Ich hasse meine Arbeit

Hallo,

ich würde gerne schwarz schreiben, darum hier und weil ich nicht so recht weiß wohin sonst.

Mein Problem: Ich bin so unglücklich mit meinem Job. Ich hasse es, jeden Tag ins Büro zu gehen. Meine Kollegen sind hinterrücks und auch die Tätigkeit macht mir keinen Spaß.

Warum ich nicht einfach was anderes mache? Ich bin eine Beamtin die 37 ist und 2 Kinder hat. Und gerade als Mama in Teilzeit ist der öffentliche Dienst und die Unkündbarkeit das Beste was einem passieren kann. Außerdem verdiene ich als Frau relativ gut wenn ich mich mit meinen Freundinnen vergleiche die beim Arzt, Friseur etc. arbeiten.

Mein Traum wäre und war schon immer Soziale Arbeit zu studieren. Leider habe ich nur mittlere Reife, sonst würde ich sofort ein Studium neben dem Job beginnen und meine Arbeit und auch diesen Beamtenstatus an den Nagel hängen.

Ich habe den Beruf gelernt, weil ich damals dachte dass es 1. eine gute Idee ist, 2. alle gesagt haben Beamter sein ist so toll und das Beste was man machen kann und 3. ich eben kein Abi zum studieren hatte und es mit weiterführenden Schulen bei uns auf dem Land noch nicht so war (ist ja 20 Jahre her)

Ich weiß nicht was ich tun soll! Die Sicherheit meines Berufes tut schon gut, aber ich muss mich täglich da hin quälen und ich könnte heulen bei dem Gedanken, dies noch 30 Jahre zu tun. Ich bin auch nicht mehr die Jüngste und auch das Finanzielle ist wichtig, da ich mit meiner Familie doch schon "im Leben" stehe und das Gehalt meines Mannes alleine nicht ausreichen würde.

Was ratet ihr in so einer Situation?

Danke für Eure Tipps/Sichtweise/Rat

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Gibt es keine Möglichkeit, innerhalb der Behörde den Arbeitsplatz zu wechseln?

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doch, aber dann würde ich nur an einem anderen Schreibtisch ein anderes Gesetz welzen aber vom Grundsatz her wäre es trotzdem die gleiche Tätigkeit.

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Aber vielleicht wären da die Kollegen nicht hinterrücks.
Du hast einen sicheren Arbeitsplatz, das ist sehr viel mehr als andere haben, versuche es doch wenigstens.
DEN Traumarbeitsplatz haben die wenigsten Menschen.

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Hallo :-),

darf ich dann deinen Job übernehmen, ich bin nämlich gerade verzweifelt auf der Suche und würde nahezu alles machen, was nicht gerade Schichten hat (durch die Kinder) #huepf ;-)

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute #liebdrueck #klee und hoffe das du bald das richtige für dich findest.

LG

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Morgen.

Da lese ich so einige Parallelen zu einer meiner Phasen im Leben.

Muss etwas weiter ausholen, da ich denke, dass es verständlicher ist. Ich habe bis 2005 in einer Schreibkanzlei gearbeitet, sprich nur Schreibarbeiten, was mir auch irgendwann nicht mehr so die Erfüllung gab. 2005 war Stellenabbau bzw. Umsetzungen und da hat es mich auch getroffen. Bin in eine wissenschaftliche Abteilung gekommen. Soweit so gut. Nur da ich verkürzt gearbeitet habe (durch meine Kinder), wurde ich nicht so richtig "aufgenommen". Der damalige Chef war nicht überzeugt, dass ich auch meine Arbeit schaffe. Als ich dann nach dem Jüngsten (2008 geboren) aus dem Erziehungjahr wieder in diese Abteilung kam, hatten sie für mich nicht so richtig eine "Verwendung". Waren auch überrascht, dass das Jahr so schnell um war.#schein ABER: In der Zwischenzeit war dort Chefwechsel, was ich dann auch erstmal realisieren musste. Für mich war das erste Jahr der "Eingewöhnung" stressig, nervig und ich dachte ich drehe durch. War auch oft krank, da ich es psychisch nicht mehr hinbekam. Dacht auch an Jobwechsel (wollte schon immer Kindergärtnerin werden). Ich habe dann um ein Gespräch in dieser Abteilung bei meiner jetzigen Chefin gehabt und meine "Sorgen" und "Unwohlsein" mitgeteilt. Ab da ging es, da wir festgestellt hatten, dass alle Kollegen sich nicht getraut haben, an mir mit Arbeit heranzutreten. Sie dachten immer, ich schaffe das nicht (auch zeitlich). Habe ihnen aber gezeigt, dass auch ich als verkürzte Arbeitskraft mein Pensum schaffe. Seither ist es schön hier. Ich fühle mich endlich angekommen und auch die Kollegen kommen mit meiner verkürzten Arbeitszeit super klar. Muss dazu sagen, dass ich auch recht früh anfange und unsere wissenschaftl. Mitarbeiter erst so gegen Mittag aufschlagen. Aber wenn man mir rechtzeitig meine Arbeit gibt, dann schaff ich es genauso. Und davon sind sie auch überzeugt worden. Ich arbeite im öffentlichen Dienst und wie du ja auch schreibst, "fast" sicher und das Geld stimmt.

