.Kindern halt direkt etwas als Dauernachtwache

gesucht.

Ich denke...mit 2 festen Tagen in d.Wo bist Du schon sehr gut
bedient.
Das haben weder meine Kolleginnen im KH noch
hier bei mir jetzt auf Station so.
Da ist der AG schon mehr als entgegenkommend.

Was genau stört Dich an Euren Dienstplänen?
Wann habt Ihr Überschneidungen?

Wir versuchen ...die WE entgegengesetzt zu arbeiten...
Morgen ist z.Bsp. eine Ausnahme,da hat mein Mann sich
einen Spätdienst bis 20 Uhr geben lassen ,ich fahre 20:30 Uhr
zum Dienst ...ist nen knapper Übergang,passt aber.
Oft arbeitet mein Mann an dem Sa Frühschicht,wenn ich Sa Abend in d.Nachtdienst
gehe.
Ansonsten arbeitet er halt an dem WE ,wenn ich frei habe.
Mein Mann hat einen 10 Wochen Plan...da kommt es an 2 WE vor,dass wir
uns komplett überschneiden würden,da tauscht mein Mann mit nem Kollegen.

LG LOonis

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Hi,

kenne das Problem auch.

Krankenschwester in Bawü aufm "Land"

Ich arbeite 50% und hab nen Betreuungsplatz in ner Kita von 7-15 Uhr.

Hinbringen tut den kleinen der Papa- aber abholen muss ich.

Wir haben keinerlei Familie hier- also kann ich nur Frühdienst arbeiten und das macht nunmal kein Betrieb mit. Musste deswegen im letzten halben Jahr öfter die Stelle wechseln. Aktuell sieht es aus, als ob es von den Arbeitszeiten ganz gut funktioniert- aber leider sagt mir die Stelle überhaupt nicht zu :-/

Tja, so blöd es sich anhört- aber da hilft aktuell nur schnell schwanger zu werden :-)

VG Solania

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Hallo Solania,
ja, schwierig! Es schimpfen immer alle, auch zu recht über die inflationäre Zunahme der 450€ Jobs und darin arbeitenden Menschen, v.a eben Frauen. Der volkswirtschaftliche Schaden ist nicht unerheblich. Auch wenn man an die eigene Altersvorsorge denkt. Aber bei einigen meiner Kolleginnen geht es nicht anders. Und die, die andere Lösungen gefunden haben (feste Tage, Nachtdienste) werden gerne angefeindet und nicht für voll genommen. Aktuelles Beispiel bei mir:
Wir hatten die letzte Woche einen hohen Krankheitsausfall. Nun wurde just an meinem Arbeitstag meine Kleine krank, mein Mann geplant für Spätdienst. Also habe ich gefragt, ob ich eine halbe h eher gehen könne, damit mein Mann etwas verspätet seinen Dienst antreten kann und bin zum Dienst erschienen. Das Ende vom Lied: Ich musste in einem anderen Bereich aushelfen, habe meinen stressigen eigenen Bereich mit einer neuen Kollegin übernommen und sollte dann ohne Pause den Spätdienst unterstützen bevor ich selber nach Hause zu meiner Kleinen gefahren bin. Ich habe versucht mich dagegen zu wehren, wollte innerhalb der Zeit von 6:45 bis 13:45 zumindest auch einen Happen essen und stieß damit bei meiner Chefin auf Unverständnis.

Dabei bin ich ein Ausnahmefall, die einzige, die früh wieder Vollzeit arbeiten kam und auch die einzige, die das "Privileg" hat, 2 feste Tage die Woche plus Dienste zu arbeiten. Ich finde: Das ist das mindeste, was planerisch möglich ist, wenn man auf betreuung 2 kleiner Kinder angewiesen ist.
LG
Uta

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Hallo Ute,
ich arbeite auch 50% im Krankenhaus und mein Mann hat als Nephrologe in seiner Praxis auch 2 Schichten also Früh und Spät.

Wir haben ein Au-Pair Mädchen und damit ist alles geritzt.;-)

Wir können beide Früh arbeiten und haben auch für den Samstag die Lösung,da muss mein Mann nämlich auch immer mal Vormittags arbeiten.

Vielleicht auch eine Lösung?

Liebe Grüße,Keks_3

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Hallo,
darüber haben wir mal kurzfristig nachgedacht, aber das geht aus Platzgründen und auch finanziell nicht. Dann seid ihr also zufrieden mit eurer Lösung?
LG
Uta

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Ja,wir sind sehr zufrieden damit.

Man spart sich abends ja auch den Babysitter:-)

Allerdings hast du recht,man braucht schon Platz für die Au-Pair Lösung.Die Mädels haben ja ein eigenes Zimmer und Kost und Logis frei,dazu kommt noch Taschengeld und Versicherung,usw.

Du musst mit ca.500,- Euro zusätzlich rechnen.

LG,keks