Kindergartenkind, Teilzeit-Job & Abendschule?

Hallo ihr Lieben,

seit einiger Zeit mache ich mir immer mehr Gedanken darüber, mein Abitur nachzuholen - trotz meinem 3-jährigen Sohn.

Ich bin erst 23 Jahre und habe deshalb theoretisch meinen beruflichen Werdegang noch komplett vor mir. Und diesen würde ich gerne sinnvoll gestalten - möglicherweise sogar nochmal studieren (aber eins nach dem anderen).

Mein Sohn geht seit 1,5 Jahren bereits in den Kindergarten. Er hat einen Vollzeitplatz, von 7 - 16:30 Uhr. Ich arbeite nun seit einer Woche in Teilzeit (4 Stunden täglich) und habe einen 2-Jahres-Vertrag. Alles läuft soweit super.

Nun würde ich gerne die Abendschule besuchen, die täglich ab 17:30 Uhr stattfinden würde, bis etwa 22 Uhr. Das ganze ginge dann 3 Jahre, bis ich mein Abitur hätte.

In der Zeit wäre mein Mann da und würde auf den Kleinen aufpassen, bzw. ihn ins Bett bringen. Sollte theoretisch kein Problem sein.

Und je nachdem was für eine Schicht ich auf Arbeit hätte (Früh- oder Mittags-Schicht) könnte ich davor oder danach noch lernen. Zumindest in der Theorie - wie es in der Praxis wäre, kann ich natürlich noch nicht beurteilen.

Deshalb meine Frage nun auch: Hat es hier auch bereits jemand gewagt, diesen Plan umzusetzen und wie hat es funktioniert? Natürlich muss man alles sehr durchstrukturieren, dass ist mir bewusst. Aber glücklicherweise fällt mir das Lernen auch extrem leicht, dass ist denke ich ein Pluspunkt. Trotzdem wäre ich über Erfahrungsberichte sehr froh, da ich leider niemanden persönlich kenne, der diesen Weg gegangen ist.

Liebe Grüße, Melanie #winke

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HAllo,

ich habe zwar nicht Teilzeitjob und Abendschule gemacht aber Studium und Nebenjob mit zwei Kindern (damals 1,5 und 4,5 Jahre alt), ging auch über 3 Jahre als Vollzeitstudium, jedoch auf 3 Präsenztage und zusätzliche Heimlernarbeiten, Fachtage und teilweise Abendveranstaltungen aufgeteilt.

Pluspunkt scheint mir, dass Dein Mann die BEtreuung übernehmen kann und Dein Sohn, der ja für das Alter schon recht viel fremdbetreut wird (bitte nicht als Angriff werten), nicht zusätzliche anderweitige Betreuung benötigt. Ein weiterer Pluspunkt ist sicher, wie Du schon sagst, dass Dir das Lernen leicht fällt - und vermutlich der SChulbesuch auch noch nicht sooo ewig her ist, weil Du ja noch recht jung bist.

Aber Du musst Dir auch im Klaren sein, dass Deine Pläne eine sehr anstrengende Zeit voraussagen. Abends ist man schon nicht mehr so leistungsfähig wie am Tage und das 5 Tage die Woche, das ist nicht ohne. Zusätzlich kommt noch Lernzeit und Teilzeitjob hinzu. Wie sieht der Plan bei Krankheit des Kindes aus? (Irgendwie musst Du das ja jetzt auch schon geklärt haben, DU arbeitest ja bereits) Ließen sich die dadurch bedingten Lernausfälle kompensieren?

Ich möchte Dich nicht entmutigen, aber Dir dennoch empfehlen, Dich vorher gut zu informieren und alle Eventualitäten mal durchzuspielen, damit Du nicht plötzlich merkst, dass es nicht klappt, wie Du Dir das vorgestellt hast.

Ich habe mein Studium übrigens diesen Sommer erfolgreich abgeschlossen und jetzt eine 80%-STelle in dem von mir angestrebten Berufsfeld...bei uns hat es also funktioniert ;-)

LG

Andrea

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Liebe Andrea,

danke für deinen Beitrag. Er hilft mir auf jedenfall sehr weiter! #blume

Wie gesagt, geistert dieser Gedanke eben seit längerem in mir rum, aber 100% Gedanken habe ich mir darüber natürlich noch nicht gemacht, auch noch nicht richtig informiert. Ich möchte nächste Woche mal zur Abendschule hinfahren und mir alle nötigen Informationen holen und mich dann ggf. anmelden - abmelden kann ich mich notfalls ja immer noch wieder.