Vielleicht solltest du auch mal mit dem Vorgesetzten bzw. mit den Kollegen ein Gespräch führen. Manchmal hilft es, wenn man mal die Luft rauslässt. Oder wie schon erwähnt, die Abteilung wechseln. Vielleicht reicht es schon, wenn man mit den Kollegen klarkommt. So wars bei mir.

Alles Gute.

LG

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In genau so einer Phase, wie du es beschreibst, stecke ich gerade. Auch ich bin an die Abteilungsleiterin herangetreten mit einer identischen Aussage.

Ergebnis: Meine direkte Vorgestellte fühlt sich erheblich auf den Schlips getreten und "angeschwärzt" und macht mir jetzt zusätzlich mit voller Absicht (zusätzlich zu wenig Arbeit und geringer Wertschätzung) das Leben zur Hölle...

So sinnvoll mir dieser Schritt schien, als so falsch und absolut nicht zielführend hat er sich herausgestellt.

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Hallo.

Das tut mir leid für dich. Bei dir ging es nach hinten los. Dann ist deine Vorgesetzte nicht fair. Dann würde ich an deiner Stelle, wenn möglich, die Abteilung wechseln oder noch höher mit einer Beschwerde gehen.

Alles Gute für dich.

LG

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Ich denke, dass es auch innerhalb der öffentlichen Verwaltung sehr unterschiedliche und auch abwechslungsreiche Tätigkeiten geben kann, die nicht nur etwas mit "Akten wälzen" zu tun haben. Vielleicht solltest Du Dich innerhalb Deiner Behörde mal nach genau solchen Tätigkeiten umschauen.

Und auch gegen Kolleginnen und Kollegen, die sich Dir gegenüber "hinterrücks" verhalten, kannst Du etwas unternehmen, wenn Du es denn tatsächlich auch willst.

Wenn das für Dich aber nicht in Frage kommt, kannst Du Dir ja vielleicht überlegen, ob Du berufsbegleitend noch mal etwas vollkommen anderes lernst, Dich weiterqualifizierst (z.B. Abitur nachholen), Dich fortbildest, usw.

Wenn das auch nicht dem entspricht, was Du Dir vorstellst, bleibt wohl nichts anderes übrig, als die Sicherheit Deines jetzigen Berufes aufzugeben und etwas vollkommen anderes zu machen. Allerdings würde ich Dir dazu nicht raten, da Du damit Deine bisher erworbenen Besitzstände (Beihilfe, Pensionsansprüche, etc.) komplett aufgeben würdest.

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.....ich kenn mich da nicht so aus, aber du könntest dich an einer FH einschreiben, so dein Fachabi machen und studieren? Vielleicht sogar in einer Abendschule?

Aber krieg das mal alles mit Familie unter einen Hut.. ich kann dich verstehen. Ich hätte auch lieber was im sozialem Bereich gemacht und irgendwie häng ich hier auch in meinem Bürojob fest. Mit 33 und KIWU fühl ich mich auch nicht bereit zu wechseln. ..
Es gibt leute, die haben ihre Leidenschaft, ihr Hobby zum Beruf gemacht- Wunderbar.

Ich arbeite an meiner Einstellung: Für mich ist mein Job nur ein mittel zum Zweck Geld zu verdienen und mir davon eine schöne Freizeit zu gestalten.

Klingt irgendwie resignierend#kratz Aber vielleicht kannst du dich ja wirklich versetzen lassen. Jugendamt vielleicht?? oder in einen anderen Bezirk. Das kann schon frischen Wind bringen!

LG liesel

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Du kannst auch noch in deinem Alter die Hochschulreife an einer Abendschule nachholen, um später studieren zu können. Informiere dich in Berufsschulen.

Vielleicht gibt es auch dort eine Möglichkeit in der Abendschule in deiner Wunschrichtung zu studieren.

Problem ist nur, dass das ein ganz schöner zeitlicher Aufwand wäre - normal arbeiten gehen, am Abend/Wochenende Schule. Aber wenn du so unglücklich bist, dann musst du da durch.

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Hallo

schau Dich mal um auf diesen Seiten

Studieren ohne Abi /n Fachabi

http://www.studieren-ohne-abitur.de/web/

vielleicht ist da ja etwas dabei für Dich?

LG

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Ich kann dich im Gegensatz zu vielen anderen hier sehr gut verstehen. Ich habe zwar eine Ausbildung im gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst gemacht, aber mir war schon am Ende des Studiums klar, dass ich in diesem Beruf nicht arbeiten möchte. Ich konnte mir damals auch nicht vorstellen, mich den ganzen Tag mit Paragraphen zu beschäftigen und dauernd Bescheide schreiben zu müssen. Ich bin dann aber vom Regen in die Traufe gekommen, da ich danach einen Job als Assistentin des Direktors einer Uni-Klinik angenommen habe. Dort bin ich jahrelang so gemobbt worden, dass ich irgendwann krank geworden bin. Meiner Meinung nach ist Mobbing nirgendwo stärker verbreitet als im öffentlichen Dienst, da Beamte eben unkündbar sind und man ihnen daher auch nicht an den Karren fahren kann.

In deinem Fall müsstest du dich eben entscheiden, ob dir der Beamtenstatus oder die Freude an der Arbeit wichtiger ist. Falls es nur am Aufgabengebiet der jetzigen Stelle liegt, könntest du dich ja um eine andere Stelle bewerben. Leider ist das aber oft auch nicht so einfach, da Behörden ja heutzutage auch am Personal sparen müssen. Könntest du dir denn vorstellen, nochmals eine andere Ausbildung zu machen oder Fachhochschulreife/Abitur nachzuholen?

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"Meiner Meinung nach ist Mobbing nirgendwo stärker verbreitet als im öffentlichen Dienst, da Beamte eben unkündbar sind und man ihnen daher auch nicht an den Karren fahren kann."

Ich sehe das etwas anders, da ich der Meinung bin, dass nirgendwo so wenig auf Personalführungskompetenz geachtet wird, wie im öffentlichen Dienst. Und das unabhängig davon, ob es sich um Beamte oder Tariflich Beschäftigte handelt

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Ich kann mir so gar nicht einen Beamtenjob vorstellen auf denen man sich mit Zwang hinschleppen muss.

Zum Stichwort "hinterrücks". Das ist natürlcih unerfreulich. Für eine Beamten aber bei Weitem nicht so gravierend wie in der freien Wirtschaft, da ja der Jobverlust als größte Angst die dadurch entstehen könnte, gerade nicht droht.

M.E sehe ich bei dir nur die Möglichkeit dich irgendwie weiterzubilden und versuchen dich intern zu verbessern.

Leider wird aber gerade die Weiterbildung bei Beamten (intern) am wenigsten gewürdigt.

Ansonsten klingt es für mich danach, dass du eine Versetzung angehen solltest. Selbst die erfolgt soviel ich weiß oft mit der Möglichkeit des Rückwechselns. Aber schlimmer kann es ja wohl nicht mehr werden oder?

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Ich kann mir so gar nicht einen Beamtenjob vorstellen auf denen man sich mit Zwang hinschleppen muss.

Komisch.

Ich kann mir das sehr gut vorstellen. Bei fast jedem Beamtenjob.

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Ich denke da bist du mehr in der Erklärungspflicht als ich.

Wohlbemerkt. Ich sage nicht, dass man den Job lieben muss. Aber bis zum hassen ist ja ein weiter Weg. Und das fast bei JEDEM Beamtenjob?

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