Ehrlich gesagt ist mein Abschluss bereits auch schon 6 Jahre her - den Einführungskurs müsste ich also auf jedenfall mitmachen. Aber ich würde mir auch demnächst gerne ein wenig Übungsmaterial zulegen, damit ich wenigstens einigermaßen gut reinkomme.

Die Betreuung während der Schulzeit wäre komplett durch meinen Mann abgesichert. Da wäre es auch egal, ob der Kleine mal krank wird oder nicht. Die Schulzeiten sind zum Glück immer abends.

Und bezüglich meiner Arbeitsstelle ist es so geregelt, dass ich 4 Sonderurlaubstage habe, die ich bei Krankheit unseres Sohnes nehmen kann. Ansonsten gibt es noch die 10 Tage Kinderkrankengeld, die mir zustehen. Und mein Mann hat ebenfalls ein paar Sonderurlaubstage für diesen Fall. Das dürfte normalerweise kein Problem darstellen.

Aber ich müsste sowieso vorab mit meinem Arbeitgeber darüber sprechen und mir quasi grünes Licht geben lassen.

Gründlich informieren werde ich mich so oder so in den nächsten Tagen. Und dann mal schauen, wie es tatsächlich im Sommer aussieht.

Lg, Melanie

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Hallo,

ich trau dir nach den von dir geschilderten Voraussetzungen zu, dass du das packst.
Für MICH (!) würde sich jedoch die Frage stellen, ob es mir ausreicht, mein Kleinkind wochentags nur eine knappe Stunde zu sehen. Ich habe wirklich sehr viel Zeit mit meinen Kindern gemeinsam, dennoch geht die Entwicklung so schnell voran, dass ich es bereut hätte, nicht so viel daran hätte teilhaben zu können. Gerade in dem jungen Alter sind drei Jahre sehr, sehr viel und mit wäre eine Stunde früh und eine halbe am Nachmittag zu wenig gewesen.

Aber wenn du das psychisch packst - worauf wartest du?

LG und viel Erfolg,

delfinchen

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Hallo,

danke für deine Antwort!

Es ist tatsächlich schwierig mit der Zeit. Ich grübel auch, ob mir die Zeit mit meinem Kind reiht. Nur andererseits denke ich mir auch, dass ich meinem Kind irgendwann etwas anständiges bieten möchte und dafür wäre der Abschluss natürlich sehr hilfreich. Ich würde ihn allerdings auch nicht täglich von 7 - 16:30 Uhr im Kindergarten lassen - das mache ich auch jetzt nicht. Je nachdem wie ich arbeite, bringe ich ihn eben später hin oder hole ihn eher ab. Ich denke, so würde ich es auch weiter handhaben. Nur wenn ich natürlich sehr viel für anstehende Klausuren lernen müsste, müsste er mal ein bisschen länger bleiben. Soweit in der Theorie zumindest. ;-)

Lg, Melanie

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Hallo,

ach so, ich dachte, dein Kind wäre täglich so lange im Kindergarten :-).

Wenn du es so regeln kannst, dass du es nicht nur eine einzige Stunde am Tag hast sondern auch mal nach dem Kindergarten abholen oder eben später bringen kannst, dann ist es sicher machbar.

Es wird stressig für dich, aber es haben Viele vor dir ihr Abi geschafft und du wirst das auch schaffen. Wäre es denn notfalls finanziell denkbar, dass du auf die Arbeit verzichtest? Falls du merkst, dass die Schule doch mehr Zeit in Anspruch nimmt als geplant?

Generell ist dein Vorhaben natürlich durchaus sehr sinnvoll, besserer Abschluss, bessere Jobmöglichkeiten und oft auch bessere Bezahlung.

LG,
delfinchen

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Ich würde zuerst klären, ob Du für den gewünschten Studiengang überhaupt Abitur brauchst. Da gibt es nämlich heute genug Ausnahmen.

Lg,
fina

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Ich weiß noch nicht, was ich studieren wollen würde. Mein absoluter Traum war immer Medizin, aber da müsste ich mich schon sehr anstrengen und ich glaube nicht, dass ich das mit Kind schaffe. Deshalb mache ich erstmal das Abitur und schaue dann, was es (je nach Notenschnitt) wird.

Lg, Melanie